Sandro Zinggeler – Der Weg zum Spitzenkoch

Einer der besten Jungköche der Schweiz! Sandro Zinggeler leitet das Restaurant Kraftwerk in Zürich und kreiert nebst innovativen Konzepten und Techniken neue Rezepte, die so vielfältig sind wie er selbst. Hier einen Privatanlass, da eine erfolgreiche Werbekampagne. Zwischen Küche und Kamera eine Balance zu finden, ist nicht leicht. In unserem Video erzählt er uns davon, gibt uns seine Meinung zu Aromat und verrät uns seine Träume und Ziele, die er noch verwirklichen möchte.

Tauche ein in die Welt des Kochens und schaue mit uns über den Tellerrand hinaus. Wir nehmen dich mit auf eine Reise und zeigen dir, wie Sandro Zinggeler als Foodartist seine Gäste verwöhnt. Er wurde bereits in seiner jungen Karriere als Koch mit diversen Preisen ausgezeichnet. 2007 wurde er Gesamtsieger der Lernenden an der Kochkunstausstellung Zagg in Luzern und 2009 gewann er den Titel «Jungkoch des Jahres 2009» am Wettbewerb La cuisine des jeunes und ein Jahr später den ICD Award «New Talent» in Davos. 2014 folgte die Teilnahme am ICEX-Programm in Spanien, zu dem nur die 13 besten Jungköche der Welt eingeladen werden.

Doch wie wird man eigentlich Spitzenkoch? Auf dem Weg nach oben fängt man ganz unten an und braucht viel Elan, Durchhaltewillen und Ehrgeiz. Erfahre mehr darüber im Video und auch, wie Sandro durch Zufall beim Schnuppern in einer Küche landete und wie er seine Batterien wieder auffüllt.

Vorhang auf, Film ab!

(lhu)

Kritik
von Daniel Bucher und Lea Schnegg

Idee / Vorbereitung

Sein spannendes und vielseitiges Leben zu beleuchten, motivierte uns einen Kurzfilm über Sandro Zinggeler zu machen. Wir wollten alle Seiten seiner Tätigkeit aufnehmen und diese im Film einbauen. Dazu soll ein Interview die Bilder begleiten. Uns war es wichtig, im Interview möglichst viele Informationen zu seiner Person, seiner Arbeit oder seiner Freizeitaktivitäten zu erfahren.

Als Grundlage für die Realisierung des Kurzfilms diente ein Konzept, dass wir im Vorfeld erstellt haben. Darin haben wir alles Wichtige aufgeschrieben, Drehtermine, Infos über den Protagonisten, benötigtes Filmequipment, Organisatorisches Allgemein, Interviewfragen, etc.

Sobald wir alles geplant hatten, begannen wir mit der Produktion.

Umsetzung

Drehtag 1
Damit wir genügend B-Roll für unseren Film haben, war es wichtig, dass wir bei Events dabei sein durften und Filmen konnten. Der erste Event fand in Herrliberg ZH statt. Dies war ein Firmenanlass von Mitsubishi sowie Landliebe. Sandro Zinggeler kümmerte sich dabei um das leibliche Wohl und hat die Gäste mit seinen Kochkünsten überrascht. Da die Location nicht gerade um die Ecke lag, mussten wir ein Auto organisieren. Denn mit dem ganzen Filmmaterial (weiter unten im Detail aufgeführt) war es unmöglich, mit den öffentlichen Verkehrsmittel anzureisen.

Der Event fand am frühen Nachmittag statt und dauerte bis in den späten Abend. Dabei konnten wir die Arbeitsschritte von Sandro Zinggeler und seinem Mitarbeiter Schritt für Schritt mitverfolgen. Die Stimmung war sehr familiär und ausgelassen. Dies hat uns sehr geholfen, da wir jeweils beim Essen mit den Gästen oder beim Showkochen (Detailaufnahmen) doch sehr nah am Geschehen dabei waren. Die Challenge war es, am richtigen Zeitpunkt den Fokus auf der richtigen Stelle zu haben. Denn die Arbeitsschritte der beiden Köche waren teils sehr kurz und schnell ausgeführt. Doch dank unseren zwei Kameras vor Ort konnten wir dies in den meisten Fällen sehr gut meistern. Obwohl wir mit den fast gleichen Kameras (Canon 5D Mark III / IV) gefilmt haben, waren teils die Bilder nicht identisch. Daher war es wichtig, dass wir die Einstellungen auf die Lichtverhältnisse im Raum oder Draussen angepasst haben (Weissabgleich, Blendeeinstellungen, ISO-Werte, Shutterspeed).

Dank dem Gimbal DJI Ronin S konnten wir ruckelfreie Kamerafahrten durchführen. So hatten wir eine Canon 5D mit dem Gimbal gekoppelt und die 2. Canon 5D als freihand Kamera eingesetzt. Dies verleiht dem Video anschliessend eine gewisse Lockerheit und Abwechslung. Mit dem Gimbal haben wir Kamerafahrten im Garten (Blumenwiese), Indoor (Personen beim Diskutieren, beim Esstisch, Showkochen) oder generell im Raum durchgeführt. Mit der 2. Kamera haben wir Detailaufnahmen gemacht, bei denen wir darauf geschaut haben, dass Tiefenschärfe im Bild vorkam und so aussagekräftige Bilder entstanden.

Bei all den Aufnahmen waren wir jeweils zu zweit im Einsatz. Die Kommunikation zwischen uns war daher sehr wichtig. Zum einen mussten wir uns blind verstehen, da Gespräche während den Aufnahmen die Atmosphäre stören würde und ebenfalls in der Audiospur gut zu hören wären. Zudem haben wir darauf geachtet, dass eine Kamera jeweils Detailaufnahmen macht und die andere Kamera die Totale filmt. Dies war anschliessend in der Postproduction sehr hilfreich und hat uns geholfen, dadurch einen perfekten Schnitt zu erzielen.

Drehtag 2
Bei unserem 2. Drehtag legten wir den Fokus auf das Interview mit Sandro Zinggeler.

Dafür haben wir das Restaurant Kraftwerk in Zürich ausgesucht. Dies aus dem Grund, weil Sandro dort mit seinem Team verantwortlich für die Küche ist. Die Location passte perfekt in unseren Film. Das Restaurant Kraftwerk ist in einem modernen und ausgeflippten Stil eingerichtet. In der Mitte des Restaurant sind alte Schiffscontainer platziert, welche eine einzigartige Kulisse bieten.

Damit wir das Interview in seinem natürlichen Arbeitsumfeld durchführen konnten, war es uns wichtig, dass wir ihn im Restaurant selbst interviewen konnten. Am Drehtag selbst fand jedoch ein Startup Event statt, dies schränkte uns bei der Platzsuche ein wenig ein. Nachdem wir einen passenden Ort gefunden haben, konnten wir unser Equipment für den Dreh vorbereiten. Aufgrund Dessen, dass wir mit dem Öffentlichen Verkehr angereist sind, konnten wir keine Lichter zum Dreh mitbringen. Deswegen mussten wir mit dem Umgebungslicht arbeiten, welches in diesem Fall nicht gerade so einfach war. Uns war klar, dass wir die Farben (Gegenlicht Problem) anschliessend in der Post noch korrigieren müssen. Zudem fanden beim Startup Event diverse Gastvorträge statt, bei denn danach immer wieder applaudiert wurde. Diese Geräusche wollten wir natürlich nicht in unserem Video haben, so mussten wir teils für kurze Zeit während dem Interview pausieren.

Beim Dreh selbst haben wir eine Canon 5D Mark IV sowie eine Sony A7 III (Canon 5D Mark III war nicht mehr verfügbar) verwendet. Die Canon Kamera diente dabei als Hauptkamera, welche als Halbtotale eingestellt war und vor dem Protagonisten platziert wurde. Die Sony Kamera haben wir auf der Seite platziert und verwendeten diese als Seitenprofil (Nahe). Dies ermöglichte uns anschliessend in der Postproduction Abwechslung im Interview zu gewährleisten. Da die beiden Kameras von Canon und Sony nicht mit dem gleichen Farbprofil arbeiten, haben wir so gut es geht die beiden Bilder bei der Aufnahme aufeinander abgestimmt. Den Weissabgleich haben wir deshalb ebenfalls manuell gemacht, um so ein besseres Ergebnis zu erreichen. Für einen klaren Sound haben wir ein Lavalier Ansteckmikrofon verwendet, als Backup Ton installierten wir ebenfalls ein Rodemikrofon auf einem Mikrofonständer vor dem Protagonisten. In einem Restaurant sind Gespräche zwischen den Gästen teils sehr laut, deshalb mussten wir bei der Aufnahme gut darauf achten, dass diese nicht zu sehr in den Aufnahmen zu hören sind. Doch dank dem Lavalier Mikrofon konnten wir dieses Problem gut lösen.

Anschliessend haben wir noch B-Roll Aufnahmen von der Location selbst gemacht. Dies war wichtig, da wir möglichst viel Impressionen im Video einbauen wollten. So führten wir Timelapse Videos, Detailaufnahmen von der Bar / Theke sowie Aufnahmen von Gästen durch. Dies natürlich mit dem Einverständnis der einzelnen Beteiligten. Zudem zeigte uns der Barista hinter der Bar wie man professionell Kaffee zubereitet.

Der 2. Drehtag war sehr intensiv. Wir waren vom Mittag bis am Abend vor Ort. Doch der Aufwand hat sich gelohnt, denn danach hatten wir genügend Material für unseren Film.

Nach dem 2. Drehtag hatten wir soweit alle Aufnahmen im Kasten. Damit wir anschliessend mit dem Rohschnitt beginnen konnten.

Filmequipment für unser Projekt
Nachfolgend ist unser Filmequipment im Detail aufgelistet.

Video:
1x Canon 5D Mark III, Objektiv Canon EF 24-105mm f.4.0 (nur Drehtag 1)
1x Canon 5D Mark IV (beide Drehtage)
1x Sony A7 III body (nur Drehtag 2)
1x Objektiv Sony E 18-135mm f3.5-5.6
1x SmallHD Focus Monitor

Audio:
1x Audiorecorder Zoom H6
1x Mikrofon Rode VideoMic
1x Funkset XLR Rode Link
1x Mikrofon Lavalier Voice Technologies T506
1x Rode Richtmikrofon NTG-1
1x Audio Kabel XLR
1x Stereo-Kopfhörer Sony

Sonstiges:
1x LED Foto- und Videoleuchte Cineroid
1x Videostativ Miller Solo DV2
1x Tischstativ für Mikrofone

Postproduction
Zuerst haben wir alle Aufnahmen angeschaut und sortiert. Geplant war, Sequenzen vom Interview zu zeigen und dazwischen B-Roll Aufnahmen einzubauen. So wird es dem Betrachter nie langweilig und bringt genügend Abwechslung. Der Rohschnitt hat sehr viel Zeit in Anspruch genommen. Total von beiden Events hatten wir über 100GB Bildmaterial. Um schneller voranzukommen, haben wir die Aufgaben aufgeteilt. Jemand hat alle Clips in Adobe Premiere Pro CC geschnitten (Anfang / Ende) und anschliessend hat die 2. Person den Rohschnitt erstellt. Geplant war eine Videolänge von 3-5 Minuten. Doch durch die vielen Aufnahmen wurde das Video anschliessend über sechs Minuten lang. Wir entschieden uns die Länge so zu lassen, da rein von der Story her alle Informationen zwingend im Video vorkommen mussten. Als nächsten Schritt haben wir einen passenden Soundtrack ausgesucht und anschliessend den Schnitt auf den Rhythmus des Tracks angepasst. Während dem Interview verwendeten wir einen Corporate Soundtrack, dieser passt perfekt zu solchen Video Genres. Am Schluss verwendeten wir einen eher schnelleren Soundtrack, um so Spannung und Action ins Video einzubauen.

Bei den Übergängen im Video haben wir mit diversen Effects gearbeitet. Effekte wie Speed Ramping, Walk by transitions oder Slow Motions wurden integriert. Diese Effekte verleihen dem Video die nötige Abwechslung, so dass es dem Betrachter nie langweilig wird. Doch die Realisierung dieser Effekte nehmen viel Zeit in Anspruch.

Als Dank dafür, dass wir beim Event von Mitsubishi und Landliebe dabei sein durften, haben wir für sie zusätzlich einen kleinen Impressions-Video erstellt. Dieser ist kommentarlos und zeigt Ausschnitte vom Showkochen, Plaudern der Gäste, Essen, Trinken oder von der Location selbst.

Color Grading / Color Correction
Beim Color Grading stand eine weitere Challenge vor der Tür. Denn Total hatten wir mit drei unterschiedlichen Kameras gefilmt. Trotz manueller Einstellungen sind die Bilder nicht identisch. Denn wir hatten bei den Locations verschiedene Lichtverhältnisse Indoor sowie Outdoor. Uns war es wichtig, einen möglichst neutralen doch kontrastreichen Look zu erreichen. So haben wir im Premiere Pro CC diverse Einstellungen / Anpassungen im Bereich Color durchgeführt. Nach vielen Stunden des ausprobierens sind wir mit dem Ergebnis durchaus zufrieden.

Zu erwähnen sei hier noch, dass wir das Color Grading zweimal machen mussten. Dies aus dem Grund, weil uns kurz vor Projektende eine Festplatte ausgestiegen ist. Leider war die Premiere CC Datei mit dem Color Grading zu diesem Zeitpunkt nur auf dieser Festplatte gespeichert (kein Backup). Uns blieb nichts anderes übrig, als das Color Grading ein zweites Mal zu machen. Dies hatte unerwarteter Mehraufwand zur Folge. Die restlichen Daten (footage, Feinschnitt in Premiere CC) hatten wir mehrmals an verschiedenen Orten gespeichert.

Schwierigkeiten
Bei Filmprojekten ist die Zusammenarbeit mit dem Protagonisten das A und O. Deshalb war die Planung bei diesem Projekt sehr wichtig. Sandro ist viel unterwegs und deshalb war es für uns schwierig, passende Daten für den Dreh zu finden. Zudem fanden alle Dreharbeiten in der Region Zürich statt. Da wir in Chur studieren und jeweils mit dem ganzen Material nach Zürich reisen mussten, war es nicht immer einfach, kurzfristig ein Auto zu organisieren.

Für die B-Roll wollten wir diverse Events von Sandro besuchen. Teils klappte es, teils nicht. B-Roll bringt Abwechslung ins Video und trägt zur Spannung des Films bei. So hatten wir eigentlich noch zwei weitere Events geplant, welche dann jedoch leider kurzfristig abgesagt wurden (aufgrund von Privatveranstaltungen oder weil der Organisator keine externen Filmteams vor Ort haben wollte). So mussten wir am Schluss mit den B-Roll Aufnahmen des Events in Herrliberg ZH und den Aufnahmen vom Restaurant Kraftwerk auskommen. Dank den diversen Aufnahmen vom 1. Event, konnten wir das Problem ein wenig umgehen.

Zudem mussten wir teils sehr kurzfristig Filmequipment organisieren, da wir teils erst kurz vor dem Dreh erfahren haben, dass wir am Event teilnehmen dürfen. Doch dank Freunden, welche selbst Privat Kameras besitzen, konnten wir Engpässe in der Technikausleihe umgehen.

Die Produktion selbst war ebenfalls eine Herausforderung für uns. Zum ersten Mal waren wir an solchen Events mit der Kamera dabei. Ziel war es, möglichst gute Aufnahmen zu machen und während dem Event bei den Gästen so wenig wie möglich aufzufallen. Sodass diese gar nicht bemerkten, dass wir am Event teilnehmen und Filmaufnahmen machen.

Der Knackpunkt bei der Realisation (Rohschnitt) des Projektes war, die spannendsten und packendsten Aussagen beim Interview mit dem vorhandenen B-Roll Material zu verbinden. Dies hat diverse Stunden in Anspruch genommen, da es uns wichtig war, einen roten Faden für den Film zu erzielen.

Fazit
In unzähligen Arbeitsstunden haben wir zusammen ein Projekt auf die Beine gestellt, welches die Welt des Kochens näher bringt. Wir suchten Antworten auf die Fragen, wie der Alltag eines Spitzenkochs aussieht, welches die grössten Herausforderungen auf dem Weg zum Spitzenkoch sind oder wie er als Koch reagiert, wenn ein Gast nach Aromat fragt.

Wir sind mit dem Projekt, insbesondere mit dem erstellten Film über Sandro Zinggeler sehr zufrieden. Dessen Inhalt nach unserer Ansicht spannend und vielseitig ist. Auch qualitativ sind wir mit dem Ergebnis zufrieden. Der Schnitt, Bild und Ton sowie die Animationen machen einen professionellen Eindruck. Gerne hätten wir noch mehr Events von Sandro besucht, dies würde dem Video noch mehr Abwechslung bringen und das ganze ein wenig aufpeppen. Für uns war es ebenfalls sehr spannend, in die Welt des Kochens einzutauchen und mehr darüber zu erfahren, wie das Leben eines Spitzenkochs aussieht.

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