Schattenspiel

Das Spiel mit dem Schatten – eine aus Zufall entstandene Idee? Wir sind der kreativen Art&Weise, mit Alltagsgegenständen und deren Schatten verschiedene Kunstobjekte zu schaffen nachgegangen und haben die Methode selber ausprobiert.

Das Schattenspiel, auch Schattentheater, ist eine Form des Theaters, bei der eine Geschichte erzählt wird, indem Schatten auf eine beleuchtete Fläche geworfen werden. Für die Schatten werden zweidimensionale, aber auch dreidimensionale Figuren und Objekte verwendet, welche dann dicht an eine Leinwand geführt und stark beleuchtet werden. Seinen Ursprung hat das Schattenspiel in China. Es hat eine jahrundertalte Tradition und wird auch heute noch häufig verwendet. Im 18. Jahrhundert in Europa angekommen, ersetzte es als Laientheater vorallem im ländlichen Raum das klassische Theater für die Unterschicht. Immer realere und bewegungsfähigere Figuren entstanden. Ab ca. 1980 entwickelte sich das moderne Schattentheater, hauptsächlich in Europa, Nordamerika, Australien und Japan.

Die Idee
Wie es die Geschichte beweist, kennt Kreativität keine Grenzen. So haben wir den Ursprung der Idee übernommen, jedoch auf unsere Vorstellung eines Schattenspiels abgewandelt. Jeder Alltagsgegenstand erzeugt einen Schattenwurf – dieser lässt sich verwenden und steuern. Unser Ziel war es, ein Silhouettenbild aus Schattenwürfen verschiedenster Alltagsgegenstände herzustellen. Abwaschmittel, Teeboxen, eine Fahrradkette, chinesische Essstäbchen, Wimperntusche. Egal welcher Gegenstand gerade bei uns zu Hause herumlag- oder stand, wir legten alles auf einen Haufen und liessen der Kreativität freien Lauf. Mit viel Geduld entstanden folgende Konstruktionen:

Was als Konstruktion für den Betrachter eher zufällig erscheint, wirkt in der Detailansicht als Schattenbild. Nehmt euch kurz Zeit und erfahrt, was mit ein wenig Vorstellungskraft für überraschende Bilder entstehen können.

Quelle: Wikipedia.org

Kritik
von Fabienne Saner, Kevin Oeler, Kenny Stadelmann und Meret Steiner

Schwierigkeiten im Verlaufe des Projekts
Als größte Herausforderung bei diesem Projekt stellte sich die Beleuchtung heraus. Wir haben bereits einige Ideen am Vorabend ausprobiert und mussten feststellen, dass eine einfache Tischlampe definitiv nicht ausreicht, um ein kräftiges Schattenbild zu erhalten. Zudem störte die Struktur der Wand den Schatten. Wir entschieden uns dazu, im Technikverleih einen Scheinwerfer zu reservieren und dazu noch das weiße Fotoleintuch, um Bewegungen im Schatten zu verhindern. Glücklicherweise war alles noch vorhanden in der Techniksausleihe und wir konnten das Material gleich am nächsten Morgen abholen und mit dem Projekt fortfahren. Kaum hatten wir den Scheinwerfer installiert und eingesteckt, verschwand das Licht auch schon wieder – die Glühbirne war Kaputt. Nun standen wir da, die Konstruktion bereits fertig gebaut aber ohne das richtige Licht. Da kam uns plötzlich die Idee, mittels der Taschenlampen-App auf Merets iPhone 5 die Konstruktionen auszuleuchten um den gewünschten Schatten zu erhalten. Und siehe da: das iPhone erzeugte den noch schärferen Schatten als zuvor mit dem Schweinwerfer. Das lag wohl am viel gezielteren bzw. kleineren Lichtwinkel.

Eine zweite Hürde war das Festhalten der Konstruktion und des Schattens. Wir hatten eine Canon 600D zur Verfügung – jedoch bringt auch eine Spiegelreflexkamera nicht viel, wenn der Raum komplett abgedunkelt ist. Wir hätten den ISO-Wert so hoch stellen müssen, dass vor lauter Rauschen kein wirkliches Schattenbild mehr zu erkennen gewesen wäre. So mussten wir jeweils den richtigen Winkel finden, wo einerseits die Konstruktion bzw. der Schatten zu sehen ist und zusätzlich noch genug Lichteinfall ist. Deshalb sehen die Fotos der Gebäudekonstruktionen und ihren Schatten alles andere als mmp-like aus.

Ebenfalls sehr knifflig gestalteten sich die Gesichtssilhouetten. Die von Hand angeordneten Papierschnitzel konnten nicht festgeklebt werden, da sie ständig bewegt werden mussten, um die feinen Details wie Nase und Augenbrauen optimal herzurichten. So verrutschten die einzelnen Teile immer wieder und "verunstalteten" das Gesicht. Es war eine wahnsinnige Geduldsarbeit, die unglaublich viel Fingerspitzengefühl und einen ruhigen Atem forderten. Dabei kam der Einsatz einer Pinzette genau richtig.

Fazit
Wir sind mit dem Endergebnis grundsätzlich zufrieden aber nicht wirklich befriedigt. Das Schatten-Gesicht und das Herzbild sehen wir zwar durchaus als gelungen an, die Fotos der restlichen Konstruktionen und Schattenbilder lassen aber definitiv zu wünschen übrig und zeugen von schlechter Qualität. Das sollte man als MMPler besser können! Auch was die Organisation betrifft, haben wir nicht genug Zeit investiert. Das Projekt hätte besser geplant und durchdacht werden müssen - angefangen bei der Lichtinstallation und der Räumlichkeit. Besser wäre das Fernsehstudio gewesen, da hätten wir viel mehr Platz gehabt und bessere Fotos machen können. Wir mussten also eindeutig feststellen, dass es kaum möglich ist, ein aufwändiges Projekt spontan durchzuführen und dabei tolle Ergebnisse zu erwarten. Solch eine experimentelle Arbeit fordert eine intensive Recherche, vieleicht sogar einen Probelauf, um Aspekte wie die korrekte Beleuchtung später optimal umsetzen zu können.

Das Potenzial von Alltagsgegenständen auszuschöpfen und sie auf eine kreative Art und Weise in den Mittelpunkt zu stellen, hat uns aber trotzdem sehr viel Spass bereitet.

Update hinzugefügt am 16.12.2014

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