Secretly.

«Dörfsch es aber niemertem wiiterverzehle…»
Wie oft hast du diese Worte schon gehört, oder vielleicht selbst ausgesprochen?

Es gibt Dinge im Leben, die teilt man nur mit ganz wenigen Menschen – oder gar niemandem, denn sie machen einen verletzlich oder sind einfach nur peinlich.

Es sind keine Alltagserlebnisse, die man mit Freunden, der Familie oder einem Partner teilt.
Nein – es sind die Erlebnisse, die man vielleicht bisher noch keinem einzigen Menschen erzählt hat. Worte und Erinnerungen, die bisher unausgesprochen geblieben sind, Verletzungen, die man nie verarbeitet hat, eine Tat, die man zutiefst bereut…

Für «Secretly.» haben wir genau solche Geheimnisse und Geschichten gesucht. Diese wurden anonym gesammelt und stellvertretend von einer Person vorgelesen und kommentiert. Daraus ist eine dreiteilige Videoreihe entstanden.

Teil 1

Teil 2

Special

(lhu)

Kritik
von Iliana Perera und Marlise Nobrega Freitas

Idee / Planung

Unsere Leitidee war, intime Geschichten und Geheimnisse emotional in einem Video zu erzählen. Da wir die Anonymität gewährleisten wollten, haben wir alle Geschichten namenlos über ein Online-Formular gesammelt. Diese wurden anschliessend von anderen Personen stellvertretend vor der Kamera vorgelesen und kommentiert.

Dreh

Wir haben unser Projekt in einem dunklen Studio mit schwarzem Hintergrund gefilmt. Die Scheinwerfer haben wir so positioniert, sodass eine bedächtige Stimmung entsteht und die Aufmerksamkeit voll und ganz auf der Person liegt, die vorliest. Wir haben uns auf deren Reaktionen, Gestik und Mimik konzentriert. Unterstützt haben wir die vorgelesenen Teile mit Textelementen, die wir im Video einblenden. Etwas Startschwierigkeiten hatten wir bei der Installation des Lichts. Da der Raum komplett dunkel und nur mit Schweinwerfern beleuchtet war, mussten wir besonders auf unschöne Schatten achten. Unseren Zeitplan konnten wir perfekt einhalten.

Equipment

Wir haben folgendes Material für unser Projekt verwendet:

Kamera
2x Canon EOS 70D Set
Sachtler Flowtex 75 FSB
Videostativ Manfrotto

Audio
Funkset Sennheiser AVX
Audiorecorder Marantz PMD620
Audio Kabel: XLR m - XLR f
Audio Kabel: XLR m - XLR f
Stereo-Kopfhörer MDR-7506 Sony

Licht
Diverse Scheinwerfer Greenbox

Sonstiges
TV-Studio/Greenbox
Tisch
Drehstuhl

Postproduction

Die Herausforderung beim Schnitt war, eine ernste Stimmung zu kreieren und gleichzeitig Spannung aufzubauen. Ausserdem mussten wir darauf achten, lustige Szenen nicht mit ernsten zu mischen, damit die intimen Stories nicht ins Lächerliche gezogen werden. Wir haben uns deshalb entschieden die lustigen Geschichten separat in ein Special-Video zu packen. Was sich ebenfalls als schwierig herausstellte war, die passende Hintergrundmusik zu finden.

Da wir mit zwei Kameras aufgenommen haben, mussten wir beim color grading darauf achten, dass die Hautfarbe der Protagonisten immer gleich aussieht.

Unser Dreh fand über mehrere Tage statt, weshalb die Kamerapositionen jeweils leicht verschoben waren. Dies führte auch zu Mehraufwand in der Post, da nicht alle Aufnahmen verwendbar waren und wir diese aussortieren mussten.

Fazit

Wir waren sehr positiv überrascht wie viele spannende und intime Geschichten wir erhalten haben. Es hat uns viel Spass gemacht, mit diesen zu arbeiten. Was ebenfalls sehr interessant war, waren die verschiedenen Meinungen und Reaktionen der "Vorleser", die in unserem Video vorkommen.
Wir würden ein solches Projekt jederzeit wieder realisieren.

Learnings

  • Für die Lichtinstallation müssen wir unbedingt genügend Zeit einplanen, da es entscheidend für die Qualität des Films ist.
  • Der Drehstuhl, auf dem die "Vorleser" sassen, würden wir nicht mehr verwenden. Es war nicht ideal für die Personen und auf den Aufnahmen kann es nervös wirken, wenn jemand sich zu viel hin und her bewegt.
  • Falls möglich besser alle Aufnahmen am selben Tag durchführen, damit der Kamerausschnitt sich durch Verschiebung des Stativs nicht verändert.

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