Single Camera Concert Coverage

Medienkonvergenz ist in aller Munde. Nicht nur an der HTW, wo Konvergentes Produzieren tagtäglich über alle Semester praktiziert wird. Medienkonvergenz wurde auch möglich, weil digitale Fotokameras plötzlich bessere Bewegtbilder lieferten, als ihre Video-Counterparts. Ich wollte herausfinden, wie sich angewandte Medienkonvergenz verhält. So fotografierte und filmte ich gleichzeitig mit einer einzigen Canon 5DMKII Kamera ein Konzert der Berner Elektro-Producers We Love Machines.

Entstanden ist eine Fotostrecke, welche die Athmosphäre des Konzerts wiedergibt sowie ein Live-Trailer Video.

Live Video Trailer

Fotos

Die Fotos habe ich auf der für Fotostories ausgelegten Plattform exposure.io publiziert, um die Fotos optimal in Szene zu setzen.

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Klicke auf ein Bild um die Fotogalerie auf exposure.io zu öffnen

Kritik
von Dennys Gadient

Ausgangslage

Nicht ohne Grund sind viele von uns Studenten Anhänger der (Canon-)Spiegelreflexkameras mit Filmfunktion. Die Kameras sind extrem flexibel einsetzbar, handlich, relativ einfach zu bedienen, liefern super Bilder und sind nicht zuletzt unauffällig. Mit dem Einführen der Filmfunktion in der Canon 5DMKII vor ein paar Jahren wurde eine völlig neue Ära eingeleutet: plötzlich konnte jedermann Cinematische Bewegtbilder produzieren. Und dies notabene mit einer Fotokamera.

Idee & Konzept

Ich wollte herausfinden, ob und wie gut es möglich ist, mit einer solchen Kamera zur gleichen Zeit fotografierend und filmend einen Event zu dokumentieren. Für mich bietet sich nichts besser an für solche Extremtests als Konzerte: Man hat nicht viel Zeit, muss schnell sein, man sieht fast nichts – muss die Kamera in- und auswendig kennen und Platz hat man auch keinen. Perfekt. Aber ich habe hier einen kleinen Vorteil, da ich früher oft als Konzertfotograf unterwegs war. Ich kannte die Situation, in welcher ich mich befinden würde, bereits im Voraus. Ebenfalls wusste ich, welche Bilder ich machen wollte, was enorm von Vorteil war, da ich so nicht hunderte ähnliche Aufnahmen machte. Aber dennoch muss man spontan sein und die Gegebenheiten, die sich einem Bieten, aufnehmen und zu seinem Vorteil nutzen.

Produktion

Ich fotografierte und filmte also während dem ganzen Konzert der Elektromusiker von We Love Machines. Ich wechselte nahtlos vom Foto und den Filmmodus. Ausserdem habe ich immer das selbe Objektiv mit Festbrennweite verwendet. Und mit dem letzten Ton war auch meine 16GB Speicherkarte voll – Glück gehabt.

Im Nachhinein bereitete ich die Bilder in Adobe Lightroom auf und editierte aus den Live-Trailer mit Apple Final Cut Pro und Adobe After Effects. Ich evaluierte ausserdem einen geeigneten Song, auf welchen ich die Filmaufnahmen, welche über die ganze Konzertdauer entstanden passend schneiden konnte. So wählte ich dann “Silver Eyes” aus, wobei der verwendete knapp einminütige Ausschnitt eher vom Ende des Songs stammt. Ausserdem erstellte ich in Adobe Illustrator eine Vektorgrafik – das Logo der Musiker – welche ich mittels After Effects zu einer übergelagerten Animation verarbeitete, die zwischendurch im Video und jeweils kurz als Intro/Outro sichtbar ist.

Für das Publizieren der Fotos wählte ich den Dienst www.exposure.io aus, welcher speziell für Fotostories erstellt wurde. Ich wählte die besten Bilder aus und brachte die in eine sinnvolle Reihenfolge, um einen möglichst vielfältigen Eindruck des Konzerts zu vermitteln.

Fazit

Mit den Fotos bin ich zufrieden, mit dem Video-Trailer auch. Mit einer grösseren Speicherkarte hätte ich jedoch noch ein paar Bewegtbilder mehr einfangen können, was mir das Schneiden des Trailers erleichtert hätte. Das Experiment “gleichzeitiges Fotografieren und Filmen” ist geglückt. Es war jedoch ein wenig unpraktisch, dass ich die Einstellungen an der Kamera für Foto und Film jeweils wechseln musste, wenn ich zwischen den beiden Modi hin und her wechselte. Im Nachhinein habe ich herausgefunden, dass die von Canon nicht offiziell Supportete Firmware-Erweiterung “Magic Lantern” für Foto und Film separate Einstellungsmöglichkeiten anbietet. So hätte ich für Foto und Film unterschiedliche Belichtungseinstellungen definieren können und hätte nicht so viel an der Kamera schrauben müssen.

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