Sketchcity geht viral.

Sketchcity geht viral

#posten #liken #swipen – Fast schon ein Spiegelbild unseres heutigen Zeitgeistes. Kein Wunder, dass Instagram mittlerweile auch von Brands und Firmen immer öfters genutzt und bespielt wird. Wie man eine Marke jedoch optimal auf Instagram positioniert? Dafür gibt es kein Erfolgsrezept – Prinzip #trialanderror ist gefragt!

In unserer schnelllebigen und digitalisierten Welt scheint es fast schon ein Muss, sich als Marke auf Social Media zu präsentieren und sein Zielpublikum über diese Kanäle up to date zu halten. Damit dieser Auftritt jedoch nicht bloss in wildes Durcheinander-Posten, Liken und Sharen von Stories mündet, ist eine konsequent umgesetzte und durchdachte Strategie essentiell, um sich von den Accounts privater Nutzer professionell abzuheben.

So auch bei der Lancierung des Instagram-Accounts für Sketchcity – die offizielle Marke des Moduls «Visualisieren» aus dem Studiengang Multimedia Production der HTW Chur. Unter dieser werden der Prozess und die Resultate der von den Studierenden entwickelten Projekte dokumentiert und veröffentlicht – primär während der jährlichen Studienreise nach Rotterdam.

Vor dem besagten Event in Rotterdam und dem erstmaligen Bespielen des Accounts galt es, ein Konzept und die Strategie für den Instagram-optimierten Auftritt zu entwickeln. Dies basierend auf dem bestehendem Corporate Design und der bereits seit mehreren Jahren genutzten Website:

«Sketchcity» geht viral – Konzept und Strategie

Wie das Konzept schliesslich am Account angewandt wurde und vor, während und nach der Studienreise nach Rotterdam funktionierte, sieht man selbstverständlich am besten gleich live auf dem Account @sketchcity.ch. Durch Scrollen durch den Feed und Swipen durch die Stories wird #sketchcity2019 hoffentlich erlebbar!

Sketchcity geht viral – Instagram @sketchcity.ch

(bae)

Kritik
von Selina Bärtschi

Dem Auftrag, «Sketchcity» für Instagram fit zu machen, stand ich zu Beginn kritisch gegenüber – bin ich doch privat überhaupt nicht aktiv auf Social Media. An das momentan so beliebte Phänomen «Insta-Stories» hatte ich mich bisher nur einige, wenige Male gewagt und dies dann meist schnell wieder bleiben lassen («Wen interessierts überhaupt, was ich den ganzen Tag so treibe?», fragte ich mich dann jeweils). Bin ich also wirklich die Richtige für diesen Job?

Sich der Herausforderung stellen
Trotzdem habe ich mich schlussendlich an diese Herausforderung gewagt und den Auftrag, einen Account für «Sketchcity» zu erstellen, wie auch vor, während und nach unserer Studienreise nach Rotterdam zu unterhalten, angenommen. Um – vor allem in der Woche in Rotterdam, wo ich ja selber auch als Studierende teilnehmen würde – nicht völlig planlos zu sein, erstellte ich im Voraus ein umfassendes Konzept. Dies liess ich von meiner Auftraggeberin Tanja Hess (Leiterin des Moduls «Visualisieren» an der HTW) Gegenchecken.

Das Gut zum Posten
Als das «Gut zum Posten» da war, befasste ich mich zuerst mit der Optimierung des Accounts an sich. Der Account war bereits bestehend, jedoch noch nicht bespielt, daher hatte ich völlig freie Hand. Beispielsweise habe ich das Profilbild des Accounts Social Media-gerecht weiterentwickelt. Das ursprüngliche Corporate Design kommt nun nicht mehr auf Weiss, sondern im knalligen Pink (ebenfalls im bestehenden CD enthalten) daher. So wirkt der Account, wenn er irgendwo online erscheint, bereits etwas «catchier». So war der Grundstein gelegt und ich konnte die ersten Posts analog zu meinem Konzept vorbereiten. Grundsätzlich erstellte und bearbeitete ich die Posts mit den Adobe-Programmen «Photoshop», «InDesign» und «Illustrator» – jeweils auch gleich in weboptimierten Formaten. Die Sketchs habe ich in der Regel auf dem iPad mit der App «Procreate» gleich digital kreiert.

Die wohl grösste Herausforderung
Schnell merkte ich, dass die wohl grösste Herausforderung des Projektes sein würde, das Zeit-Management in einem vernünftigen Rahmen zu halten. Das Führen eines Instagram-Accounts – auf professioneller Basis – kann sich nämlich schnell als 24-Stunden-Job entpuppen. Kann sich der Zeitaufwand für einen Post doch schnell einmal auf mehrere Stunden belaufen. Dies mit Einbezug der jeweils vorgehenden Überlegungen zu den Posts, der konsequenten Einhaltung der Strategie, der Vorbereitung der Posts (Texten, Bild-/Videobearbeitung, Festlegen der passenden Hashtags), der Veröffentlichung dieser und etwaiger Nachbearbeitungen (Antworten auf Kommentare).

Und woher hole ich den Content?
Damit ein Account möglichst divers und spannend daherkommt, braucht es Content aus verschiedenen Quellen – meine zwei Augen reichen definitiv nicht aus, um das Spektrum einer Stadt wie Rotterdam abzudecken. Daher rief ich einerseits die Teilnehmenden der Woche auf, mir laufend Content zu schicken (Fotos, Videos, Sketchs etc.) oder «sketchcity.ch» auf eigenen Instagram-Posts zu taggen. Des Weiteren zog ich zwei Instagram-Story-Profis aus meinem Studiengang zu Rate, die mich während der Woche etwas unterstützen sollten – im Gegenzug spendierte ich ihnen ein paar Bierchen ?

Posten Posten Posten – oder eben doch nicht
Das eigentliche Highlight des «Sketchcity»-Accounts – sprich die Woche in Rotterdam – verlief dann aber nicht ganz so wie geplant. Obwohl ich im Voraus weiteren Content für den Account organisiert hatte, überforderten mich die vielen Eindrücke der Stadt und unsere Projekte heillos. Entstanden ist in Rotterdam daher bloss eine kleine Anzahl Posts. Die Instagram-Stories hingegen waren zu Beginn der Woche ziemlich hoch im Kurs, nahmen gegen Ende dann aber ebenfalls ab.

Prinzip «Trial-and-Error» so richtig auskosten
Zurück in der Schweiz entschloss ich mich daher, #sketchcity2019 mit einer ausgiebigen Throwback-Serie erlebbar zu machen. Hier kostete ich das Prinzip «Trial-and-Error» ausgiebig aus. Die ersten Throwbacks bestanden aus kleinen Portraits unserer persönlichen «Hotspots» in Rotterdam (aufgeteilt in verschiedene Parts). Die zweite Throwback-Serie gestaltete ich dann etwas komplexer und versuchte ein harmonisches Zusammenspiel aus Insta-Stories und Posts im Feed zu erzeugen – fast schon ein bisschen Storytelling sollte es sein. So wollte ich die Ideen und Sketchs, die von den Studierenden entwickelt wurden, angemessen präsentieren (ebenfalls eine kleine Herausforderung für sich, mehr als 100 Ideen zu sichten und eine Auswahl zu treffen). In der Story startete ich meist mit einem kleinen Teaser (eine Frage, ein Fakt oder Ähnliches). Diesen beantwortete ich dann mit drei thematisch entsprechenden Posts im Feed. Anschliessend erwähnte ich die besagten Posts nochmals in der Insta-Story. So entstand die Story-Highlight-Serie «Results», die gleich oben auf dem Instagram-Profil präsent angezeigt wird und unsere Arbeiten Aussenstehenden schmackhaft machen soll.

Learnings
Ein klares Erfolgsrezept, wie man einen Instagram-Account erfolgreich führt, gibt es eindeutig nicht. Der veröffentlichte Content muss grundsätzlich passend auf das Zielpublikum konzipiert werden. Wie man diesen dann letztendlich aber veröffentlicht (als Story, im Feed, als Live-Video), findet man nur über «Trial-and-Error» heraus. Was und wann gab es am meisten Likes und Reaktionen? Was ich aber abschliessend ganz klar sagen kann: Less Pressure, More Fun! Zu Beginn des Projektes war ich der Überzeugung, dass ein Instagram-Account einem klaren Konzept folgen sollte und die Qualität des Contents ausschlaggebend für das Abheben von anderen Accounts ist. Diese Meinung musste ich teilweise revidieren. Extrem wichtig ist sicherlich, dass man möglichst «live» und aus den Momenten heraus postet – das ist mir in Rotterdam leider noch nicht ganz so gut gelungen. Instagram sollte man ausserdem mehr als publizistische Spielwiese sehen. Ein gewisses Konzept/Art des Auftritts zu verfolgen, ist sicherlich gut (passend zum Corporate Design und Zielpublikum). Bei der Art der Veröffentlichung ist es jedoch ausschlaggebend, immer mal wieder zu variieren und auch Neues zu wagen – und das kann man bei den Möglichkeiten von Instagram und Co. zu Genüge!

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