Sketchography

Multimedia Production, nennt sich der Studiengang an der HTW Chur, der sich, wie der Name schon verspricht, rundum alle möglichen Medien dreht. Aber was versteckt sich eigentlich hinter dem Begriff Multimedia?

Viele schauen einen nur mit grossen Augen an, wenn man ihnen auf die Frage antwortet, was man den studiere. Die Multimedia Producer unter euch kennen das bestimmt: „Aha… klingt gut.. Und was genau machst du jetzt nochmal?“ Dabei ist es eigentlich doch ganz einfach. Multimedia Producer bringen verschiedene Medien zusammen. Oder wie Wikipedia sagen würde: “Der Begriff Multimedia bezeichnet Inhalte und Werke, die aus mehreren, meist digitalen Medien bestehen: Text, Fotografie, Grafik, Animation, Audio und Video.”

Genau. Und solche produziert ein Multimedia Producer nun eben. Eigentlich gar nicht so schwer oder?

Und dies war auch der Kerngedanke dieses Projekts. Verschiedene Medien kombinieren und sehen, was dabei entsteht. Oft werden Medien wie Video und Audio kombiniert, wie beispielsweise bei einem Musikvideo. Auch typografische Arbeiten, also wenn man so will eine Kombination aus Text und Grafik, wird oft gesehen. Aber was entsteht, wenn man Fotografien mit Zeichnungen vermischt? Genau um diese Frage dreht sich dieses Projekt.

Die Idee war es, Objekte fotografisch abzubilden und zeichnerisch zu ergänzen. Um dies etwas spannender zu gestalten, soll das gezeichnete jedoch nicht 1:1 das Foto ergänzen. So kam die Idee, mit dem einen Medium, in diesem Fall der Fotografie, das schöne, Vollkommene und Ästhetische zu zeigen. Mit dem zweiten Medium, der Zeichnung, soll die Verwüstung, Vergänglichkeit oder Abnutzung dargestellt werden. Diese Gegensätze sollten durch zwei gegensätzliche Medien in einem Bild festgehalten werden. Entstanden ist die folgende Bildstrecke. Viel Spass!

Kritik
von Carol Hämmig und Sonja Bandli

Entstehung

Die Idee war, mal andere Medien miteinander zu verknüpfen als üblich. Wir haben uns für Fotografie und Zeichnung entschieden, weil das eine immer der realen Welt entspricht - ausser man bearbeitet ein Foto mit Photoshop - und das andere kann darstellen, was auch immer man sich vorstellen will. Diese beiden Eigenschaften wollten wir kombinieren. Das Foto soll dabei auch das Reale darstellen, wie der Gegenstand wirklich ist und aussieht und die Zeichnung soll dies ergänzen. Jedoch wollten wir mit der Zeichnung möglichst einen Gegensatz schaffen. Sauberes soll Schmuztig sein, Ganzes soll kaputt sein und Neues soll alt sein.

Technik

- Kamera: Canon 6D
- Objektiv: 16-35 mm 2.8 Canon
- Foto-Stativ
- Grafik-Tablet

Umsetzung

Für die Fotografien brauchten wir einiges an Geduld. In der Ausleihe fanden wir keine Lichtwand. Mit einer solchen werden Produkte üblicherweise fotografiert und die Ausleuchtung wäre fantastisch gewesen. So mussten wir mit einigen Scheinwerfern und einer weissen Papierwand arbeiten. Es brauchte etwas Übung und Zeit, bis die Ausleuchtung der Objekte passte und wir die optimale Einstellung erzielten. Sobald wir alles eingerichtet hatten, waren wir dann jedoch zackig. Ein Produkt nach dem anderen konnten wir platzieren, richten und  ablichten.

Das Weitwinkelobjektiv war nicht ideal für diese Art von Fotografie, jedoch war es uns an diesem Tag nicht möglich ein anderes zu bekommen. So haben wir versucht, in der Nachbearbeitung die Verzerrung des Fotos so gut wie möglich zu korrigieren. Dies ist zum Glück in der heutigen Zeit schon gut machbar. Ansonsten wie oben erwähnt, wäre eine Lichtwand natürlich das Beste gewesen. Wir haben jedoch unser Bestes getan, es auch ohne perfekt hinzubekommen und der Unterschied ist so fast nicht zu sehen.

Nach der Arbeit im Studio und einer geringen Bildbearbeitung, ging es ans Zeichnen. Hier konnte man seine Fantasie mehr einbringen als bei den Fotografien, worauf wir uns sehr gefreut haben.

Gezeichnet haben wir mit einem Grafik-Tablet im Photoshop. Wir haben verschiedene Techniken ausprobiert, um ein möglichst einheitliches Ergebnis zu erzielen und uns letztlich für die Technik mit dem abgerissenen Papierstück entschieden. Dieses Element unterstützt den Kontrast zwischen den beiden Bildhälften nochmal deutlich und führt als roten Faden durch die Bildreihe.

Beim Zeichnen mussten wir dann jedoch schnell feststellen, dass es sich etwas schwieriger gestaltete als gedacht. Wir sind beide nicht besonders geübt darin, Dinge aus dem Kopf zu zeichnen. Jedoch war es für uns eine spannende Herausforderung, der wir uns gerne gestellt haben. Nach ersten Anlaufschwierigkeiten und etwas Übung hat es dann auch ganz gut geklappt.

Fazit

Das Projekt war für uns sehr spannend und zu guter letzt haben wir viel daraus gelernt. Eine gute Vorbereitung ist das A und O eines solchen Projektes.

Wir wussten zu Beginn nicht ganz genau, wie das Endresultat am Schluss aussehen wird und ob unsere Zeichnungskünste reichen, um dies darzustellen, was wir uns vorstellen. Im Nachhinein denken wir, wäre es vermutlich sinnvoller, vorab ein paar Test zu machen. Wir sind jedoch einfach ins kalte Wasser gesprungen und haben das Experiment gewagt. Vielleicht war dies nicht die beste Entscheidung, aber für uns trotzdem eine gute und lehrreiche Erfahrung.

Fest steht, dass uns die Kombination von Bild und Fotografie in den Bann gezogen hat und wir schon viele neue Ideen haben, die wir umsetzen möchten. Und nach dieser ersten Erfahrung sind wir bestens auf nächste “Experimente” vorbereitet.

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