Kühlschränke, Lampen, Kaffeemaschinen usw. – das alles sind physische Gegenstände, die wir Menschen grösstenteils selber bedienen. Doch seit einiger Zeit wird von einer Technologie gesprochen, die unsere reale Welt, so wie wir sie jetzt noch kennen, verändern wird. Die Rede ist vom Internet der Dinge. Ein spannendes Thema, und doch ist das breite Verständnis für diesen Begriff noch nicht ganz ausgereift. Was bringt uns das Internet der Dinge genau? Oder was machen wir damit?
Eigentlich ist es ganz einfach: Die physische und digitale Welt sind noch voneinander getrennt. Soweit sind Menschen die einzige Verbindung zwischen diesen zwei Welten. Das ist allerdings, durch das Internet der Dinge, im Begriff sich zu verändern. Bald sollen Waschmaschinen, Heizungen, Handys und Kühlschränke zum Internet, als auch miteinander verbunden sein. Kurz gesagt, wenn sich die Alltagsgegenstände mit dem Internet vernetzen, ist die Rede vom Internet der Dinge.
Ein Beispiel: eine Waschmaschine braucht Strom und Wasser. Wann gewaschen werden soll und mit wie viel Grad, das entscheiden wir selber. Doch wenn die Waschmaschine mit dem Internet verbunden ist, wird sie zu einer sogenannten Intelligenten Waschmaschine. Sie kann mit uns über das Internet kommunizieren, beispielsweise via Smartphone. Somit gibt uns die Waschmaschine Bescheid, wann die Wäsche aufgehängt werden kann. Auch mit anderen intelligenten Gegenständen wird die Waschmaschine verbunden sein. Dadurch kann die Waschmaschine sich erst dann einschalten, wenn der Strom am günstigsten ist. Die Waschmaschine trifft eigene Entscheidungen und nicht mehr wir Menschen.
Handelt es sich um gewöhnliche Alltagsgegenstände in den Häusern, die sich mit dem Internet verknüpfen, ist die Rede auch oft von Smart Living.
Die Zeitabschätzung kann nur grob gemacht werden. Doch in zehn, zwanzig oder dreissig Jahren werden wir kaum noch selber den Lichtschalter drücken oder im Kühlschrank nachschauen müssen, was eingekauft werden muss. In Zukunft könnte der Tagesablauf wohl möglich wie in unserem folgenden animierten Filmchen aussehen:
Zehn interessante Einzelheiten über das Internet der Dinge & Smart Home:
- Es gibt bereits seit den 90er Jahren den sogenannten Smart Meter. Wasserzähler, Elektrische-Energiezähler, Gaszähler sollen die Daten direkt an das entsprechende Versorungsunternehmen weitergeben.
- Bis 2020 sollen – verschiedenen Prognosen zufolge – 26 Milliarden Dinge im Internet vernetzt sein. Die Vernetzung beginnt bereits beim Joghurt, das meldet, dass es gegessen werden muss bis hin zu den Strassenlaternen, die sich ausschalten, wenn niemand in der Nähe ist.
- Thermostate hängen bereits am Netz. Das ermöglicht das regulieren der Heizungen aus der Ferne. Doch solch eine praktische Anwendung kann auch missbraucht werden. Zum Beispiel machte folgender Vorfall im Netz die Runde: Ein Mann rächte sich an seiner Ex-Frau und deren neuen Partner, indem er bei deren Abwesenheit die Heizung äusserst hoch stellte und bei Anwesenheit herunterstellte.
- Google und auch andere Firmen arbeiten an der Entwicklung von autonomen Autos. Bei Googles self-driving-car Projekt hat das Auto überhaupt kein Steuerrad und selbst keine Bremsen und Pedale mehr. Man ist also völlig dem Auto ausgeliefert.
Am Aussehen vom Google Auto dürfte man jedoch noch etwas arbeiten. - So wie heute noch ein Flugzeug mit GPS und Sensorik überwacht wird und somit überall auf der Welt zu tracken ist, genau so könnte in naher Zukunft ein kleines Paket irgendwo auf der Welt getrackt werden.
- Das Internet der Dinge ist keine neue, grundlegende Technologie.
- Wird eine Lampe smart, wird sie nicht nur mehr die Funktion einer Lampe erfüllen. Sie könnte auch eine Art Alarmanlage werden. Die Sensoren an der Lampe würden merken, dass jemand im Haus ist, obschon dies nicht sein sollte. Per Funkverbindung kann sie diese Information an den Besitzer des Hauses weiterleiten.
- Indem die Dinge intelligent werden, wissen Kühlschränke plötzlich über unsere Essgewohnheiten, Lampen über unsere Schlafzeiten und Toiletten über unsere Aufenthaltszeit auf dem stillen Örtchen Bescheid. Nicht mehr nur Daten aus dem virtuellen, sondern auch Daten aus der physischen greifbaren Welt werden gesammelt. Was, wenn die smarten Geräte plötzlich über uns ausplaudern?
- Das Smart Home soll auch für Leute im Alter eine Möglichkeit sein, ein längst mögliches selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu führen.
- Durch das Smart Home soll vielen Definitionen zufolge das Leben für uns interessanter, bequemer und einfacher werden. Da stellt sich nur die Frage, wird es das wirklich? Oder wird der Mensch dadurch bloss Faul? Was meint ihr dazu?