So bin ich…

Was macht eine Stadt aus? Sind es die grossartigen Bauten des früheren Jahrhunderts, ist es die multikulturelle Vielfalt der Bevölkerung oder sind es die vereinzelten grünen Flecken, die einem ein wohliges Gefühl geben?

Was fällt einem auf, wenn man durch die Strassen von Zürich schlendert? Gibt es Dinge, die wir nicht sofort erkennen, der Stadt aber etwas Besonderes verleihen?  Was, wenn man die Stadt mal aus einer ganz anderen Perspektive sieht und auf die kleinen Dinge achtet? Was, wenn man sich auf die Suche nach alltäglichen Dingen macht, welche jeder von uns erlebt, aber niemand bewusst wahrnimmt?

Mit unserem kurzen Werbespot wollen wir den Menschen die Stadt von einer ganz anderen Sichtweise zeigen. Uns ging es nicht darum, die schönen Gebäude und mittelalterlichen Strässchen der Altstadt zu zeigen, sondern dem Besonderen der Stadt Aufmerksamkeit zu schenken – sei es die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung, der Genuss von gutem Essen oder die vielfältige Natur an sich.

(fms)

Kritik
von Sarah Alchoukri und Lea Schnegg

Idee
Von einem Imagefilm inspiriert haben wir uns auf der Suche nach einer Idee gemacht, die wir ähnlich umsetzen konnten.
Dieser Imagefilm lebte von emotionsstarken Bildern und einer ruhigen, in Bündner Dialekt gesprochenen Off-Stimme.

Nach reichlicher Überlegung ist uns die Idee gekommen, einen Kurzwerbespot über Zürich zu machen, bei dem die Botschaft ähnlich wie im Imagefilm vermittelt wird. Nicht wie ein Aufruf, unbedingt nach Zürich zu kommen, sondern viel mehr den Menschen beschreibend zu erzählen, wie Zürich ist. Darum auch immer der Satzanfang: ,,Ich bin..“.

Wir wollten nicht einfach nur die schönen Plätze der Stadt zeigen, sondern Dinge, die man nicht gerade als erstes mit einer Stadt assoziiert, aber wovon die Stadt letztendlich lebt.

Vorbereitung
Als wir die grobe Idee hatten, haben wir uns zuerst mit der Frage auseinandergesetzt, wie man Zürich am besten beschreiben könnte. Wir haben nach Adjektiven gesucht, die man gut mit Bildern hätte verdeutlichen können. Jede Szene mit seinem Adjektiv sollte ca. 5 Sekunden dauern und 2-3 Aufnahmen beinhalten. Ein Beispiel dafür ist das Adjektiv verbindlich, für welches wir das Verkehrsnetz von Zürich aufzeigen wollten und uns dazu mögliche Bilder überlegt haben (Zug, Tram, Schiff). Jedes Adjektiv sollte von einer kurzen Szene von schnelllaufenden Passanten abgetrennt sein.

Das Ganze sollte von einer Zürcher Off-Stimme und einem sich aufbauenden Musikstück begleitet werden und mit dem Satz: ,,Ich bin ich, eifach Züri“, enden. Die Off-Stimme würde also aus der dritten Person Singular, aus der Perspektive der Stadt sprechen. Erst dieser Satz sollte aufklären, dass von Zürich die Rede war.

Um im Werbespot nicht direkt mit den Adjektiven anzufangen, haben wir uns überlegt einen passenden Einleitungssatz zu verwenden. Mit: ,,Wer ich bin?“, wollten wir das Interesse des Zuschauers wecken.

Drehtag
Bereits im Vorfeld waren wir uns bewusst, dass es schwierig werden könnte, Passanten fürs Mitmachen zu animieren. Alle Personen die im Video vorkommen, sind zufällige Personen, welche wir auf den Strassen von Zürich gefunden und angesprochen haben. So kam es, dass wir teilweise Aufnahmen so verwenden mussten, wie sie beim ersten Mal rauskamen, da wir die Szenen teilweise nicht ein weiteres Mal filmen konnten.

Wir hatten Glück. Nicht nur mit den Menschen, die uns ohne Zögern den Gefallen taten hinzuhalten, sondern auch mit dem Wetter. Wir hatten blauen Himmel und die Menschen schienen glücklicher und offener zu sein, uns bei unserem Projekt zu helfen.

Das Filmen dauerte den ganzen Tag über. Mit Kamera und Stativ, sind wir quer durch die Stadt gelaufen und haben versucht unsere Liste mit ungefähr 25 möglichen Szenen abzuarbeiten.

Postproduction
Als wir mit dem Schneiden der verschiedenen Szenen beginnen wollten, merkten wir, dass wir keine geeignete Aufnahme gemacht haben, welche wir für den Einleitungssatz hätten gebrauchen können. Wir mussten improvisieren und nahmen eine Aufnahme, bei der wir mit der Kamera durch den Bahnhof gelaufen sind.

Als nächstes versuchten wir einen Ablauf unserer Adjektive und die dazugehörigen Aufnahmen zu definieren. Im Gesamten hatten wir ungefähr 1h Filmmaterial, welches wir auf ungefähr 1 Minute kürzen mussten. Als wir uns alle Aufnahmen angesehen haben, mussten wir uns entscheiden, welche Aufnahmen wir für welches Adjektiv gebrauchen wollten/konnten.

Da jedes Adjektiv nur höchstens 5 Sekunden Zeit in Anspruch nehmen durfte und wir teilweise Szenen gefilmt haben, die nur in voller Länge Sinn ergeben hätten, arbeiteten wir den ganzen Film hindurch mit Geschwindigkeitserhöhung und bei Dingen, welche wir hervorheben wollten mit Geschwindigkeitsverminderung. Diese Zeiteingrenzung erschwerte es, die Aufnahmen so zusammenzuschneiden, dass man noch erkennen konnte, was wir zeigen wollten und trotzdem noch im Takt zur Musik passten.

Wir hatten das Glück, dass ein Bekannter, welcher bei einem Radio arbeitet eine gute Off-Voice hatte, die wir dann verwenden konnte. Wir haben ihm den Text zugeschickt und ihm genau gesagt, wie er den Text sprechen soll.

Ein anderer Bekannter half uns mit der Musik. Auch hier haben wir in mehreren Gesprächen beschrieben, wie die Musik sein soll. Es sollte langsam beginnen, und einen Aufbau haben, eine Steigerung der Musik sozusagen und sich gegen Ende auflösen. Das Ganze sollte parallel mit dem Schlusssatz: „Ich bin ich, eifach Züri“, enden.

Schwierigkeiten/Probleme
Als wir unsere Idee hatten, hatten wir ganz genaue Vorstellungen wie der Film aussehen, vor allem, wie er wirken sollte. Zum Beispiel hatten wir schon ganz klar vor Augen, wie wir Tauben, aufgescheucht von einem Kind, in Zeitlupe zeigen würden, oder geselliges Beieinander sein von Freunden am Feuer, oder mit dem Sonnenuntergang im Hintergrund. Wir fanden keine Tauben mit Kinder in der Nähe und am Vorabend des eigentlichen Filmens gab es keinen Sonnenuntergang und am Tag des Filmens selbst fehlten und die Leute.

Durch die pralle Sonne hatten wir Mühe die Schärfe der Kamera einzustellen. Zudem wurde das Ganze durch das Fehlen von der Anzeige der Schärfe auf dem Display erschwert. Viele Aufnahmen waren nicht so scharf, wie wir später feststellen mussten. Auf dem Display hatten die Bilder teils andere Farben als auf dem Laptop, was uns bei der Postproduction die Geduld kostete. Das Colorgrading bereitete uns grosse Mühe. Entweder waren die Bilder sehr gelb, oder wegen der Sonne sehr hell und daher praktisch nicht mehr bearbeitungsfähig. Hierzu muss man auch noch anfügen, dass die Kamera die wir von der Schule ausgeliehen haben nicht funktionstüchtig war, und wir glücklicherweise eine zweite, eigene Kamera dabeihatten.

Während der Postproduction haben wir auch gemerkt, dass gewisse Aufnahmen ungenügend gut, zu hell für eine Bearbeitung waren, oder wir schlussendlich zu wenig für ein Adjektiv hatten. Aus diesem Grund sind wir noch ein drittes Mal nach Zürich gefahren, um noch weitere Aufnahmen zu tätigen, die wir dann im Nachhinein noch einbauen konnten.

Fazit
Wir haben während der Entstehung unseres Filmes vieles über Zeitmanagement und das Erstellen eines Konzeptes gelernt. Von Anfang an haben wir uns abgesprochen, wie wir das Ganze angehen und umsetzen wollen. Bei einigen Dingen hatten wir riesiges Glück, wie beim Wetter oder den freundlichen Menschen in der Stadt, bei anderen Dingen, wie das Überprüfen und Einstellen der Kamera wiederum können wir mit Hilfe der dazugewonnenen Erfahrung das nächste Mal besser vorgehen und uns mehr Zeit dafür nehmen und so zu helle Bilder vermeiden.

Schlussendlich wurde der Werbespot nicht ganz so, wie wir es uns vorgestellt haben. Trotzdem sind wir zufrieden mit dem Ergebnis und nehmen für das nächste Mal mit, dass nicht immer alles umgesetzt werden kann, wie vorerst gedacht.

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