So wird dein Crowdfunding Video ein Erfolg!

Crowdfunding gewinnt in der Schweiz immer mehr an Beliebtheit. Rund 15.8 Millionen Franken konnten im Jahr 2014 durch diverse Internetplattformen gesammelt werden, wie eine Studie der Hochschule Luzern zeigt. Kein Wunder, denn die Schwarmfinanzierung bietet denen Unterstützung, die bei herkömmlichen Finanzierungsmöglichkeiten oft chancenlos bleiben: Kunstprojekte, Sportler und Start-ups – alle können durch Crowdfunding Hilfe erhalten, wenn sie mit ihrer Idee überzeugen.

Ein zentrales Hilfsmittel, um die Massen für sich zu gewinnen, ist das Crowdfunding-Video. Laut Kickstarter enden Projekte mit Film zu 67 % eher erfolgreich. Doch was macht ein gutes Crowdfunding-Video aus? Die folgenden Punkte geben Antwort auf diese Frage:

Echtheit
Sei du selbst. Es bringt nichts, wenn du ein Skript runterliest und dabei völlig unglaubwürdig wirkst. Wenn du ein Sportprojekt realisieren möchtest, brauchst du auch nicht im Anzug vor die Kamera zu treten. Je authentischer du wirkst, umso besser das Video.

Sympathie
Denke daran, die das Zielpublikum im Internet finanziert nicht nur dein Produkt, sondern auch dich. Auch wenn die Idee noch so genial ist, ohne Sympathie geht gar nichts. Darum nicht vergessen: Lächeln! Und Humor kommt meistens auch nicht schlecht an ;).

Videolänge
Keep it short! Unsere Aufmerksamkeitsspanne umfasst durchschnittlich rund acht Sekunden. Wenn uns bis dann ein Video nicht gepackt hat, wird oft gleich weitergeklickt. Mach es also sofort spannend und halte dich kurz. Für Ausführungen ist die Projektseite da. Das Video sollte also idealerweise zwischen 60 und 90 Sekunden sein. Längere Filme bitte nur mit wirklich sehr packender Story.

Qualität
Das Video muss nicht mit Profimaterial produziert werden. Zum Teil kann der Handgemacht-Look sogar ganz positiv wirken. Aber eines ist unabdingbar: Die Bildqualität muss was hergeben und die Audioqualität muss stimmen.

Basics
Achte darauf, dass du folgende Punkte erwähnst:

  • Wer bist du?
  • Erzähl die Geschichte hinter dem Produkt, also z.B., wie du auf die Idee gekommen bist.
  • Erkläre, warum du Unterstützung brauchst und was du damit machen willst.
  • Frage explizit um Unterstützung!
  • Wie heisst das Zauberwort

Storytelling
Wenn du das alles noch in eine spannende, packende und emotionale Geschichte erzählen kannst, hast du so gut wie gewonnen.

Legalität
Und damit das auch noch erwähnt wurde: Bleib immer im Legalen. Das heisst, zeige keine fremden Logos und verwende nur Bildmaterial sowie Musikstück, von denen du die Lizenzen besitzst.

Mit diesen sieben Punkten kann bei deinem Video nichts mehr schieflaufen. Jetzt bist du an der Reihe! Was möchtest du verwirklichen?

Noch immer ideenlos? Hier hast du ein Beispielvideo, wie so ein Crowdfunding-Film ausschauen könnte:

Kritik
von Andreina Ravani

Idee

Die Idee zu diesem Beitrag kam mir, als ich mich zum ersten Mal selber mit Crowdfunding auseinandersetzen musste. Dabei habe ich viel gelernt und dieses Wissen wollte ich in einem Digezz-Beitrag weitergeben. Denn Crowdfunding ist eine riesen Chance für alle, die nur über beschränkte finanzielle Mittel verfügen. Besonders Junge greifen oft darauf zurück und sind auf die Leistungen angewiesen, um ihren Traum verwirklichen zu können. Da ein gelungenes Crowdfunding-Video der Schlüssel zum Erfolg ist, war es mir ein Anliegen,  diesen Bereich im Speziellen zu beleuchten.

Umsetzung

Ich hatte das grosse Glück die Leute von „I belive in you“ als Büronachbarn zu haben. Sie sind Initiatoren der ersten Crowdfunding-Seite, die speziell auf Sportprojekte ausgerichtet ist. Mit ihrem Know-how unterstützten sie mich bei meinem ersten Crowdfunding-Video.

Wie wir es im Studium gelernt hatten, setzte ich als Erstes ein Storyboard auf. Doch die ganzen Tipps und meine Vorarbeit hat mir leider nicht viel gebracht. Denn beim Dreh ist so einiges schiefgelaufen, weswegen ich mir schnell einen Plan B überlegen musste. Doch gerade dank dieser Schwierigkeiten konnte ich einige wertvolle Learnings aus dem Projekt ziehen:

Learnings

Kenne deine Protagonisten
Nicht in jedem von uns steckt ein verborgenes Schauspieltalent, das nur auf seinen grossen Auftritt wartet. In der Realität haben viele Leute sogar Mühe vor der Kamera freizusprechen. Das wurde mir beim Dreh auf sehr konkret bewusst. Mein Skript war definitiv zu  anspruchsvoll für meine beiden noch jungen Protagonisten, Jonas und Kai, zwei 9. Klässler aus Bern. Eingeplant war viel Raum für frei Interpretation der Dialoge, da ich mit möglichst authentischen Antworten arbeiten wollte. Allerdings  waren die beiden damit offenkundig überfordert. Gab ich ihnen aber zu viele Anweisungen , wirkte es wiederum zu aufgesetzt. Aus diesem Grund war ich gezwungen, mir aus dem Steggreif einen Plan B auszudenken. Die beiden sind zwar super sympathisch, aber grössere Textpassagen lagen ihnen schlicht nicht. Da kam mir die Idee mit den Fotos.

Plan B
Denke immer im Voraus, was schieflaufen könnte. Und bis darauf – wenn möglich –vorbereitet.

Dreh mit Jugendlichen
Mit Jugendlichen zu arbeiten macht viel Spass, ist jedoch auch anstrengend. Ihre Konzentrationsfähigkeit lässt schnell nach und die Hemungen vor der Kamera sind in diesem Alter bei manchen noch sehr ausgeprägt.  Am besten sollte man also gut vorbereitet sein, damit man alles rasch über die Bühne bringen kann. Pausen einrechnen und für Verpflegung sorgen!

Fazit

Im Nachhinein würde ich viele Sachen anders machen. Meiner Meinung nach könnte das Video etwas knackiger und schneller sein. Und ganz klar: Ich wollte zu viel von den Jugendlichen und habe sie überfordert. Das war deutlich mein Fehler. Für ein nächstes Video würde ich sie besser briefen und im Voraus mit ihnen besprechen, was möglich ist und was nicht. Nichtsdestotrotz finde ich das Last-Minute-Video ganz lustig und für den ersten Versuch gelungen. Auf jeden Fall bekam ichsehr viel positive Rückmeldung von den Spendern und die Crowdfunding-Aktion war erfolgreich, was schlussendlich die Hauptsache ist.

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