Social Media – das breitgetretene Dauerthema

Schon wieder ein Text zum Thema Social Media! Ich weiss, ich weiss. Die meisten können sie nicht mehr hören beziehungsweise lesen, die ganzen Abhandlungen über Social Media. Ich auch nicht.

Überall sind die Meinungen und Kommentare zu sozialen Netzwerken zu lesen. Jeder meint, er habe auch noch etwas dazu zu sagen. Nicht nur jeder, sondern auch selbsternannte Social Media Experten. Diese werfen mit stylischen Anglizismen um sich und machen auf Gefahren der Daten im Internet und Chancen für Unternehmen aufmerksam. Die sozialen Medien werden breitgetreten, analysiert, zur Wissenschaft gemacht. Ich wage es zu behaupten, dass in den letzten Jahren zu kaum einem anderen Thema so viele neue Studien herausgekommen sind.

Auch die Normalsterblichen bilden sich ihre Meinung über die ganzen Plattformen und teilen diese der Welt mit. Wer machts möglich? Social Media. Es ist auffallend, wie viel Inhalt auf den sozialen Netzwerken sich dem Thema Social Media selbst widmet. Es gibt tatsächlich Twitter-Accounts, die nur über soziale Medien und ihre Gedanken dazu zwitschern. Da kann man durchaus auf den Gedanken kommen, dass sich die Communities ein Stück weit selbst feiern. Das Interessante daran: es sind weniger die Digital Natives, die sich darüber den Mund fusselig reden. Viel mehr sind es jene Erwachsenen, die auf den Social Media Zug aufgesprungen sind und eine unglaubliche Freude daran haben. Jene Menschen, welche in Social Media neue Geschäftsmodelle, Chancen für Unternehmen und sowieso den Anfang einer neuen Ära sehen.

Womit wir wieder bei den Social Media Experten sind. Sie schiessen wie Pilze aus dem Boden und haben natürlich alle das richtige Rezept für ein korrektes Verhalten in den Weiten des World Wide Web. Denn der Aufstieg der sozialen Netzwerke hat auch die Kommunikationsabteilungen auf den Plan gerufen. Viele Unternehmen engagieren einen sogenannten Social Media Berater. Einerseits haben sie Angst, den Anschluss zu verpassen, andererseits wollen sie keine Fehler machen. Schliesslich gibt es genug Fettnäpfchen. Nicht ohne Grund heisst der Anglizismus des Jahres 2011 „Shitstorm“.

Ach, das nervt. Ich als Digital Native finde das alles übertrieben. Social Media ist selbst in den klassischen Medien Dauerthema und der 13. Social Media Gipfel in Zürich ist auch schon ausgebucht. Die junge Generation bewegt sich so selbstverständlich in der virtuellen Welt, dass ihr das komisch vorkommt. Können soziale Netzwerke wirklich „studiert“ werden? Wo bleibt denn das gute alte „Learning by Doing“? Anscheinend stellen Social Media die bekannte Weltordnung so auf den Kopf, dass dies eine allgemeine Verunsicherung auslöst. Social Media ist ein grosses, unberechenbares Wesen, das Angst einflösst.

Darüber reden hilft. Darüber reden hat schon immer geholfen, das sagt zumindest der Psychologe. Das ist wohl der Grund, weshalb dem Thema so viel Bedeutung zukommt. Man will dieses neue unbekannte Ding verstehen können. Mit Studien, Workshops und Beratern. Na, wenn’s hilft: sollen sie reden!