Solum Confirma

In der Welt, in der diese Geschichte spielt, hat jeder die Möglichkeit, perfekt zu sein.

Die Lösung heisst Solum Confirma, eine kleine Tablette, die sich ein Grossteil der Menschheit leisten kann. Sie beeinflusst die Gehirnwellen und löscht alle deine Schwächen aus; kein Egoismus, kein Hass, keine Impulsivität mehr. Keine Angst, keine Depressionen. Was auch immer deine persönlichen Makel sind; Solum Confirma gleicht sie aus.

Doch was würde geschehen, wenn dieses System plötzlich zusammenfällt?

Die Kurzgeschichte kannst du dir hier entweder als Hörspiel anhören oder im eBook-Format lesen.

(fms)

Kritik
von Laura Hunold und Svenja Mai

Idee
Wir lesen beide viel und gerne. Für uns stand von Beginn weg fest, dass wir eine fiktionale Geschichte schreiben- und diese anschliessend als Hörbuch vertonen wollen. Über Ostern trafen wir uns und brainstormten einen Tag lang, welche Themen wir in unserer Kurzgeschichte aufgreifen wollen. Wir waren uns schnell einig, dass wir etwas gesellschaftskritisches (im Stil von «Black Mirror») schreiben wollen. Unsere zunehmende Besessenheit mit Perfektion – und deren Unerreichbarkeit – finden wir beide spannend, also überlegten wir uns als nächstes, wie sie die Menschheit in den nächsten Jahrzehnten verändern könnte.

Schreibphase
Ursprünglich war unser Ziel, die Kurzgeschichte zu zweit zu schreiben. Dies stellte sich als schwierig heraus, da unsere Schreibstile sehr unterschiedlich sind und dies dem Hörer/Leser aufgefallen wäre. Wir teilten unsere Aufgaben also schliesslich klar auf: Laura war für das Verfassen der Geschichte zuständig, Svenja für die Aufnahme.

Laura: Am Anfang tat ich mich etwas schwer mit dem Aufbau der Geschichte. Ich schreibe in der Regel nichts dystopisches. Meine «Komfortzone» sind kurze, poetische Texte. Ausserdem wollten wir aus der Ich-Perspektive schreiben, um den Protagonisten/die Protagonistin so wage wie nur möglich halten – jeder soll sich mit ihm/ihr identifizieren können. Das war insofern eine Herausforderung, weil er/sie von den Ereignissen im Plot getrieben wird und nicht aufgrund von Persönlichkeitseigenschaften. Die Selbststudiumswoche im April kam mir schliesslich sehr entgegen. Ich hatte genügend Zeit, um mir Gedanken zum konkreten Handlungsablauf zu machen und schrieb auch gleich den ersten Entwurf – allerdings in Englisch. Ich verfasse den Grossteil meiner Texte in dieser Sprache, da es mir so schlicht einfacher fällt, Dinge gezielt auf den Punkt zu bringen. Der zweite Entwurf war folglich die Übersetzung ins Deutsche, was ich auch gleich nutzte, um gewisse Stellen zu kürzen. Ab diesem Zeitpunkt arbeitete ich mit Adobe InDesign CC 2018. Anschliessend überarbeitete ich die einzelnen Abschnitte mehrmals. Ich kürzte erheblich, aber die Geschichte ist im Standard-Buchformat trotzdem 26 Seiten lang. Ich wusste, dass es eine Herausforderung für Svenja sein würde, einen solch langen Text aufzunehmen. Aber die Geschichte an sich muss am Ende jeweils stimmig sein, also beliess ich es bei dieser Seitenzahl. Den finalen Text zu korrigieren und redigieren nahm ebenfalls nochmals viel Zeit in Anspruch, war es aber absolut wert.

Aufnahme
Svenja: Ich widmete mich dem Part der Tonaufnahmen. Ich organisierte alles nötige, um meine Tonaufnahmen zuhause machen zu können. Schlussendlich stellte sich aber heraus, dass das Mikrofon starkes Grundrauschen hatte, wodurch es schwierig war, gute Tonaufnahmen zu erstellen. Ausserdem waren die Strassengeräusche von draussen ein grosses Problem. Autos, Motorräder und Traktoren störten die Aufnahmen regelmässig und konnten nicht mehr eliminiert werden. Leider hatte ich keine Möglichkeit, die Aufnahmen nochmals aufzunehmen. Ausserdem galt es, in kürzester Zeit zehn verschiedene Stimmen zu belegen, was nicht einfach war. Ich teilte die Personen den Stimmen so zu, dass sie sich mit ihrem Part identifizieren konnten, was meiner Meinung nach sehr gut gelungen ist und sich auch im Hörspiel wiederspiegelt. Ich persönlich empfand meinen Teil eine echte Herausforderung. Ich machte die Aufnahmen zu unterschiedlichen Tages- und Uhrzeiten, was sich im Nachhinein als schlecht erwies. Beim Schnitt stellte ich fest, dass einmal die Tonlage komplett anders war als bei den anderen Aufnahmen. Auch hier hatte ich leider keine Möglichkeit mehr, die Aufnahme nochmals zu wiederholen. Beim nächsten Tonprojekt werde ich das Radiostudio der HTW mieten und die Aufnahmen wenn möglich an einem Tag durchziehen, um eine Einheitlichkeit gewährleisten zu können.

Website und Visualisierung
Im Verlauf unseres Projekts entschieden wir, dass wir eine simple Website zu unserem Hörspiel haben wollen – in erster Linie, weil wir es etwas schade gefunden hätten, wenn unser Aufwand am Ende auf den kleinen Audio-Player von Digezz redzuiert worden wäre. Die Website wurde mit Bootstrap programmiert. Sie ist schlicht gehalten – man kann das Hörspiel abspielen oder die Geschichte als PDF lesen. Die Illustrationen (das Cover für das Hörspiel, eBook und Beitragsbild) wurden mit Adobe Illustrator CC 2018 erstellt.

Verwendete Tools
Text:
Word 2016, Adobe InDesign CC 2018

Hörspiel:
Audacity, Adobe Audition CC 2018

Website:
Brackets, Bootstrap

Illustrationen:
Adobe Illustrator CC 2018

Learnings
Wir spielten eine Weile lang mit der Idee, unser Hörspiel zu visualisieren. Die Herausforderung dabei war, dass dies die Fantasie des Hörers nicht einschränken sollte. Wir überlegten uns lange, ob und wie wir dies am besten umsetzen könnten. Wir zogen eine Art “Mood Visualizer” in Betracht, der durch Farben die Emotionen des Protagonisten widerspiegeln sollte, die er/sie gerade erlebt. Wir liessen die Visualisierung am Ende komplett sein, da uns keine unserer Ideen wirklich überzeugte.

Den Zeitaufwand haben wir ebenfalls unterschätzt. Obwohl wir uns divserse Deadlines setzten, konnten wir uns nicht wirklich daran halten. Das lag in erster Linie daran, dass die Überarbeitung des Textes und die Aufnahmen sehr viel Zeit in Anspruch nahmen. Es war ausserdem schade, dass wir am Ende unsere Aufgabenbereiche komplett aufteilen mussten.

Mit dem Endresultat sind wir aber voll und ganz zufrieden.

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