Spezialität Sackmesser

Beim Schnitzen hat sich wohl schon so mancher einmal in den Finger geschnitten. Aus diesem Grund bietet die Pfadibewegung Schweiz Kurse an, in welchen der sichere Umgang mit dem Sackmesser gelernt wird.

Gerade auf Kinder wirken Sackmesser anziehend. Mit diesem vielseitigen Werkzeug lassen sich gewiss tolle Kunstwerke schnitzen. Doch der leichtfertige Umgang mit dem Sackmesser kann schlimme Folgen haben. Deshalb setzt sich die Pfadibewegung Schweiz (PBS) dafür ein, dass Kinder bereits in frühem Alter auf die Sicherheitsmassnahmen beim Schnitzen oder Sägen sensibilisiert werden. Im Rahmen der «Spezialität Sackmesser» können sich die Teilnehmenden das nötige Wissen aneignen. Sie erhalten bei erfolgreicher Absolvierung ein Abzeichen. Die PBS organisiert aus diesem Anlass Kurse, bei welchen sich Pfadileitende ausbilden lassen können, um diese Spezialität mit Kindern durchzuführen.

Inhalte der Spezialität sind unter anderem Schnitzregeln wie beispielsweise «wer schnitzt, der sitzt», «ich schnitze vom Körper weg» oder «schnitze nur mit scharfer Klinge». Weiter wird das sichere Öffnen und Schliessen des Sackmessers sowie die korrekte Sitzhaltung vermittelt. Ausserdem lernen die Kinder verschiedene Schnitztechniken, den Umgang mit der Säge oder das Bohren mit der Ahle. Mit diesem Wissen lassen sich am Ende tolle Projekte wie zum Beispiel ein Kreisel, eine Gabel oder ein Windrad umsetzen.

(hil)

Kritik
von Tobias Feigenwinter und Silvan Küenzi

Konzeption

Die PBS gab uns eine grobe Konzeptidee, aus welcher wir selbst ein Storyboard erstellen konnten. Die Zusammenarbeit mit der Auftraggeberin war sehr angenehm, da die PBS uns mehr oder weniger gewähren liess und immer sehr schnell auf unsere Anfragen reagierte. Der Austausch über das Telefon für Fragen der Konzeption stellte sich als sehr praktisch heraus. Die Beschlüsse wurden dann schriftlich per Mail ausgetauscht.
Jedoch hätte es geholfen, wenn wir den Drehort rekognosziert hätten. So hätten wir die Einstellungen besser planen können. Für dieses Projekt war die Konzeption aber sicherlich genügend ausgeführt und am Ende hat alles geklappt.

Dreh

Am Drehtag war das Wetter zum Glück bewölkt. Für die beiden Interviews waren die Lichtverhältnisse somit ideal. Jedoch drückte die Sonne von Zeit zu Zeit durch, was zum Teil den Schatten der Kamera ins Bild warf. Zudem führten die unbeständigen Lichtverhältnisse dazu, dass in einigen Shots die Gesichter überbelichtet waren. In Zukunft schauen wir, dass der Schatten der Kamera nicht im Bild ist und dass wir mehr aufs Zebra schauen.

Weil wir zwischen Handheld- und Stativ-Aufnahmen abwechselten, stellten wir das Stativ zwischendurch an die Hauswand. Deshalb ist das Stativ in einigen Shots zu sehen. Da wir zu zweit waren, hätte die zweite Person das Stativ eigentlich ohne weitere Probleme immer aus dem Bild tragen können.

Da wir die Location nicht vor dem Dreh auskundschaften konnten, wussten wir nicht, dass die vorbeifahrenden Züge auf den Aufnahmen gut zu hören sind. Das war vor allem bei den Interviews mühsam. Die eine interviewte Person hatte zudem kaum Kameraerfahrung und fühlte sich sichtlich unwohl. Für ein nächstes Mal könnten wir vor den Aufnahmen eine angenehmere Atmosphäre schaffen, um ihr die Nervosität etwas zu nehmen.

In der Postproduction fiel uns auf, dass wir sehr wenige Totalen gefilmt haben. Wir lernen daraus, dass wir von jeder Situation möglichst eine Totale abfilmen, um den Arbeitsprozess im Schnitt zu erleichtern.

Equipment:

  • Sony PXW-X70
  • Funkset Lavalier Rode Link
  • Richtmikrofon MKE 600
  • Videostativ Sachtler FSB 4 Dreibeinstativ mit Quicklock
  • Headlight Aladdin A-Lite

Postproduction

Tobias erstellte den Rohschnitt. Dabei wurde aufgrund der Dramaturgie das 1. Statement, welches im Storyboard geplant war, weggelassen, da es nicht relevant war und das Video sonst zu lange gedauert hätte. Zudem wurde von der PBS eine stärkere Einbindung der Spezialität Sackmesser gewünscht, welche mit der Einbindung der sich wiederholenden Grafik und dem zweiten Text am Ende des Videos erreicht wurde.

Silvan kümmerte sich danach um den Feinschliff. Die im Storyboard vermerkten Grafiken der Schnitzregeln wurden weggelassen, da es verwirrte, wenn geschriebener Text gleichzeitig mit gesprochenem Text auf den Zuschauer einwirkt. Die überbelichteten Shots sowie die Zuggeräusche in den Interviews konnten grösstenteils korrigiert werden. Am Ende wurde das Video dann noch auf Französisch und Italienisch untertitelt.

Fazit

Wir sind zufrieden mit dem Endprodukt. Die Terminplanung und die klare Aufgabenverteilung führten, kombiniert mit einer zuverlässigen Arbeitsweise, zu einer sehr angenehmen Zusammenarbeit. Auch der Austausch mit der Auftraggeberin gestaltete sich sehr konstruktiv.

Unsere drei Learnings aus diesem Projekt:

  1. Bei der Auswahl der Location mehr die Umgebungsgeräusche beachten.
  2. Wir sind uns nun stärker bewusst, dass Personen unterschiedlich gerne vor der Kamera stehen und dass die Interviewsituation dementsprechend gestaltet werden sollte.
  3. Wir haben gelernt, wie es ist, für eine Auftraggeberin zu arbeiten und wie sich der Austausch in einer Auftragsarbeit gestaltet.

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