Staimannli

Von Drachenbergen und Ammoniten: Dass die Geschichte über die Entstehung der Bündner-Berge alles andere als trocken ist, beweist Ruedi Kohler mit seinen interessanten und speziellen geologischen Führungen zwischen dem Drachenberg und dem Calanda.

Die Churer Bevölkerung spricht von ihren drei Hausbergen: Brambrüesch, Montalin und Calanda. Letzteren beanspruchen aber auch die Vättner als «ihren» Berg. Vättis ist ein 400-Seelen Dorf am Nord-Fuss des Calandas – oder hinter ihm, von Chur aus betrachtet. Das Gebiet ist Teil des Unesco-Welterbes Tektonikarena Sardona.

Tektonik ist «die Lehre vom Bau und den Bewegungen der Erdkruste». Man würde kaum denken, dass in diesem – halb Bündner halb Sankt Galler – Tal die Entstehung der Alpen sichtbarer ist als an manch anderem Ort der Schweiz. Und einer, der so ziemlich alles über Vättis und die Steine, auf denen es steht, weiss, ist Ruedi Kohler.

Besucht das «Staimannli» unter www.staimannli.ch.

(fms)

Kritik
von Silvy Kohler

-Vorbereitung-
Zum Rekognoszieren der Umgebung und Bekanntmachen mit Ruedi Kohler benötigten wir einen Tag, die Dreharbeiten beanspruchten wiederum einen Tag.
Zuerst erklärte uns Ruedi Kohler die Grundlagen der Tektonik und Geologie. Mit diesem Wissen und den Geschichten von Ruedi Kohler entstand unsere Reportage.

-Ausrüstung-
Sony FS5
Lavalier-Mikrofon
Funkset
Rode NTG-1
Einbeinstativ

-Dreh-
Für die Dreharbeiten haben wir uns einen Tag reserviert. Als erstes haben wir in einer Besprechung den Ablauf des Tages festgelegt. Thema der Führung von Ruedi Kohler ist das «Vättner-Fenster». Ruedi erzählt frei, ist routiniert und seine Begeisterung für dieses Thema hat uns sofort fasziniert. Die Herausforderung für uns bestand darin, jederzeit aufnahmebereit zu sein. Seine Begeisterung und Routine im Erklären brachte unser Lavalier-Mikrofon an seine Grenzen. Trotz eher niedrigem Pegel überschlug es sich manchmal vor ‘lauter’ Begeisterung. Leider stand uns in der Ausleihe auch kein Windschutz für das Lavalier-Mikrofon zur Verfügung. Diese beiden Punkte wirkten sich negativ auf die Tonqualität aus.

Der sonnige Tag brachte uns zwar schöne Landschaftsbilder, doch die vorbeiziehenden Wolken machten es schwierig, eine gleichbleibende Helligkeit der Bilder beizubehalten. Ständig mussten wir während den szenischen Interviews die Blende regulieren.

Eine Herausforderung beim Filmen von Reportagen ist, das richtige Verhältnis von Schnittbildern und Interviewsituation zu finden. Häufig konzentriert man sich zu sehr auf den Protagonisten und hat dann Mühe, die Bilder sinnvoll aneinander zu schneiden. Deshalb nahmen wir uns vor, immer wieder Schnittbilder zu machen und den Protagonisten aus dem Bild gehen zu lassen.

Dabei half uns die Five-Shot-Regel, die besagt, dass man von jeder Szene oder Handlung fünf Einstellungen machen solle. Manchmal hat’s geklappt, genau so oft ging es jedoch wieder vergessen… Eine Technik, die wir noch mehr verinnerlichen müssen.

-Postproduction-
Insgesamt resultierte aus dem Drehtag rund 1,5 Stunden Material, welches gesichtet, sortiert und bewertet werden musste. Erst dann konnten wir uns an den Rohschnitt machen. Wir versuchten die Aussagen so zu gliedern, dass wir eine O-Ton-Reportage erhalten. In den Stunden bekamen wir viel Spannendes, Wissenswertes und Witziges zu hören, das wir jetzt leider nicht alles wiedergeben können. Doch versuchten wir eine sinnvolle, informative und unterhaltsame Auswahl zu treffen. Sobald die Aussagen sortiert waren, wurden die Schnittbilder hinzugefügt. Auch hier galt es, das Gleichgewicht zwischen Ruedi im Bild und Landschafts- und Detailaufnahmen zu finden.

-Tücken der Technik-
Wegen Nichtfunktionieren der Programme und zwei Abstürzen des Systems haben wir viel Zeit verloren und unsere Nerven strapaziert.

-Fazit-
Schlussendlich müssen wir feststellen, dass wir es nicht geschafft haben unsere ursprüngliche Idee in diesem Film zu realisieren. Wir wollten den Werdegang von Ruedi Kohler und die geologischen Führungen zeigen. Persönliches und Geologisches fügte sich leider nicht zu einem flüssigen Ganzen zusammen und man merkt der Geschichte den fehlenden roten Faden an. Nachdem wir gemerkt hatten, dass sich unser ursprünglicher Aussagewunsch nicht realisieren liess, hätten wir uns mehr Zeit zum Nachdenken nehmen sollen bevor wir auf gut Glück weiter gedreht haben. Vättis und Ruedi haben aber noch viele Geschichten zu bieten und deshalb können wir uns gut vorstellen, ein weiteres Projekt in dem schönen Bergdorf zu realisieren.

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