#stayathome – eine akustische Reise durch das traute Heim

Zuhause sitzen und Däumchen drehen – Social Distancing ist für viele ungewohnt und bedrückend. Dennoch können wir versuchen, das Beste aus dieser Situation zu machen und die Zeit in unseren eigenen vier Wänden so sinnvoll wie möglich zu nutzen.

Die Corona-Pandemie zwingt uns Zuhause zu bleiben, so wenig wie möglich nach draussen zu gehen und uns von unseren Freunden zu distanzieren. Da fällt es einem schwer, die ganze Zeit über positiv und motiviert zu bleiben. Und dennoch lässt sich eine solch ungewohnte und ungewisse Situation am besten überstehen, indem man sich selbst Gutes tut und die Zeit mit Aktivitäten verbringt, die einem glücklich machen.

Als kleine Inspiration nehme ich euch mit auf eine (akustische) Reise durch mein Zuhause und stelle ein paar Aktivitäten vor, die ihr in euren eigenen vier Wänden ganz einfach nachmachen könnt. Viel Spass beim Ausprobieren!


(bae)

Kritik
von Estella Murgotti

Ausgangslage

Ursprünglich war ein anderes Projekt geplant – bis die Pandemie kam. Durch den Lockdown wurde nebst der Schule auch die Materialausleihe geschlossen. Radikales Umdenken und viel Kreativität waren also gefragt.

Als Inspiration zu diesem #stayathome-Video diente die aktuelle Situation, sowie auch ein Video, welches ich paar Wochen zuvor auf digezz.ch angeschaut hatte. Es zeigte eine Art akustische Rundreise durch verschiedenste Situationen und wurde durch von Hand gezeichneten Illustrationen untermalt.

So beschloss ich also etwas ähnliches zu machen und eine akustische Rundreise durch mein trautes Heim während der Quarantäne-Zeit zu kreieren. Damit möchte ich den Leuten draussen Mut machen und die Motivation geben, die Zeit in den eigenen vier Wänden sinnvoll und kreativ zu nutzen.

 

Erste Schritte

Als erstes machte ich mir über die einzelnen Aktivitäten Gedanken und sammelte sie in einem Brainstorming. Dabei achtete ich vor allem darauf, dass die Situationen sich gut mit einem einfachen Handymikrophon einfangen liessen.

Der zweite Schritt war das Storyboard für das Video aufsetzen. Ich bastelte das Gesammelte vom Brainstorming zu einer kleinen Geschichte zusammen und schrieb einen Text. Danach skizzierte ich auf meinem iPad in der Zeichnungs-App ProCreate meinen Hauptcharakter, der sich durch die ganze Story hindurch zieht. Schlussendlich habe ich mich für eine weibliche Hauptfigur entschieden und diese im Comic/Manga-Stil gehalten. Dieser Stil passt gut zum Thema und gibt diesem eine lockere Note, wie ich fand.

 

Workflow – Sketches

Alle Zeichnungen sind ausschliesslich in ProCreate auf meinem iPad entstanden. Da ich die App noch nie zuvor benutzt hatte, war das für mich Neuland und musste mich erstmals zurechtfinden. Den Dreh hatte ich aber schnell raus. Die grösste Hürde war zu Beginn die Arbeit mit den Ebenen, sodass sich wichtige Teile nicht überschneiden, die später für eine kleine Animation verändert werden mussten. Ich speicherte die wichtigsten Farben in einer selbst kreierten Farbpalette ab und arbeitete mit explizit ausgewählten Brushes. Für mehr Abwechslung in der Dynamik achtete ich beim Zeichnen darauf, dass ich die Zeichnung mal auf der linken mal auf der rechten Seite platzierte und diese etwa die Hälfte bis max. ¾ der Leinwand einnahm, damit genug Platz für den Text war. Inspiration für meine Zeichnungen holte ich mir bei Pinterest.

Am Ende hatte ich insgesamt 40 Zeichnungen beisammen, die 19 Aktivitäten darstellten plus Zwischenszenen. Diese nahmen definitiv den meisten Zeitaufwand in Anspruch.

 

Workflow – Audio

Beim Brainstorming habe ich mir bereits Gedanken gemacht, wann und wie ich die geplanten Aktivitäten aufnehmen soll und wie sie vorzugsweise klingen sollen. Da die Materialausleihe geschlossen war musste ich das Aufnahmegerät auf meinem iPhone 7 benutzen. Ich plante nicht gezielt, wann ich welche Aufnahme machte. Meistens ergab es sich von selbst, da die Situation gerade so passierte. Andere Situationen wiederum musste ich erzwingen. Ich machte jeweils mehrere Aufnahmen einer Situation, beschriftete und nummerierte sie, sodass ich sie später in der Postproduktion aussortieren konnte.

Die Aussenaufnahmen waren schwieriger als die Innenaufnahmen. Da musste ich besonders auf Störgeräusche wie Wind und Wetter achten. Für die Aufnahme am See musste ich beispielsweise mein Handy auf dem Steg liegen lassen und mit meiner Jacke eine Art Windschutz basteln.

Nebst den Geräuschaufnahmen wollte ich zusätzlich Hintergrundmusik haben. Als Absicherung wendete ich mich dafür an meinen Medienrechts-Dozenten und holte mir Tipps für legale, kostenlose Musik für eigene Projekte ein. In der von Youtube zur Verfügung gestellten Audio-Mediathek wurde ich schliesslich fündig.

 

Postproduktion

Als ich alle Zeichnungen und Geräuschaufnahmen beisammen hatte, führte ich sie im Adobe Premiere Pro zusammen. Mit Premiere Pro hatte ich ebenfalls noch nie zuvor ein eigenes Projekt erstellt und hatte auch fast kein Know-How. Bevor ich also mit dem Schneiden und Zusammenführen begann, schaute ich mir auf LinkedIn einige Tutorials an.

Ich probierte und experimentierte viel in Premiere Pro, was mich einiges an Zeit kostete. Aber als ich wusste, welche Effekte etc. ich wollte, konnte ich einen speditiven Workflow generieren.

Als erstes fertigte ich einen Rohschnitt an. Auf einer Videospur setzte ich meine Skizzen, zwei Spuren widmete ich den Geräuschaufnahmen und einer weiteren die Hintergrundmusik. Später passte ich die Länge der jeweiligen Szenen mit dem Text und der Audiospur an. Dies war nicht so einfach, da ich sicher gehen wollte, dass der Text lang genug sichtbar ist und einen stressigen Lesefluss ausschliesst, die Audiospur aber manchmal nicht die richtige Länge hatte. Zum Schluss passte ich die Lautstärke an und machte den Feinschliff.

 

Endergebnis & Fazit

Das Endergebnis ist ein kurzes Video, mit eigenen Skizzen und eigenen Audioaufnahmen. Ich war von der Qualität des Handymikrophons positiv überrascht – die Aufnahmen waren klar und verständlich. Gegen Ende der Postproduktion kamen mir mehr Ideen für mögliche Geräusche, die ich noch hätte aufnehmen und einbinden können. Da ich das erste Mal mit ProCreate gearbeitet habe, sind die Zeichnungen eher simpel ausgefallen. Für das nächste Projekt mit ProCreate werde ich da sicherlich mutiger und extravaganter sein.

Dennoch bin ich zufrieden mit dem Resultat und konnte zusätzlich einen besseren Einblick in die verschiedenen Bearbeitungsprogramme erhalten.

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar