Stefan Domeisen

Eben ging seine letzte Arbeitswoche als Netzelektriker zu Ende. Ab jetzt bereitet sich Stefan Domeisen auf jenes Ereignis vor, das sein Leben entscheidend verändern könnte.

Der mehrfache Schweizer Meister im Kanu beginnt mit dem Intensiv-Training für die Olympia-Qualifikation im nächsten Sommer. Mit mehreren Auslandaufenthalten und Trainingslagern will sich der junge Kanut in Höchstform bringen.

Wir begleiteten Stefan Domeisen zwei Tage lang bei seinem “normalen“ Training. Schon dieses hatte uns und unserem Motorboot alles abgefordert. Der Rapperswiler schnellte mit solcher Leichtigkeit über die Gewässer des Ober- und Zürichsees, dass wir stets nur das Nachsehen hatten. Jetzt schaltet Stefan Domeisen noch einen Gang höher.

In unserem Mood-Film stellt Stefan Domeisen seinen faszinierenden Sport vor und lädt ein auf eine Reise in die Gewässer seiner Heimat Rapperswil-Jona.

Kritik
von Tobias Imbach und Sven Schnyder

Geplant planlos drauflos: Was und wie genau wir filmen würden, war uns an jenem Sommermorgen noch nicht klar, als wir uns mit Stefan Domeisen in Rapperswil am Seeufer trafen. Wir wollten den jungen Kanut mit mehreren Kameras bei seinem Training begleiten, aber auf einzelne Bildideen oder ein Konzept hatten wir uns nicht abgesprochen. Wir filmten, was uns vor die Linse kam. Diese Konzeptlosigkeit hat sich gleichzeitig bezahlt und bestraft gemacht. Die Stimmung während des Drehs war entspannt und befreit, was sich in den spontan eingefangenen Bildern auch zeigt. Wir verloren im Vorfeld auch nicht unnötig Zeit mit der Planung eines Drehs, der nicht wirklich geplant werden konnte: Wetter- und Wasserverhältnisse oder die Zahl anderer “Seefahrer“, die die Zürcher Gewässer am Drehtag unsicher machten, konnten nicht eingeschätzt werden und machten eine Shotlist obsolet.

Die “Story“ wurde erst beim Schnitt geschrieben, zahllose Kurzaufnahmen in wahlloser Reihenfolge mit einer Gesamtlaufzeit von mehr als sechs Stunden mussten zu einem stimmigen Kurzfilm zusammengeschnitten werden: der Schnitt nahm entsprechend viel Zeit in Anspruch.

Auch kamen wir nicht drum herum, ein zweites Mal mit Stefan auf den Zürichsee zu gehen, um weitere Go-Pro-Bilder einzufangen. Eine ausführlichere Planung hätte uns diesen zweiten Dreh eventuell erspart. Zudem trug unser Protagonist beim zweiten Dreh ein anderes Tenue und war auf einem anderen Kajak unterwegs – was unserer Meinung nach aber überhaupt nicht stört und bei Film-Visionierungen vor Publikum kaum je wahrgenommen wurde.

Bei der Post-Production stellte uns die Verwendung von Musik vor nächste Probleme. Uns kamen zwar zahllose Tracks in den Sinn, welche die Bilder optimal untermalen würden, aber wir waren uns nicht sicher, welches Vorgehen beim Erlangen der Synchronisationsrechte zu empfehlen war. Einmal auf einen Song (Flume - Sleepless) geeinigt, schrieben wir das Indie-Label Future Classic an, mehrfach, ohne positiven oder negativen Bescheid zu erhalten. Stattdessen klärten wir die Lage direkt mit Youtube, die uns mitteilten, dass der Clip aufgrund von Copyright-Verletzungen in zahlreichen kleinen Ländern nicht abgerufen werden könne (z.B. in Ländern wie Dschibuti oder Trinidad-Tobago). In den grössten Teilen der Welt kann der Film aber problemlos angeschaut werden, so auch in der Schweiz.

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