Stop ‘n’ Fight

Youtube, Vimeo… überall findet man Stopmotion Filme. Egal ob von Amateuren oder Profis – sie sind allgegenwärtig. Sie bringen uns zum Staunen und schmunzeln, doch was steckt dahinter?

Die Story wurde von verschiedenen Stopmotion Kampffilmen inspiriert, welche alle natürlich nicht allzu ernst genommen werden sollten. Im Film wurde nach Stopmotion Manier übertrieben und mit einer Prise Humor versehen.

Szenen wurden gedreht, die sons. nicht ohne grösseren Aufwand in der Postproduction zu realisieren sind. Genau so kann man Stopmotion gezielt einsetzen um das Publikum zum staunen und schmunzeln zu bringen.

Was einfach aussieht bringt viele Tücken mit sich, jede Bewegung muss sitzen jeder Auslöser muss stimmen. Es wurde viel geübt damit alle Bewegungen möglichst authentisch wirken. Der Film sollte unterhalten und hier und da ein schmunzeln hervorrufen.

Aus einzelnen Fotos bestehend wurde das Sounddesign nachträglich sorgfältig zu jeder Szene in den Sprechboxen der HTW Chur aufgenommen, was der ganzen Produktion eine akustische Kirsche auf das Sahnehäubchen setzt. Denn Sound ist für diese Produktion essenziell, auch wurde bewusst auf Sprache verzichtet.

Kritik
von Samantha Di Cosmo, Nicolas Franken, Benoît Perritaz und Michèle Wildisen

Equpiment

GoPro Hero 4
Nikon D800 - 24-120mm/f4 + 50mm/f1.2
Manfrotto Fotostativ
LED-Lichtpannel + Lichtstativ
Lichtkoffer
Reflektor

Planung

Story

Bei der Planung standen wir lange auf dem Schlauch, denn wir wussten nicht genau wie das Ganze umgesetzt werden soll. An der Story wurde lange gebastelt, um die optimalen Voraussetzungen für die Realisierung zu finden.

Team

Auch das Team hat sich stetig gewandelt. Bei Projektbeginn waren es lediglich zwei Personen. Dann wuchs das Team auf fünf Personen an, da aber am Schluss ein Schauspieler krankheitsbedingt ausfiel, setzten wir es am Ende mit vier Personen um. Auch die Teamveränderung brachte einen Hauch von Chaos in die ganze Geschichte. Doch dies konnte gut gemeistert werden.

Das Team selbst spielte sehr gut zusammen. Die Mitglieder konnten sich gegenseitig aufbauende Inputs geben und es wurde immer auch auf die Ideen der Anderen Rücksicht genommen. Jede Person hatte Fähigkeiten, die im Projekt nützlich waren und konnte diese den Anderen weitergeben.
Chorgeographie

Eine weitere Hürde war es, die Choreografie zusammen zu stellen. Am Anfang des Projektes ging dies nur sehr schleichend voran. Zu diesem Zeitpunkt dachten wir, man könne vieles spontan einbauen. Dies verzögerte aber natürlich den ganzen Prozess. Es musste alles im Voraus geplant werden und auf die Umsetzbarkeit geprüft werden, was uns schliesslich geglückt ist. Auch dank einem Probetag den wir ausgewählt hatten um die ganze Choreografie zu proben und ausweiten.

Drehorte

Turnerwiese, Chur

Anfangs sollte alles draussen stattfinden, jedoch machte uns die Wintersonne einen Strich durch die Rechnung. Wir hatten einen ganzen Tag investiert um unsere ersten Szenen zu drehen. Beim Zusammenstellen fiel uns auf, das die Sonne und die Schatten sich zu schnell bewegten und es auf jedem Bild ersichtlich war. Da zudem der Drehort an einer oft frequentierten Strasse lag, mussten wir immer wieder Stops einlegen, was den Workflow klar ausbremste.

Turnhalle Pädagogischen Hochschule, Chur

Wir blieben flexibel und entschieden uns schliesslich den gesamten Film in der Turnhalle der Pädagogischen Hochschule zu realisieren und das Drehbuch den Umständen entsprechend anzupassen.

Die Aufnahmen in der Turnhalle dauerten zwei ganze Tage, an welchen sehr effizient gearbeitet werden konnte. Die Aufgaben wurden besser verteilt, jeder wusste was er zu tun hatte. Dies stellte einen riesen Fortschritt gegenüber den ersten Phasen dar.

Aufnahme

Storyboard

Der erste Drehtag im Freien war nicht gut genug durchdacht und stellte sich eher als ein Probiertag heraus. Wir hätten uns dort schon genauer an das Storyboard halten sollen und nicht versuchen, alle Ideen die uns spontan in den Sinn kamen, umzusetzen, denn die Effizienz litt stark darunter.

Lichtverhältnisse

Eine weitere Schwierigkeit war, dass wir uns zu wenig mit dem Aussenlicht auseinandersetzten. Dies holte uns schnell ein und machte die gesamten Aufnahmen unbrauchbar. Auch in der Turnhalle hatten wir Diskrepanzen mit dem Licht. Man merkte deutlich, dass die Sonne sich irgendwann verabschiedet hatte, deswegen mussten gewisse Szenen also am Folgetag nochmals gedreht werden.

2D-Fight

Für den 2D Teil der am Boden stattfindet brauchten wir eine Idee wie die ganze Szene Realisiert werden soll. Bei der Aussenszenen versuchten wir es mit einem selbst gebastelten Holzrahmen aus drei Stäben, dieser erwies sich jedoch als zu unstabil.

Beim Dreh in der Turnhalle hatten wir die Möglichkeit, die GoPro an einem der Stäbe zu kleben und an den Turnringen zu fixieren um die Kamera in die gewünschte Höhe zu bringen. Mit der GoPro App auf dem Handy konnte so alles überwacht werden und mittels Fernauslöser die einzelnen Bilder gemacht werden.

Continuity

Die Herausforderung war gross, denn jede Bewegung musste stimmen. Es durften keine zu grossen Schritte gemacht werden, da sich dies auf die gesamte Bewegung auswirkte und unnatürlich aussah. Bei gewissen Szenen mussten wir auf Serienaufnahmen zurückgreifen, da es schlicht unmöglich war diese einzeln zu fotografieren. Schnell wurde klar, dass es dafür eine Speicherkarte mit grosser Datenrate brauchte.

Schnitt

Der Schnitt brachte eine weitere Herausforderung, denn wir hatten drei Formate, das 4:3 GoPro Format (Fish Eye Look), 16:9 Video und das 2:3 Bildformat der Nikon Bilder. Wir entschieden uns für das 2:3 Format, da die Fotos so am besten dargestellt werden. Die Krümmung der GoPro Bilder konnten wir Erfolgreich entfernen, damit alles einheitlich aussieht. Beim Schnitt musste penibel drauf geachtet werden das jedes Bild passt, jede Bewegung und jeder Übergang fliessend verläuft.

Ton

Die Stimmen und Geräusche mussten natürlich im Studio neu vertont werden. Hier haben wir uns zusätzlich die Herausforderung gestellt, die Geräusche alle selbst zu produzieren. Das heisst, jeder Schlag, Aufprall oder Luftzug sollte selbst nachgestellt werden.

Dafür wurde viel herumexperimentiert: Petflaschen, Hände, Pullover, Stühle und wir selbst mussten hinhalten um passende Geräusche zu kreieren. Oftmals waren die natürlichen Geräusche gar nicht die Besten. Die Schläge beispielsweise wurden alle mithilfe einer Fahrradpumpe aufgenommen, mit der wir auf einen mit zwei Pullover abgedeckten Stuhl einschlugen. Schläge auf die eigene Brust klangen hingegen viel zu “unrealistisch”.

Das kreieren von neuen Tönen war sehr lehrreich für uns und hat auch grossen Spass gemacht. Das Endergebnis erhält mit diesen, teils sehr schrägen Tönen, eine ganz eigene Note. Wir finden das es das Gesamtkonzept gut untermalt.

Fazit

Das Projekt war aus unserer Sicht ein Erfolg. Es war sehr interessant, andere Filme zu analysieren und dann alles selbst zu planen und auszuprobieren. Das ganze Projekt war auf verschiedene Arten sehr lehrreich und hat Spass gemacht.

Der eingeplante Testdreh-Tag war sehr nützlich, um die Grenzen kennen zu lernen. Trotzdem ist uns der erste Drehtag nicht geglückt. Aus den Fehler und Schwierigkeiten konnten wir vieles lernen und haben viele Erfahrungen gesammelt. Die ersten Fehltritte waren nicht ganz unnütz, da diese Aufnahmen nicht brauchbar waren konnten wir für den definitiven Dreh genau diese Fehler vermeiden. Was sich als Effizienzboost für das ganze Projekt herausstellte.

Kommentare (2)

Schreibe einen Kommentar