«Street Food Festival» Baden

Wie Pilze schossen die sogenannten «Street Food Festivals» im vergangenen Jahr aus dem Boden. Berühmte Blogger berichteten von «Street Markets» aus den Metropolen rund um den Globus. Die Schweizer Bevölkerung kannte dieses Konzept bisher, wenn überhaupt, nur aus dem Urlaub. Doch nun gibt es sie auch endlich in der Schweiz!

Das Konzept der Street Food Festivals oder Food Markets ist simpel. Aus allen Herrenländern treffen sich Köche an einem Platz und bieten ihre landestypischen Spezialitäten dem Kunden an. So findet man tatsächlich spezielle und exotische Gerichte. Beispielsweise das peruanische «Ceviche», der ungarische «Langos» oder das tibetanische «Momo». Von Chur über Zürich bis nach Baden, überall finden nun regelmässig solche Street Food Festivals statt. Dabei steht nicht nur das Essen per se im Vordergrund, sondern auch das gemütliche Zusammensein, etwas Neues kennenzulernen und einfach eine gute Zeit zu verbringen.

Wir dachten, dieser Trend sollte unbedingt filmisch dokumentiert werden. Daher sind wir am 6. Mai gemeinsam nach Baden gefahren, um dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen. Dabei wollten wir nicht nur das Street Food Festival in Baden vorstellen, sondern haben uns auch noch eine Geschichte ausgedacht. So liessen wir zwei «Testesser» verschiedene Gerichte probieren, die sie anschliessend auf einer Skala von 1(worst) bis 5 (best) bewerten sollten.

(mm)

Kritik
von Elia Gianini, Taddeo Cerletti und Stephanie Felder

Motivation
Wie im Lead und im Beitragstext bereits schon erwähnt wollten wir den Zuschauern das Konzept der „Street Food Festivals“ vorstellen. Die „Street Food Festivals“ stellen heute eine Reihe von Events in verschiedenen Schweizer Städten dar. Will heissen, dass im grossen und ganzen die gleichen Köche resp. das gleiche Essen immer wieder in einer anderen Stadt präsentiert und verkauft wird. So kann unter http://streetfood-festivals.ch/ aufgerufen werden, wo die Reihe „Street Food Festival“ als Nächstes halt macht. Die Standorte sind Baden, Basel, Bern, Biel, Lausanne, Luzern, Olten, St. Gallen und Thun. Das nächste Festival findet vom 24. Juni bis 25. Juni in Olten statt.

Neben der Vorstellung des Konzeptes wollten wir den Zuschauern einen detaillierteren Einblick auf verschiedene Essen geben. So liessen wir zwei Testpersonen diverse Gerichte testen und holten uns am Schluss ein Statement und eine Bewertung von ihnen ab. Wichtig bei der Auswahl der Gerichte war uns, dass (fast) jeder Kontinent vertreten ist und dass die Gerichte auch etwas spezielles und Neues darstellen. So verzichteten wir beispielsweise bewusst auf asiatisches oder italienisches Essen, da wir denken, dass die Schweizer Bevölkerung diese Spezialitäten schon grob kennt. Wir haben uns danach auf polnische Pirogge, amerikanische Corndogs, jemenitische Wraps, afrikanischer Eintopf und peruanische Ceviche geeinigt. Zum Schluss liessen wir die Testpersonen die Gerichte auf einer Skala von 1 (worst) – 5 (best) bewerten. Zusätzlich dazu mussten sie noch eine Begründung abgeben, weshalb sie dieses Gericht so bewerteten.

Vorgehen
Die Idee war geboren und so trafen wir uns an einem Nachmittag zur ersten Besprechung. Schnell war klar, dass wir unbedingt schöne „Stimmungsbilder“ des Essens an sich brauchen. Nur so kann dem Zuschauer aufgezeigt werden, wie verschieden die Esskulturen rund um den Globus sind. Als nächstes einigten wir uns auf fünf Gerichte aus fünf Kontinenten. In der Diskussion legten wir dann auch fest, dass (wie oben bereits erwähnt) auf gewisse ausländische Gerichte verzichten würden. Dies hat der Grund, dass in der Schweiz beispielsweise italienisches oder asiatisches Essen schon sehr weit verbreitet sind. Um die ausgewählten fünf Gerichte optimal dem Zuschauer zu präsentieren, sollen zusätzlich Fotos gemacht werden, welche dann später mit Beschriftung im Film platziert werden. Danach überlegten wir uns, wie wir die Übergänge zwischen den Gerichten gestallten könnten. Dazu einigten wir uns auf sogenannte „Kamera-Walks“, welche dem Zuschauer aufzeigen, dass es weiter zum nächsten Stand/Gericht geht. Zur Bewertung haben wir tief in die Bastelkiste gegriffen und haben so unsere Bewertungsschilder selbst hergestellt.

Nun hatten wir also unser Grobkonzept. Um dieses getreu auszuführen, fingen wir an, über die Technik zu sprechen. Schnell war klar, dass für die „Kamera-Walks“ die Steadycam eingesetzt werden soll. Zusätzlich dazu, wollten wir einmal eine GoPro ausprobieren. Wir dachten, dass er Linseneffekt der GoPro dem Film zusätzlich an Dynamik und Authentizität verleiht. Mit der Canon 70D sollte das ganze gefilmt und fotografiert werden. Das Problem dabei war, dass keiner von uns je eine Steadycam oder eine GoPro bedient hatte. So liehen wir die Steadycam und die GoPro frühzeitig aus und versuchten mit YouTube-Tutorial deren Benutzung zu lernen. Die GoPro liess sich recht einfach per App bedienen. Mit der Steadycam hatten wir anfänglich grosse Schwierigkeiten, nach dem „x-ten“ Tutorial und „herumtüfteln“ meisterten wir auch diese Aufnahmetechnik. Dazu haben wir auch noch ein Mikrophon ausgeliehen, welches nur mit einer Batterie betrieben wird und nicht wie bis anhin mit einem Aufnahmerekorder.

Am Tag des „Street Food Festivals“ trafen wir uns am morgen in Baden und besprachen noch einmal den ganzen Ablauf. Danach ging es auch schon gleich zum Areal. Wir bauten langsam unsere Apparaturen auf und schossen erste Probeaufnahmen. Kurz vor dem Mittag kam dann auch schon die Testperson. Bis zum Mittag war das Areal recht leer, danach füllte es sich (logischerweise) extrem. So war es teils sehr schwer in den Menschenmassen zu filmen. Nichts desto trotz konnten wir unser Programm durchziehen. Lange anstehen mussten wir zum Teil schon, dies trübte aber die Stimmung nicht. So filmten wir ca. bis 16:00 Uhr wie die Probanden assen und die Bewertungen abgaben. Danach genehmigten wir uns auch eine kurze Pause, bis es dann später zum Aufnehmen der „Stimmungsbilder“ kam. Diese nahmen wir ab 18:00 Uhr auf, wo das Areal wieder gut besucht wurde. Dazu verwendeten wir die Steadycam und die GoPro. Teils wackelte die Steadycam extrem und was noch schlimmer war, die GoPro stieg plötzlich aus. Schlussendlich können wir nicht sagen, ob es an Überhitzung oder an Störung mit der Applikation lag. Sie lief einfach nicht mehr richtig. Dies bedauern wir sehr, da so zu wenige „Stimmungsbilder“ mit der GoPro aufgenommen worden sind. DIe „Kamera-Walks“ mit der Canon 70D haben für den nächsten Film sicher noch Luft nach oben. Wichtig für den Film war neben dem Essen, der Atmosphäre und den Ständen auch sogenannte „Happy Faces“ von Personen. Dem Zuschauer soll ja schliesslich vermittelt werden, dass man eine gute Zeit am „Street Food Festival“ in Baden hat – was ja auch die Wahrheit ist. Ein paar dachten auch, wir seien Partyfotografen und tanzten daher vor unserer Kamera, so konnten wir diese Aufnahmen perfekt verwenden.

Equipment

  • CanonEOS 70D Set
  • Yellowtec Flashmic iXm Recording
  • Manfrotto Fotostativ, Kleines Fotostativ
  • GoPro HD Hero 3+ Black Edition
  • Lumix G MFT-Objektiv

Learnings

  1. Noch genauer recherchieren, wie man mit der Technik umzugehen hat. So hätten wir teils die extrem wackligen Bilder mit der Steadycam verhindern können.
  2. Die Testessen und Bewertungen hätten wir eher auf den Nachmittag als auf den Mittag leben sollten. So hätten wir in einer ruhigeren Atmosphäre aufnehmen können und hätten nicht lange anstehen müssen.
  3. Wichtig für ein nächstes solches Projekt ist, dass wir konkret neben einer Shotlist auch unbedingt einen Zeitplan mit allen Eventualitäten aufschreiben müssen.
  4. Thema GoPro: Wir sollten evtl. nochmals mit der Technikausleihe zusammensitzen und schauen, was genau der Fehler an der GoPro war, evtl. war auch mein altes iPhone Schuld. Dies wäre sicher noch wichtig, da wir vorhaben, auch zukünftig mit der GoPro aufzunehmen – der Linseneffekt gefällt uns sehr.

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