Studänte Fueter

Hier ist der Name Programm! Wir sind Studenten, wir essen gerne. Da wir davon ausgehen, dass die Besucher dieser Plattform mehrheitlich auch Studenten sind, die gerne essen, sollte diese Sendung hier seinen idealen Platz finden.

Mittlerweile gibt es unzählige witzige, kompetitive und informative Kochsendungen, die wir alle unheimlich gerne schauen. Was uns aber immer fehlt, ist die Ausgewogenheit. Manchmal sind es nur Rezepte, manchmal geht nur darum, unter schwierigen Umständen zu kochen und nicht, was genau gekocht wird. Wir suchen also die ausgewogene Mischung und sind so auf unser Format «Studänte Fueter» gekommen.

Was soll der Zuschauer von unserer Sendung mitnehmen?

  • In erster Linie soll die Sendung unterhaltsam sein.
  • Die Sendung soll den Zuschauer animieren, selber zu kochen.
  • Der Zuschauer soll sehen, dass man auch mit kleinem Budget kreative Gerichte zaubern kann.

Zwei junge Köche, vier Kategorien, zehn Franken, dreissig Minuten Zeit.

In einem Biet-Verfahren ersteigern die zwei Köche unterschiedliche Zutaten, die sie vorher nicht kennen. Dann haben sie exakt dreissig Minuten Zeit, um aus diesen Zutaten ein Gericht zu kreieren. Aber Achtung, nicht jede Zutat ist gleich praktisch, um sie in einem Gericht zu integrieren!

Mehr wollen wir aber auch gar noch nicht verraten, schaut einfach rein:

(mm)

Kritik
von Giulia Merki, Raphael Theiler, Nick Schneeberger und Laura-Patrizia Quadri

Wie es uns ergangen ist:

Preproduction

Das Team
Das Team hinter Studänte Fueter besteht aus vier StudentInnen der Klasse 16b.

Laura Quadri – Kamera 1, Soundbearbeitung
Raphael Theiler – Kamera 2, Schnitt
Nick Schneeberger – Ton, Animationen, Konzept
Giulia Merki – Moderation, Color Grading, Kritik, Konzept

Idee
Es gibt wenig, was Nick und Giulia nach dem Abendessen lieber tun als zusammen „Cutthroat Kitchen“ zu schauen. Dieses unterhaltsame Format lässt Köche gegeneinander antreten und sie alle das gleiche Menü kochen, dabei können sie einander jedoch sabotieren.
Als das Semester also begann und die Frage nach einem neuen Digezz-Projekt aufkam, waren Nick und Giulia sich schnell einig, dass sie auch eine Kochsendung veranstalten wollten. Zum einen, weil sie gerne kochten, zum anderen weil sie gerne assen.

Schnell wurde klar, dass ein solches Projekt zu zweit nicht realisierbar war, weshalb Raphael und Laura ins Boot geholt wurden.

Jetzt war da also diese Idee und dieses Team, doch wie weiter? Immerhin wollten wir nicht einfach eine Sendung kopieren. Wir entwickelten rund zehn verschiedene Konzepte, nur um bei jedem Konzept zu bemerken, dass es das schon gab. Nach stundenlangen Diskussionen kamen wir also zum Schluss, dass wir gar nicht mehr nachschauen dürfen, ob es eine solche Sendung schon gibt. Wir schauten zusammen an, welche Faktoren für uns wichtig waren und bastelten uns daraus ein Konzept, dass es vielleicht (wir wissen es nicht) schon gibt, das aber voll und ganz unserer Vorstellung entsprach.

Format
Nach langer Diskussion konnten wir für uns verschiedene Faktoren herauskristallisieren, welche wir thematisieren und einbinden wollten.

Unterhaltung
Eine lehrreiche und informative Kochsendung ist gut, aber niemand schaut sich ein zehnminütiges Kochvideo an. Es muss also unterhaltend sein.
Diesen Faktor geben wir, indem am Anfang eine Biet-Situation entsteht. Es gibt verschiedene Kategorien (Protein, Gemüse, Kohlenhydrate, Milchprodukte), auf die unsere zwei Köche bieten können.
In der Pilotfolge waren dies bei den Proteinen Hackfleisch und Schweinsbratwurst, beim Gemüse Pelati und Ketchup, bei den Kohlenhydraten Tortellini und Lasagneblätter und bei den Milchprodukten Parmesan und Schmelzkäse.

Nacheinander werden also die Produkte aufgedeckt und die zwei Köche bieten auf die einzelnen Kategorien. Jedoch ist ihr Budget begrenzt! Sie dürfen nicht mehr als zehn Franken ausgeben. So erspielen die Köche sich über vier Runden ihre Hauptzutaten.

Kleines Budget
Diese Sendung soll sich an Studenten richten und wir wollen zeigen, dass man auch mit wenig Geld gute Gerichte kochen kann. Alle gezeigten Gerichte kosten nicht mehr als zehn Franken. Wie oben erwähnt, werden auf die Zutaten geboten. Hat einer der Köche am Ende der Sendung noch Geld übrig, so kann er sich noch bis zu zwei Zutaten aus unserem Warenkorb dazukaufen.
Man sieht also, mit zehn Franken bleibt sogar noch Raum für Petersilie oder ein Bier. Dies soll Studenten ein Gefühl für Essenskosten vermitteln und zeigen, dass man auch mit komischen Kombinationen (Die vielleicht noch im Kühlschrank rumliegen) gute Gerichte kreieren kann.

Kochen ist gar nicht so schwer
Du hast nur eine halbe Stunde Zeit und anstatt Parmesan nur Schmelzkäse? Na und? Eine Lasagne zaubern kannst du trotzdem.
Genau diese Einstellung wollen wir vermitteln. Man kann mit jeglichen Kombinationen die witzigsten Gerichte zaubern, wenn man sich nur einmal traut.

Location
Es ist immer praktisch, Beziehungen zu haben. Unsere Küche konnte uns Nick organisieren, der für die BFH in der Kommunikationsabteilung arbeitet. Und in der BFH gibt es natürlich auch Menschen, die kochen lernen und die Küchen brauchen.
Normalerweise kann man diese Industrieküchen für teures Geld mieten, wir konnten glücklicherweise gratis von dem Raum Gebrauch machen.
Ein zentrales Kriterium für die Location war die Nötigkeit von zwei Kochstationen, die einander gegenüber liegen, so dass man in einer Einstellung beide Köche beim Kochen sieht und nicht nur Rücken. In der Küche der BFH waren grosse Kochinseln vorhanden mit Herdplatten in der Mitte. So konnten wir wunderbar beide Köche gleichzeitig filmen und ihnen bei der Arbeit unkompliziert über die Schultern schauen.

Moderation
Es gestaltete sich sehr schwierig, eine Moderation im Voraus zu schreiben, denn bis auf den ersten Teil musste Giulia alles improvisieren.
Ein wichtiger Teil war die Erklärung der Regeln und das Einführen der Köche, bei den restlichen Schritten jedoch blieb nur die freie Improvisation. Giulia musste auf die Situation eingehen, nachfragen, was die Köche tun (damit für den Zuschauer ein verständlicher Ablauf entsteht), ab und zu einen Kommentar fürs Publikum abgeben, die Köche etwas provozieren, Dinge hinterfragen und erklären, eben ganz viele Dinge um den Zuschauer im Video zu behalten.

Testkochen
Ein Testkochen war absolut nötig, damit am offiziellen Drehtag nichts schief geht. Immerhin waren wir immer mit zwei Kameras unterwegs, die einander nicht ins Bild laufen sollten. Dazu kam dann noch Giulia, die ebenfalls ihren Weg vor die Kamera und gleichzeitig aus dem Weg der Kamera finden musste.
Die Küche war zwar gross, unsere Hauptkameraeinstellung erfasste aber einen grossen Teil der Küche, was viele Wege für unser Team blockierte.
Wir mussten viele Einstellungen finden (Wer kommt schon spontan auf die Idee, eine GoPro an einen Wasserhahn zu „kabelbindern“?), das Licht austesten, da grelle Neonröhren sehr omnipräsent waren und vor allem mussten wir den Ton laufend wieder anpassen und optimieren. Leider befand sich unsere Küche nämlich in der Nähe der Bahngleise, ein Dampfabzug ist auch ziemlich laut und vom Lärm des Ofens wollen wir gar nicht erst anfangen.
So war das Testkochen zwar ein riesiger Aufwand (Wir haben die Stunden nicht gezählt, aber es war sehr sehr dunkel, als wir fertig waren), aber es hat uns wahnsinnig viel gebracht. Jede einzelne Person in unserem Team konnte von diesem Tag/Nacht profitieren.

Equipment
2x Sennheiser Funklavalier (für die Köche)
1x Sennheiser Funkmikrofon (für die Moderation)
2x Sony FS5
2x GoPro
1x Zoom H6
1x Sola Lichtkoffer
1x Faltreflektor
2x Rodemikrofon


Drehtag

Vorbereitung
Am Drehtag selber installierten wir am Morgen alles, was wir an Equipment brauchten, kauften einen guten Warenkorb ein (der viele Möglichkeiten bietet, dessen Reste wir aber auch gerne nach Hause nehmen) und machten einige Testshots. Die zwei Köche haben wir eine Stunde vor Drehstart herbestellt, um ihnen noch einmal alles zu erklären, sie zu verkabeln und den Ton auszutesten. So konnten wir pünktlich beginnen.

Vor dem Kochen/Bieten
Als erstes haben wir Interviews mit den Köchen geführt und liessen sie sich dabei selber vorstellen. So sollte man einen Bezug zu unseren Hauptakteuren erhalten und sehen, dass selbst die Teilnehmer der Sendung nur normale Studenten waren.
Nach diesem Teil wurde die Sequenz mit dem Bieten gedreht. Hier brauchten wir viele Einstellungen, da drei Personen (Die Köche plus die Moderatorin) plus je immer zwei Zutaten im Bild waren. Deshalb haben diese Einstellungen ziemlich lange gedauert.

Die halbe Stunde Kochen
Die Kochzeit ist in der Sendung eine halbe Stunde und auch bei uns wurde keine Minute länger gekocht. Wir gingen zwar flexibel an die Sache heran (fünf Minuten länger kann ein Zuschauer nach dem Schnitt sowieso nicht mehr einordnen), jedoch haben wir das den Köchen nicht gesagt. Dadurch sind sie so in einen wunderbaren Endspurt gekommen, um alles noch rechtzeitig fertig zu kriegen und zu garnieren.
Die halbe Stunde hat perfekt gereicht. Sie hatten ein anständiges Gericht auf dem Teller und hatten trotzdem einen schön anzuschauenden Stress.

Nach dem Kochen
Nach dem Kochen mussten wir eine kurze Pause einlegen, um die Küche wieder aufzuräumen und kurz aufzuatmen (gerade Laura und Raphael, die die ganze Zeit über die Kamera geführt haben, waren ziemlich erschöpft).
Dann ging es aber doch ziemlich zügig in die Bewertung der Gerichte. Dazu kam Laura hinter der Kamera hervor und wurde zur Jury. Auch diese Einstellungen konnten wir relativ satt und schnell drehen.

Im Gesamten sind wir erstaunlicherweise immer gut im Drehplan geblieben, was wohl unserem Testkochen zu verdanken war. So hatten wir alle Fehler schon im Voraus einmal gemacht, die Kameras und die Moderation waren eingespielt und standen sich kaum im Weg und wir mussten die wenigsten Einstellungen wiederholen.
Man kann also sagen, dass der Drehtag wunderbar reibungslos verlaufen ist.

Ton
Zum Glück hatten wir an ganz vielen Orten Tonaufnahmegeräte. So nahmen die zwei Rodes auf den Kameras sehr viele Geräusche auf, aber auch die Lavaliers hatten uns gute Dienste getan.
Mit dem Reportermikrofon wurden sowohl die Moderationen, als auch ab und zu Geräusche aufgenommen, wenn die Moderation gerade nichts zu tun hatte und etwas Gutes hörte.
Am Ende haben Nick und Raphael noch einmal separate Töne aufgenommen, von denen wir nicht sicher waren, wie gut wir sie während des Drehs erwischt haben.
So waren wirklich auf alle Fälle vorbereitet.


Nach dem Drehen

Schnitt
Der Schnitt gestaltete sich dann doch schwieriger, als gedacht. Trotz guter Zusammenarbeit der zwei Kameras, war es leider unmöglich, sich nie im Weg zu sein. Wenn Raphael also eine Detailaufnahme einer Zutat oder eines Kochvorganges machte, war er gezwungenermassen im Bild von Laura. So gestaltete es sich sehr schwierig, Detailaufnahmen in den Schnitt zu integrieren. Wenn wir eine solche Aufnahme drinnen haben wollten, mussten wir auch den „Weggang“ von Raphael drin haben, da ein direkter Schnitt zurück zu Laura nicht möglich war. Schliesslich war in diesem Moment Raphael noch in Lauras Bild.

Dann stellte sich die Frage, wie man das mit der Zeit umsetzt. Wir wollten schliesslich keine Sendung, die länger als eine halbe Stunde dauerte und es wäre auch nicht spannend gewesen, den beiden Köchen eine halbe Stunde lang beim Kochen zuzuschauen. Trotzdem sollte der Zeitdruck der Köche spürbar sein, alle essentiellen Aktionen mussten sichtbar sein und die Kontinuität durfte durch den Schnitt nicht verloren gehen.

Im Gesamten sind wir mit dem Schnitt sehr zufrieden, wir mussten jedoch mehr Kompromisse eingehen, als uns lieb war. Es war wahnsinnig viel Arbeit, diese gute Viertelstunde zu schneiden und es brauchte sehr viel mehr Geduld, als erwartet. Immerhin hatte niemand von uns je ein so langes Video geschnitten und nach so vielen Stunden Arbeit noch konzentriert bei der Sache zu sein, war praktisch unmöglich.

Wir mussten also in mehreren Etappen schneiden, dass uns das Bild nicht überdrüssig wurde. Den Grobschnitt eines zwei minütigen Videos schafft man ja in einem Tag, bei 18 Minuten ist das unmöglich.

Wir mussten also ungeheuer viel Arbeit in den Schnitt stecken, was wir deutlich unterschätzt hatten. So sind wir am Ende in einen starken Zeitdruck geraten, was der Qualität unserer Arbeit nicht gerade förderlich war. Mit intensiver Zusammenarbeit, viel Kaffee und sehr vielen Nerven gelang es uns dann am Ende doch, zu einem zufriedenstellenden Produkt zu kommen.

Im Schnitt wurde uns mehr denn je bewusst, dass die Küche nur mässig geeignet war. Leider war das Bild immer sehr unruhig und es ist als Zuschauer sehr schwer, den Fokus auf dem Geschehen zu behalten.

Ton
Wir hatten immer fünf Mikrofone, die gleichzeitig den Ton aufgenommen haben. Dies ist sehr super, man hat sicher immer allen Ton, jedoch fehlte es dadurch sehr an Übersichtlichkeit. Es passierte uns einige Male, dass wir den Ton eines falschen Mikrofons im Schnitt hatten, weil man das Gewollte ja auf diesem Mikrofon trotzdem hörte. So war es auch hier sehr schwer, eine Konsistenz in das Ganze zu bringen.

Manche Mikrofone nahmen viel weiter auf, als wir das gedacht haben, was dazu führte, dass wir einzelne Töne nicht schön aufgenommen hatten oder dass der eine Koch dem Anderen ins Wort fiel und wir das erst in der Tonbearbeitung bemerkt hatten.

Animationen
Uns wurde erst sehr spät bewusst, dass wir Übergänge sowie ein Intro brauchen, um eine Konsistenz in unsere Sendung zu bringen. Ebenfalls haben wir nie über ein Logo oder ähnliches nachgedacht. Auch das musste also noch in letzter Sekunde entstehen. Zum Glück waren wir alle wahnsinnige Illustrator, sowie After Effects Profis, also war das gaaaar kein Problem. Nicht. Wie stellt man Hackfleisch grafisch dar? Brauchen wir einen Countdown und wie integrieren wir den, immerhin zeigen wir ja nicht die ganze halbe Stunde? Wann arbeiten wir mit Blenden und wann kommt der Übergang rein? Wie animieren wir ein Intro, das nicht nach Paint aussieht?

All dies waren Fragen, die uns durchgehend beschäftigten und unter Zeitdruck nicht wirklich hilfreich waren. Nach mühsamen Stunden hatten wir ein konsistentes Konzept für Intro, Logo sowie Übergänge und konnten uns ans animieren machen. Jetzt sieht das Ganze zwar nicht High End Tagesschau Intro aus, aber Paint-Niveau ist es also wirklich auch nicht mehr.
Hätten wir da mehr Zeit gehabt, wäre dies sicherlich noch besser herausgekommen, aber wir sind mit dem Endresultat doch ganz zufrieden.

Color Grading
Das Color Grading war wohl das Einzige an diesem Projekt, das sich als nicht ganz so schwierig herausstellte, wie gedacht. Immerhin waren alle Aufnahmen aus dem gleichen Raum mit gleicher Beleuchtung. So konnten wir ein simples Konzept entwerfen, wie das bei uns aussehen sollte und dies dann auf alle Clips gleich anwenden.


Fazit
Es war wahnsinnig viel Aufwand, wir haben das komplett überschätzt und wären massiv überfordert gewesen, hätten wir nicht zuerst einen Probedreh veranstaltet. Dieser jedoch ermöglichte uns einen reibungslosen Ablauf und vier lebende Teammitglieder.

Alles was nach dem Dreh passiert ist, musste unter grossem Zeitdruck geschehen und war dementsprechend anstrengend. Wir haben sehr viel Neues dazugelernt, sind viele Stunden verzweifelt und wissen jetzt sehr gut, was wir ein nächstes Mal anders machen müssten, um eine erfolgreiche Sendung zu gestalten.

Mit dem Endprodukt sind wir zufrieden und wir sind der Meinung, dass die viele Arbeit, das exakte Planen und Konzeptionieren sich auf jeden Fall gelohnt hat. So wie wir die Sendung jetzt gedreht haben, gibt es sicherlich noch Optimierungspotential, aber wenn wir da genug Arbeit reinstecken, könnte das die nächste erfolgreiche Kochshow werden, die das Internet regiert.

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