Such, Robo! Such!

Sieben hochautomatische Regalbediengeräte, 75’000 Behälterstellplätze, zig Meter Förderbänder, 800 Ein- und Auslagerungen pro Stunde – sehr sexy, nicht wahr? *Achtung Ironie*

Doch wer einmal das neue Lager für Kleinteile von Möbel Pfister mit eigenen Augen gesehen hat, kommt nicht mehr aus dem Staunen hinaus. Glaubst du nicht? Dann sieh selbst!

Ach ja! Bevor es vergessen geht: Du willst den Roboter (Regalbediengerät korrekterweise) auch mal mit sechs Metern pro Sekunde durch die Gänge jagen? Stöckchen werfen kannst du hier: www.pfister.ch. Und ganz fies daran, du kannst es zu jeder Tages- und Nachtzeit tun. 😉

(le)

Kritik
von Michèle Wildisen und Benjamin Baumann

Möbel Pfister hat anfangs April 2016 nach elfmonatiger Bauzeit das neue und hochautomatische Kleinteile-Hochregallager in Betrieb genommen. Dieses einmalige Ereignis, genannt «Ready to Floor» wird in einer Pressemitteilung veröffentlicht. Und genau hier kommen wir ins Spiel. Denn die Pressemappe soll mit einem Video aufgewertet werden. Die Anfrage erhielten wir vier Wochen vor dem Dreh. Es musste also alles sehr schnell gehen: Erstes Kundenmeeting mit Besichtigung des Lagers, den Pressetext abwarten, Konzept erstellen sowie anpassen, Dreh planen und durchführen, Off-Text schreiben, anpassen, sprechen lassen und auf französisch sowie italienisch übersetzen lassen. Da wir zwei Wochen für den Rohschnitt, die Kundenabnahme sowie Korrekturen einrechneten, musste sich die Möbel Pfister AG bis zum 18. April 16 mit der Veröffentlichung gedulden. Zudem wird das Video auch intern verwendet.

Konzept

Um dem doch sehr technischen Hochregallager einen Bezug zu geben, wurde die Verbindung zum Kunden hergestellt: In der ersten Szene durch den Einkauf in der Filiale sowie im Online-Shop. Genau diese Aktionen lösen im Hochregallager das «GO» aus. Und nach «getaner Arbeit» des Lagers, durch die Auslieferung des Produktes an den Kunden nach Hause sowie die Regal-Auffüllung in der Filiale. Dazu haben wir den Weg eines Kissens «nachgestellt».

Dreh

Der Goldene Schnitt und eine schöne Bildkomposition ist uns so sehr in den Adern, dass ab und zu die Split-Screen-Einstellung vergessen ging. Dies war vor allem im Lager der Fall, weil wir die Szenen etwas Querbeet filmen mussten. Denn das Lagerungssystem spuckte die Kisten mit unseren roten Kissen zwar regelmässig aus, jedoch sollten wir den regulären Betrieb möglichst wenig stören und das System tat sich etwas schwer mit den «Übungs-Befehlen» für die Kamera.

Ein weiterer Knackpunkt waren die GoPro-Aufnahmen im Lager: Hier benötigte es sehr viel Zeit bis die Kiste mit den Kissen Ein- und wieder Ausgelagert wurden, zudem konnten wir nicht kontrollieren, wo die Kiste abgestellt wurde. Um möglichst klare und ruckel-freie Aufnahmen zu erstellen, waren zwei Sachen unabdingbar: Einen selbst konstruierten, höhenverstellbaren, ca. 12 Kilo schweren Eisenständer und der Gimbal. Zudem war Millimeterarbeit gefragt. Die GoPro durfte, vom Kistenboden aus, maximal 55 cm hoch sein. Ansonsten hätten die Sensoren die Kiste gar nicht ins Lager gelassen (besser so, als 20 Meter freier Fall. Wer hätte wohl gewonnen? Der Eisenständer oder die GoPro und der Gimbal? ;) )

Post Production

Animation

Unsere Animation in der zweiten Szene wurde vom Kunden leider komplett gestrichen. Die Animation hat den Rüst-Befehl ans Lager visualisiert. Dieser Befehl wird durch eine Online-Bestellung oder den Warenverkauf an der Kasse ausgelöst.

Cut

Da wir in den meisten Szenen mit einem Split-Screen gearbeitet haben, mussten wir darauf achten, dass die Schnitte nicht zu schnell daherkommen. Ansonsten kann der Zuschauer das Gezeigte nicht mehr erfassen.

Fazit

Trotz des Zeitdrucks konnte das Projekt termingerecht und einwandfrei fertiggestellt werden. Gegenseitiges Vertrauen, schnelle Kommunikationswege und eine gut koordinierte Planung waren das A und O für uns. So konnten wir beispielsweise, die Online-Shop-Kundin selbst und ohne Rücksprache organisieren. Oder der Dreh hat mit samt Kissen, Darsteller und Lagerungs-System direkt nach den Osterfeiertagen tadellos funktioniert. Möbel Pfister ist mit dem Video happy: In wie vielen Medien es publiziert wird, wird sich zeigen. Sicher ist: Auf den Pfister YouTube-Channel, das Facebook Profil und ins Intranet soll es garantiert kommen.

Besonders toll sind natürlich solche Feedbacks von Pfister Mitarbeitenden: «Guter kurzweiliger Spot mit dem Wesentlichen bzgl. unserer neuesten Errungenschaft und dessen Nutzung (R2F). Der Film hilft fürs Verständnis und beweist unsere Pfister Vitalität für die zukünftigen logistischen Herausforderungen im rasch verändertem Markt. Tolle Sache, Kompliment!»

Learnings

  • Unser letzter Auftrag bei Möbel Pfister hat Kontakte geknüpft, Türen geöffnet und Vertrauen geschaffen.
  • Den Ablauf des zu filmenden genauestens erklären lassen, bevor das Konzept erstellt wird
  • Das Aufnahme-Lämpchen der GoPro ausschalten! Es spiegelt sich sonst in jeder metallenen Fläche.
  • Aufnahmen mit zwei verschiedenen Kameramodellen (Canon 5D und 7D) gestaltet sich schwierig.
  • Die Bedingungen des Auftrages immer schriftlich festhalten. Im Stress und zwischen den Ferien können entscheidende Details leicht vergessen gehen. So kann man sich darauf beziehen.
  • Ach und mit Höhenangst auf einem Gitter in ca. 6 Meter Höhe filmen... Augen zu und durch, so funktioniert ;)

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