Surfer

Surfing à Saint-Girons Plage

Einen ganzen Sommer nur Surfen und Fotografieren. Das hört sich doch fett an.

Genau das hab ich in den letzten Semesterferien gemacht.
Ich durfte bei Wavetours in Saint Girons Plage für sechs Wochen als Surfcamp-Fotograf arbeiten. Das Surfcamp befindet sich auf einem Campingplatz direkt hinter der Düne in einem Pinienwald. Zwei Minuten Fussweg zum Strand, vier Minuten zum ersten Surfspot und fünf Minuten zum zweiten Surfspot. Ausgelassene Stimmung, super Essen und fette Partys.

Also eigentlich eine Utopie … doch genau so war es 🙂

Als Camp-Fotograf habe ich die Gäste im Camp, am Strand, in den Wellen und bei den Ausflügen fotografiert. Von Anfängern bis zu den Profis habe ich alle vor die Linse bekommen. Jede Woche sind neue Gäste gekommen, im ganzen etwa 70 neue Gesichter pro Woche.

Pro Woche habe ich circa 6000 Fotos geschossen.
Hochgerechnet auf die 6 Wochen sind das circa 36’000 Fotos. WTF … 36’000!

Die besten Fotos habe ich in dieser Fotoreportage zusammengefasst.

In den letzten paar Tagen habe ich vom Fotomodus auch ab und zu auf den Videomodus umgeschaltet. Herausgekommen ist dieses kurze Surfvideo.

(sba)

Kritik
von Nicola Hasler

Idee

Ich war bereits vor ein paar Jahren in einem Surfcamp von Wavetours. Da gab es ebenso einen Surfcamp-Fotografen. Ich fand das einen super Job und so habe mich im Frühling bei Wavetours beworben.

Vorbereitung

Da ich keine Profifotoausrüstung habe, musste ich zuerst abklären, ob ich eine Kamera mit einem Teleobjektiv ausleihen kann. Die MMP Technikausleihe zeigte sich wenig kompromissbereit doch die Technikausleihe der HBK sah in der langen Ausleihdauer von 2 Monaten und den schwierigen Bedingungen kein Problem.

Umsetzung

Weil ich nicht genau wusste, was von mir erwartet wurde, waren die ersten paar Tage ziemlich stressig. Doch nach einer Woche hatte ich einen geeigneten Workflow erarbeitet.

Ablauf der Woche:

Samstag ist Wechseltag, das heisst, die alten Gäste Reisen ab und die neuen kommen an. Doch erst am Montag begann ich die Gäste beim Surfen zu fotografieren. Die Gäste früher zu fotografieren ergibt keinen Sinn, denn sie werden in der Woche besser und wollen dann kein Foto kaufen als sie noch unsicher auf dem Surfbrett standen. Am Donnerstag fuhren wir mit den Gästen ins spanische San Sebastian. Dort assen wir gemeinsam Tapas und besuchten eine Anhöhe, um den Sonnenuntergang zu betrachten. Auch dort hatte ich meine Kamera immer dabei und fotografierte die Gäste. Am Freitag bearbeitete ich die Fotos und stellte eine Diashow zusammen. Diese präsentierte ich am Abend. Samstags lud ich die Fotos in die Cloud und die Gäste, welche für die Fotos bezahlt haben, bekamen den Link für die Fotos.

Equipment

  • Canon 5D Mark 3
  • Canon EF 70-200mm f/4L
  • Sigma 50-500mm, f/4.5
  • Canon EF 24-70mm f/2.8L
  • Canon EF 50mm f/1.2L
  • Ein- Dreibeinstativ
  • Polfilter
  • GoPro Hero 4 Black

Learnings

Ich unterschätze die Distanz vom Strand zu den Wellen. So war ich mit meinem Objektiv mit 200mm Brennweite ziemlich verloren. Ich stand teilweise bis zu den Oberschenkeln im Wasser. Da ich mit den Fotos nicht zufrieden war, kaufte ich mir ein gebrauchtes 500mm Zoomobjektiv. So konnte ich gemütlich vom Strand aus Fotos schiessen. Ab und zu ging ich auch mit der Gopro ins Wasser und fotografierte die Gäste direkt im Line-up. Die Schwierigkeit war, dass ich alle Gäste einmal vor die Linse bekam, wenn sie auf dem Surfbrett stehen und eine Welle abreiten. Bei 70 Gäste pro Woche verliert man schnell den Überblick, wen man schon fotografiert hat und wen nicht. Da ich nächste Saison wieder ins Surfcamp fahre, habe ich mir in der Zwischenzeit ein Surfhousing für die Kamera besorgt. So kann ich das nächste Mal die Gäste vom Wasser aus fotografieren. Durch diese neue Perspektive werden die Fotos nochmals viel besser.

Fazit

Ich habe im Surfcamp einen unglaublich geilen Sommer verbracht. Sehr viele Menschen kennengelernt und viel übers Fotografieren gelernt. Für mich ist klar, dass ich nach meiner Bachelorarbeit direkt wieder ins Surfcamp fahre.

Abschliessend kann ich nur sagen:

Ich will mehr von dem und am besten sofort und für immer.

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar