Surselva. Darum.

«Quei ei in viadi tras la Surselva. Pachetescha tia cofra ei dat schi bia da veser. Ti vesas nossa pézza e fredas igl uaul, gie. Quei ei la tiara, la tiara sur la selva…»

«Dies ist eine Reise durch die Surselva. Pack deinen Koffer, es gibt sehr viel zu sehen. Du siehst unsere Berge und riechst den Wald, ja. Dies ist das Land, das Land über den Wäldern…»

Die Surselva – Eine Tourismusregion die sich nicht mit berühmten Skigebieten brüsten kann, dafür aber mit Charme, Gastfreundschaft, Tradition und atemberaubenden Naturerlebnissen. «Das Land über den Wäldern» trumpft im Winter mit den Skigebieten Obersaxen und Brigels, wo kein Skifahrer, Snowboarder, Schlittler oder Langläufer zu kurz kommt. Auch abseits von den Pisten hält die Region so einige Schätze bereit. So lassen sich Besucher beim Winterwandern in der Val Lumnezia verzaubern, bestaunen die Altstadt in Illanz und geniessen lokale Kulinarik im Tal und auf dem Berg.

Die Surselva bietet für die ganze Familie etwas und wer immer noch nicht weiss, wieso er in die Surselva reisen soll, der schaut sich am besten einfach den neuen Imagefilm der Tourismusregion an.

Die kurze und knackige Version für Social Media findest du hier.

(fms)

Kritik
von Cécile Kühn und Marie-Cathrine Mosimann

Nachdem wir nun einige Semester quasi in geschütztem Rahmen Projekte umgesetzt haben, war es uns beiden ein Anliegen, während dem Studium noch ein grösseres Projekt mit einem externen Auftraggeber umzusetzen. Als die Anfrage von Surselva Tourismus für ein Imagefilm kam, war uns klar, dass dies eine super Möglichkeit sein würde um unser angeeignetes Wissen weiter zu entwickeln und in die Praxis umzusetzen

Preproduction

Briefing

Das Briefing, welches wir vom Auftraggeber erhielten war relativ frei. Die Aufgabe bestand darin, einen Film umzusetzen, der aussagt: «Kommt in die Surselva, zu jeder Jahreszeit.». Unser Auftraggeber, die Surselva Tourismus AG, hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch keinen eigenen Imagefilm und war deshalb sehr offen, was die Ideenfindung und die Umsetzung betraf. Der Film sollte die Zielgruppe Familie mit Kindern ansprechen. Wichtig waren dabei, die Aktivitäten, welche man in der Region als Familie erleben konnte und die verschiedenen Orte, die zur Tourismusregion Surselva gehören, zu zeigen.

Für die Verbreitung waren die Social Media Kanäle, die Webseite und Ausstellungen oder Messen geplant. Für die Verwendung auf Facebook, Instagram usw. sollte eine Kurzversion von ca. einer Minute und eine etwas längere von maximal zwei Minuten entstehen. Den Auftrag erhielten wir im Januar, fertig sein sollte das Imagevideo im Sommer.

Konzeption

Zusammen mit dem Auftraggeber entwickelten wir eine Geschichte:
Eine Familie (Eltern, zwei Kinder, Grosseltern) machen Ferien in der Surselva. Zusammen erleben sie verschiedene Winteraktivitäten (Schlitteln, Skifahren, Winterwandern,...). Am Abend lässt die Familie den Tag in einem Chalet ausklingen. Es gibt ein Kamin und typische Bündner Spezialitäten. Am nächsten Morgen öffnet die Mutter das Fenster im Chalet. Draussen ist es Frühling, die Wiesen sind grün, die Sonne scheint. Die Familie unternimmt verschiedene Sommeraktivitäten (Wandern, Biken, Baden,...). Als Abschluss fahren sie gemeinsam mit der RhB nach Hause. Dazwischen sieht man Interview-Einstellungen der einzelnen Familienmitglieder. Sie erzählen, warum sie ihre Ferien in der Surselva verbringen, was die Region so speziell macht und warum der Zuschauer auch dorthin reisen sollte.

Dazu entwickelten wir jeweils ein Storyboard für den Winter und für den Sommer, arbeiteten Interviewfragen aus, besichtigten ca. zehn Locations, erarbeiteten Moodboards, und Farbkonzepte, erstellten Drehpläne, Shotlisten, Materiallisten und Infoblätter, organisierten Requisiten und führten Briefings mit dem Auftraggeber und den Protagonisten durch. Wir besuchten unzählige Sitzungen, testeten das Equipment, trafen uns mit Experten, liessen die Geschichte absegnen und bereiteten alles vor, für die fünf geplanten Drehtage.

Production

Dreh

Für die Drehtage holten wir uns Verstärkung von einem erfahrenen Kameramann. Zuerst haben wir die GH5, die Sony a7s und die Fs5 verglichen. Autofokus, Akku, Lichtempfindlichkeit usw. wurden auf der Piste getestet. Unsere Wahl fiel auf die Fs5. Neben der Ronin kamen Filmklappe, Tonangel mit einem Rode Richtmic NTG-1, Faltreflektor, Zoom H6, eine Drohne, ein Focus Monitor, zwei Walkie-Talkies und ein Videostativ zum Einsatz.

Während zwei ganzen Tagen haben wir die Szenen im Winter gedreht. Dafür ging es nach Obersaxen, nach Brigels und in die Val Lumnezia.

Nach dem Winterdreh ging es nach einer kurzen Verschnaufpause weiter in die Planung für den Sommerdreh. Drei Drehtage waren dafür geplant und am ersten Tag, an dem wir die Interviews drehen wollten, erhielten wir die Nachricht, dass eine unserer Protagonistinnen krankt war. Da sie mehrere Wochen ausfiel, mussten wir den kompletten Sommerdreh weglassen. Nach einem Krisengespräch mit dem Auftraggeber wurde entschieden, das Projekt lediglich mit dem Winterfilm abzuschliessen und aus diesem Footage einen längeren und einen kürzerern Schnitt zu machen.

Postproduction

Schnitt

Der Rohschnitt an sich war nicht besonders komplex, weil wir uns ans Storyboard halten konnten. Was allerdings enorm viel Zeit kostete, war das Sichten und das Synchronisieren des Materials. Besonders aufwändig waren die Transitions, welche wir beim Wechsel einer Szene zur nächsten eingebaut haben.

Der Auftraggeber visionierte den Film zweimal und wir setzten anschliessend Änderungswünsche um. Zum Schluss arbeiteten wir an einem passenden Colorgrading und verfeinerten das Sounddesign.

Für das Imagevideo arbeiteten wir mit dem Musiker Mattiu Defuns zusammen. Er komponierte einen Song, speziell für diesen Film.

Schwierigkeiten

Die grösste Herausforderung bestand in der Organisation und in der Planung, da relativ viele Personen in den Dreh involviert waren. Die Terminfindung gestaltete sich schwieriger als gedacht. Zum einen waren die Drehtermine nur bei schönem Wetter möglich, zum anderen erkrankte eine Hauptprotagonistin nach den beiden Drehtagen im Winter. So mussten wir auf die Szenen im Chalet, die Interviewaufnahmen im Studio und die Sommerszenen verzichten. Dass die Story trotzdem noch funktioniert, haben wir die Geschichte leicht angepasst. Im fertigen Imagevideo sind nun nur die Aufnahmen der Winteraktivitäten zu sehen. Eine weitere Herausforderung war, dass die Familie mit den Kindern eigentlich keine Schauspieler sind. Bei Szenen, welche oft wiederholt werden mussten, waren besonders die Kinder etwas schneller erschöpft als die Erwachsenen. Dies ist völlig normal, kostete aber etwas zusätzliche Zeit.

Wir haben in diesem Projekt viel gelernt. Vorallem wie man mit einem Auftraggeber zusammenarbeitet und verhandelt, wie verschiedene externe Stellen miteinander koordiniert werden und wie ein grösseres Projekt geplant wird. Wir sind mit dem Endprodukt zufrieden, sehen aber natürlich auch Verbesserungspotential. So sehen wir jetzt zum Beispiel, dass es Sinn gemacht hätte, dem Auftraggeber noch weitere Ideen für die Geschichte zu geben und das Briefing mehr zu hinterfragen. Stattdessen haben wir die ersten Ideen aufgenommen, kurz diskutiert und umgesetzt. Vermutlich auch aus Unsicherheit, etwas komplett anderes vorzuschalgen, das dann vielleicht nicht gefällt.

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