Idee
Ich arbeite als freier Redaktor bei Radio Life Channel in Pfäffikon ZH. Dabei habe ich nebst verschiedenen Redaktionsdiensten auch den Auftrag, Gesundheitstipps mit unserem Gesundheitsexperten, Drogist und Naturheilpraktiker Hanspeter Horsch zu produzieren.
Nun hat Radio Life Channel seit November 2018 ihr Konzept der einstündigen Sendungen und Talks überarbeitet, weswegen ich auf die Idee eines Gesundheitstalks mit Hanspeter Horsch kam.
Konzept
Der Gesundheitstalk sollte am Mittwochmorgen im Morgenprogramm auf Radio Life Channel laufen. Heisst grundsätzlich Folgendes:
- Sendezeit ist von 10:00 - 11:00 Uhr.
- Es ist in der Theorie ein Live-Talk, heisst der Moderator und sein Gast/seine Gäste sind live im Studio.
- Nach den 10:00 Uhr Nachrichten kommt gleich die Anmoderation zum Talk. Anschliessend ein Song und dann der Talk.
- Der Talk (exklusiv der Anmoderation) besteht aus sieben Teilen, die jeweils von mindestens einem Song voneinander getrennt sind. Dazwischen kommt auch einmal ein Werbeblock.
- Die sieben Teile sind zwischen zweieinhalb Minuten und zwei Minuten 45 Sekunden lang. Allerhöchstens sollte ein Teil drei Minuten dauern.
Wir entschieden uns gegen den Fakt, dass der Talk live sein soll, sondern produzierten den Gesundheitstalk vor. Mehr zu den Gründen unter dem Punkt «Herausforderungen». Dennoch sollten ich und mein Gast – Drogist und Naturheilpraktiker Hanspeter Horsch – das Feeling haben einer stündigen Sendung, weswegen ich zwischen den einzelnen Teilen genau das machte, was man live auch tun würde: Ich spielte die Musik ein. Dies sorgte für Entspannung zwischen den Teilen und wir konnten uns auf das nächste Teilstuck einstimmen.
Thema
Bezüglich Thema kam ich bald mit der Idee, wir könnten einen Gesundheitstalk zu «Gesunder Ernährung» machen. Da ich bereits mit einem Gesundheitsexperten anlässlich der Gesundheitstipps für Radio Life Channel zu tun habe, wusste ich auch mit wem ich diesen Talk führen möchte. Auf meine Anfrage, ob er bei einem solchen Talk dabei sei, antwortete Hanspeter Horsch mit Freude und einem Ja. Nach einer Vorbesprechung bei ihm zu Hause im Appenzellerland, festigte ich den Entschluss, Ernährung zum Thema zu machen. Wir hatten uns auch bereits in aufgenommenen Gesundheitstipps über Ernährung unterhalten, weshalb Hanspeter Horsch mir hier beipflichtete, dies sei ein gutes Thema für eine solche Sendung.
Also schlug ich dieses Thema meiner Moderations-Chefin vor und bekam von ihr und ihrem Chef die Zusage, ich dürfe diesen Talk machen. Dann wartete auf mich Recherche. Ich recherchierte zu jeglicher Ernährung und erarbeitete im Anschluss die einzelnen Teilstücke des Talk, zusammen mit der Moderations-Chefin und einer neuen Mitarbeiterin. Wir formulierten den Teaser, die Anmoderation und die Fragen für Hanspeter Horsch aus und gliederten dabei den Talk in die folgenden Teile:
- Wie ernährt sich mein Gast, Hanspeter Horsch?
- Was macht gesunde Ernährung aus?
- Biologische Ernährung
- vegetarisch & vegan
- Allgemein Unverträglichkeiten, Intoleranzen, Allergien
- Kann man Intoleranzen antrainieren?
- Was ist gesunde Ernährung?
Produktion
Aufgrund mangelnder Erfahrung und ein bisschen weniger Nervosität vereinbarte ich mit der Moderations-Chefin, dass ich den Gesundheitstalk vorproduziere und nicht gleich live auf dem Sender bin. Damit jedoch trotzdem das Gefühl aufkommt, als sein man eine Stunde live im Studio, reservierte ich für die Talk-Aufnahme das Vorproduktions-Studio für eine Stunde.
So lud ich Hanspeter Horsch an einem Montagmorgen zu den Studios von Radio Life Channel in Pfäffikon ZH ein, um über «Gesunde Ernährung – ein Lebensstil» zu reden.
Noch bevor ich mit meinem Gast im Studio stand, spielten die Moderations-Chefin und ich den kompletten Talk einmal trocken und einmal im Studio inklusive der Zwischenmusik durch. Dies gab mir Sicherheit und ich wusste, wie ich es handhaben musste, wenn es ernst gilt.
Und dann galt es ernst...
Postproduktion
Im Anschluss an die Aufnahme schnitt ich die einzelnen Teile mit dem Programm DIGAS SingleTrack und speicherte sie – jeden für sich – im OnAir, dem Radio-Programm ab.
Das Abspeichern wurde nötig, weil wir den Talk nicht live aufnahmen, sondern vorproduziert haben. Wichtig dabei war, dass ich schön darauf achtete, den Talk richtig aufzufüllen, damit das System ihn dann auf Sendung korrekt zusammenfügt.
Ausstrahlung
Als der Gesundheitstalk auf Radio Life Channel am Mittwochmorgen um 10:00 Uhr lief, kam nach der Anmoderation und jedem der sieben Teile jeweils ein oder zwei Songs. Aus rechtlichen Gründen (SUISA) ist es mir verwehrt, die komplette Talk-Stunde zu veröffentlichen. Deshalb ist der Talk online nur zusammengekürzt, ohne Songs dazwischen, hörbar. Auf diesen zusammengeschnittenen Beitrag verlinke ich, da ich diesen nicht direkt hier einbinden darf. Die Recht liegen vollumfänglich bei Radio Life Channel.
Den Teaser habe ich separat mit Adobe Audition geschnitten und enthält keine Musik. Dabei habe die Erlaubnis, diesen auf Digezz einzubinden.
Herausforderungen
- Als freier Redaktor bin ich höchst selten live im Studio, um die Nachrichten zu sprechen, höchstens einmal pro Monat. Das Moderieren eines Talks beinhaltet nicht nur das Sprechen, sondern auch das «Fahren» der Musik und Trenner, also das Ein- und Ausfaden dieser Teile. Deshalb entschieden wir uns, dass wir den «Mittwochmorgen-Live-Talk» vorproduzieren, was bereits genug herausfordernd war. Und dabei musste ich auch ein- und ausfaden.
- In den Vorbereitungen zum Talk baute ich auf die Erfahrungen der Gesundheitstipps, welche ich jeweils mit Hanspeter Horsch aufnehme. Dabei geschieht es häufig, dass er zu lange und ausgeschweifte Antworten formuliert. Dies ist bei den Tipps kein grosses Problem, da ich sie im Nachhinein noch schneiden kann. Doch im Talk, der eins zu eins ausgestrahlt wird, musste ich mich wappnen: Also formulierte ich für die zweieinhalb Minuten pro Teil eine kurze Einleitung, nur zwei Fragen und einen kurzen Abschluss. Es stellte sich jedoch heraus, dass Hanspeter Horsch im Talk sehr prägnante Antworten gab, weshalb die einzelnen Teile eher kurz ausfielen, also eher zwei Minuten 15 Sekunden. Dies, obwohl ich auch noch spontane dritte Fragen einbaute. Das Problem dabei ist, da ja der Talk inklusive der Zwischenmusik eine knappe Stunde füllen soll, könnte am Ende die Musik in Anschluss an den Talk und vor den Nachrichten nicht ausreichen. Schlussendlich konnte der Gesundheitstalk aber trotz seiner Kürze ganz normal ausgestrahlt werden. Und die Musik hintenraus reichte.
Fazit
Die Möglichkeit, einen solchen Talk für Radio Life Channel zu produzieren, hat mir sehr viel Freude bereitet. Grundlagen, was das Radiomachen betrifft, hatte ich während meinem Multimedia Praktikum bei Radio Life Channel gesammelt. Deshalb bin ich dankbar, bekam ich die Chance, als freier Redaktor einen solchen Gesundheitstalk zu gestalten. Und es hat sich gelohnt. Ich konnte eine Stunde im Studio stehen und hatte die volle Verantwortung, was in diesem Talk geschieht. Dabei durfte ich an der allgemeinen Herausforderung wachsen, Neues erlernen und das Radiostudio noch besser kennenlernen. Trotz den Herausforderungen ist mir dieses Projekt gelungen – auch von Seiten meines Arbeitgebers, Radio Life Channel, kam sehr positives Feedback zu meinem ersten Talk.
Das nehme ich mit ...
- ... Gast über Thema informieren, aber ja keine Details!
- ... klare Strukturen schaffen und einzelne Teile voneinander trennen.
- ... lieber eine Frage zu viel als zu wenig pro Thema überlegen.
- ... nur wer gut vorbereitet ist, kann spontan sein.
- ... «talken» macht Spass, geniesse es! :-)
