Teamfotos 2.0

Als Sportverein ist es jedes Jahr eine neue Herausforderung sich von den üblichen Standard-Teamfotos und Portraits abzuheben. Mit diesem Digezz Projekt habe ich versucht meinem Unihockeyverein Bern Capitals etwas Neues zu bieten. Mit Teamfotos 2.0

Teamfotos vor dem Bundeshaus. Das wäre doch mal was! Jedoch ist dies unmöglich mit 4 Mannschaften dort ein Shooting zu organisieren. Deshalb habe ich mich entschieden dies mittels Compositing zu realisieren.

Hier ein kleiner beschrieb wie ich vorgegangen bin:
Als erstes habe ich ein Bild des Bundeshauses fotografiert. Wichtig ist dabei, sich genau aufzuschreiben mit welcher Brennweite und welcher Blende fotografiert wurde.
Um im Bild mehr Kontrast zu erhalten habe ich drei Bilder mit drei unterschiedlichen Belichtungszeiten erstellt. Danach habe ich diese mit Lightroom als HDR Bild zusammengefügt.
Nach diesem Bild habe ich die Teamfotos erstellt. Vor einer weissen Wand habe ich die Teams aufgestellt und mit der identischen Blende und Brennweite das Bild geknipst. Mit Photoshop wurde jeweils das Team freigestellt. Im Anschluss wurden die Bilder vor dem Bundeshaus platziert und mit einer Spiegelung dieser Ebene ein Schatten kreiert.
Am Ende habe ich mit diversen Effekten die unterschiedlichen Bilder farblich aufeinander abgestimmt.

Galerie Teamfotos

Auch bei den Portraits wollte ich etwas Spezielles kreieren. Normal werden Portraits vor weissem Hintergrund und mit dem Gesicht im Zentrum erstellt. Die Sportart sollte aber bei mir auch vertreten sein. Zu dem wollte ich das ganze etwas actionreich umsetzten. Mit einer Nebelmaschine vor schwarzem Hintergrund kriegt das Bild sofort einen einzigartigen Look.

Galerie Spieler

(bae)

Kritik
von Lukas Brand

Vorgehen
Im Vorfeld wurde das Bild des Bundeshauses erstellt. Dies ist mir sehr gut gelungen.
Was weniger erfreulich war, war dass ich für die vier Teams jedes Mal in eine andere Halle musste. Dabei wurde extrem ersichtlich wie fest der Boden und die Turnhallen Wände auf den Spielern reflektierte. Die eine Halle hatte einen roten Boden. Dies war bei freistellen ein extremes Problem. Viele Sportschuhe hatten orange Solen. So wurde diese immer beim Boden mit eingerechnet und freigestellt. Am Ende musste ich die Schuhe alle von Hand freistellen.
Ebenfalls waren die Wände überhaupt nicht homogen. Bei den Teamfotos verbrachte ich rund 5-8 Stunden pro Bild nur mit Freistellen. Im Anschluss mussten danach noch alle Farben korrigiert werden damit das Bild zum Hintergrund passt.

Bei den Portrait Fotos war vor allem der Platz ein grosses Problem. Um optimal aufblitzen zu können musste ein Ort gefunden werden wo die 3 Meter Breite Fotoleinwand aufgestellt werden konnte. Ebenfalls musste dieser Ort komplett dunkel sein.
Ein weiteres Problem war, dass der Nebel stehen blieb und teilweise die Spieler komplett im Nebel eingehüllt waren. Sobald ich Versuchte im Raum etwas Durchzug zu erzeugen, war die Hintergrundleinwand wellig und nicht mehr glatt.

Equipment
Sony A7 III
Canon Objektiv 50mm 1.4
Profoto Blitzsystem mit Softboxen
Stativ
Fotohintergrund Set schwarz
Reflektor
Nebelmaschine

Software
Adobe Lightroom
Adobe Photoshop

Verbesserungen
Ich war bei jedem Fotoshooting alleine unterwegs. Dies war sehr umständlich. Ich war zu stark ausgelastet mit Aufbauen und Reflektor Verschieben etc., dass teilweise das Fotografieren in Hintergrund geriet. Ebenfalls hat die Nebelmaschine nicht immer wunschgemäss funktioniert. Teilweise hat sie, ohne den Auslöser zu betätigen losgeschossen und den Raum komplett eingehüllt. Teilweise hat sie aber leider in den entsprechenden Momenten gar nicht funktioniert. So mussten bei gewissen Spielern der Nebel künstlich in Photoshop eingefügt werden. Ebenfalls hatten die Teams ein sehr kleines Zeitfenster und das Shooting nahm deutlich mehr Zeit in Anspruch als erwarte.

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