Kennen Sie TED? Nein, ich versuche nicht, Sie mit dem pausbackigen Protagonisten aus How I Met Your Mother bekannt zu machen. Ich meine TED, in Grossbuchstaben, die für Technology, Entertainment und Design stehen. Kennen Sie nicht?

Nun, ich versuche es einfach zu erklären: 1984 hatte ein Architekt namens Richard Saul Wurman die Idee, eine Innovationskonferenz in Monterey, Kalifornien (USA) abzuhalten. Dort sollten sich Technologieentwickler, Designer und andere Persönlichkeiten mit zukunftsweisenden Ideen treffen und austauschen. Heute, 32 Jahre später, werden die Konferenzen weltweit gehalten; die Aufnahmen der Vorträge, bekannt als «TED Talks», erreichen bis zu zehn Millionen Aufrufe und zahlreiche weitere Projekte sind aus der Grundidee herausgegangen.

Eines davon sind die TEDx-Events. Diese werden überall auf der Welt nach TED-Richtlinien, aber dennoch unabhängig veranstaltet. Auch in der Schweiz ist TED längst kein unbekannter Name mehr. In der Westschweiz fanden allein im Oktober fünf TEDx-Veranstaltungen statt.

Kein Wunder also, dass auch wir MMPler mit von der Partie sein wollten, als die Organisatoren von TEDx Bern Mitte Februar nach einer Videocrew suchten. Der Event sollte erst Ende Sommer auf dem Gurten stattfinden, also hatten wir über ein halbes Jahr Zeit, um alles zu planen, die Rollen zu verteilen, ein Intro für die Videos zu drehen, die Rollen neu zu verteilen, die Pläne auf den Kopf zu stellen und tausende WhatsApp-Nachrichten hin und her zu schicken, bis wir uns schliesslich am 7. September auf den Weg nach Bern machten. So sah der grosse Tag aus:

Dabei herausgekommen sind folgende Videos und der ewige Ruhm, bei TED dabei gewesen zu sein. 😉

Kritik
von Lucia Kind, Antonella Nicoli, Micha Lips, Philip Gadze, Tabea Sadok-Bouziane, Samantha Di Cosmo, Nicolas Franken und Lucia Plaen

Ausgangslage

Multimedia Production-Studierende sollen den TEDx-Event multimedial in den folgenden Bereichen unterstützen:

1 | Intro für die Talks

2 | Liveschnitt für den Livestream

3 | Aufnahme der Talks und Post-Production

Das Equipment wird von der HTW zur Verfügung gestellt und von den Dozenten Mirko Fischli und Andrin Egger als Mentoren begleitet.

 

Teamzusammensetzung

Antonella Nicolì: Leitung und Projektplanung

Micha Lips: Konzeption und Produktion des Intros

Philip Gadze: Leiter Live-Produktion und Kamera

Nicolas Franken: Regie

Lucia Kind, Tabea Sadok, Samantha Di Cosmo: Kamera

Lucia Plaen: Post-Production

 

Umsetzung

1 | Intro für die Talks

Die Organisatoren des TEDx Bern 2016 wünschten ein Videointro für die Talks, welches die Stadt Bern ins Zentrum rückt. Timelapse- und Hyperlapsevideos mit schönen Aufnahmen der Stadt herzustellen, und diese für das Intro zu verwenden, wäre wohl die naheliegendste Idee gewesen. Aber es darf auch ein wenig kreativer sein.

Dass sich das Intro um Bern dreht, wurde bei der Umsetzung dann sehr wörtlich genommen. Um den geplanten Effekt einer "durch den Boden drehenden" Kamera umsetzen zu können, wurde eigens aus Holz eine Art Stativ mit Scharnier konstruiert, das es erlaubte, mit einer DSLR eine saubere 180°-Rotation von Boden zu Boden zu machen. Mehrere dieser Aufnahmen hintereinander erweckten dann den Eindruck einer durch den Boden rotierenden Kamera, oder eines rotierenden Horizonts.

Das Resultat ist ein sehr eigenständiges, aber auch etwas eigenwilliges Intro für den Event, welches bei einigen Betrachtern wohl ein leichtes Rechtsneigen des Kopfes zur Folge hatte.

Abgerundet wurde das Intro durch die Musik, deren Lizenz bereits in Besitz von TEDx Bern war und somit zur Verfügung gestellt wurde.

 

2 | Liveschnitt für den Livestream

Die ganze Veranstaltung wurde Live im Internet übertragen und gleichzeitig aufgezeichnet. Dazu wurde die Regiebox aus Bern verwendet. Aufgezeichnet wurde auf zwei SSDs, allerdings nicht gleichzeitig. Man konnte eine SSD jederzeit herausnehmen und das bereits vorhandene Material auf einen Laptop ziehen, während auf die andere SSD weiterhin aufgezeichnet wurde. So konnte schon während der Veranstaltung mit der Post-Production begonnen werden. Der Liveschnitt war sehr fordernd, aber gleichzeitig eine sehr lehrreiche Erfahrung.

 

3 | Aufnahme der Talks und Post-Production

Es wurden insgesamt sieben Kameras verwendet, dabei waren vier bedient und drei statisch im Einsatz. Die Regie koordinierte jeweils, welche Kamera zu welchem Zeitpunkt live geschaltet wurde. Die mobile Kamera, welche für nahe Publikumsaufnahmen verwendet wurde, musste über Funk Kontakt mit der Regie halten. Da die Verbindung aber leider schlecht war, fiel die Kommunikation mit der Regie eher schwierig aus und deswegen wusste der jeweilige Kameraoperator nicht, ob er gerade live war oder nicht. Dieser Problematik wurde aber gekonnt durch eine sehr aufmerksame Regie so gut es ging umgangen.

 

Fazit

Das ganze Projekt war eine ideale Plattform, um theoretisches Wissen praktisch umzusetzen. Nach vier Semestern war es eine gute Bewährungsprobe. Die meisten konnten sich in einem gewünschten Bereich vertiefen/verbessern. Von der Organisation bis hin zum Auf- und Abbau gab es innerhalb des Teams unterschiedliche Rollenverteilungen. Daraus entstanden sehr realitätsnahe und lehrreiche Erfahrungen.

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