Thanksgiving

Thanksgiving ist neben Weihnachten der Feiertag schlecht hin in Nordamerika. Ein Tag an dem die ganze Familie zusammen kommt, egal wie weit verteilt sie alle leben. Aber auch Verwandte und gute Freunde dürfen nicht fehlen bei diesem grossen Festschmaus. Doch woher kommt dieser Brauch denn? Was braucht es für ein solches Festessen den alles? Diese Fragen und noch weitere wissenswerte Dinge, die man über Thanksgiving wissen muss, folgen im Beitrag.

Der Ursprung

Wann genau das erste Thanksgiving abgehalten wurde, kann keiner so genau sagen. Erste solche Dankesfeste hielten bereits die Ankömmlinge aus Spanien oder England ab, um die sichere Landung in der Neuen Welt und die Entdeckung neuer Nahrungsmittel zu feiern. Dies geschah um die Jahre 1540 und 1620. Doch die ersten Festivitäten, auf die sich die Amerikaner heute noch stützen, ist die Ankunft der Pilgerväter in Plymouth, Massachusetts. Bei diesen Festivitäten handelte es sich um ein dreitägiges Dankesfest, welches die Pilger zusammen mit einem lokalen Indianderstamm abhielten. Es wird vermutet, dass die Pilger ohne die Hilfe dieses Indianerstammes den folgenden Winter nicht überlebt hätten. Aber auch diese Begebenheit konnte bis heute nicht belegt werden. Der erste offizielle Thanksgivingtag wurde vom ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten, Geroge Washington, am 3. Oktober 1789 propagiert. Rund 74 Jahre später setzte Abraham Lincoln den Termin von Thanksgiving auf den jeweils letzten Donnerstag im November eines jeden Jahres fest. 1939 jedoch versuchte der Präsident Franklin D. Roosvelt den Feiertag auf den vorletzten Donnerstag zu verlegen, weil der November in diesem Jahr fünf Donnerstage hatte. Daraus erhoffte er sich die Konjuktur durch eine verlängerte Einkaufssaison vor Weihnachten anzukurbeln. In den darauf folgenden Jahren gab es teilweise widersprüchliche Regelungen in einzelnen Bundesstaaten. Durch diese verschiedenen Regelungen, setzte der Kongress den Feiertag, als Kompromiss, auf den vierten Donnerstag im November fest.

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Der Truthahn darf nicht fehlen

Als einer der wichtigsten Feiertage in den Vereinigten Staaten ist rund um diesen Tag am meisten los auf den Strassen und den Flughäfen. Denn egal wie weit die ganze Verwandtschaft verstreut ist, zu Thanksgiving kommen sie alle zusammen um sich wieder zu sehen. Durch die teilweise weiten Distanzen, die zurückgelegt werden, machen viele auch am darauffolgenden Tag frei um mehr Zeit mit der Familie zu verbringen. Aber das ist nicht der einzige Grund. Traditionellerweise startet nach Thanksgiving die vorweihnachtliche Eikaufsaison, bei der die Detailhändler am sogenannten Black Friday, teilweise mit grossen Rabatten die Kunden zu ersten Geschenkeinkäufen animieren. Somit wird die Weihnachtssaison eröffnet.

Nun aber zum wichtigsten Teil dieser Festivitäten. Dem Essen. Traditionellerweise gibt es an Thanksgiving einen riesigen Truthahn der locker die Bäuche der Gäste füllen kann. Zum gefüllten Truthahn gesellen sich lauter Beilagen, von denen man ausgeht, dass sie schon zu den ersten Thanksgivingfesten gegessen wurden. Das wären, zum Beispiel, Süsskartoffeln, Kartoffelpüree, Kürbis, Erbsen, Karotten und Mais. Dazu gibt es noch eine erfrischenede Cranberrysauce und zum Nachtisch wird oft noch Apfel- und Kürbiskuchen serviert. Das an diesem Tag ein so grosses, reichhaltiges Menu serviert wird, geht darauf zurück, dass die Menschen sich in früheren Jahren vor dem Winter noch einmal so richtig satt essen konnten. Je nach Familie oder Region können die Speisen auch variieren ebenso wie die Tradition des Dankesgebets. In einigen Familien wird ein Tischgebet gesprochen in anderen kann jeder sagen, wofür er in diesem Jahr besonders Dankbar war.

Nebst dem Essen gibt es noch etliche weitere Bräuche die an diesem Tag zelebriert werden. So zum Beispiel hat sich die National Thanksgiving Turkey Presentation im Weissen Haus etabliert. Dabei übergeben die Industrieverbände dem amtierenden Präsidenten einen Truthahn für das Festessen. Diese werden aber seit den 1990ern vom Präsidenten jeweils begnadigt. Des weiteren gibt es an einigen Orten Thanksgivingparaden und diverse Sportanlässe zu sehen, die teilweise auch im Fernsehen übertragen werden.

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Thanksgiving oder eben Jour de l’action de grâce in Kanada

Der grösste Unterschied zwischen den Feierlichkeiten in den Vereinigten Staaten und Kanada besteht zweifelsohne im Datum. Während in den USA Thanksgiving im November gefeiert wird, zelebrieren die Kanadier dieses Fest bereits im Oktober. Um genauer zu sein, an jedem zweiten Montag im Oktober. Häufig jedoch findet das Festessen unüblicherweise bereits am Sonntag statt, damit die Leute sich am Montag noch anderen Aktivitäten widmen können. Des weiteren ist Thanksgiving nur in gewissen Provinzen und Territorien ein gesetzlicher Feiertag. Dabei bilden die Atlantikprovinzen Prince Edward Island, Newfoundland und Labrador sowie New Brunswick und Nova Scotia, mit einem optionalen Feiertag, die Ausnahme. Auch die Entstehungsgeschichte ist in Kanada eine Andere. Hier werden die Ursprünge des Festes mit der Ankunft des Seefahrers Martin Frobischer 1578 in Newfoundland datiert. Dieser veranstaltete ein Fest um die sichere Rückkehr einer Expedition auf der Suche nach der Nord-West-Passage zu feiern. Jahre später taten es ihm die französischen Siedler bei ihrer Ankunft gleich und teilten ihr Essen, wie bereits die Pilger in den USA, mit den einheimischen Indianern. Erst als Loyalisten nach dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, die Essenstraditionen des Festes nach Kanada brachten, formte sich das Fest wie es heute dort gefeiert wird.

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Das Schweizer «Thanksgiving»

Anders als in Nordamerika, hat das Erntedankfest in der Schweiz seinen Ursprung im Christentum. Bereits im 3. Jahrhundert feierte die römische Kirche ein Erntedankfest nach jüdischem Vorbild. Es richtete sich nach dem sogenannten Laubhütten fest, bei dem die Menschen den Abschluss der Ernte mit einem achttägigen Fest feierten. Neben dem Erntedankfest entstanden in der Schweiz selbst noch weitere Feierlichkeiten mit einem ähnlichen Hintergrund. So zum Beispiel die Sichlete. Dies ist ein altes Berner Fest, bei dem die Taglöhner, Knechte und Mägde nach der anstrengenden Getreideernte, drei Tage lang die Gutsherren waren und sich bedienen liessen. Der Name des Festes kommt daher, dass früher das Getreide noch von Hand und mit einem runden Messer, der sogenannten Sichel, geerntet wurde.

Das heutige Erntedankfest findet hier zu Lande meist nur in den Kirchen statt. Auch ein genaues Datum lässt sich nicht festlegen, da das von Kirche zu Kirche und von Kanton zu Kanton anders gehandhabt wird. Meistens jedoch wird das Erntedankfest Ende September oder Anfang Oktober mit einer Kirchenmesse gefeiert.

Dabei wird der Altar mit diversen Gemüsen und Früchten sowie Ähren und Broten geschmückt. In vielen Kirchen werden diese Gaben am Ende der Messe verkauft. Dabei ist es in einigen Gemeinden üblich, dass es dem Kirchengänger überlassen, wie viel er für die Gabe bezahlen möchten. Der Erlös kommt danach einer gemeinnützigen Organisation zu Gute. In der Schweiz ist dieses Fest bei weitem nicht so populär wie Thanksgiving in Nordamerika. Dass dieser Tradition über die Jahre hinweg immer weniger Achtung geschenkt wurde, könnte daran liegen, dass die Menschen zu vieles als Selbstverständlich ansehen.

Egal ob nun Thanksgiving, Jour de l’action de grâce oder das Erntedankfest. Ein Fest des Dankes gibt es nahezu in allen Kulturen dieser Welt. Ob nun ein grosses Festessen oder nur eine bescheidene Geste, Dankbarkeit ist auf keinen bestimmten Tag angewiesen und kann einfach und zu jeder Zeit ausgedrückt werden.

Quellen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Thanksgiving

http://en.wikipedia.org/wiki/Thanksgiving_(Canada)

http://www.landwirtschaft.ch/de/shop/produkteliste/agrishop/minibroschueren/minibroschuere-erntedank/

Kritik
von Rebecca Studinger

Bei dieser Arbeit versuchte ich meine Fähigkeiten im Illustrator zu festigen. Ich haben vorher bereits schon einige Jahre mit Photoshop und InDesigne gearbeitet und mir so ein gutes Grundwissen angeeignet. Nur mit dem Illustrator bin ich bis jetzt nie richtig warm geworden. Anfangs war es sehr ungewohnt mit dem Pfadwerkzeug einigermassen eine anständige Kurve zu zeichnen, doch mit ein bisschen Geduld habe ich es dann langsam in den Griff bekommen. Da meine Fähigkeiten im Illustrator noch etwas begrenzt sind, fielen die Illustrationen etwas einfacher aus, als dass ich mir das zu Beginn vorgestellt habe. Aber diese Arbeit hat mich schon einiges weiter gebracht wie man dieses Programm handhabt.

Beim Bericht schreiben hatte ich am meisten Mühe, einen vernünftigen Aufbau zu schaffen. Es war nicht einfach all die Informationen so zusammen zu stellen, dass er nicht zu viele Jahreszahlen enthielt. Denn nichts ist langweiliger als ein vor Jahreszahlen triefender Text. Des weiteren nagte ich lange an einem geeigneten Schlusssatz für den Beitrag. Er ist noch immer nicht perfekt aber auf jeden Fall schon besser, als alles was ich vorher verfasst hatte.

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