The Brocycles on Tour

Normalerweise sind diese Ideen, die im Ausgang bei einigen Bierchen so entstehen, ja so schnell wieder vergessen, wie sie einem eingefallen sind. Doch diese Idee, das wussten mein Kumpel und ich beide, war keine dieser – man entschuldige das Wortspiel – Schnapsideen. Diese wollten wir unbedingt in die Tat umsetzen. Und so kam es, dass wir im Juli 2016 von Zofingen nach Hamburg fuhren. Mit dem Fahrrad, wohlgemerkt.

Die Idee entstand, als wir uns über den Film «Forrest Gump» des amerikanischen Regisseurs Robert Zemeckis unterhielten. An einem gewissen Punkt in seinem Leben entscheidet sich der Hauptprotagonist, einfach zu rennen. Erst Tage, dann Wochen, dann Monate. Als er gefragt wird, weshalb er es tue, antwortet er: «Weil ich Lust darauf habe.» Genau so ging es uns auch – Wir hatten einfach Lust darauf, etwas neues, ausgefallenes zu machen. Da man zu Fuss in zwei Wochen jedoch nicht sehr weit kommt, entschieden wir uns, per Fahrrad zu reisen. Getreu unserem Vorbild Forrest Gump war es auch unser Ziel, zu Hause zu starten und so weit als möglich zu fahren. Eine Destination brauchten wir aber natürlich trotzdem und so entschieden wir uns, Hamburg anzupeilen.

All unsere Erlebnisse in Wort und Bild hielten wir laufend in unserem Blog fest. Für die, die Bewegtbilder bevorzugen, haben wir folgendes Video unserer GoPro-Aufnahmen zusammengeschnitten.

(fs)

Kritik
von Fabian Sommer

Idee

Unabhängig von Digezz war es von Anfang an unser Plan, einen Blog über unseren Trip zu führen. Denn viele unserer Freunde und Verwandten fragten uns, ob wir unsere Reise dokumentieren würden. Für mich als gewissenhafter MMPler war es von Anfang klar, dass sich ein solches Erlebnis gut für das Portal eignen würde. Bei einem jungen, medienaffinen Zielpublikum kommen solche Reiseblogs meistens gut an. Auch Watson hatte im Sommer 2015 mit ihrer «Tour dur dSchwiiz» (http://www.watson.ch/Tour+dur+dSchwiiz) einen Velo-Blog, der auf sehr viel Resonanz stiess. Wir sind überzeugt, dass reine Textblogs nicht sehr lesenswert sind und waren uns schnell einig, dass wir unseren Trip auch fotografisch und filmisch umsetzen wollten.

 

Equipment

– 2x MacBook Pro
– 2x iPhone 6s
– 2x GoPro (1x GoPro Hero Black3+, 1x GoPro Hero Black4)

Da es sich empfiehlt, auf einer Fahrradreise möglichst wenig Gepäck mit sich zu führen, mussten wir leider auch beim Equipment Kompromisse eingehen. Um unseren Blog zu aktualisieren und gelegentlich Videos zu schneiden, kamen wir aber nicht darum herum, unsere MacBooks mitzunehmen. Anfängliche Überlegungen, eine DSLR einzupacken, verwarfen wir bald wieder. Eine solche Kamera mit Objektiv bringt schliesslich locker ein Kilogramm auf die Waage und nimmt zudem viel Platz weg. Doch platzsparende Actionkameras wie die GoPros sind genau für solche Unterfangen gemacht und machen bei gutem Licht mittlerweile gute Aufnahmen. Dasselbe gilt auch für aktuelle Smartphones im Bezug auf Fotoaufnahmen.

 

Der Blog

Wir welchselten uns im Verfassen der Blogeinträge ab. Dies merkt man sicherlich auch, wenn man die Einträge durchliest. Doch auch bei qualitativ hochstehenden Zeitungsportalen merkt man gewisse stilistische Unterschiede der Autoren. In unserem Fall trägt dies eher zur Authenzität des Produkts bei. Als CMS wählten wir Wordpress, da wir uns beide bereits damit auskennen und ein neuer Blog sehr schnell frisch aufgesetzt ist. Wir hätten beim Design unseres Blogs etwas kreativer sein können. Hier wählten wir einfach eines der vielen frei verfügbaren Themes aus. Wir hätten mit ein wenig Zeitaufwand bestimmt etwas passenderes und individuelleres gestalten können.

Die Fotos sind spontan entstandene Schnappschüsse, was man ihnen auch ansieht. Man merkt, dass wir die Bilder etwas vernachlässigten und eher einfach «nebenbei» machten. Da Fotos für einen erfolgreichen Reiseblog jedoch sehr wichtig sind und viele Menschen ausschliesslich die Bilder betrachten, sollten wir in Zukunft unser Augenmerk mehr auf diesen Punkt legen. Eine bessere Kamera als die eines Smartphones wäre hier sicherlich nützlich, soll jedoch nicht als Ausrede hinhalten, da man wie bereits erwähnt auch mit diesen Geräten heutzutage tolle Aufnahmen machen kann.

Das Ziel der in die Blogeinträge eingebundenen Videos war es, dem Leser die Möglichkeit zu bieten, unsere Beiträge auch durch Bewegtbilder erlebbar zu machen. Wir wollten die GoPro-Aufnahmen in erster Linie jedoch für einen nachträglichen Zusammenschnitt unseres ganzen Trips verwenden.

 

Das Video

Die mit Abstand meiste Zeit floss in den filmischen Zusammenschnitt der Reise. Dies liegt vorallem daran, dass ich dies in dieser Art noch nie gemacht hatte und lange mit den Texteinblendungen experimentiert hatte. Sehr zeitintensiv war zudem wie bei jedem Videoprojekt das Sichten und Sortieren all unserer Aufnahmen.

Mit den Aufnahmen an sich bin ich nur teilweise zufrieden. Auf die uns gebotene Landschaft hatten wir natürlich keinen Einfluss – Deutschland hat schöne, aber auch weniger schöne Seiten zu bieten. Nur die schönen zu zeigen, würde den Eindruck des Betrachters verfälschen. Doch wir hätten noch mehr mit den filmischen Mitteln experimentieren können. Der Vorteil einer Action-Cam ist es, dass man sie durch ihre geringe Grösse fast überall montieren und hinstellen kann. Dies haben wir auch teilweise gemacht. Doch wir hätten dies, besonders abends nach den Velofahren, noch mehr einsetzen können. Eine Timelapse beim Aufräumen des Zimmers, Aufnahmen beim Essen, beim Kartenspielen – viele alltägliche Dinge bei einem Velotrip haben wir filmisch kaum festgehalten. Hier könnte man noch viel mehr zeigen.

Mit dem Editing bin ich einigermassen zufrieden. Mit den textlichen Overlays habe ich versucht, das Video etwas aufzulockern und einige Facts unserer Reise darzustellen. Sie wirken jedoch etwas «flach». Beim nächsten Mal, wenn ich mit diesen Stilmittel arbeite, möchte ich versuchen, die Texte etwas dreidimensionaler wirken zu lassen. Dadurch könnten sie lebendiger wirken und wären besser ins Video integriert.

Da mein Kollege leidenschaftlicher Musiker ist, hat er den musikalischen Soundtrack gleich selber komponiert und eingespielt. Zusätzlich habe ich viele Sounds wie Regen, Verkehr, Restaurant-Atmosphäre etc. nachträglich eingefügt, da die GoPro über ein sehr schlechtes Mikrofon verfügt. Ich finde, dies verleiht dem Endprodukt eine gewisse Tiefe und macht es erlebbarer. Man könnte jedoch sicherlich noch mehr Zeit in das Audio stecken.

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