The Comeback – Kickbox Teaser

Linke Grade, rechts ausweichen, rechter Uppercut, linker Haken, unten durch nach links abtauchen, dann linker Leberhaken und ein Side-Step nach links und wiederholen…Box-Kombinationen wie diese sind für den 25-jährigen Kickboxer sein täglich Brot. Nach zwei Jahren Kampf-Pause gab der Wirtschaftsstudent Manuel Peter an der «Boss Art Championship» in Zug sein Comeback.

Drei Mal drei Minuten dauert der Kickbox-Kampf an sich. Doch die Vorbereitung dauert viel länger. Drei Monate zuvor beginnt das harte Training: Eine strikte Diät und sechs Tage in der Woche wird trainiert! Beim Kickboxen wird ein Fight in verschiedene Gewichtsklassen eingeordnet. In Manuel Peters Fall sind das 75kg. Da sein Gewicht normalerweise um 78kg liegt, sollte eine gesunde Ernährung genügen, um ihn auf das Kampfgewicht zu bringen. Gesunde Ernährung bedeutet kein Alkohol, keine Süssigkeiten, keine fettreichen Mahlzeiten und der Verzicht auf Kohlenhydrate. Kurz gesagt: Leckeres Essen ist für die nächsten drei Monate gestrichen!
Falls das Kampfgewicht am Tag des Einwiegens nicht unter 75kg oder auf genau 75kg liegt, bekommt der Sportler jeweils noch zwei Stunden Zeit, die überflüssigen Kilos auszuschwitzen. Viele gehen an dieser Stelle mit einem Schwitzanzug in die Sauna oder nehmen ein Salzbad, welches dem Körper die Flüssigkeit entzieht. Die Methoden, welche meistens dafür angewendet werden, sind sehr ungesunde Massnahmen, die den Körper des Sportlers stark schwächen. Der Kampf findet meistens ein Tag später statt, doch auch dann sind die Teilnehmer von diesen Strapazen noch geschwächt. Deswegen ist es entscheidend, dass die Kämpfer gleich zu Beginn das richtige Gewicht haben.

Die Regeln sind die des K-1. Die Angriffsziele sind der Kopf (vorne und seitlich), Oberkörper (vorne und seitlich), Beine (überall mit dem Schienbein) und Füsse. An drei Seiten des Ringes sitzt mindestens ein Punktrichter; diese bewerten die Boxtechniken des Kämpfers nach folgenden Kriterien:

– Gute Ausführung
– Kraftvolle Ausführung
– Wachsamkeit
– Timing und richtige Distanz
– Sportliche Haltung (reagiert nicht aggressiv auf kassierte Schläge)

Der Kampfrichter im Ring ist verantwortlich dafür, dass der Kampf nur dann weitergeführt wird, wenn beide Kämpfer kampffähig sind. Bereits bei kleinem Verdacht oder einem zu Boden gehen eines Kämpfers, muss der Ringrichter anzählen. Dabei wird der Kämpfer vom Kampfrichter im Sekundenrhythmus von 1-10 angezählt. Im Falle eines Anzählens muss der andere Kämpfer in eine neutrale Ecke geschickt werden. Mit der neutralen Ecke ist gemeint, dass es sich dabei nicht um die Ecke handelt, wo das eigene Team stationiert ist. Bei Verletzung muss der Kampf sofort unterbrochen werden und bei einer stärkeren Verletzung kommt der Ringarzt zum Einsatz.

Ein K1-Kampf wird vom Kampfrichter unterbrochen, wenn ein Kämpfer am Boden ist (beispielsweise bei einem «knock-out»), bei Verletzungen, zur Ermahnung oder bei Erteilung von Minuspunkten, wenn die Sicherheitsausrüstung nicht in Ordnung ist oder wenn ein Kämpfer, sein Coach oder der Ringarzt den Kampf beenden wollen. Die Punktrichter bewerten jede Runde. Das Gesamtergebnis ergibt sich am Ende des Fights aus der Addition der Runden-Resultate.

Der Event «Boss Art Championship» wurde am 19. Mai 2018 bereits zum dritten Mal durchgeführt. Dieses Jahr war der Hauptakt ein Titel-Fight zwischen den Box-Kämpfern Denis Liebau (Deutschland) und Emil Markric (Kroatien). Als Gastauftritt wurde der deutsche DJ «Robin Schulz» organisiert. Manuel Peter ist einer der fünf Kämpfer, die am Kampfsport-Event das lokale «Gym Talos»-Team vertreten. Seit 3,5 Jahren trainiert er beim Talos Gym in Baar. Angefangen mit seiner Leidenschaft, dem Kickboxen, hat er bereits vor 8 Jahren im «Kampfsport Verein Phoenix». Insgesamt hat er an zwölf Kämpfen teilgenommen, neun Mal gewonnen und drei Kämpfe verloren.

Für die, die wissen wollen, wie der Kampf am 19. Mai zwischen Manuel Peter und seinem Gegner Quang ausgegangen ist, klickt auf den Link: Hier gehts zum Fight!

(lhu)

Kritik
von Naomi Wirth und Milena Suter

Da der Kampfsport in der Schweiz immer noch ein starker Randsport ist, entschieden wir uns dazu, dass wir mit einem Video den Anlass und vor allem den Kampfsportler Manuel Peter unterstützen wollen.

Idee & Vorbereitung

Bei unserer ersten Besprechung einigten wir uns darauf, dass wir im Video auf seine Ernährung und die Trainings eingehen wollten. Nach einigen weiteren Treffen erstellten wir dazu eine Shotlist. Wir erarbeiteten eine Story, welche Manuel Peter Zuhause, seine Ernährung und wie er im Talos Gym trainiert, zeigt.

Nachdem wir die nötige Ausrüstung dabei hatten, machten wir uns am Donnerstag 29. März auf den Weg nach Knonau ZH. Da die Lichtverhältnisse am morgen jeweils sehr gut sind, kam die Jogging-Szene im Wald zuerst dran. Während Naomi hinten im offenen Kofferraum sass und Manuel beim Rennen filmte, fuhr Milena das Auto. Anschliessend gingen wir zu Manuel nach Hause und filmten dort Szenen, wie er sein Trainingsmaterial zusammenpackt und sich einen gesunden Shake macht. Im Talos Gym kamen die unterschiedliche Kickbox-Kombinationen zum Zuge.

Als wir das ganze Filmmaterial beisammen und beschriftet hatten, fiel uns auf, dass wir viel zu viel Bildmaterial hatten. Klar lieber zu viel Material als zu wenig, doch wir merkten, dass wir mit unserer Story nicht zufrieden waren. Durch eine Beobachtung merkten wir, dass im Internet bereits unzählige «typische» Box-Video vorhanden sind. Mit «typisch» meinen wir Videos, welche den täglichen Ablauf eines Kampfsportlers zeigen. Zu den massenhaften Videos, wie ein Sportler trainiert und auf seine Ernährung achtet, sollte unser Video nicht gehören. Natürlich ist die Ernährung sehr wichtig, aber who cares? Wir beschlossen uns lieber auf das Training von Manuel Peter zu fokussieren.

Vom ersten Drehtag hatten wir zwar einige detailreiche Aufnahmen, doch für unsere neue Story-Idee mussten wir nochmals filmen gehen. In der neuen Geschichte wollten wir vor allem mit Licht und Schatten arbeiten. Uns war wichtig, dass wir mit vielen Detailaufnahmen und Schärfentiefe einen mysteriösen Touch in das Video einbringen. Mehrere Sitzungen später hatten wir eine neue Shotliste für unser Projekt. Am Samstag 21. April gingen wir nochmal ins Talos Gym und filmten die gwünschten Sequenzen.

Audio

Zu Beginn haben wir O-Ton und Ambi aufgenommen, haben uns aber während des Bearbeitens entschieden, auf reale Geräusche zu verzichten und wählten ein klassisches Lied als Untermauerung des Teasers.

Vorbereitung

Wir haben viel Zeit für Vorbesprechungen gebraucht, zumal wir zwei Anläufe für die Story unseres Teasers brauchten. Wir haben die Geschichte gemeinsam zusammen gelegt und zeichneten für Runde Zwei ein Storyboard, damit wir alle elementaren Aufnahmen sicher im Kasten hatten. Folgend Bilder von der Shotliste (aus Runde zwei):

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