The Lone Drummer

Alleine Musik zu machen, ist nicht halb so lustig, wie gemeinsam mit anderen Leuten. Zu dieser Erkenntnis kam ich auch, als ich ein Musikvideo machen wollte. Zum Glück gibt es trotz allem Wege, nicht alleine dazustehen.

Alleine Musik machen ist nicht so lustig. Zu dieser Erkenntnis kam ich auch bei meiner Suche nach einem geeigneten Digezz-Projekt. Ich versuchte nämlich, mein Hobby und mein Studium irgendwie in einem Projekt zu verbinden. Ich spiele seit zwölf Jahren in einem Tambourenverein und meine Idee war, ein Musikvideo von einer Rhythmuskomposition zu machen. Mit nur einem Tambour sähe das Ganze aber ein bisschen minimalistisch aus. Zum Glück gibt es heute Möglichkeiten, die mich trotz allem nicht so alleine wirken lassen. Ich habe mich deshalb mehrere Male dupliziert, um optisch das Bild einer mehrköpfigen Gruppe herzustellen. So konnte ich mein Wunschprojekt, die Vereinigung von Studium und Hobby, doch noch umsetzen.

Die Komposition, welche ich ausgewählt habe, heisst «Latino Macchiato» und wurde von Reto Käser geschrieben. Es ist eine mehrstimmige Rhythmuskomposition. Die Stimmen sind wie folgt aufgeteilt:

1. Tambouren (Snare Drum)
2. Bass Drum
3. Bongo/ Tom
4. Rhythmusständer ( Glocke, Woodblock, Schellenring, Vibra-Slap)
5. Hi-Hat und Crash Cymb.

Ist es möglich, alleine eine ganze Band darzustellen? Vergewissere dich doch selbst:

(fms)

Kritik
von Philippe Friedli

Idee

Wie im Letzten Semester, habe ich auch in diesem Semester möglichst etwas mit Musik machen wollen. Dieses Mal hatte ich aber den Wunsch, möglichst alles selber einzuspielen und nicht wieder auf digitale Musik zurückzugreifen.

Ich spiele selber seit 12 Jahren in einem Tambourenverein. Ich überlegte also, wie ich diese Art von Musik, welche vor allem Rhythmuselemente beinhaltet, in einem Projekt unterbringen kann. Am meisten haderte ich mit dem Problem, dass diese Art von Musik immer mehrere Leute braucht um zu einem guten Ergebnis zu kommen. Eine einzelne Person hat zu wenig Hände und vor allem auch zu wenig Beweglichkeit, um die Instrumente gleichzeitig und auch rhythmisch richtig zu spielen.

Da kam mir die Idee, alle Stimmen einzeln aufzunehmen und anschliessend in einem Video zu synchronisieren. Um das Video möglichst interessant zu machen, ist mir der Gedanke gekommen, mithilfe von Masken im Premiere die Videos so übereinanderzulegen, dass alle Instrumente im gleichen Bild, respektive auch ich als «Musiker» gleichzeitig mehrmals im Bild bin.

Ich habe mich für das Rhythmusstück «Latino Macchiato» von Reto Käser entschieden. Hierbei handelt es sich um eine Komposition mit fünf Stimmen. Die einzelnen Stimmen sind:

  1. Tambouren (Snare Drum)
  2. Bass Drum
  3. Bongo/ Tom
  4. Rhythmusständer ( Glocke, Woodblock, Schellenring, Vibra-Slap)
  5. Hi-Hat und Crash Cymb.

 

Team

Damit im fertigen Video keine lästigen Mikrofone zu sehen sind, habe ich mich entschieden, die Ton und Videoaufnahmen separat zu machen.

Die Tonaufnahmen alleine zu machen war kein Problem. Spätestens bei den Videos war ich aber auf Hilfe angewiesen, da ich mich nicht gleichzeitig filmen und dazu noch die Instrumente spielen konnte.

Roman Reist, ein guter Freund und ehemaliger Lehrlingskollege von mir, hat mich bei diesen Aufnahmen unterstützt.

Produktion

Als erstes habe ich nun die einzelnen Stimmen aufgenommen. Dies habe ich mit zwei Mikrofonen gemacht, um einen sauberen Ton ohne Fehler zu haben. Die Schwierigkeit hierbei war, dass ich immer im richtigen Rhythmus bleibe, um später keine Probleme bei der Postproduction zu erhalten. Um sicher zu gehen, dass der Takt immer stimmt, habe ich mir über Kopfhörer permanent ein Metronom zugespielt. Zusätzlich habe ich immer nur kurze Sequenzen aufgenommen und dies jeweils auch mehrere Male, damit ich genügend Rohmaterial hatte.

Die Videoproduktion war etwas aufwendiger. So konnte ich nicht mit Kopfhörern spielen, da dies auf dem Video ein Störfaktor gewesen wäre. Zudem musste ich alles auswendig spielen und dies ist mir nicht immer gelungen. So konnten wir auch da immer nur Stückchenweise aufnehmen.

Mein Hauptaugenmerk musste ich dabei auf eine klare und strukturierte Schlagabfolge legen, damit man die Tonspur auch genau über den Film legen kann.

Das Wichtigste dabei war aber, die Hauptkamera, welche später alle Instrumente gleichzeitig im Film zeigen soll, auf keinen Fall zu bewegen. Mir war klar dass sonst die Filme nicht aufeinander passen würden und dies einen erheblichen Mehraufwand in der Postproduction bedeuten würde.

Drehorte

Das Video wurde im Proberaum des Tambourenvereins Crazy Drummers, im Schulhaus Linden BE aufgenommen. Ich hatte dort zugriff auf alle Instrumente und einen Schalldichten Raum. Somit war das ein optimaler Raum für mein Projekt.

Postproduction

Die Postproduction verlief bei mir in zwei Teilen. Als erstes habe ich die Audioaufnahmen zusammengestellt. Dies hat mir mehr mühe bereitet als ich gedacht habe. Zum einen kamen mit der Zeit extrem viele Tonspuren übereinander, was mit der Zeit schwierig zu überblicken war. Zum anderen waren die aufnahmen nicht immer zu 100% im Takt, was ich dann nachträglich alles korrigieren musste.

Auch beim Videoschneiden waren mehr Schwierigkeiten aufgetaucht als erwartet. Obwohl ich die Fenster abgedeckt habe, stimmte das Licht nicht bei allen aufnahmen überein. Zudem hat es zum Teil Momente, bei denen ich nicht im Takt war, dies störte im Video ein wenig.

Ich konnte jedoch bei unsauberen Stellen auf Videomaterial zurückgreifen, welches ich vorgängig zur Sicherheit noch aufgenommen habe. Bei diesem Material handelt es sich um Nahaufnahmen der einzelnen Instrumentenparts. Dies gibt dem Film noch eine zusätzliche abwechslungsreiche Note.

Selbstreflexion

Das Arbeiten an diesem Projekt hat mir grossen Spass bereitet. Das Zusammenspiel von Studium und Hobby war für mich natürlich ein Vorteil.

Auch das Projekt finde ich im Grossen und Ganzen gelungen. Es hat einige wenige rhythmische Unsauberkeiten drin, die ich leider nicht rausbekommen habe. Ich habe aber durch dieses Projekt sehr viel gelernt, vor allem über das Zusammenspiel von Video und nachträglich bzw. vorgängig aufgenommenen Ton. Dies wird mir sicher im weiteren Verlauf des Studiums helfen.

Equipment

Audiorecorder Zoom H6
Sennheiser Evolution Gesangsmikrofon
Sennheiser Reportermikrofon MD46
GoPro Hero 4
Canon EOS 5D Mark III Set
Mikrofonstativ K&M
Sachtler Videostativ FSB 4
XLR-Kabel 3m

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