The Prejudice – der Soundtrack zum Kurzfilm

Wie schwierig ist es wohl, ein Musikprojekt von A bis Z selber zu produzieren? Diese Frage stellten wir uns anfangs Semester. Mithilfe von Hobbyrapper «IT-Man» haben wir beschlossen, dem Film «The Prejudice» einen Soundtrack zu verpassen. Beat, Lyrics und Video wollten wir dafür selbst produzieren.

Der Film «The Prejudice» der Multimedia Production Studenten Philippe Friedli und Joël Djakou widerspiegelt eine alltägliche Situation, in der ein Asylant als furchteinflössend dargestellt wird. In der auf Vorurteile ansprechenden Kurzgeschichte verfolgt der schwarze Junge Moha die Schweizer Dame Noemie. Während Noemie die ganze Zeit versucht, vor dieser unheimlichen Kreatur zu flüchten, will dieser ihr nur ihr Portemonnaie, welches sie verloren hatte, zurückgeben.

Bereits beim Dreh des Filmes haben wir beschlossen, einen Soundtrack zu unserem Film zu gestalten. Nach kurzem Überlegen haben wir uns entschlossen, bei der ganzen Produktion selber beteiligt zu sein. Somit haben wir uns das Ziel gesetzt, einen eigenen Beat, einen Text sowie ein Musikvideo selber zu produzieren.

Das Musikvideo basiert auf dem Kurzfilm «The Prejudice» welcher im Rahmen des Moduls «Konvergent Arbeiten» der HTW Chur entstanden ist.

Leider ist es so, dass unser Künstler momentan auf Stellensuche ist und deshalb gewünscht hat, dass wir das Video nicht veröffentlichen. Zudem ist es so, dass er in naher Zukunft ein Album releasen möchte und dieses Projekt rufschädigend sein könnte. Aus diesem Grund können wir das Video leider nicht auf Digezz veröffentlichen.

(ae)

Kritik
von Philippe Friedli und Joël Djakou

Idee

Wir hatten beide den Wunsch, etwas mit Musik zu machen, da wir noch nie etwas in dieser Richtung produziert haben. Die Idee dazu kam uns relativ schnell. Im letzten Semester haben wir im Rahmen des Moduls «Konvergent Arbeiten» einen Kurzfilm über das Thema «Vorurteile» produziert. Nun wollten wir zu diesem Film einen Soundtrack in Kombination mit einem Musikvideo produzieren.

Team

Das Team besteht aus den beiden MMP-Studenten Joël Djakou und Philippe Friedli. Komplettiert wurden wir von dem Hobbyrapper «IT-Man», der für uns den Part des Rappers übernommen hat.

IT-Man, welcher nicht mit richtigem Namen genannt werden möchte, ist ein enger Kollege von Joël. Bereits seit vielen Jahren ist er in Bern als lustiger Freestyler bekannt. Obwohl IT-Man viel Talent hat im freestylen, also im freien rappen von kreativen Texten, hat er selbst noch nie einen Song herausgegeben. Er selbst bezeichnet sich somit auch nicht als Rapper, sondern geniesst es einfach, zu dichten. Als wir ihm von unserem Projekt erzählten willigte er sofort ein, mitzumachen. Die Schwierigkeit lag vor allem darin, denn sehr poppigen Beat auf das ernstzunehmende Thema anzupassen. Da der gelernte Informatiker zum Zeitpunkt des Videodrehs auf Stellensuche war, haben wir ihm vorgeschlagen sein Gesicht zu verdecken, um ihm die Stellensuche nicht zu erschweren. Neben bereits schauspielerischem Talent im Film als Barkeeper, hat sich der Artist auch im Musikvideo professionell verhalten.

Musikproduktion

Die Produktion von Musik erwies sich als schwieriger als gedacht, da wir uns erst mal in das Thema einarbeiten mussten. Wir arbeiteten mit einem Samplekeyboard von der Ausleihe und dem Programm «Logic Pro X», welches wir auch erst mal kennen lernen mussten. In einen ersten Schritt, versuchten wir von Grund auf einen Beat zu erstellen, was wir aber nach langem Hin und Her wieder verwerfen mussten, da es schlicht und einfach zu kompliziert war. Wir bedienten uns also an Loops,  die eigens für solche Fälle von Apple bereitgestellt werden. Damit kamen wir schneller vorwärts und konnten Fortschritte erzielen. Leider war dieser Beat dann viel zu komplex, was es beinahe verunmöglichte darauf zu Singen oder Rappen. Wir setzten uns also nochmals hin und begannen nochmals von vorne. Da wir mittlerweile das Programm kannten und auch ein bisschen wussten, auf was es ankam bei unserer Art von Musikproduktion, kamen wir nun dem endgültigen Beat immer näher. Er ist simpler als die vorderen Versionen und besteht aus Drums, einem Bass und einem Synthesizer für die Melodie.

Für die Aufnahme benutzten wir das mobile Radiostudio der HTW. Da wir den Song nicht in einem Teil aufnehmen wollten, haben wir der Reihe nach immer etwa 8 Takte geloopt, diese über den Kopfhörer laufen lassen und solange aufgenommen bis uns das Resultat gefiel.

Drehorte

Das Video besteht aus zwei Teilen, die auch an unterschiedlichen Drehorten aufgenommen wurden. Der ursprüngliche Kurzfilm über Vorurteile wurde in der Mansarde von Joël aufgenommen. Aus praktischen Gründen sind wir dann, um die Aussenaufnahmen zu machen, in der näheren Umgebung geblieben. Weitere Drehorte sind das Restaurant «Kung-Fu Burger» und die Altstadt von Bern.

Das Musikvideo haben wir im SRF-Studio am Monbijou aufgenommen. Einen Teil haben wir vor einem Blackscreen aufgenommen und einen anderen Teil auf der Dachterrasse.

Postproduction

Beim Schneiden des Videos haben wir versucht, die Geschichte möglichst verständlich zu erzählen, ohne den ganzen Kurzfilm zu zeigen. Zudem waren wir nicht ganz zufrieden mit den Aufnahmen vor dem Blackscreen, was uns veranlasste zwei Versionen der Aufnahmen übereinander zu legen und den Blend Mode auf Multiply zu verändern. Dies machte die Falten im Blackscreen unsichtbar und sorgte ausserdem für einen intressanten look.

Selbstreflexion

Das Arbeiten mit Musik hat uns sehr Spass gemacht. Wir haben beide viel gelernt über dieses Thema, zumal wir im Studium bisher noch nie mit so etwas zu tun hatten.

Vom Produkt an sich sind wir ein wenig enttäuscht. Wir hatten uns mehr vorgenommen, scheiterten dann aber an unserer Unkenntnis gegenüber Logic Pro X und dem Musikproduzieren allgemein. So blieb uns weniger Zeit, um dazu einen eingängigen Text zu schreiben.

Equipment

Sony Cybershot Lens G – 16x Optical Zoom
M-Audio Oxygen 25 Midi Keyboard

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