Idee und Konzept
Als uns ein Esstisch vermacht wurde, war für uns klar, dass wir diesem einen neuen Look verpassen müssen.
Auf der Suche nach Inspirationen für das Vorhaben besuchten wir das Vitra Museum und durchforsteten das World Wide Web. Dabei kam uns die Idee, der Restaurationsprozess in einer Art Blog festzuhalten.
Uns war bewusst, dass es Blogs wie Sand am Meer gibt, deshalb mussten wir uns etwas Neuartiges einfallen lassen.
Beim gemeinsamen Brainstormen sind uns drei Formate von Storytelling im Web besonders aufgefallen:
- Persönliche Texte, versehen mit Hyperlinks für Zusatzinformationen und Bildern
- Gifs sind im Trend!
- Videos, die auch ohne Ton funktionieren könnten.
Wir beschlossen kurzerhand, Inhalt für alle drei Formate zu produzieren.
Vorbereitung
In der Planungsphase ging es vor allem um den Aufbau des Inhalts. Einerseits gibt es die Möglichkeit, alle drei Medienformate in einer Geschichte zu verpacken, andererseits wäre es spannend diese drei Mal in den verschiedenen Formaten zu erzählen.
Ebenfalls zu beachten gilt, dass jedes Format seine Eigenheit mit sich bringt. Der Inhalt von Gifs betrachten wir meist eher humoristisch, wobei uns hingegen ein langer Fliesstext mit vielen Hintergrundinformationen und Bildern eher als ein seriöseres Format erscheint.
Um dem Leser freie Wahl zu lassen sollte unserer Meinung nach jedes Format für sich alleine funktionieren und die ganze Geschichte erzählen.
Genauso zur Planung gehörte das Organisieren des Arbeitsmaterials sowie ein Drehbuch und Checklisten für das Produzieren der Bilder und der Videos.
Um eine ungefähre Ahnung zu bekommen, was wir am Tisch und den Stühlen verändern wollen, erstellte Jennifer Skizzen auf ihrem iPad. Diese unterstützten uns bei der Farbwahl.
Umsetzung
Bei den Arbeiten an Tisch und Stuhl erwarteten uns keine grösseren Probleme.
In Gedanken bei der handwerklichen Arbeit zu sein und gleichzeitig das Dokumentieren nicht zu vernachlässigen, stellte sich als schwieriger als erwartet heraus. Das saubermachen der Hände um die Schlüsselstellen mit der Kamera festzuhalten und das Inszenieren einzelner Arbeitsschritte unterbrach immer wieder den Arbeitsfluss.
Die ersten paar Shots haben wir mit einer zu hohen ISO gefilmt und fotografiert, dies merkten wir erst als es schon zu spät war. Es störte uns vor allem in der Postproduction, müssen wir jedoch so hinnehmen.
Das Filmmaterial und die Fotos wurden mit einer «Fujifilm XT-2» aufgenommen, der Zeitraffer mit einer «GoPro Hero 4 Black Edition» erstellt.
Nachbearbeitung
Dieselbe Geschichte in drei Formaten zu erzählen verlangt es enorm viele Fotos und Videosequenzen zu produzieren, die anschliessend gesichtet und nachbearbeitetet werden müssen. Wir beschlossen uns, eine einheitliche Struktur zu schaffen, indem der Restaurationsprozess bei allen Formaten in Kapitel aufgeteilt wurde.
Für das Publizieren der Inhalte erstellten wir eine Webseite mit Wordpress.
Der Text wurde direkt in einen Wordpress-Beitrag geschrieben. Schwierig war es den beschreibend, jedoch trotzdem spannend zu schreiben. Wir haben ihn mehrmals überarbeitet. Die Bilder dazu wurden zuerst in Adobe Photoshop bearbeitet und für Web optimiert.
Beim erstellen der Gifs stellten wir fest, dass sich Filmausschnitte mit Kamerabewegungen nicht besonders gut eigneten, was wir beim Filmen noch nicht wussten. Auch war es wichtig, den Filmausschnitt auf die wesentlichen Handlungen zu reduzieren, um die Datenmenge so klein wie möglich zu halten.
Um das zu erreichen wurden die Videosequenz für das Gifs auf 12 Frames per Second heruntergerechnet und die Auflösung reduziert.
Der Videoschnitt ging relativ flüssig über die Bühne, beim Colorgrading hatten wir schon eher Probleme. Es war sehr schwierig, dass die Lichter nicht ausbrennen und gleichzeitig alles im Schatten, hell genug ist. Am Schluss mussten wir das Grading nochmals ganz neu machen.
Fazit
Das aufbereiten des Inhalts nahm deutlich mehr Zeit in Anspruch als erwartet. Als wir das Projekt im Sommer gestartet haben, hätten wir nicht gedacht, dass sich diese aus zeitlichen Gründen bis zum Winter hinziehen wird. Einmal mehr kommt dabei zum Vorschein, dass eine gut überlegte Planung das A und O eines Projektes ist.
Trotzdem war die gesamte Arbeit sehr Lehrreich und hat uns viel Freude bereitet.