Tiramisu von seiner fruchtigen Seite

Das klassische italienische Tiramisu erfreut sich überall grosser Beliebtheit. Doch gerade an sommerlichen Tagen lohnt es sich, die leichtere und fruchtigere Variante auszuprobieren: das Himbeer-Tiramisu – superlecker, einfach und schnell!

Egal ob als Mitbringsel für die nächste Grillparty oder als Highlight für den Kindergeburtstag – mit diesem Rezept begeisterst du jung und alt gleichermassen. Im Gegensatz zum klassischen Tiramisu ist es gut für Kinder geeignet, da es ohne Alkohol und Kaffee auskommt.

Sieh dir folgendes Video an oder lade das Rezept als PDF herunter, um zuhause für dich und deine Liebsten ein eigenes Himbeer-Tiramisu zu machen. Viel Spass und en Guete!

Kritik
von Ronja Bathelt

Idee + Konzept:
Ich fand Stop-Motion-Videos schon immer faszinierend. Nun wollte ich mich an mein erstes eigenes Stop-Motion-Video wagen. Als Vorbereitung habe ich viele Stop-Motion-Videos wie Musik-Video-Clips, Amateur-Videos, Filmausschnitte, Behind-the-Scenes und Tutorials geschaut. Während eines Telefonats haben mir Ulrike Mothes und Thomas Weibel hilfreiche Tipps zur technischen Umsetzung gegeben und über Fettnäpfchen gesprochen, welche es zu vermeiden gilt.

Vorbereitung Fotoshooting:
Nachdem ich ein Konzept ausgearbeitet habe, drehte ich mit einem Blatt Papier und 5 Trauben ein Übungsvideo. Dabei habe ich ausprobiert, wie viele Fotos pro Sekunde welchen Effekt erzielen und nach welcher Anzahl Fotos ich mich richten möchte, um eine für Stop-Motion typische "Abgehacktheit" zu gewährleisten, aber trotzdem noch flüssige Bewegungen zu erhalten. Diese Test-Videos haben mir sehr geholfen, ein Gefühl zu entwickeln, wie sich die Bewegungen im Video ändern, je nachdem, wie gross oder klein die Veränderung von einem Foto zum nächsten sind.

Ich habe ein Stativ ausgeliehen und eine Infrarot-Fernbedienung für die Canon EOS 600 gekauft, um nicht mit der Kamera in Kontakt zu kommen beim Schiessen der Fotos. Bei der Räumlichkeit habe ich mich für mein Zimmer entschieden und meinen Schreibtisch als Ablage benutzt. Als Hintergrund dient eine umgedrehte Kommodenschublade, welche einerseits für eine erhöhte Aufnahme-Fläche sorgt (damit es auf einer für mich bequemen Höhe ist, um Gegenstände zu verschieben) und andererseits eine schöne einfarbige Farbe liefert ohne Flecken. Zuerst habe ich es mit einer Tischdecke versucht, welche aber ungeeignet ist, da sie sich ständig leicht bewegt und Falten werfen kann. Natürliches Licht habe ich mithilfe von Storen und Vorhängen abgedunkelt. 3 Lampen haben den Raum konsistent belichtet. Ich habe probiert, möglichst wenig Schatten zu kreieren. Das Stativ habe ich mit Kleber festgemacht, dass es sich möglichst nicht bewegt.


Mit Malerband habe ich die ungefähre Fläche eingerahmt, welche gefilmt wird. Zusätzlich habe ich mit dem Bleistift und Lineal Markierungen eingezeichnet, wo sich die Mitte der Längen und Breiten befindet. Diese dienen als Hilfestellung, um die Gegenstände symmetrisch platzieren zu können.

Um eine Symmetrie sicherzustellen, habe ich mich ebenfalls an der Raster-Funktion der Kamera orientiert. Bevor ich mit dem Fotografieren begonnen habe, habe ich jeweils die Schüsseln ohne Inhalt so platziert, wie ich sie anordnen wollte und die Platzierung auf dem Display abfotografiert und mir eingeprägt. Dieses Raster hat mir sehr geholfen und mir eine genaue Kontrolle über die Platzierung der Gegenstände ermöglicht.
 

Mit der Kamera habe ich zuvor einen Weissabgleich gemacht und die Szene scharf gestellt. Ebenfalls habe ich die Kamera mit einem Ladekabel mit der Steckdose verbunden, damit keine Probleme mit schwindendem Akku aufkommen können. Die benötigten Lebensmittel und Gegenstände habe ich jeweils auf ein Tablett gestellt.

Die Vorbereitung beanspruchte ca. 2 - 3 Stunden Zeit. Anschliessend habe ich 6 Stunden benötigt, um alle Fotos für das Stop-Motion-Video zu schiessen. Es sind dabei 1201 Fotos entstanden, welche es in den finalen Film geschafft haben.

Danach habe ich ebenfalls von dem Ergebnis des Himbeer-Tiramisu Fotos geschossen, um sie als Titelbild für diesen Beitrag zu verwenden. Dafür habe ich zuerst das ganze Setup abgebaut.

Post-Production:
Die Fotos habe ich nach dem Shooting sicherheitshalber auf dem Computer und einer externen Festplatte gespeichert. Danach habe ich bei allen Bildern die Farben und die Belichtung bearbeitet mit Adobe Camera Raw und in Adobe Premiere Pro CC eingefügt. Darin habe ich Anpassungen vorgenommen bei der Länge der Fotos. Dabei gibt es Stellen im Video, welche "schneller" ablaufen als andere, also bei denen die Fotos kürzer gezeigt werden. Dieser Effekt soll gewisse Bewegungsabläufe flüssiger machen und somit dem Video mehr Dynamik verleihen.

Die Hintergrundmusik heisst "funky on", welche ich auf audiojungle.net gekauft habe. Das "Bing"-Geräusch habe ich heruntergeladen auf freesound.org und den Rest habe ich selbst nachvertont mit dem Mikrofon Neumann KM86i.

Beispielsweise habe ich die Bewegungen der Schalen und Schüsseln mit einem Glas nachvertont. Während der Aufnahmen musste viel ausprobiert und mit verschiedenen Materialien improvisiert werden, um herauszufinden, welche Geräusche tatsächlich mit dem Video und der Musik zusammenpassen. Rahmquark und Bananen beispielsweise waren gänzlich ungeeignet, da sie zu leise Geräusche von sich gaben. Zitronen hingegen bieten vielseitige Geräuschkulissen und sind sehr geeignet zum Vertonen. Mit etwas Nachbearbeitung (pitchen) sind die Geräusche universell einsetzbar.

Fazit:
Für die Vorbereitung würde ich beim nächsten Mal noch stärker auf geeignetes Material (Stativ, Objektiv, Licht) achten. Ich würde auf professionelles Licht (gross, dimmbar und höhenverstellbar) setzen und mehr auf die Schattenbildung achten, welche mir erst während der Nachbearbeitung negativ aufgefallen ist. Ebenfalls aufgefallen ist mir die unterschiedlichen Lichtverhältnisse (Flackern) und die Kamera-Position, welche nicht auf jedem Foto 100%ig gleich platziert ist. Beides kann ich mir leider nicht erklären, da ich mir für das Licht und das Kamera Setup viel Zeit genommen habe und solche Anfängerfehler vermeiden wollte. Für die Zukunft würde ich versuchen, das Stativ noch weiter weg von der Fläche, die gefilmt wird, zu platzieren, damit die Gefahr sinkt, diese mit den Armen zu berühren. Wahrscheinlich müsste die Kamera idealerweise an der Decke befestigt sein oder mit einem speziellen robusten Stativ mit langem Arm in einem perfekten 90° Winkel aufgestellt sein.
Das nächste Mal würde ich auch Schalen und Schüsseln verwenden, welche nicht durchsichtig sind, damit ich diese mit Doppelklebeband auf dem Untergrund befestigen kann und sie nicht so leicht verrutschen können. Während des Foto-Shootings ist es mir ein paarmal passiert, dass ich die Schalen verrutscht habe, was sehr schade ist. Im besten Fall wird alles befestigt, was sich bewegen kann. Das durchsichtige Glas hat ebenfalls auffällige Licht-Reflektionen auf dem Untergrund hinterlassen, was mit anderem Material (Glas + Lichtquellen) nicht passiert wäre.

Stop-Motion benötigt viel Vorbereitungszeit, Vorstellungsvermögen und Geduld. Es macht aber auch enorm viel Spass und das Ergebnis ist jedesmal eine Überraschung. Es ist schön zu sehen, wie leblose Gegenstände oder Lebensmittel eine Art Charakter erhalten und Leben eingehaucht bekommen. Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Endergebnis und hatte viel Spass bei der Konzeption, Produktion und Nachbearbeitung. Seit dem Foto-Shooting ist mein Respekt für Stop-Motion-Filme wie "Anomalisa" und "Nightmare before Christmas" nochmals enorm gestiegen. Ich konnte einen Einblick erhalten, welche Hürden und Chancen diese Kunstform bietet und weiss diese mehr zu würdigen.

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