Trendfarben 2016

Ein lauer Sommerabend, die Vögel zwitschern, draussen riecht es nach einer Mischung aus frisch geschnittenem Gras, verwelkten Frühlingsblumen und Grillade. Ein Blick zum Himmel lässt mich eine luftig leichte Farbenpracht der Natur erhaschen. Der Himmel ist nicht mehr ganz so türkisblau wie am Tag, er wirkt ein wenig verblichen. Darin hängen zuckerwatten-süsse, rosa Wölkchen, eingefärbt von der roten Abendsonne.

Dieses Naturspektakel ist das Paradebeispiel für die von Pantone erkorenen Trendfarben 2016. Zum ersten Mal in der Geschichte von Pantone wurden gleich zwei Farben auserwählt: «Serenity» trifft auf «Rose Quartz».

Laut dem Farbinstitut wurden die Farben ausgewählt um Ausgleich, Entspannung und Gelassenheit zu schaffen in einer Zeit der Schnelllebigkeit und Unruhen.
«Sie spiegeln sowohl Verbundenheit und Wohlbefinden als auch Ordnung und Ruhe wider», sagt Leatrice Eiseman, Direktorin des Pantone Color Institute.

Seit dem Jahr 2000 wählt das Pantone Color Institute jedes Jahr eine «Farbe des Jahres». Diese Farbe widerspiegelt den globalen Zeitgeist. Ein zehnköpfiges Team recherchiert im Vorfeld Farbeinflüsse, Trends, Inspirationen und Farbwirkung auf der ganzen Welt. Ihren Blick richten sie vor allem auf Modenschauen, Produktmessen, Filme, Kunstausstellungen und neue Technologien.

Diese Trendfarben findet man in verschiedenen Bereichen wieder. Mehrheitlich werden sie in der Mode-, Makeup-, Design-, Innendekoration- und Möbelbranche aufgegriffen.

Auch wir sind «Rose Quartz» und «Serenity» an verschiedenen Orten begegnet:

Die diesjährigen Trendfarben stehen unter anderem auch für «equality» (auf deutsch = Gleichheit). Wir finden und das sieht man auch bei den oben gezeigten Beispielen, wird dieser Punkt nicht ganz erfüllt. Zu sehr finden die Farben in der Damenwelt anklang. Serenity findet man noch eher in der Männerwelt, zum Beispiel in deren Garderobe. Wir haben es uns für diesen Beitrag zur Aufgabe gemacht, das zu ändern! Wir wollen dem Slogan von Pantone gerecht werden und somit die Gleichheit zwischen Mann und Frau gewährleisten. Auch für Objekte, die nur Männer oder beide Geschlechter nutzen, eignen sich die Trendfarben hervorragend.

Wir wünschen viel Inspiration!

(le)

Kritik
von Tania Villiger und Diego Sturzenegger

Es war sehr interessant mit diesen Farben herumzuexperimentieren. Uns war es wichtig, nicht ins Lächerliche zu kippen, es sollten «seriöse» Vorschläge sein, die in der Realität auch Anklang finden würden. Wir wollten nicht einfach alles in «Serenity» und «Rose Quartz» färben, mit dem Wissen, dass so etwas nie jemand gebrauchen oder tragen würde. Natürlich wurden einige Entwürfe auch wieder verworfen, aber das gehört wohl zum Lernprozess.

Eine weitere Frage, die wir uns stellten war, ob wir tiefer in das Thema Gleichberechtigung und Gleichheit gehen wollen. Das hätte der Arbeit einen politischen und gesellschaftskritischen Aspekt gegeben. Wir haben uns dagegen entschieden, weil man mit einer Trendfarbe zwar ein Zeichen setzen kann, aber dadurch die Welt noch nicht verändert. Es erschien uns somit falsch das Thema auf diese Weise zu beleuchten.

Natürlich hätte man auch noch weitergehen und die beiden Trendfarben für das Color Grading eines Films nutzen können. Das hatten wir uns zu Beginn auch überlegt, die Idee aber wieder verworfen. Anhand der bearbeiteten Bilder schien uns unsere Idee genügend verkörpert und wir wollten auch Raum für Inspiration und Eigeninitiative lassen.

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