Tropf, Tropf

«Rot sind Rosen, gelb ist die Biene. Ich kann nicht Dichten, Waschmaschine.» 
– Unbekannt

Ein Tropf, ein kleiner Tropf,
fällt mir auf den Kopf.

Er fällt ganz still und leise,
auf seiner langen Reise,

vom Himmel ganz oben,
nach unten bis zum Boden.

Fällt er ins Wasser,
so wird er noch nasser.

Doch kurz springt er wieder rauf,
aber dann… ist es aus.

Oder doch noch nicht ganz,
mit seinem glitzernden Glanz?

Denn so etwas schönezz
gehört auf Digezz!

Ich stelle ein Stativ auf,
und schraube mein Tropfen-Einfang-Gerät darauf.

Die Einstellungen
mit Blende Zehn,

100 ISO,
ja, das ist so,

und 1/160 Sek
passen Perfekt.

Klick…
Hier ist das gute Stück.

Oder auch nicht,
denn der Fokus ist verrückt.

Hokus Pokus
Manueller Fokus.

So heisst der Zauber,
und nun sind sie sauber,

die Bilder,
für die Medieninteressierten Kinder.

Kurz sortieren, kurz bearbeiten,
und noch ein Gedichtchen schreiben,

dann kann man nicht mehr scheitern,
im Fach Konvergentes Arbeiten.

Das fünfte Semester ist bald Geschichte,
und ich wünsche Allen nur das Beste,

für die Zukunft und das Leben,
und tut niemals aufgeben!

Kämpft für das was ihr wollt,
bevor es sich ein anderer holt.

Das wars von mir für Digezz,
Danke und Tschüzz…

(mm)

Kritik
von Benjamin Brändli

1. Projekt
Ich wollte schon lange Wassertropfen fotografieren. Ich hatte mir überlegt, was ich alles dazu benötige, etwas ausprobiert und experimentiert. Obwohl es das Sprichwort “Bilder sagen mehr als 1000 Worte” gibt, sind diese Fotos alleine nicht wirklich aussagekräftig und brauchten meiner Meinung nach noch ein Text dazu. Ich wollte aber nicht einen 08/15 Text über Wasser schreiben oder in einem Tutorial erklären, wie man diese Fotos macht, also wagte ich mich an ein Gedicht.

2. Umsetzung
2.1 Fotos
2.1.1 Technik und Kameraeinstellungen
Kamera: Nikon D7100
Objektiv: Nikkor 18-105mm f/3.5-5.6G
ISO: 100
Blende: f/10 - f/13
Verschlusszeit: 1/160s - 1/200s
Brennweite: 52mm - 70mm
Blitz: integriert, auto

2.1.2 Aufbau
Ich habe zwei Stative benutzt, das eine für die Kamera, damit diese immer denselben Abstand zu den Tropfen hat und am Zweiten befestigte ich einen Plastiksack mit Wasser drin. Der Plastiksack braucht ein kleines Loch aus dem das Wasser tropfen kann. Das Loch macht man am Besten mit einer Nadel, es braucht vielleicht mehrere Anläufe damit das Wasser nicht in einem Strahl rausläuft sondern in einem regelmässigen Takt tropft. Unter dem Plastiksack stellte ich eine Schüssel mit Wasser. Um etwas Farbe ins Spiel zu bringen, legte ich ein farbiges Tuch unter die Glasschüssel.

2.1.3 Fotografieren
Um die Tropfen scharf zu kriegen, muss man manuell Fokussieren, denn die Tropfen sind zu schnell für den Auto-Fokus. Ich nahm einen Bleistift und hielt ihn an die Stelle an der die Tropfen ins Wasser fielen, und stellte den Fokus auf die Bleistiftspitze. Mit dem Fokus kann man dann ein wenig Spielen um die Tropfen weiter oben scharf zu kriegen. Am Besten macht man Serienaufnahmen. Am Schluss hat man so zwar sehr viele Fotos aber genau im richtigen Moment abzudrücken ist schwierig. Wenn man sich aber auf die Fall-Frequenz der Tropfen konzentriert geht es auch ohne Serienaufnahme. Um die Wassertropfen noch besser “einzufrieren” kann man den Blitz dazuschalten. Mit dem Blitz funktioniert die Serienaufnahme jedoch nicht, somit muss man sich genau auf die Fall-Frequenz konzentrieren und im richtigen Moment abdrücken. Am Ende meines Experimentes  hatte ich mehr als 200 Fotos, von denen ich dann 10 ausgelesen habe. Viele der Fotos die ich verworfen habe, waren unscharf oder ich habe nicht zum richtigen Zeitpunkt abgedrückt.

2.1.4 Nachbearbeitung
Die Fotos habe ich in Lightroom bearbeitet. Ich veränderte den Kontrast ein wenig und die Farben. Mit der Sättigung der Farben konnte ich immer eine andere Farbe hervorheben welches schlussendlich die farbigen Streifen ergeben hat.

2.2 Gedicht
Für das Gedicht machte ich mir zuerst Notizen, welche Wörter ich verwenden wollte und wie der Ablauf in etwa sein sollte. Als nächstes suchte ich Wörter die sich auf meine Notizen reimen und Sinn machen im Ablauf. Das Zusammenfügen der Wörter in Sätze war dann eine Herausforderung. Ich musste einige Wörter austauschen, damit das ganze nacheinander Sinn macht.

ACHTUNG: Es handelt sich um rein satirische und humorvolle Reime.

3. Schwierigkeiten
3.1 Fotos
Das schwierigste war es im richtigen Moment abzudrücken und dass der Fokus in diesem Moment am richtigen Ort war. Dies konnte aber nur durch x-maliges auslösen der Kamera kompensiert werden und durch hoffen, dass beim nächsten Foto der Wassertropfen genau richtig fallen wird.
Gelernt habe ich ein weiteres mal, dass es für den Top Shot unzählige Versuche braucht. Und auch dann, könnte man es noch x-mal wiederholen und auf ein noch besseres Resultat hoffen. So sind Zeit und Geduld zwei unabdingbare Faktoren bei einem solchen Fotoprojekt.

3.2 Gedicht
Dichten ist nicht einfach. Es ist eine hohe Kunst die Richtigen Wörter zu finden und sie so aneinander zu reihen, dass es sich fliessend lesen lässt. Dies ist mir leider nicht immer gelungen. Ich müsste noch viel üben um mich zu verbessern und bessere Gedichte zu kreieren.

4. Fazit
Mit dem gesamten Projekt bin ich zufrieden. Auch wenn das Gedicht nicht mit Goethe mithalten kann, hoffe ich, dass ich dem einen oder anderen ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnte.

5. Ausbaumöglichkeiten
In einem weiterführenden Projekt könnte man das Wasser einfärben und so Farbe ins Spiel bringen, anstelle des Tuches. Auch von der Technik her könnte man noch vieles ersetzen, wenn nicht alles, allerdings braucht man nicht immer das Non-Plus-Ultra für gelungene Fotos.

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar