Twenty One Presenting

Wir verbinden moderne Präsentationstechniken mit modernem Unterricht für das 21. Jahrhundert.

Präsentationen im einundzwanzigsten Jahrhundert – Sie sind einfach, schlicht und inspirierend. Wer kennt nicht die berühmten Vorträge von Steve Jobs? Er überzeugt mit Leidenschaft für seine Themen, setzt klare Linien und holt die Zuschauer mit entsprechenden Visualisierungen ab. Simple Zahlen, treffende Bilder, kleine Filmausschnitte und Storytelling nehmen einen ganz neuen Stellenwert in der heutigen Zeit von Präsentationen ein.

Viele Vortragende begehen den Fehler in der Vorstellung steif vor dem Publikum zu stehen und ihnen in der zur Verfügung stehenden Zeit möglichst viele Informationen mitteilen zu müssen. Das Resultat ist ein monoton gesprochener Text mit viel zu vielen Fakten und eine Powerpoint Präsentation, welche die Fakten in überhäuften Bullet Points festhalten. Doch wird so schlussendlich auch mehr Information vermittelt?

Performance

Nehmen wir das Beispiel von Steve Jobs in seiner Präsentation über die Lancierung des ersten iPhones. Er beginnt seine Rede den Leuten zu sagen, weshalb ihm das Projekt so am Herzen liegt. Mit Beispielen der Vergangenheit will er dem Publikum die Gewichtigkeit seines revolutionären Themas aufzeigen, um ihre Aufmerksamkeit für die kommenden Minuten zu gewinnen. Mit kleinen Anmerkungen gibt er einen Vorgeschmack darüber, was das Publikum erwartet und baut somit die Spannung auf. Mit einer Animation lässt er das Publikum die Lösung selbst erraten – Interaktion. Er kombiniert Ausdrücke wie phänomenal, aussergewöhnlich oder unglaublich mit Humor. Begeisterung und Unterhaltung sind Schlüssel zur Aufmerksamkeit. Nach einem theoretischen Input geht er über in den praktischen Teil, wo er Live die Funktionen des neuen iPhones erklärt. Vorteil: Es ist kein auf Knopfdruck vorbereiteter Ablauf. Die Geschwindigkeit und Einfachheit werden dadurch verdeutlicht, um die Zuschauer von den Vorhersagen zu überzeugen. Nun beginnt er auf die kleinen Anmerkungen vom Anfang seiner Präsentation einzugehen. Er wiederholt seine Schritte, sodass der Stoff verständlich für alle ist und sich in die Köpfe einprägt. Jeweils am Ende der Erklärung geht er abermals auf die vorhergehenden Slides ein, um das Gelernte zu festigen. Auch am Ende des Vortrags schliesst er mit einer kurzen Zusammenfassung ab.

Was lernen wir daraus? Kurz zusammengefasst geht es um folgende drei Punkte:

1. Enthusiasm.
Der Kern einer guten Präsentation ist die Begeisterung und Überzeugung des Themas. Das Publikum wird dadurch automatisch gefesselt und will gleichermassen begeistert werden.

2. Let the show begin.
Den Irrsinn zu glauben, dass ein Vortrag steif und formell gehalten werden muss, ist von gestern. Präsentationen heute sollen lebendig und interaktiv sein. Im heutigen Informationsüberfluss ist es eine Kunst Aufmerksamkeit erhalten und behalten zu können. Die Leute wollen unterhalten werden und sich von Geschichten mitreissen lassen. Storytelling spielt dabei eine wichtige Rolle.

3. Get back to your point.
Ziel einer Präsentation ist nicht nur Information zu verbreiten sondern sie auch zu vermitteln. Das Publikum soll als Dank für ihre Zeit und Aufmerksamkeit einen Mehrwert erlangen, indem sie verstehen was ihnen erzählt wurde und sich dies auch anschliessend merken können. Egal welche Geschichte sie erzählen – fassen Sie am Schluss immer Ihre Kernaussage Ihrer Story zusammen.

4. Clean up
.
Ihr Vortrag soll keine 50-Seitige Arbeit sein oder Ihr Handout ersetzen. Sie wollen doch, dass man Ihnen bei einer Präsentation zuhört, oder nicht? Auch der Zuschauer will Ihren Vortrag nicht lesen sondern Ihre Worte hören. Nehmen Sie sich ein Beispiel an Steve Jobs Slides: Wenn möglich nur ein Aussage oder nur ein Bild. Eines jedoch sollten Sie, nicht wie Steve Jobs, vermeiden und zwar wären dies die animierten Texte. In Punkt der Visualisierung hat sich einiges in den letzten 9 Jahren getan. Für die Gestaltung der Slides gibt es massenhaft Theorien, unserer Meinung nach bietet das Tutorial von Pat Flynn einen sehr guten Leitfaden mit Tipps und Empfehlungen, welche Sie am besten direkt von seinem Video übernehmen.

Education

Die meisten Vorträge in Ihrem Leben haben Sie in der Schule oder im Studium angetroffen. Besonders im Kindesalter wurden Ihnen die Themen spielerisch beigebracht – Doch weshalb sollte man damit aufhören? Das Ziel jeder Unterrichtsstunde sollte sein, dass die Zuhörer über die Inhalte nachdenken und sich diese nicht nur merken. Es müssen keine Kinderspiele sein, aber es ist unumstritten, dass Themen, welche einem interaktiv beigebracht wurden, leichter zu verstehen und zu merken sind als jene, wo man passiv einem Vortrag zuhört. Je einzigartiger desto einprägsamer. Steve Jobs hatte die Challenge eines sehr grossen Publikums, brachte aber mit einem Live-Anruf an zwei Leute im Publikum, um die Funktionen des revolutionären Telefons zu zeigen, Interaktivität ins Spiel. Ein anderes Beispiel zeigt Dr. Eckart von Hirschhausen, indem er durch Summen eine Live-Abstimmung durchführt, um das Publikum am Geschehen teilhaben zu lassen. Als Kabarettist ist er natürlich ein Meister in der Verbindung zwischen Wissen, Unterhaltung und Humor, aber man kann sich gut eine Scheibe davon abschneiden. Um den steifen Unterricht zu brechen und Unterhaltung und Humor ins Spiel zu bringen sind Einbindungen von passenden wie auch witzigen oder aufweckende Bilder eine einfache Methode um das Publikum bei Laune zu halten. Rita Pierson, Erzieherin und Referentin bei TED, hatte eine Diskussion mit einer Kollegin. Ihre Kollegin behauptete: „Ich werde nicht dafür bezahlt, dass die Schüler mich leiden. Sie bezahlen mich, sodass ich ihnen etwas beibringe. Rita meinte darauf: „Weisst Du, Kinder lernen nicht von Leuten, die sie nicht mögen.“ Unterhaltung ist nicht nur ein Schlüssel, um Eselsbrücken zu schaffen. Es ist auch ein Schlüssel um Vertrauen und Sympathie zu gewinnen, welches notwendig ist, um überhaupt Aufmerksamkeit zu erlangen. Oftmals werden auch Youtube-Filme in den Unterricht eingebunden, wo Themen bereits sehr gut visualisiert und erklärt werden. Ein gutes Beispiel dafür sind die Videos von Explainity. Ein anderes Beispiel für Humor im Unterricht zeigt Matthew Wheather beim Aprilscherz in seiner Mathematikklasse (sehenswert). Ja, seine Animation war sehr aufwendig, dafür wiederverwendbar.

Starting Point

Im Rahmen des CAS für Hochschuldidaktik und E-Learning wird ein Blended-Learning-Konzept erstellt. Parallel dazu bestehen im Departement Wirtschaft, Gesundheit, Soziale Arbeit (WGS) der Berner Fachhochschule (BFH), und dort insbesondere bei den Mathematik-Unterrichtenden des Fachbereichs Wirtschaft, schon lange Ideen und Pläne für eine verstärkte Nutzung des Internets für didaktische Ziele. Es geht darum, dass die Ex-Cathedra-Vorlesung, die vor allem der Vermittlung der mathematischen Grundlagenkenntnisse dienen, via Internet durch Open Content ersetzt werden. Dieser Content kann dann jederzeit von jedem und von jedem Ort aus angeschaut und gelernt werden. Konkret kommen didaktische Videos zum Einsatz, die via YouTube publiziert werden. Die betroffene Vorlesung wird auf dem Campus nicht mehr abgehalten. Die Studierenden werden aufgefordert, diese Vorlesung im Internet anzuschauen. Dazu werden auf der Moodle-Plattform der BFH entsprechende Youtube-Links publiziert. Anstelle der ausgefallenen Vorlesung wird eine Frage-/Übungsstunde abgehalten, sodass die Studierenden den zu Hause gelernten Stoff vertiefen und absichern können. Das Ganze wird als Test deklariert und nach dem Abschluss des Projektes wird einen didaktische Evaluation vorgenommen. Im Wesentlichen geht es darum, eine Vorlesung durch ein typisches „Flipped Classroom-Szenario“ zu ersetzen. Die erhofften Gewinne bestehen in einer besseren Didaktik.

Our Project

In Zusammenarbeit mit dem Projektverantwortlichen Timo Staub und dem Mathematikdozenten Prof. Matthias Schmidt Baumann nehmen wir uns der Sache an die Vorlesung filmisch festzuhalten und mit entsprechenden Unterhaltungsanimationen zu versehen. Die komplexen Berechnungen werden auf Slides präsentiert und kommentiert. Zwischen den Themen kommen unsere kleinen Animationen ins Spiel, wo wir das Gelernte mit einfachen Beispielen erläutern.

Eines der Themen ist der Zinseszins. Wir erzählen eine Geschichte, wo eine Frau in die Bank kommt und nicht versteht, weshalb sie mehr Geld auf dem Konto hat als berechnet. Der Bankangestellte sieht den Berechnungsfehler und klärt die Frau, resp. den Zuschauer auf. Somit wird das Publikum visuell, auditiv und interaktiv angeregt sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und wird während der Vorlesung positiv unterhalten, welches erneut die Aufmerksamkeit ankurbelt und Freude am lernen bereitet.

Unsere Animationen sind bei den Dozenten auf grossen Anklang gestossen, weshalb wir auch für das nächste Semester weitere Filme produzieren werden. Wir haben bereits einige Ideen gesammelt und stellen Ihnen hier einige Ausschnitte vor:

Law of Diminishing Returns

Hier geht es um das Gesetz des abnehmenden Grenzertrages. Die reale Entsprechung ist z.B. ein Projektteam mit Mitarbeitenden als Ressourcen. Aussage hier ist, dass man den Projekterfolg nicht durch eine Erhöhung der Ressourcenzahl erzwingen kann. Irgendwann geht der Output zurück, bis schliesslich das gesamte Projekt stillsteht. Wir werden dies anhand von verschiedenen Köchen darstellen aufgrund der Redewendung “Viele Köche verderben den Brei”.

Law of Diminishing Returns

Nachfragefunktion

Ein Produktmanager verkauft jeweils Milkshakes im Karton à 100 Stück. Die Nachfragefunktion leitet er aus vergangenen Verkäufen ab. Er weiss, dass er bei einem Preis von CHF 90.– 30 Stück (Kartons) verkaufen kann, bei einem Preis von CHF 70.– aber 90 Stück. Daraus lässt sich nun die Nachfragefunktion als lineare Funktion berechnen. Das führt zu den entsprechenden Funktionen: Nachfrage, Umsatz und Gewinnfunktion, welche wir wir in unserer Animation darstellen wollen.

Lager_Nachfragefunktion

Kritik
von Anne-Kristin Höllwarth und Michelle Spieser

Multimedial

Aus eigener Erfahrung können wir sagen, Wirtschaft zu studieren ist nicht immer gerade das Gelbe vom Ei. Einerseits können es komplexe volkswirtschaftliche Überlegungen sein und andererseits auch komplizierte mathematische Berechnungen. Als Absolventinnen der kaufmännischen Fachmaturität haben wir viele Fächer angeschnitten, welche in einem Wirtschaftsstudium vertieft werden. Hätten wir damals die Möglichkeit gehabt uns mit einfachen Tutorials der Thematik anzunähern, würden wir heute wahrscheinlich selbst Wirtschaft studieren.

Als heutige Multimedia Producerinnen kommen wir in den Genuss einfach und multimedial Wissen aufzubereiten und durch verschiedene auditive, visuelle und interaktive Kanäle die Lernenden anzusprechen. Der neue Studiengang hat in Bern auf grossen Anklang gestossen, weshalb wir von zwei Dozenten des Fachbereichs Wirtschaft angesprochen wurden bei einem E-Learning Projekt mitzumachen. Ziel sollte sein, den Unterricht filmisch festzuhalten und mit entsprechenden Animationen den Stoff einfach zu erklären. Für uns war es eine perfekte Möglichkeit etwas Neues auszuprobieren. Bislang hatten wir kaum Erfahrungen mit den Adobe-Programmen wie Illustrator oder After Effects gesammelt und nahmen die Chance in Angriff uns die Kenntnisse anzueignen.

Nach einigen Recherchen und einem Brainstorming trafen wir uns mit den beiden Dozenten zur Lagebesprechung. Die Sitzung stelle sich als schwieriger heraus als erwartet, da die Dozierenden unser Können und Potential nicht richtig einschätzen konnten. Daher hatten sie auch keine klare Vorstellung wie sie ihr „Flipped Classroom-Szenario“ umgesetzt haben wollten oder welcher Teil der Vorlesung durch unsere Produktion ersetzt werden sollte. Wir realisierten schnell, dass wir einige Inputs und Ideen einbringen mussten, um die Sitzung in die richtige Richtung zu lenken. Wir zeigten einige Youtube-Clips, welche für uns für die ungefähre Realisation in Frage kommen würden. Unser bevorzugter Vorschlag war ein Animationsfilm mit Charakteren aus dem Alltag, welche Themen simpel mit Beispielen aus der Praxis erklärten. Die Dozierenden waren begeistert und gespannt auf die ersten Resultate – Wir waren ausser uns vor Freude.

Vor lauter Euphorie ging uns jedoch der wichtigste Punkt unter: Wir liessen ausser Acht, dass einige Mathematikthemen auf einem höheren Niveau basierten als welche, die wir uns gewohnt warten. Wir einigten uns darauf, dass sie uns 2-3 Themen aussuchten und kurz erläuterten. Daraufhin überlegten wir uns, wie wir diese Beispiele möglichst einfach in einem kurzen Clip aufbereiten konnten. Bevor wir loslegen konnten, eigneten wir als erstes ein tieferes Verständnis für die Methoden der Didaktik an. Wir setzten uns mit einem PH Absolventen zusammen, welcher das Modul „Fachdidaktik“ vier Semester lang belegt hatte. Er erklärte uns ausführlich die Techniken der Didaktik und gab uns eine Menge Lesestoff mit.

Der Start

Nach dem wir die mathematische Materie verstanden hatten, dachten wir uns praxisnahe Beispiele aus. Wir hielten alle Ideen auf einem Mindmap fest, welches zur Grundlage des Storyboards wurde. Wir hielten exakt fest, welche Dinge wir animieren wollten, sprich welche Körperteile, alle Bewegungsrhythmen (z.B Blinzeln, Mundbewegungen, Augenrollen) umfassen konnten und welche Mimik zu welchem Zeitpunkt herbei geführt werde sollte. Alte Lehrbücher wurden hervorgeholt und Internetrecherchen vorgenommen auf der Suche nach guten Beispielen. Nach langem Suchen hatten wir halbwegs verständliche gefunden. Da uns jedoch auch Audio im Film zur Verfügung stand, reduzierten wir die Berechnungen auf das Minimum und erklärten den Rest mit gesprochener Stimme und animierten Zahlen.

Mitten drin

Nun ging der kreative Teil los: Die Gestaltung der Figuren und Räume. Wir beide unterzogen zigtausende Tutorials für After Effects und kreierten darauf los. Doch spätestens bei der Gestaltung der Hintergründe und Animation bemerkten wir die Schwierigkeit die Filme einheitlich wirken zu lassen, weshalb sich Michelle dieser Aufgaben annahm und Anne-Kristin sich fortan in Präsentationstechniken und Fachdidaktiken einlas. Darauf basierend erstellte Michelle die sämtlichen Erklärvideos, von den Hintergründen, über die Bewegung der Figuren bis hin zum Texting der recherchierten Theorie. Für das Vertonen setzten wir uns wieder zusammen, sodass wir verschiedene Stimmen und Tonlagen vertreten hatten.

Animation durch Michelle

Die Raumgestaltung beanspruchte mehr Zeit als gedacht. Ich wollte kein plumpes Animation-Ambiente, daher nahm die Raumgestaltung eine menge Zeit in Anspruch. Wenn ich nicht weiterwusste, beschloss ich als effiziente MMP-Studentin das Problem der Suchmaschine mitzuteilen, welche mir, Google sei Dank, meistens die richtigen Antworten auf meine Frage lieferte.

Nun ging es dem Adobe After Effects an den Kragen. Wir beide besassen dieses Programm zwar seit längerem in unserer Adobe Cloud, jedoch zum Gebrauch kam es nie wirklich. Wir hatten immer das Glück oder auch Pech, dass Profis den Weg in unsere Gruppe gefunden hatten und dadurch uns dieses Programm leider nie näher kam als auf der Leinwand. Erst nach gefühlten 1000 geschauten Tutorials fühlte ich mich endlich bereit After Effects gegenüber treten zu können und diesem Mysterium die Stirn zu bieten. Kaum das Programm geöffnet und schon stiess ich wieder an meine Grenzen. Wie war das nochmals genau mit den Importiereinstellungen? Genau so ging es alle zehn Minuten weiter. Wenn man das Gesehene nicht gleich anwenden konnte, war der Lerneffekt gleich Null, stellte ich fest. Also musste ich nochmals die Videos Step by Step ansehen, jedoch dieses Mal mit einer anderen Strategie. Da auf dem Storyboard detailliert die gewünschten Animationen von uns aufgeschrieben worden waren, stöberte ich nun gezielt auf Youtube und Lynda nach brauchbaren Tutorials.

Learning by failing & learning by doing

Wir hatten unser Ziel extrem hoch gesteckt. Wir wollten, dass alles Perfekt wird. Zudem waren wir uns lange uneinig darüber, ob wir eine 3D Animation machen sollten oder doch lieber eine 2D. Ich versuchte mich in der 3D Animation, jedoch wurde mir schnell bewusst, dass dies ohne fundierte 2D Kenntnisse kaum in der vorgegebenen Frist machbar ist .

In den Animationen kommen mehrere Personen vor. Hatte ich jedoch eine Person erfolgreich fertig animiert, musste ich bei der nächsten oftmals die einzelnen Arbeitsschritte noch einmal nachschlagen. Hätte ich gewusst, dass es so einfach gewesen wäre die Bewegungen wie Augenzwinkern oder Mundwinkel bei den anderen Personen hineinzukopieren, hätte ich mir sehr viel Zeit erspart – diese Info kam jedoch erst im letzten Tutorial vor, es wäre ganz einfach mit drei Klicks möglich gewesen. Auch die Textanimation war sehr aufwändig, da in den ersten Tutorials jedes Wort einzeln eingegeben und animiert wurde. Erst später zeigten sie, wie man ganze Abschnitte abspielen lassen konnte. Die Keyframes richtig zu setzen war eine Mathematik für sich, welche mich oft an den Rande des Wahnsinns trieb. Man muss dabei ganz genau berechnen können, wann und wo welche Bewegung stattfinden sollen. Im Nachhinein hätten wir uns zuerst um den gesprochenen Text kümmern müssen bevor ich mit dem Animieren anfing. Alle Animationen im Anschluss anzupassen war eine mühselige Arbeit, welche wir leicht hätten verhindern können.

Vorbildlich speicherte ich immer wieder mein Projekt. Als ich das Programm an einem Abend herunterfahren liess, hatte ich am nächsten Tag ein böses Erwachen – Einige meiner Dateien waren wahrscheinlich auf eine falsche Spur gelangt, welche ich am Vorabend noch gelöscht hatte – 2 Stunden Arbeit umsonst. Von da an stellte ich, vielleicht übertriebenerweise, die Autospeicherung auf alle drei Minuten ein und blockierte jede Spur nach der Bearbeitung.

Mittlerweile waren unsere Texte fertig und wir waren ready für die Aufnahmen – doch wo blieb unser Sprecher? Mit einer schwachen Entschuldigung blieb unser Sprecher fern. Wir versuchten unser neu gewonnenes Netzwerk in Bern spielen zu lassen und konnten jemanden finden, welcher sich stattdessen dazu bereit erklärte den Bänker in unserer Animation zu spielen. Fehlanzeige. Auch dieser liess uns kurz vor den Aufnahmen hängen. Uns blieb anschliessend nichts anderes übrig als selbst sowohl die Frau wie auch den Mann zu spielen.

Nach unzähligen Stunden hätte ich schon beinahe einen Master in After Effects – aber Master of After Effects triffts wohl eher :-). Ich freue mich meine Kenntnisse für die nächsten Filme im kommenden Semester einsetzen zu können und von meinen Learnings zu profitieren.

Präsentation durch Anne-Kristin

Nach dem Gespräch mit dem PH Absolventen hatten wir eine gute Grundlage in der Fachdidaktik und wie man Themen einfach erklärt. Doch für mich war das noch nicht genug. Gute Lehrmittel machen noch lange keinen guten Unterricht, geschweige einen interessanten Vortrag. Ich ertappe mich selbst wie ich mich im Gespräch je nach Thema auf Youtube-Clips oder eindrückliche Referate beziehe (By the way, mein Lieblingskaberetist ist Louis ck (https://www.youtube.com/watch?v=KFwBH2fb2E0), weshalb ich mich den Präsentationstechniken annähern wollte. Ich setzte meinen Fokus dabei nicht auf geschriebene Theorie, sondern stellte meine eigenen Regeln und Theorien anhand von bekannten Beispielen auf. Als Pionier von Referaten gelten bis heute die Vorträge von Apple Inc. Gründer Steve Jobs. Er überzeugt durch Begeisterung und Einfachheit. Jeder versteht, was er erklärt, jeder hört gespannt zu und jeder ist begeistert. Doch wie macht er das? Schritt für Schritt sah ich mir seine Lancierung des ersten iPhones an, hielt seine Aussagen fest und analysierte die Hintergründe. Auch durch Reden bei TED, eine Show, welche wertvolle Ideen und Gedanken verbreiten will, liess ich mich inspirieren. Es waren neue Gedanken und Erfahrungen, welche in keiner Fachliteratur bisher festgehalten worden sind. Weiter liess ich mich durch verschiedene Videos leiten, welche beim Publikum auf grossen Anklang gestossen waren und ich versuchte zu verstehen, weshalb die Leute so begeistert von diesen Vorträgen waren.

Schlussendlich reduzierte ich meine Kenntnisse auf vier Kernelemente. Sie sind simpel und dennoch so wirkungsvoll. Es sind Elemente, welche im Zeitalter des Informationsüberflusses immer mehr an Bedeutung gewonnen haben. Es braucht heutzutage viel um Aufmerksamkeit zu gewinnen, geschweige sie zu behalten. Freie Zeit ist knapper geworden, weshalb man es schätzen sollte, wenn sich ein Publikum Zeit nimmt einem Aufmerksamkeit zu schenken. Aus diesem Grund sollte man diese Wertschätzung auch nicht verschwenden, sondern den Zuhörern einen Mehrwert mit auf den Weg geben. – Es sind Gedankenansätze, welche erst in den letzten Jahren vermehrt aufkommen sind. Ich stehe selbst jeden Tag vor der Entscheidung: Besuche ich den Unterricht oder lese ich den Stoff lieber selbst zuhause nach? Da auch meine Zeit neben dem Studium und der Arbeit knapp ist, wäge ich folglich den Mehrwert ab. Es geht nicht nur darum, Information zu verbreiten, denn dies kann ich selbst in einem Rahmen, welcher für mich besser geeignet ist, nachlesen. Es geht um die Vermittlung – bringt mir, in diesem Falle der Dozierende, einen Mehrwert und einen erweiterten Blickwinkel auf das Thema?

Ich stelle die Behauptung auf, dass wir besonders an der Fachhochschule im Gegensatz zur Universität mit Praxisbeispielen und Eselsbrücken beglückt sind und da ich ein auditiver Lerntyp bin, maximiere ich meinen Lerneffekt beim Besuchen des Unterrichts. Der Stoff wird oft sehr frei und aus eigener Erfahrung lebhaft erzählt und immer wieder mit der Realität in Verbindung gebracht. Projektarbeiten fördern die Interaktivität, die Teilnahme am Unterricht und den schlussendlichen Lerneffekt. Und ich bin überzeugt, dass der Lerneffekt und die Freude am Lernen durch die Beachtung meiner Kernelemente erhöht werden kann. Als fortschrittlicher Studiengang können wir Masstäbe setzen, wobei ich froh bin ein Teil davon sein und mitwirken zu dürfen. Vergleiche ich mit meiner bisherigen Schulkarriere und anderen Studiengänge hoffe ich, dass der interaktive Unterricht immer mehr Platz findet.

In Bezug auf unser Projekt mit der Berner Fachhochschule fliessen diese Erkenntnisse in unseren Animationsfilm und die schlussendliche Gestaltung des E-Learningfilms in Zusammenarbeit mit den beiden Dozierenden ein. Als gemeinsames Pilotprojekt wollen wir einen neuen Massstab setzen den Unterricht im 21. Jahrhundert neu definieren.

Fazit

Viele Stunden, viele Fehler, viele Erfahrungen. Unser Projekt war herausfordernd, aber sehr spannend. Es war eine gute Übung sich dem Programm After Effects anzunähern, da es, wie alle anderen Adobe-Programmen, via Learning by doing funktioniert. Es freut uns, dass wir Anklang gefunden haben und freuen uns für die weiteren Filme weiter steigern zu können.

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar