Typisch Stereo

Die Schweiz ist ein kleines Land. Noch kleiner sind nur die Kantone, die sich im Krieg der Klischees gegenseitig auf den Deckel geben. Aber wie sehen diese verschiedenen Stereotypen denn so aus? Eine Tour de Suisse, bei der jeder sein Fett wegbekommt.

  • 26 Kantone
  • 13 alberne Kopfbedeckungen
  • 5 Tage
  • Circa 1’500 Kilometer Reiseweg
  • 37x Zug, 5x Bus, 2x U-Bahn, 1x Schiff
  • 712 SFr. pro Kopf ohne GA

Sie ist auf der ganzen Welt bekannt: Die Neutralität der Schweiz. Das bedeutet, dass sich die Schweiz nicht in Konflikte anderer Nationen einmischt. Die Konflikte finden bei uns nämlich im Inland statt. Beidseits des Röstigrabens sticheln die verschiedenen Kantone zünftig gegeneinander und hängen sich gegenseitig allerlei Klischees an. Von korrupten Diplomaten in Genf über unerhört langsame Bundesbeamte in Bern bis hin zu dauerbekifften Wintersportlern im Graubünden hat jeder längst seinen eigenen Stempel aufgedrückt bekommen.

Was passiert, wenn man die Kantons-Klischees auf einen grossen Haufen packt und jedem der 26 Kantone sein gesamtes Repertoire an Vorurteilen und Stereotypen an den Kopf wirft? Auf der Landeskarte «Typisch Stereo» könnt ihr euch anschauen, wie der «typische» Vertreter jedes Kantons aussieht oder auszusehen hat.

Die Ergebnisse sind mit einer Portion Humor zu nehmen. Ausserdem übernimmt «Typisch Stereo» keine Garantie für authentische Sprach- und Dialekt-Imitationen.

Hier gehts zur Karte

(sba)

Kritik
von Eric Morgenthaler und Yannick Darms

Ideenfindung

Unsere Digezz-Gruppe hat sich schon Wochen, bevor wir überhaupt über eine Idee gesprochen haben, formiert. Wir kannten uns aber mittlerweile gut genug, um zu ahnen, dass es wohl auf ein komödiantisches Projekt hinauslaufen wird. Bei der gemeinsamen Besprechung haben wir dann relativ schnell das Klischee-Thema definiert und die Idee entwickelt, wie wir sie jetzt auch umgesetzt haben.

Recherche

Die Recherchephase hat einen wichtigen Platz in unserem Projekt eingenommen. Basierend auf Online-Recherchen, Gesprächen mit Familie und Bekannten und unseren eigenen Erfahrungen haben wir Stereotypen, Charaktere und Ideen gesammelt, und in ständigem Austausch miteinander in Google Docs gesammelt und gegliedert. Die Aufteilung der Sketches ging schrittweise voran. Natürlich war klar, dass beide ihren Heimatkanton und dessen nächste “Verwandten” werden spielen müssen, danach haben wir Wunschkantone geäussert und nach und nach die restlichen aufgeteilt. Die Sketch-Texte und die dazu passenden Requisiten und Verkleidungen wurden dann überwiegend individuell erarbeitet, aber ebenfalls mit regelmässigem Austausch. Durch Videos und Radiobeiträge haben wir versucht, die Eigenheiten der verschiedenen Dialekte zu lernen, auch wenn viele natürlich bewusst überzeichnet dargestellt werden.

Wichtig war auch die Planung der Reise, denn uns war sofort klar dass ein gewisser Witz des Projektes darin besteht, die Kantone auch zu besuchen. Wir haben eine möglichst effiziente Route ausgearbeitet. Aus Zeitgründen war es uns natürlich nicht möglich, in den Bergen oder an manchen Wahrzeichen wie z.B. beim Matterhorn zu drehen. Stattdessen mussten wir uns auf Kantonshauptorte und andere Verkehrsknotenpunkte beschränken, und blieben meistens auch in der Nähe des Bahnhofs, um schnell wieder weiterreisen zu können.

Dreharbeiten

Gedreht haben wir die Sketches schliesslich an fünf Tagen während der Osterferien und kurz danach. Der Reiseplan sah folgendermassen aus:

22. April - Erster Drehtag

Besammlung und Dreh in Bern - Genf - Lausanne - Fribourg - Neuchâtel - Delémont - Übernachtung in Röschenz BL

23. April - Zweiter Drehtag

Dreh in Röschenz BL - Basel - Olten SO - Aarau - Zürich - Rheinfall bei Schaffhausen - Frauenfeld - Übernachtung in St. Gallen

24. April - Dritter Drehtag

Dreh in St. Gallen - Appenzell - Herisau - Ziegelbrücke GL - Chur - Heimreise

3. Mai - Vierter Drehtag

Besammlung in Zürich - Zug - Schwyz - Altdorf - (Schiff auf dem Vierwaldstättersee) - Stans - Sarnen - Luzern - Heimreise

4. Mai - Fünfter Drehtag

Besammlung in Bern - Brig VS - (Bummelzug ab Domodossola) - Locarno TI - Heimreise

Die grösste Herausforderung beim Dreh war die Zeit. Wir mussten effizient arbeiten und das Set jeweils sehr schnell aufbauen, unsere drei oder vier Takes drehen, alles wieder aufräumen und weiterziehen, was mit dem ganzen Filmequipment und den Taschen voller Requisiten und Kostüme auf Dauer anstrengend war.

Weitere harte Prüfungen erwarteten uns in der Form knapper Zeitfenster zum Umsteigen und der ständigen Suche nach neuen Batterien für den stromfressenden Zoom-Audiorekorder.

Grüsse gehen raus an Nici und Alessia, die wir auf der abenteuerlichen und gefühlt Tage dauernden Reise von Domodossola ins Tessin kennengelernt haben, und die uns in Locarno freundlicherweise den Reflektor gehalten haben.

Folgende Filmausrüstung wurde verwendet:

  • Canon 70D Set
  • Videostativ Miller Solo DV2
  • Objektiv Sigma 24 - 105mm f4.0
  • Funkset Lavalier Rode Link
  • Faltreflektor 5in1 110cm, rund
  • Zoom H5
  • Kopfhörer

Videobearbeitung

Als wir mit den Aufnahmen für unser Projekt fertig waren, begannen wir damit, die Video- und Audiodateien zu sortieren und zu beschriften. Anschliessend schnitten wir die einzelnen Videos zu und synchronisierten den Ton, da wir den Ton separat mit einem Lavalier aufgenommen hatten. Die Anzahl der Videos (26) führte dazu, dass dies ein sehr grosser Aufwand war, da man fast jeden Arbeitsschritt 26-Mal durchführen musste. Danach war das Color Grading an der Reihe. Als auch diese Arbeit beendet war, erstellten wir noch die Intro- sowie die Outro-Bilder, welche vor bzw. nach jedem einzelnen Video eingeblendet werden.

Als wir in der Post Production alles erledigt hatten, exportierten wir die 26 Videos als MP4-Dateien und bauten sie in unsere Schweizer Karte ein, sodass die einzelnen Videos der Kantone über die Karte aufrufbar sind.

Gestaltung

Das Beitragsbild mit den Kantonswappen entstand in Adobe Illustrator, ebenso die Schweizer Karte für das Web, bei der die Kantone nachgezeichnet und die Grenzen dabei etwas vereinfacht wurden.

Webprogrammierung

Ein weiterer schwieriger Teil war die Aufbereitung der Webprogrammierung. Sie musste möglichst einfach gehalten werden, weil wir keine “Interaktive Medien”-Hirsche sind, aber wir wollten zumindest die interaktive Karte haben um das Projekt interessanter und multimedialer zu gestalten als eine reine Abfolge von 26 Videos. Eine wichtige Entscheidung war, das SVG-Dateiformat zu verwenden, um mit den einzelnen Ebenen-Pfaden zu arbeiten, so dass sich die Kantonswappen nicht auf der Karte verschieben können. Responsive Design war keine Priorität, aber wir wollten zumindest sichergehen, dass die Wappen an Ort und Stelle bleiben. Dafür mussten wir viele CSS-Effekte opfern, die mit dem SVG plötzlich nicht mehr funktionierten.

Der gelernte Mediamatiker und Eidg. Dipl. IM-Tutor Alexander Mazzone stand uns beim coden oft mit Rat und Tat zur Seite. Ohne seine Hilfe wäre es noch viel schwieriger für uns gewesen. Merci! #helpylex

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