Sollte eine Auswahl zwischen den beiden CMS-Systemen getroffen werden, ist es oft üblich, dass auf Altbekanntes gesetzt wird. Es ist naheliegend, dass die Wahl des CMS-Systemes auf die Applikation fällt, für welche der Nutzer/ die Nutzerin bessere Vorkenntnisse aufweist. Je nach Umfang des Projektes ist es trotzdem hilfreich, sich auch über folgende Fakten bewusst zu werden:
- Benutzerverwaltung
TYPO3 verfügt über eine umfangreichere und ausgereiftere Benutzerverwaltung als WordPress. So ist es beispielsweise nur in TYPO3, nicht aber bei WordPress möglich, Zugriffe auf einzelne Elemente einer Seite zu erlauben.
Auch die Trennung von Frontend und Backend ist bei TYPO3 strikter als bei WordPress. Sollte es bei einem Projekt mehrere Rollen benötigen, welche ein unterschiedliches Frontend-Login haben sollen, ist man mit TYPO3 besser bedient. Die Benutzerstruktur von WordPress ist flacher als bei TYPO3.
- Sicherheit
Bei beiden Systemen gilt es noch zusätzliche Sicherheitsmassnahmen zu treffen. Der Blog Kinsta präsentiert zum Beispiel in einem Blogpost 19(!) Schritte zur Verbesserung der Sicherheit von WordPress Webseiten. Auch von TYPO3 gibt es eine sogenannte «Security Checklist», zur Verfügung gestellt von Open Mind.
- Struktur der Inhalte
Seiten werden in TYPO3 in der Struktur eines Baumes gebildet, während es vom WordPress System aus Seiten und Beiträge mit Kategorien und Tags gibt. Das Erstellen von Inhalten ist für User ohne viele Vorkenntnisse einfacher in WordPress als mit TYPO3. Die Nutzeroberfläche ist intuitiv bedienbar.
Kurz zusammengefasst kann gesagt werden, dass sich für Webseiten ohne komplexe Funktionalitäten WordPress besser eignet als TYPO3. Auch die Schulung für spätere Verfasser von Inhalten ist weniger komplex für WordPress als für TYPO3 Benutzer. Sollten viele umfangreiche Funktionalitäten, wie zum Beispiel eine Vielzahl an Benutzerrollen benötigt werden, ist man mit TYPO3 besser bedient.
Wie eingangs erwähnt, setzt man gerne auf Altbekanntes – so auch ich. Beim Erstellen eines neuen Webauftritt für eine KMU setzte ich auf WordPress, statt mich in unbekannte Gewässer zu wagen. Disclaimer: Es waren noch nicht alle Inhalte (z.B. Fotos aller Mitarbeiter, Unternehmensgeschichte..) auf der neuen Webseite bis zur Deadline der Digezz-Publikationen verfügbar. Das Go-Live wird zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden. Momentan verwendet das Unternehmen noch TYPO3.
(bae)