Idee
Unihockey im Fernsehen, dies gibt es erst seit kurzem. Zum einen ist dies eine riesige Chance, aber auch ein grosses Problem. Denn eine Zusammenarbeit mit dem Schweizerfernsehen kann nur funktionieren, wenn die Sporthallen gefüllt sind und die Einschaltquoten ausreichend sind. So kam die Idee auf, auf Social Media eine richtige Offensive zu starten, um möglichst eine grosse Masse zu erreichen mit «keinem» Budget.
Da Swissunihockey auf Instagram und Facebook rund 25'000 Follower hat eigneten sich hierbei ihre bestehenden Kanäle bestens.
Unihockey soll in erster Linie für ein nicht fachkundiges Publikum als Spitzensport wahrgenommen werden und nicht mehr als plausch aus dem Schulsport.
Planung
Als erstes sollte also ein Trailer erstellt werden, welcher aufzeigt welche Dynamik diese Sportart bietet und dass sie weit mehr ist als nur ein Turnhallen Sport. Dieser sollte kurz und emotional gestaltet werden mit Toren, Stimmungsbildern und Actionszenen.
Wenn der Zuschauer sich danach für Unihockey zu interessieren beginnt sollte er die Möglichkeit haben die vier Playoff Begegnungen aus neutraler Perspektive analysiert zu bekommen aufgeteilt in vier Videos. Zu Beginn des Videos sollten die Teams gegenübergestellt werden und veranschaulicht werden wie die Saison gelaufen ist. Danach soll ein Experte die Teams etwas genauer vorstellen. Wie sind die Chancen, wo die Stärken und wo die schwächen der Teams. Sobald sich der Zuschauer ein Bild er Teams machen konnte war es natürlich auf wichtig, dass er einige Akteure kennt. Da es unmöglich war von jedem Team alle Spieler zu Portraitieren war die Idee, dass einfach jeden Freitag ein Portrait erschein von einem Spieler, welcher am Wochenende im TV zu sehen war.
Im Schweizer Unihockey findet der Playoff Final als einzelnes Spiel statt, welches in Kloten vor 8000 Zuschauern ausgetragen wird. Es ist das Saison Highlight. Um die 8000 Plätze zu verkaufen und noch einmal eine gewaltige einschalt Quote zu erreichen wurde noch ein Superfinal Trailer geplant.
Alle Videos sollten nach der Saison einen Platz auf einer von mir gebauten Webseite finden.
Umsetzung
Zu Beginn wurde zusammen mit Swissunihockey ein Konzept erarbeitet und sie schilderten dabei ihre Vorstellungen damit die Videos auf ihren Social-Media-Kanälen eine Verwendung finden. Zudem wurde ein Zeitplan erstellt wann die ersten Videos publiziert werden sollten. Zu Beginn habe ich einen Trailer erstellt. Dabei habe ich darauf geachtet, dass dynamische Szenen und viele Emotionen enthalten sind. Gerade für Unihockey fremde Leute sollte der Trailer die Attraktivität dieser Sportart aufzeigen.
Zu Beginn der Begegnung Videos mussten sämtliche Statistiken der Teams zusammengetragen werden. Bei der Gestaltung habe ich mir noch Tipps von einem Polygrafen geholt. Danach musste ein Unihockey Experte gesucht werden. Ich habe dabei Christoph Hofbauer angefragt da er beim SRF als Unihockey Experte arbeitet. Zusätzlich hat mir Swissunihockey noch David Jannson, Trainer der Schweizer Herren Nationalmannschaft, vermittelt. Mit den Experten habe ich im Green Screen Raum ein Interview durchgeführt und sie bezüglich der Teams befragt. Anhand ihrer Aussagen habe ich einen Offtext verfasst welcher von einer Radiosprecherin eingelesen wurde. Um die Aussagen der Experten zu Unterstützen habe ich passende Videobilder zu den jeweiligen Aussagen gesucht, um diese im Hintergrund einblenden zu können.
Nach dem die vier Videos publiziert waren wurde ein erstes Video Portrait mit Pascal Meier umgesetzt werden. Dort war vieles noch ein Ausprobieren und wurden verschiedene Varianten gedreht und am Ende erste entschieden welcher verwendet wird. Bei denn nächsten Portraits konnte ich direkt die gewählte Variante mit der Kamerafahrt zu Beginn drehen.
Nach dem die Playoffs viertelfinal und halbfinal zu Ende waren stand noch der Superfinal an. Um die Halle zu füllen, habe ich hier noch einen Trailer erstellt. Dabei konnte ich auf jede Menge Video Material zurück greifen welches ich letztes Jahr rund um den Superfinal gefilmt habe.
Schwierigkeiten
Die grösste Schwierigkeit bestand darin, dass das Schweizer Fernsehen jeweils am Samstag oder Montag entschied welches Spiel am nächsten Samstag gezeigt werden soll. Dies führte dazu, dass ich extrem spontan sein musste und jeder Zeit reagieren musste auf Planänderungen. Teilweise musste ich ein Portrait mit einem Spieler durchführen, welcher in Chur lebt. So musste ich innerhalb von 2 Tagen mit dem Spieler einen Termin finden und das Video umsetzen, damit ich noch genügend Zeit hatte das Video zu schneiden und animieren. In der ganzen Projekt Zeit habe ich rund 35 Stunden nur mit Reisen verbracht. Ebenfalls habe ich in der Programmierung von Webseiten keine grossen Vorkenntnisse. So musste ich mir selber eine Webseite bauen mit vielen Stunden Tutorials. Dies nahm noch einmal sehr viel Zeit in Anspruch gerade auch weil ich einen Slider mit Videos umsetzen wollte was sich als sehr knifflig herausstellte.
Equipment
Sony a7 III
Canon 7d II
Sony Objektiv 24-70mm f2.8
Canon Objektiv 50mm f1.4
Canon Objektiv 16-25mm f2.8
Aladdin Headlight
DJI Ronin S
Mefoto Roadtrip Stativ
Sennheiser AVX Lavalier Mikrofon
Rode Video Mic go
Software
In Premiere Pro CC wurden die Videos geschnitten. Mit Hilfe von After Efects wurden Animationen wie die Statistiken animiert und der Greenscreen raus gekeyt. Mit Davinci Resolve wurde am Ende noch ein Colorgrading durchgeführt damit alle Videos einheitlich sind.
Fazit
Ich bin sehr zufrieden mit den Videos, welche entstanden sind. Ich hätte nie gedacht, dass ich es schaffen werde vor jedem Spiel einen Spieler zu porträtieren und dieses Video auch gleich zu veröffentlichen. Jedoch war es sehr Zeitintensiv wodurch auch die Anwesenheit im Studium gelitten hatte. Ich musste mich immer zu 100% nach den Spielern richten. Zu dem fand ich es auch schade, dass das SRF nur ein einziges Mal ein Damen Spiel gezeigt hatte, abgesehen vom Final. Zudem wäre es auch schön gewesen von allen vier Fianlteams je noch einen Spieler / Spielerin zu portraitieren, jedoch war es einfach nicht möglich vier Portraits in einer Woche alleine umzusetzen.
Ein absolutes Highlight war, als mich Swissunihockey gebeten hat die Videos jeweils auch noch ohne Abspann zu schicken, damit das SRF die Portraits in der Spielvorschau verwenden kann.
