Valentino

Wie fühlt es sich an, 30 Zentimeter über dem Boden herumzulaufen? Sieht man in dieser Höhe Dinge, die wir Menschen gar nicht wahrnehmen oder übersehen? Dies haben wir uns auch gefragt und so entstand die Idee, einen Film über und mit einem Hund zu drehen.

Die Antwort kam innert wenigen Tagen…

(mm)

Kritik
von Melanie Zanga und Noémie Bont

Idee:

Wie fühlt es sich an, auf einer Höhe von 30cm über dem Boden herumzulaufen?
Sieht man in dieser Tiefe Dinge, die wir Menschen in Vierfacher Höhe gar nicht wahrnehmen oder übersehen? Dies haben wir uns gefragt und so entstand die Idee, einen Film über und mit einem Hund zu drehen. Valentino heisst der Gewinner unserer Bewerbungsaktion (siehe oben). Zu einem Film gehört eine Story. Wir wollten in unserem Film der Traum eines Hundes darstellen. Was würde ein Hund alleine zu Hause anstellen und was sind seine allerliebsten Wünsche?

 

Umsetzung:

Dazu kauften wir extra eine Gopro-Halterung für Tiere. Mit der erst geplanten Hündin funktionierte es nicht, da sie einen zu schmalen Rücken hatte. Während sie stolz durch die Gegend watschelte, verlor die Gopro-Kamera Halt und rutschte immer seitlich von ihrem zierlichen Rücken. Dank guten Bekannten von Melanie konnten wir einen zweiten etwas breiteren, aber dafür temperamentvollen Hund organisieren. Das war Valentino. Die Kamera saß auf seinem Rücken. Valentino war voller Energie. Es konnte nichts mehr schief gehen. Das Spazieren mit ihm verlief einwandfrei. Doch bei den etwas “anspruchsvollen” Situationen, also beim Spielen auf der Couch oder während einem Futterregen, begann er uns nicht mehr zu gehorchen. Zusätzlich berechneten wir nicht mit ein, dass Hunde seine Herrchen regelmäßig anschaut. Was nicht sein durfte, denn wir wollten ja nicht auf dem Film mit drauf sein. Auch das Locken mit Futter verlor für Valentino irgendwann einmal seinen Reiz. An das Aufgeben war aber trotzdem nicht zu denken. Eine Lösung musste her.

Wir mussten uns entscheiden. Entweder wir verwenden das Material, das tatsächlich aus Sicht eines Hundes stammt, was uns aber langweilig schien. Denn das Bild war viel zu fest verwackelt und unsere Story konnte nicht eingehalten werden. Oder wir suchten nach einer Alternative. Unsere alternative Idee bestand darin, sich selber in einen Hund hineinzuversetzen. Was zu Beginn eher eine lachhafte Idee war, wurde ernst. Die, von uns zweien, mit dem grössten Tierherz (Melanie) meldete sich freiwillig, den Hund zu spielen. Dazu waren aber einige Vorbereitungen notwendig. Wir lasen Hunde-Bücher, wir schauten Hunde-Videos und wir verfolgten einen Twitteraccount (Name: @Sir__Freddie), der aus Sicht eines Hundes geschrieben wurde.

So kam es dazu, dass Melanie mit der Spiegelreflexkamera in der Hand auf 30 cm Höhe ab Boden, Sachen machte, die normalerweise nur ein Hund macht.

  • Auf dem Sofa, die Kissen zerreissen
  • Sich auf dem Rücken wälzen
  • Mit (kleinsten) Gegenständen spielen
  • Mit einer Hündin liebäugeln
  • Einem Futterregen zu schauen

Auch in der Postproduktion mussten wir unsere ursprüngliche Audio-Idee etwas Überarbeiten. Zuerst wollten wir den Gedanken von Valentino eine Stimme geben. Eine Stimme mit einem italienischen Akzent. Der dem Charakter einen etwas angeberischen Touch verleihen sollte. Passend zu einem temperamentvollen Hund wie Valentino. Doch es wirkte nicht so, wie wir es uns vorgestellt hatten. So entschieden wir uns gegen die Stimme und für passende Musik und Hundegeräusche.

 

Fazit:

Nicht nur wir Menschen sind vor der Kamera andere Wesen.
Auch die meisten Tiere sind, sobald die Kamera “on” ist, ganz verändert im Verhalten und fühlen sich nicht mehr wohl. Neben dieser Erkenntnis, lernten wir, dass das Filmen von Tieren, etwas vom schwierigsten ist. Ansonsten müsste es ein trainierter Zirkushund oder ein Schauspieltalent sein.

Obwohl unsere erste Idee ein wenig gescheitert ist und wir relativ schnell nach einer Lösung /Alternative suchen mussten, haben wir einen Film zu Stande gebracht, so hoffen wir, der doch etwas zum Schmunzeln anregt.

 

Requisiten:

  • Gopro Hero 3
  • Halterung für Hunde
  • Spiegelreflexkamera Nikon D600
  • Zoom H6 mit Stereo Aufsatz (für Foley Aufnahmen)

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