Van Damme

LIVE Philipp Hillebrand Quartet – La Bohème Session

Magst du Jazz? Perfekt. Die ganzen dreizehn Minuten sind für dich da zum Geniessen. Du kannst Jazz nicht ausstehen? Auch gut – Enjoy the intro. Du bist offen für Neues? Sehr schön. Ich kann dir die dreizehn Minuten in voller Länge empfehlen, mit Ausstiegsmöglichkeit nach persönlichem Gusto.

(lhu)

Kritik
von Rojda Oernek

Beim Schlendern durch Zürich...

Philipp:           «Wir brauchen unbedingt Videos, damit wir bei den Jazz-Clubs mit den Booking-Anfragen raus können. Der 27. Mai ist bereits gefixt. Das ist der einzige Tag, an dem wir alle können und es muss raus, bevor die Clubs in die Sommerpause gehen.»

Rojda:             «Okay…Und jetzt?»

Philipp:           «Ich suche noch eine Location und jemanden, der filmt, habe ich auch noch nicht.»

Rojda:             «Aha… Ich kann filmen.»

Die Ausgangslage
Zwei Tunes, «Un Ange Passe» und «Van Damme», Jazz, improvisiert. Live-Aufnahmen, die aber gerne etwas Besonderes beinhalten, solange es nicht von der Musik ablenkt. Vom ersten Stück gibt es ein älteres Video, welches aber nicht mehr der aktuellen Interpretation entspricht und vom zweiten gar keine Aufnahme. Mehr als vier Takes pro Stück liegen nicht drin - Dann ist die Interpretationsmöglichkeit fürs erste ausgeschöpft. Um die Ton-Aufnahme und das Abmischen der Instrumente kümmert sich Gitarrist Vojko Huter. Ich habe drei Wochen Zeit diesen Dreh aufzugleisen.

Konzeption
Tja… schreib mal ein Konzept für zwei Musikstücke, von denen du keine Ahnung hast, wie sie klingen. Dies hiess eng mit dem Komponisten zusammenarbeiten, Gespräche führen (wann auch immer unsere Zeitpläne dies zuliessen) und versuchen ein Gespür für die Band und die Musik zu bekommen. Hat dir schon mal jemand Jazz-Musik beschrieben? Sehr interessant…
Ich habe unzählige Live-Videos gescannt um herauszufiltern, welche Komponenten mir gefallen und was ich vermeiden möchte. Inspiration für «Van Damme» war eine 80er Aufnahme von «Steps Ahead» und für «Un Ange Passe» ein One Shot von «FKJ & Masego».

 

Die Crew

  • Daniel Flückiger – Fahrer, Set-Assistenz und Schlagzeug-Kamera
  • Carlos Morales – Klappe und Runner

 

The Toys

«Van Damme»

  • Canon 5d Mark III Set* 24-70 // Videostativ Velbon
    Totale
  • Sony PXW-X70 // Sachtler Flowtec 75 FSB 8
    Schlagzeug und Intro
  • Sony PXW-Z90 // Sachtler System Ace L MS Freddie Wong Signature
    Klarinette, Bass und Gitarre
  • GoPro Hero4 Set // Stativ Gorillapod Joby
    Totale und Schlagzeug in Vogelperspektive beim erstem Take
  • Rotolight AEOS 2 Bicolor, Doppelset mit Stativen

«Un Ange Passe»

  • iPhone S6 // Osmo Mobile 2
    One-Shot
  • Rotolight AEOS 2 Bicolor, Doppelset mit Stativen

 

Die Postproduktion – Ein Kapitel für sich
Wie beim Equipment, musste ich mich in alles einarbeiten. Das war ziemlich cool. Ich habe zum ersten Mal mit Multicam Editing gearbeitet und mich ausführlich mit Color Grading befasst. Den 80er Filter für ‚Van Damme’ habe ich von Grund auf selber aufgebaut. Jedes Bild musste einzeln angepasst werden. Auch Un Ange Passe war nicht ohne Herausforderungen. Da es ein One Shot ist, musste ich mit Keyframes graden.

 

Fazit
Es ist ein gutes Gefühl, die Verantwortung zu haben und von Anfang bis Schluss ein Projekt zu leiten und zu erleben, wie es langsam Form annimmt. Es kamen so viele Faktoren zusammen (Licht, Kamera, Bild, Regieanweisung, Aufnahmeleitung), welche ich alle beachten musste, ohne gleichzeitig etwas anderes aus dem Fokus zu verlieren. Doch mit meinem Erfahrungswert, innerhalb so kurzer Zeit, so vieles alleine zu stemmen, ist nicht möglich ohne in den einzelnen Bereichen Rückschläge einzustecken. Der härteste Schlag war ein Take (der Letzte und Beste natürlich), den ich wegen einer kleinen Unachtsamkeit nicht wie gewünscht aufgezeichnet habe. Das war ein herber Dämpfer für die Gemütslage. Die Band nahm es erstaunlich locker: «Das ist halt live. Passiert uns auch». Wie immer gilt: Vorwärts schauen und weiter geht’s!

 

Vielen Dank an:
Lukas Brand und Marcel Näf für die Equipment-Beratung
Daniel Flückiger und Carlos Morales für die tolle Mitarbeit am Set
Nicolas Döbelin für die Osmo und die zusätzlichen Lichter
Dominik Roth für die Unterstützung beim Zurückbringen des Equipments
Adrian Wisard und Paul Avondet für die Post-Production-Privatlektion in Grading und Codecs
Vojko Huter, Paul Amereller und Raphael Walser für die Coolness On Screen (Total Naturals)
Philipp Hillebrand für das Vertrauen und die Zusammenarbeit an diesem Projekt

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