Videomapping, Projection Mapping, Fassadenprojektionen … Bitte was?!?

Videomapping ist eine Technologie, bei der mithilfe eines Projektors, ein beliebiger Inhalt auf eine beliebige Fläche projiziert wird.

Die Fläche kann so ziemlich alles sein: Ein Schuh, ein Auto oder ein Parlamentsgebäude. Durch die grosse Freiheit des Inhalts gibt es kaum Grenzen. Mithilfe einer Software wird die Form des Objekts millimetergenau eingestellt, sodass wirklich nur das Objekt durch den Projektor beleuchtet wird.

Da es einen enormen narrativen Effekt hat, wird es bei Künstlern ebenso wie im Marketing immer beliebter. Das Mapping ist vor Ort natürlich eindrucksvoller als in einem Video, doch weil ich die Installation zuhause aufgebaut habe, konnten nur einige wenige Menschen meine Installation live sehen.

 

(bae)

Kritik
von Nicola Hasler

Idee

Inspiriert wurde ich durch das Atelier des Lumiere in Paris. Dieses Museum benützt das Videmapping, indem sie die Innenwände des Museums ausleuchten. Diese Technik hat mich so begeistert, dass auch ich eine Installation erstellen wollte. Ebenso war zu dieser Zeit eine Videomapping-Installation in der St.-Jakobs-Kirche in Zürich zu sehen, welche ich natürlich besuchte.

Vorbereitung

Bereits in meinem Austauschsemester in Hamburg habe ich viel zum Projekt "Videomapping" recherchiert. Ich habe mir mögliche Formen und Objekte überlegt, und eine nach der andere wieder verworfen. Die einen waren viel zu teuer, und andere waren schlicht unspektakulär. Natürlich hätte ich eine einfache Schuhkartonschachtel nehmen können, doch das war mir zu langweilig und zu wenig herausfordernd. Schlussendlich habe ich mich für eine Fuchsmaske entschieden, welche ich aus Papier gefertigt habe. Die einzelnen Layer der Maske habe ich auf ein DIN A0 Papier gedruckt, ausgeschnitten und zusammengeklebt. Das nächste Problem war der Platz. Wo sollte ich eine ein Meter grosse Maske aufstellen? Da mir klar war, dass ich diese Installation nicht in einer Nacht hinkriege, musste ich einen Raum haben, den ich mindestens zwei Wochen besetzten konnte. Glücklicherweise durfte ich zuhause die Hälfte eines Zimmers belegen. Da die Papiermaske ziemlich fragil ist, baute ich einen Holzrahmen. So war die Maske zumindest teilweise geschützt. Diesen Rahmen habe ich schwarz gefärbt, damit er möglichst nicht auffällt.

Umsetzung

Die Maske und der Rahmen waren bereit. Nun blieb nur noch der Grossteil der Arbeit übrig. Wenn der Beamer und das Objekt einmal aufeinander abgestimmt sind, darf es sich nicht mehr bewegen. Schon eine Änderung vonfünf Millimeter macht den ganzen Effekt kaputt und es muss von neuem begonnen werden.

Der Raum mit der Installation durfte also nur mit grosser Vorsicht betreten werden. In Onlinebibliotheken suchte ich nach Content, die ich auf die Maske projizieren wollte. Ich habe mich für das Projekt, teilweise auf bereits gemachten Content gestützt. Mithilfe von Adobe After Effects, habe ich die Maske nachgezeichnet und mit Content bespielt. Die Arbeit mit After Effects war nicht optimal für das Projekt, doch ich musste mich mit dem zufriedengeben, was ich hatte. Nebenbei habe ich nach passender Musik gesucht. Schlussendlich habe ich den Content auf die Musik abgestimmt, sodass eine Show zwei Minuten dauert.

Equipment

Zuerst habe ich die Maske auf zwei Din A4 Blatt ausgedruckt und zusammengebastelt. Da dies aber viel zu klein war, musste ich die Maske auf einem Din A0 Blätter ausdrucken.

Den Holzrahmen habe ich aus Sperrholz zusammengebastelt und schwarz angemalten, sodass er möglichst wenig auffällt. Von der Hochschule der Künste Bern habe ich einen Weitwinkel Projektor ausgeliehen. Ich brauchte einen Weitwinkel,  da der Abstand zwischen der Maske und dem Beamer beschränkt war. Der Beamer war nur teilweise für den Job geeignet. Da es sich um ein handelsüblichen Projektor handelte, war die Farbqualität nur bedingt gut. Ebenso war die Fläche, welche eigentlich schwarz sein sollte (da nichts hinprojiziert wurde) eher ein helles schwarz bis grau. Dies machte das Ganze weniger eindrucksvoll. Doch ein spezieller Beamer für Videoprojektionen kostet 50'000 Franken, was mein Budget ein wenig überschreitet.

Fazit

Nach anfänglichen Schwierigkeiten und Enttäuschungen bin ich doch sehr zufrieden mit dem Produkt. Die Installation live anzuschauen ist wirklich ein spezielles Gefühl. Die Installation ist extrem immersiv und eindrucksvoll. Obwohl ich das Videomapping Zuhause installiert habe, kamen trotzdem ziemlich viele Leute und wollten die Installation sehen. So haben es sicher 40 Leute live gesehen

Der Rest musste sich mit der abgefilmten Version abfinden. So sieht es zwar nicht mehr so spektakulär aus, doch es geht immer noch in Ordnung, um ein Gefühlt dafür zu bekommen.

Mehr zu mir: nicolahasler.ch

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