Von Katzen zu Surfspots

Ja, es ist umsonst!

Es war eine Überraschung, die Apple vorgestern am firmeneigenen Event präsentierte: das neue OS Mavericks soll kostenlos an alle Apple-User verteilt werden. Dass dürfte einige Manager vom Konkurrenten Microsoft zum Leerschlucken gebracht haben.

Obwohl der Technologiekonzern aus Redmond ebenfalls vergangene Woche ihr neustes OS umsonst verteilt hat, ist der Schritt von Apple wesentlich einschneidender. So können nur User von Windows 8 (nur gerade 4.5% aller Computernutzer) umsonst ein Update bekommen. Bei Apple hingegen ist das neue OS für alle umsonst.

Kritiker werfen jedoch ein, dass eine Bezahlversion des OS sich wohl kaum verkauft hätte. Zu gering seien die Verbesserungen zum Vorgänger «Mountain Lion». Dennoch setzt Apple mit dem kostenlosen Vertrieb einen eigenen Trend fort. So wurden über die letzten Betriebsysteme die Kosten für ein Upgrade immer weiter gesenkt. Kostete das OS «Tiger» noch 189, war es für «Snow Leopard» noch 39 und das «Mountain Lion» gabs für gerade noch 20 Franken zu kaufen. Offensichtlich verdient man in Cupertino besseres Geld mit dem Verkauf von Hard- anstatt von Software.

Warum Mavericks?

Über die Gründe für den Namen Mavericks wird zur Zeit (wie die meisten Apple News) heiss diskutiert. Fakt ist aber, dass Apple die Namen von Grosskatzen auszugehen drohten. Einzig Cougar und Lynx wären überhaupt noch als Name in Frage gekommen. Jedoch ist der Begriff Lynx im Softwarebereich geschützt und Cougar ein insbesondere in der englischen Sprache negativ konnotierter Begriff.

Daneben spekulieren auch Markenexperten, dass der Name eines berühmten kalifornischen Surfspots eher die Coolness ausdrückt, die Apple für sich und seine Produkte wünscht.

Ebenfalls kann das – durch Steuertricks und Produktionsauslagerung nach China – öffentlich unter Druck geratene Unternehmen durch die Benennung nach bekannten amerikanischen Orten ihren «Stolz» auf die USA bestärken.

Features

Neben einigen Verbesserungen im Bereich der OS Perfomance (bessere Ausnützung der Gerätehardware) gab es hauptsächlich kleine Veränderungen und einige Anpassungen im Design.

Die bis anhin für Apple typischen Apps im Skeumorphismus-Look sind nun fast gänzlich verschwunden. Das iPhoto, iMovie sowie die Apple-eigenen Publishertools (Keynote, Pages, Numbers) haben mit dem Mavericks ein etwas abgespeckteres, weniger üppiges Design bekommen.

Die wohl interessanteste, wenn auch kleine Veränderung, ist die Tabfunktion in den normalen Fenstern (Finder). Damit lassen sich Daten noch einfacher zwischen einzelnen Ordern hin und her schieben.

Daneben hat Apple den eigenen, wenn auch nicht gerade erfolgreichen Kartendienst ebenfalls auf den Mac gebracht. Ebenso wie das e-Books App, iBooks.

Was es sonst noch an kleinen neuen Features gibt, seht ihr in der nachfolgend GIF-Gallery.

1. Emoij Popover
Endlich kann man mit einer einfachen Tastenkombination die beliebten Emoijs aufrufen und einfach in jeden Text einfügen.

EmojiPopover
2. Apps mit erheblichem Energieverbrauch
Falls mal wieder der Akku schwindet und man auf die Schnelle herausfinden möchte, welche Apps gerade am meisten Energie verbrauchen.

energieverbrauch
3. iCloud Keychain
Passwörter werden in der Cloud gespeichert und auf all deine Apple Geräte synchronisiert. We like.

ichain
4. das Tag System
Dateien einfach Tags zuweisen und schnell wieder finden. Ist quasi wie Bilder auf Instagram mit Hashtags zu versehen.

tags
5. Maps
Apple Maps hat mit Mavericks den Weg auf den Mac gefunden. Die beste Funktion? Einen Standort ans iPhone schicken und dort für die Navigation verwenden.

maps_iphone

6. Tabs im Finder

Unser Lieblingsfeature. Wie konnten wir nur ohne Tabs im Finder leben?

tabs
7. Interaktive Notifications
Ebenfalls äusserst nützlich für uns Kommunikationsmenschen: iMessages und Emails aus den Notifications heraus beantworten.

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8. Reisezeit berechnen
Etwas, was wir alle schon seit Jahren praktizieren, wurde automatisiert. Die Kalender App erkennt Standorte und kann automatisch die Reisezeit zwischen Ihnen berechnen. Fehlt nur noch eine SBB-Integration.

automatischereisezeit