Wajibu – alle Phasen des Kurzfilmprojektes in Kenia

Mit Wajibu (sprich Watschibu) haben Lukas Fröhlich und ich, Mirjam Bischof, unser erstes Kurzfilmprojekt realisiert. Wir verfilmten die Lebensgeschichte eines afrikanischen Jungen, der heute als Vollwaise in einem Waisenhaus von der Organisation GOA lebt. Aus der Perspektive des Jungen soll unser 13 minütiger Spielfilm die Thematik der Waisen- und Strassenkinder in Afrika beleuchten. Wajibu bedeutet Verantwortung auf Suaheli und deutet auf die Verantwortung hin, welche diese Kinder schon früh selbst übernehmen müssen. Verantwortung aber auch in einem anderen Sinne: Wir können uns für diese Kinder einsetzen und damit Verantwortung übernehmen. Mit eindrücklichen, detailreichen und schönen Bildern wollten wir eine Geschichte verfilmen, in der traurige und fröhliche Aspekte des afrikanischen Lebens Platz finden.

Der Trailer des Kurzfilmes ist online. Da wir an verschiedenen Wettbewerben mitmachen, ist die Veröffentlichung des Kurzfilmes online noch nicht möglich. Der Film und eine kritische Selbstanalyse werden Ende dieses Jahres auf Digezz veröffentlicht.

Folgend erläutere ich die verschiedenen Phasen unseres Kurzfilmprojektes und gebe mit * einige Tipps dazu. Hier ein Überblick über die Phasen:

  1. Startschuss
  2. Teamgeist
  3. The Story
  4. Support
  5. Technik
  6. Ein anderes Land
  7. Casting
  8. Dreh
  9. Kommunikation
  10. Postproduction
  11. Trailer
  12. Premiere
  13. Erinnerung & Erfahrung

STARTSCHUSS

* gemeinsam Ideen sammeln und miteinander als Team angehen

* Neues wagen, denn nur an neuen Herausforderungen wächst man

* Entscheidung nicht zu spät fällen

* wenn Dich eine Idee nicht mehr loslässt, dann tue es

Der Ursprung der Idee in Kenia in einem Kurzfilmprojekt die Geschichte eines Waisenkindes zu verfilmen hatten Rebekka Siegwart und Lukas Fröhlich. Rebekka ist die Leiterin von GOA Schweiz, einem Verein zur Unterstützung kenianischer Waisenhäuser. Sie ist Schweizerin und lebt jeweils zwischen 4-6 Monaten pro Jahr in Kenia, wo sie gemeinsam mit der Organisation GOA Kenia die verschiedenen Projekte betreut. Gemeinsam mit Lukas habe ich schon einige Filmprojekte realisiert und so entschied ich mich vor über einem Jahr mit ihm und Rebekka dieses Projekt in die Tat umzusetzen.


TEAMGEIST

  • ein Team, das gemeinsam dasselbe Ziel verfolgt 
  • jeder des Teams gibt sein bestens
  • ein Team mit einer Vielfalt von Persönlichkeiten und Stärken
  • konkrete Aufgabenzuteilung

Uns war von Anfang an bewusst, dass wir auf ein grösseres Filmteam angewiesen sind, wenn wir in Kenia ein Kurzfilmprojekt umsetzen wollten.

Mit Rebekka Siegwart, der Leiterin von GOA Schweiz war eine sehr zentrale und wichtige Person schon dabei. Auf dem Drehset in Kenia meinten wir jeweils, dass das Wichtigste, das wir nicht verlieren durften, die Filmkamera und Rebekka sei.:) Rebekka betreut in Kenia über sieben Waisenhäuser in Kenia und ist sehr gut vernetzt. Sie kennt das Leben und die Eigenheiten von Kenia sehr genau und kann sich sehr gut in Swaheli ausdrucken. Ohne Rebekka wäre das Projekt schlichtweg nicht möglich gewesen. Sie war in unserem Projekt für die gesamte Organisation verantwortlich und während den ganzen 2 Wochen Dreh immer dabei. Sie schlug uns Schauspieler und Drehorte vor und während dem Dreh übersetzte sie von Schweizerdeutsch nach Suaheli. Auch wenn wir alle Englisch verstanden, konnte Rebekka den Kindern auf suahelischer Sprache die Inhalte und einzelnen Drehsequenzen besser beschreiben.

Mit Bill Zollinger konnten wir einen Freund von uns begeistern, uns als Techniker und Verantwortlicher für Ton zu begleiten.

In Kenia durften wir ebenso auf die Unterstützung von Martina Denzler und Jonathan Dentler zählen. Sie waren für mehrere Monate für einen Sozialeinsatz mit GOA Schweiz in Kenia und begleiteten uns während den Dreharbeiten. Sie waren für den Transport der Technik, für das Making of und für verschiedene Aufgaben vor Ort zuständig.

Ebenso war Hanniel Njiero ein unersetzbarer Mann in unserem Team. Er hat uns nicht nur sicher von A-Z chauffiert, sondern hat das ganze Making of gedreht und uns mit seinen ideenreichen Einfällen immer wieder überrascht. Auch wenn Kenianer als unpünktlich gelten, auf ihn war immer Verlass und so war immer bereits einige Minuten vor dem abgemachten Zeitpunkt da.

Lukas Fröhlich und ich, Mirjam Bischof, waren zuständig für das Drehbuch, das Storyboard, für Kamera, für Regie und für die Abläufe und Aufgabenzuteilung vor Ort. Vor und nach den Dreharbeiten teilten wir gewisse Bereiche auf: So war ich zuständig für die gesamte Kommunikation mit allen beteiligten Personen, wie Team, Gönner, Interessierte, sowie für den gesamten Aufbau und Betreuung der Website & Social Media. Lukas war zuständig für das Grading des Filmes. An den weiteren Arbeitsschritten in der Postproduction wie Schnitt und Vertonung arbeiteten wir beiden.

Mit Rebekka, Hanniel, Bill, Jonathan, Martina, Lukas und mir war das Kernteam für den Dreh komplett. Auf dem Dreh selbst begleiten uns jedoch noch viele weitere Personen: alle Schauspieler, 5 junge Männer, die für die Sicherheit sorgten, die Betreuerin der Jungs aus dem Waisenhaus und viele Location-Manager der verschiedenen Orte. Insgesamt waren über 40 Personen im Dreh involviert.

Nach den Dreharbeiten durften wir noch eine weitere Person ins Team einbringen. So hat uns Jonathan Meier die gesamte Filmmusik komponiert.


THE STORY

  • über mehrere Tage verteilt am Drehbuch schreiben
  • hinzufügen, überdenken, löschen, ändern, andern Geschichte erklären, nach noch besseren Lösungen suchen, bis es voll und ganz stimmt
  • jede Szene im Film dient der Geschichte , wenn nicht, dann Szene weglassen
  • Personen fragen, welche die Situationen in der Geschichte persönlich kennen

Unser Kurzfilm erzählt die Geschichte von James Nduati, einem jungen Mann, der heute im Waisenhaus Tumaini lebt und die 4. Sekundarschule besucht. Von Rebekka erhielten wir mehrere Geschichten von Kindern, die in den Waisenhäusern von GOA wohnen. Wir haben uns schlussendlich auf die Geschichte von James geeinigt, weil seine Geschichte gut umsetzbar war. Umsetzbar auch deshalb weil wir beispielsweise auf Gewaltszenen oder viele Szenen in der Nacht verzichten konnten.

Nachdem wir die Geschichte verinnerlicht hatten, haben wir mit dem Schreiben des Drehbuchs begonnen. Einige Aspekte liessen wir weg, einige änderten wir ein wenig ab, aber der Kern der Geschichte blieb. Da die Geschichte mehrere Zeitsprünge enthält, lag die Herausforderung darin, diese schön und sinnvoll miteinander zu verbinden, ohne Bemerkungen, wie “… Jahre später”. Dazu wählten wir ein bestimmtes Stilelement, immer wenn jemand in eine Frucht biss, erinnerte er sich an früher oder später und dadurch konnten wir alle Zeitsprünge miteinander verbinden. Mit dem ausgearbeiteten Drehbuch haben wir mit Rebekka die Anzahl und Charakteren der Schauspieler besprochen. Da Rebekka schon in Kenia war, konnte sie sich bereits auf die Suche machen. So lernten wir die Familie, die mitspielte, am dritten Tag in Kenia kennen. Der Hauptdarsteller und die Strassengang, haben wir bei einem kleinen Casting ausgesucht. Rebekka machte sich ebenfalls Gedanken zu geeigneten Locations und schickte uns Fotos davon. Das definitive Drehbuch und alle Locations definierten wir aber erst in Kenia selbst. Nach unserer Ankunft hatten wir am nächsten Tag mit unserem Kernteam ein langes Meeting, wo Feinheiten des Drehbuches ausgearbeitet und mit verschiedenen Location Manager die verschiedenen Möglichkeiten besprochen wurden. Durch verschiedene Inputs konnten wir einige Inhalte verändern oder gar weglassen. So änderten wir beispielsweise die Szene, wie Wajibu Mitglied der Strassengang wird. In der Realität muss sich jemand Neues zuerst beweisen, damit er zur Gang dazugehört. Diese Tatsache fehlte in unserem bisherigen Drehbuch und so entschieden wir uns dafür, dass Wajibu auf der Flucht einem Gangmitglied hilft und dadurch Teil der Gruppe wird. Schritt für Schritt änderten wir das Drehbuch so, dass die Umsetzung davon möglich war und die Geschichte der Realität treu blieb.

Hier das DrehbuchEine Hand eines afrikanischen Jungen (Wajibu) stiehlt auf einem Markt in verschieden Situationen immer wieder eine Frucht. Das Bild wird immer schwarz ausgeblendet und Titel erscheinen. Nach dem Titel des Filmes beginnt der Film.

Am frühen Morgen im Wald sammelt die Mutter von Wajibu Holz, bindet es zusammen, bricht auf, verarbeitet das Holz zur Kohle und bricht auf zum Markt. Zur selben Zeit erwacht Wajibu in der Hütte im Slum. Er weckt seine kleinen Geschwister, sorgt für sie und geht mit ihnen los zum Markt.

Auf dem Markt treffen sich Mutter und Kinder. Wajibu hilft seiner Mutter bei dem Verkauf. Ansonsten streichen die Geschwister von ihm gemeinsam durch das Slum bis zum späten Nachmittag.

Die Mutter gibt Wajibu auf dem Markt das Essen für den Abend. Sie ist sich bewusst, dass das Essen zu wenig ist für 3 Kinder und nur für zwei reicht. Wajibu ist sich dessen ebenfalls bewusst, nimmt aber das Essen dankend an und verabschiedet sich von der Mutter, die noch bis spät am Abend auf dem Markt bleibt.

Unterwegs stiehlt Wajibu an einem Marktstand eine Frucht und steckt sie ein. Zuhause angekommen versteckt er diese Frucht und macht sich daran das Abendessen für seine zwei Geschwister vorzubereiten. Gemeinsam sitzen die drei beim Nachtessen. Wajibu nimmt nichts vom Essen. Die zwei kleinen Geschwister essen sofort, weil sie sehr hungrig sind. Nach einer gewissen Zeit wird die kleine Schwester auf Wajibu aufmerksam, der nichts isst. Sie haltet ihm einen Löffel Bohnen vor die Nase und meint, ob er auch etwas zu essen möchte. Er verneint und meint, sie solle jetzt essen, damit sie genug hat. Nach dem Essen werden die kleinen Geschwister ins Bett gebracht und Wajibu schaut ihnen zu, bis sie einschlafen. Danach holt er seine Frucht aus dem Versteck und nimmt sie in die Hand. In diesem Moment gehen ihm die Bilder durch den Kopf von all den Früchten, die er schon einmal in der Hand hatte und reinbiss, um seinen Hunger zu stillen. Danach beisst er in die Frucht. Die Geschwister schlafen und man hört, wie sich die Tür schliesst. An der Stelle wo Wajibu vorhin gesessen hat, liegen nur noch die Orangenschalen.

Der nächste Morgen im Slum beginnt und Wajibu ist schon weit vom Slum entfernt. Sein Weg nach Nairobi beginnt. Wajibu ist unterwegs und kommt schliesslich zu einem Dorf, das als Zwischenstation für Lastwagen dient. Dort klettert er auf einen Lastwagen, der in Richtung Nairobi fährt.

Als der Lastwagen in Nairobi ankommt, klettert Wajibu aus seinem Versteck. Er befindet sich inmitten von Nairobi. Erschöpft sitzt er an einen Strassenrand. In diesem Moment rennen 5 Jungs mit einem grossen Korb mit Orangen an ihm vorbei. Dabei fallen Orangen runter und Wajibu nimmt zwei davon auf. Kurz darauf erscheint der schreiende Marktmann, der den Jungs hinterher ist, um die Diebe seines Früchtekorbs zu fassen. Da Wajibu gerade zwei Orangen aufgenommen hat und den anderen Jungs der Gang gleicht, meint der Marktmann, dass Wajibu zur Gang dazugehört. Wajibu realisiert dies und rennt den anderen sofort nach. Auf der Flucht vor dem Marktmann stolpert einer der Jungs der Gang. Wajibu hilft diesem und alle rennen weiter, bis sie dem Marktmann entkommen sind. Erfreut kommt die Gang bei ihrer Base an und alle bedienen sich an den Orangen. Nur Wajibu bleibt etwas weiter weg stehen mit einer Orange. Der Gangleiter bemerkt ihn und geht auf ihn zu. Genervt reisst er Wajibu die letzte Orange aus der Hand und meint, dass er verschwinden soll. Doch dann mischt sich der Junge, dem Wajibu aufgeholfen hat, ins Gespräch ein und meint Wajibu habe ihm geholfen, er soll die Orange erhalten und Teil der Gang werden. Wajibu darf sich zu den anderen setzen und alle beginnen die Orangen zu essen. Dann folgt eine Bilderreihe eines jeden Gangmitgliedes, wie es in die Orange beisst und sich dann in einer typischen Situation eines Strassenkindes wiederfindet (Leim schnüffeln, betteln, auf der Strasse schlafen, klauen). 

An einem anderen Tag sitzt die Gang auf einer Mauer und spielt mit dem leeren Korb. In diesem Moment geht der Marktmann, dem die Orangen gestohlen wurden, im angetrunkenen Zustand  vorbei und bemerkt die Diebe. Da er von hinten kommt, hat ihn die Gang nicht bemerkt, bis zu dem Moment, wo er einer der Jungs packt. Alle erschrecken und flüchten in verschiedene Richtungen. Wajibu rennt alleine bis er sich in Sicherheit wiegt und nach Atem ringend stoppt. Da fasst ihn eine Hand von hinten auf die Schulter. Er erschrickt, dreht sich um und möchte flüchten. Doch der Mann hält ihn fest und fragt nach dem Ereignis, was geschehen ist. Wajibu reagiert abweisend, doch als der Mann ihn auf eine Cola einlädt, sitzt er mit diesem an den Strassenrand. Der Mann stellt sich vor und fragt Wajibu, weshalb dieser auf der Strasse wohnt. Wajibu erzählt ihm seine Geschichte. Der Mann ist berührt davon und fragt Wajibu, ob er für ihn sorgen darf.


SUPPORT

  • frühzeitig mit Anfragen bezüglich finanzieller Unterstützung beginnen
  • Transparenz bezüglich Einsatz der Gelder
  • pro Sponsor ein individuelles Sponsoringkonzept erarbeiten mit Nutzen für den Sponsor
  • eigene Übersicht für die möglichen Ausgaben ausarbeiten
  • viele Spenden von Privatpersonen treffen in der Schlussphase des Projektes ein
  • Gönner etwas Spezielles bieten als Dank (z.B Dankesbrief, VIP-Tickets)

Für die Umsetzung des Projektes waren wir auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Das ganze Projekt hat um die 10’000 CHF gekostet und wir durften uns sehr glücklich schätzen, dass 2/3 davon mit dem Crowdfunding finanziert werden konnte. Mit dem Beitrag der Gönner konnten die Kosten für die Technikausleihe, für die Schauspieler und Mitarbeiter während des Drehs, für das Transportmittel in Kenia, für die Drehlizenzen und für die Premiere beglichen werden.

Beim Crowdfunding entschieden wir uns gegen die gängigen Crowdfunding-Websites, da dort ein bestimmter Prozentsatz der Einnahmen abgegeben werden muss oder man eine gewisse Höhe von Einnahmen erreichen muss, damit man die Unterstützung dann auch erhält. Da wir das Projekt so oder so durchführen wollten, egal wie hoch die finanzielle Unterstützung auch sein würde, haben wir eine eigene Website dafür aufgeschaltet.

Finanziell unterstützt zu werden ist das Eine, aber genauso wichtig und erfreuend waren die ermutigenden Worte verschiedenster Personen, die unsere Projektidee und unser Mut lobten.

Bei unserem Projekt haben uns hauptsächlich Privatpersonen unterstützt, bis auf die Raiffeisen Bank Romanshorn hat kein Unternehmen als Sponsor agiert. Insgesamt haben wir sechs grössere Unternehmen für Sponsoring angefragt. Dabei handelte es sich um Banken und grössere Unternehmen (wie Migros oder Sennheiser). Leider haben uns alle abgesagt. Im Nachhinein ist mir klar, dass man bei Sponsoringanfragen, ein individuelles Sponsoringkonzept pro Sponsor erstellen und eher kleinere Unternehmen anfragen sollte, die sich für das konkrete Projekt auch interessieren könnten.


 TECHNIK

  • die Canon 5d III gibt sehr viel her, vor allem mit Magic Lantern
  • Auswahl der Technik ist ein Abwägen der Faktoren Technikkosten, Techniktransport und Technikeinsatz
  • genügend Sicherungen vornehmen
  • vor Abflug/Abreise alles mehrmals testen

Einerseits gab es Einschränkungen bezüglich Transport (wenig Platz, Gewicht), anderseits konnten wir uns finanziell nicht alles leisten. Ein weiterer wichtiger Faktor war, dass wir so gut wie möglich mit Ersatzmaterial ausgerüstet sein sollten, wenn in Kenia ein Material kaputt geht oder gestohlen wird. Auch auf die verschiedenen Locations mussten wir vorbereitet sein, ohne dass wir sie noch nie gesehen hatten.

Kamera: Wir filmten mit der Canon 5d III. Mit Magic Lantern war es uns möglich in RAW zu filmen. Dies ermöglichte uns in der Postproduction ein schönes Colorgrading vorzunehmen. Dabei hatten wir 4 x 64GB Karten. 6 Akkus waren auch dabei, da wir teilweise nur jeden zweiten Tag diese aufladen konnten.

Objektive: Mehrheitlich haben wir mit dem 50mm gefilmt. Aber auch ein Weitwinkel und ein Makro kam zum Einsatz.

Sicherung: Damit wir an jedem Abend das Rohmaterial sichern konnten, hatten wir 3 Sicherungen an 3TB dabei und ein MacBook Pro. Mehrere Sicherungen haben wir mitgenommen, damit wir diese an verschiedenen Orten aufbewahren konnten, sowie eine Festplatte in Kenia zurücklassen konnten, falls auf dem Flug die anderen Festplatten beschädigt werden würden. Übrigens hat es sich sehr gelohnt mehrfach zu sichern, denn eine Festplatte wurde tatsächlich beschädigt.

Slider mit zwei Kugelkopfstativen: Die Stative mit den Kugelköpfe haben wir extra mitgenommen, da man mit diesen dem Slider in Kürze ein standhafter Halt gegeben werden konnte.

Steady & Rig (mit Monitor): Hauptsächlich wurde mit dem Rig gefilmt. Für die Rennszenen verwendeten wir die Steady.

DJI Phantom Drone: Damit konnten wir die Flugaufnahmen machen. Wichtig hierbei: Der Akku der Drone unbedingt im Handgepäck mitnehmen, ansonsten könnte dieser einfach aus dem Gepäck genommen werden.

Sonnenreflektor: Damit war es uns möglich in jeder Situation zu reagieren und konnten mit den vorhandenen Sonnenlicht arbeiten.

Licht: Für die Szenen in der Nacht benötigten wir Licht, das mit Akku betrieben werden konnte. Wir entschieden uns für kleine dimmbare LED mit Akku. Für den Flug konnten die Lichter nicht zu gross sein.

Ton: Da der Film nur wenig Dialog innehatte und vor allem die Umgebungsgeräusche zentral waren, benutzten wir für die Drehaufnahmen ein Supernierenmikrophon. Da die Ausleihe eines Richtmikrophones und eines Recorders zu teuer war und den Dreh an den verschiedenen Locations umständlicher machte, entschieden wir uns lediglich dieses eine Mikrophon direkt an die Kamera anzuschliessen.

technik


 EIN ANDERES LAND 

  • Offenheit auf Menschen und deren Mentalität einzugehen
  • eine gewisse Anpassungsfähigkeit innehaben
  • Bekanntschaft und Zusammenarbeit mit Menschen vor Ort
  • Drehlizenzen und Einfuhrbedingungen der Technik am Zoll frühzeitig abklären
  • sich ein Bild vom Land, den möglichen Situationen und Locations machen, durch Recherche und Nachfragen bei Menschen vor Ort

In einem fremden Land ein Kurzfilm zu drehen, ist eine grosse Herausforderung. Da wir es uns nicht leisten konnten vor dem eigentlichen Dreh ins Land zu reisen, dieses kennenzulernen und die Locations zu suchen, waren wir doppelt herausgefordert beim Dreh. Eine gewisse Spontanität und Anpassungsfähigkeit mussten wir innehaben. In Kenia zu drehen, unterscheidet sich stark von unseren Dreherfahrungen in der Schweiz. Interessieren sich in der Schweiz oft wenige Personen für den Dreh, so waren in Kenia viele begeistert davon. Wir hatten immer sehr viele Zuschauer, alleine schon deshalb weil viele auch nichts anderes zu tun haben. Das grosse Interesse war toll, aber dafür war es immer sehr hektisch um uns herum, was für einen Dreh nicht so förderlich ist. Ebenso war sie nicht bekannt mit Filmequipement und man musste die Personen erst damit vertraut machen, damit sie unsere Absichten verstanden.

Wir schätzten jedoch auch die grosse Hilfsbereitschaft der Menschen vor Ort. Jeder half, wie und wo er konnte oder legte gar seine eigene Arbeit nieder, damit er uns seine Hilfe oder Unterstützung anbieten konnte. Nur aufgrund dieser Ausgangslage, war es uns möglich so gute Locations für den Dreh zu finden und an Orten zu drehen, wo es sonst unmöglich ist. Am dritten Drehtag filmten wir in einer Seitenstrasse in Nairobi Downtown. Die Location war sehr passend mit dem einzigen Nachteil, dass diese Strasse, der Rastplatz der grossen Lastwagen waren. Die Schwierigkeit lag darin, frühzeitig zu erkennen, ob ein neuer Transporter kam und wenn ja, die Dreharbeiten kurz zu unterbrechen. Kurz nach Beginn des Drehs, half uns dann plötzlich ein Lastwagenchauffeur, der von unserem Projekt so überzeugt war, dass er seine Arbeit für diesen Tag niederlegte und bei der Einfahrt der Strasse, die Lastwagen so lange aufhielt, bis die nächste Szene im Kasten war. Auch für die Suche nach der Location der Base der Strassenjungs war er uns eine grosse Hilfe, da er sich in Nairobi Downtown bestens auskannte. An jedem einzelnen Drehtag gab solche Überraschungen und uns unbekannte Personen halfen einfach mit. In der Schweiz machen wir oft die Erfahrung, dass man weniger gern unterstützt wird oder offen ist, eine Location oder Unterstützung anzubieten.

Natürlich unterscheidet sich die Mentalität der Schweiz mit der von Kenia auch. Vor allem die Art, wie man eine Arbeit angeht, ist verschieden. Bis wir jeweils endlich mit dem Dreh beginnen konnte, wurde lange miteinander gesprochen, gegessen oder man wartete auf irgendjemand oder irgendwas. Für den straffen Drehplan war dies jeweils nicht ganz so günstig, aber dennoch konnten wir alles in den dafür vorgesehenen Drehtagen filmen.

Herauszufinden, wie man am Zoll die mitgenommene Technik deklariert oder wo und wie man zu Drehlizenzen kommt, war einiges schwieriger, als dass wir uns vorgestellt hatten. Wir wurden immer wieder an jemanden anderen verwiesen, der uns darüber Auskunft geben sollte. Schlussendlich sind wir mit der gesamten Technik in das Land eingereist, ohne dass wir auch nur etwas deklarierten. Damit sind wir aber ein Risiko eingegangen, denn eine uns bekannte Filmcrew, die einmal in Osteuropa drehten, hatten bei der Ausreise dann Probleme, da nicht nachgewiesen werden konnte, dass Sie alles Material auch eingeführt hatten und nicht im Land selbst bezogen hatten. In diesem Fall müsste man beim Zoll, das eingeführte Material deklarieren und ein Depot in der Höhe des Materialwertes hinterlegen. In Kenia entschieden wir uns dagegen auf die Personen am Zoll zuzugehen und nach Auskunft zu fragen, da in Kenia Korruption ein grosse Thema ist. Bei westlichen Ländern, würde ich aber unbedingt diese Auskunft empfehlen.

Bezüglich der Drehlizenzen war es so, dass wir überall eine Lizenz benötigten. Für das Slum und für Nairboi Downtown benötigten wir aber verschiedene, die sich auch preislich unterschieden. Wir erfuhren über Telefonauskünfte, dass die Einholung der Drehlizenzen nur von Kenia aus möglich waren. Sehr dankbar waren wir darüber, das Rebekka, die bereits in Kenia war und sich mit den kenianischen Behörden auskennt, sich um die Organisation der Lizenzen sorgte. In Kenia musste Rebekka über eine Firma die Filmlizenz beim Staat einholen, als Privatperson ist es nicht möglich, diese zu beanspruchen. Wir waren aber etwas ängstlich, ob es zeitlich noch klappt, da in Kenia alles seine Zeit braucht. Schlussendlich haben wir die Drehlizenzen am ersten Drehtag erhalten und waren sehr beruhigt, dass wir diese nun besassen. Nur wenige Tage später hörten wir, dass einer kenianischen Filmcrew vor einigen Wochen, das gesamte Material weggenommen wurde und sie nicht mehr alles zurückerhielten. Obwohl wir von keiner Polizei überprüft wurde, konnten wir die Drehtage so ruhig angehen.

filmlizenzen

Internet und Strom kann man in Kenia nicht überall beziehen. Dessen mussten wir uns bewusst sein und dafür auch vorsorgen. Mit genügend Batterien für jedes technisches Gerät und Einsatz von lediglich per Batterie betriebener Technik hatten wir in Kenia immer das vollständige Material mit uns.

Der letzte Punkt auf den ich noch eingehen möchte ist die Sicherheit. In Kenia mussten wir das Filmequipement ständig überwachen oder mit uns tragen. Dies erfordert Organisation und genaue Zuteilung von der Technik an dafür verantwortliche Personen. Teilweise wurden wir auch von Sicherheitsleuten begleitet. Wir waren sehr erfreut, dass wir die gesamte Technik, die wir mitgenommen hatten, auch wieder in die Schweiz zurückbringen konnten.


CASTING

  • bei Castings mit Kindern einen spielerischen Ansatz wählen
  • Schauspieler auch im Fokus auf Ausdauer und Energie auswählen
  • Filmaufnahmen vom Casting helfen, eine Person nochmals zu beurteilen

Für den Hauptdarsteller und die Strassengang haben wir in einem Waisenhaus von GOA ein kleines Casting durchgeführt. Uns war wichtig dass alle Kinder an dem Casting teilnehmen und einmal vor der Kamera ihr Schauspieltalent unter Beweis stellen durften. Immer in Dreiergruppen erhielten die Jungs eine Situation und die Rollenzuteilung geschildert. Dann durften sie sich kurz besprechen und üben. Anschliessend spielten sie uns die Szene vor laufender Kamera vor.

Wir waren sehr überrascht, wie talentiert die Jungs waren. Es gab kein einziges Mal, wo sie in Gelächter ausbrachen. Jeder spielte seine Rolle aus voller Überzeugung. Während des Castings beobachten wir die Jungs und besprachen während der Sichtung des Filmmaterials unsere Favoriten. Schliesslich bestimmten wir den Hauptdarsteller Samuel Manyisa Sosi, der durch sein authentisches Auftreten und seiner bodenständigen Art überzeugte. Uns war bei der Auswahl wichtig, dass wir einen Jungen wählten, von dem wir uns vorstellen konnten, dass er auch die Energie und Ausdauer hatte eine ganze Woche Dreharbeiten mitzumachen.

Weiter wählten wir dann noch 5 weitere Jungs für die Gang aus. Auch sie überzeugten voll und es war für uns schwierig die Besten auszuwählen. Am Ende des Tages waren wir sehr erfreut über die Schauspielleistung und auch während des Drehs überzeugten die Jungs mit Glanzleistung.


DREH

  • ein durchdachter Drehplan mit Reserven ist das A und O
  • wenn möglich freie Tage zwischen den Drehtagen freihalten
  • Kontrolle der Aufnahmen, bei Fehlern ist sofortige Reaktion möglich
  • trotz Müdigkeit das Beste geben
  • Verantwortlichkeiten vor dem Dreh regeln, nicht erst auf dem Set

Die insgesamt 7 Drehtage waren eine spannende und intensive Zeit. Nachdem wir bei der gemeinsamen Sitzung alle Drehtage besprochen hatte, war für jeden klar, dass uns ein enges Programm und nicht allzu viel Schlaf erwartet. Am Morgen starteten wir zwischen 7 und 9 Uhr und kehrten am Abend gegen 9 Uhr zurück. Das restliche Team hatte dann frei, während Lukas und ich bis spät in die Nacht die Aufnahmen sicherten und kontrollierten, sowie die nötigen Vorbereitungen für den nächsten Tag trafen. Wir entschieden uns welches Material benötigt wurde und wie wir es transportierten. Wir besprachen und ergänzten das Storyboard. Wir waren dankbar, dass unser Dreh nach Plan verlief. Es gab weder Komplikationen bezüglich Wetter oder anderen Schwierigkeiten.

Um einen Einblick in unsere Drehtage zu erhalten, sind hier die Blogeinträge der einzelnen Tage aufgeschaltet:

Tag 1: Der erste Drehtag fand im Slum Mathare in Nairobi statt. Am frühen Morgen sind wir aufgebrochen und haben unterwegs alle unsere Schauspieler aufgegabelt. Danach trafen wir einen Pastor und Projektleiter im Mathare Slum. Er war es, der uns den Dreh im Slum überhaupt ermöglicht hatte. Er und fünf junge Männer aus dem Slum begleiteten uns während den ganzen zwei Tagen, erklärten den Leuten, was wir tun, halfen mit und sorgten für Sicherheit.

Am Morgen und Nachmittag haben wir die Szenen am Kohlenstand gedreht. Manchmal war es schwierig sich auf den Dreh zu konzentrieren, denn immer wieder versammelten sich grosse Mengen von Leuten und ebenso gab es viele Impressionen und Eindrücke, die einem beschäftigten. Martina und Jonathan, zwei Volontäre bei GOA, helfen uns ebenfalls während den ganzen zwei Wochen und wir sind sehr dankbar für ihre Unterstützung. Am Abend dann haben wir dann in einer kleinen Hütte im Slum, die uns von einer Familie zur Verfügung gestellt wurde, weitere Szenen gedreht. Unsere kleinen Schauspieler, ihre Mutter und Wajibu zeigten trotz des straffen Drehplans Ausdauer. Sie spielten immer wieder dieselben Szenen, bis alles so klappte, wie wir es wollten. Als es darum ging in Früchte zu beissen, freute sich Wajibu besonders und meinte, dass wir diese Szenen bestimmt mehrmals wiederholen müssten.:)

Tag 2: Auf den heutigen Tag haben wir diese Nacht zu zehnt in zwei kleinen Zimmern im Slum übernachtet. Es wurde eine kurze Nacht, denn die laute Musik aus dem Slum und die Moskitos hatten sie sehr verkürzt. Am Morgen des zweiten Drehtags dann haben wir die letzten Szenen im Slum gedreht. Zum Schluss liessen wir zur Freude vieler Kinder noch unsere Drone steigen um Flugaufnahmen vom Slum zu machen. Als wir dann am Nachmittag wieder mit dem Auto abfuhren, hatten wir nicht nur unsere ersten Szenen im Kasten, sondern hatten viele interessante Geschichten von Menschen gehört, viel Armut gesehen und viele Erfahrungen gesammelt.

Tag 3: Der dritte Drehtag begann mit der Fahrt nach Nairobi Downtown. Dort trafen wir unsere 5 Jungs mit der Hausmutter des Waisenhauses CCRC. Bis zur Mittagspause, haben wir in einer Nebenstrasse den Orangenraub gedreht. Da die Nebenstrasse ein Ausladeort für Lastwagen war, mussten die Lastwagen koordiniert werden. Ein Lastwagenführer, der uns nach unserem Tun fragte, war so begeistert vom Dreh, dass er uns den ganzen Tag begleitete und die Lastwagen so koordinierte, dass wir ruhig filmen konnten.

Am Nachmittag gingen wir auf die Such nach einer Base, d.h. einen Ort, wo Strassenkinder immer wieder zurückkehren, um dort zu schlafen. In einer engen Strasse mit viel Abfall und einigen Autoreifen, fanden wir dann eine passende Base. Dort drehten wir die weiteren Szenen und am Schluss durften unsere Jungs endlich in die Orangen beissen und alle essen. Dannach ging es zurück ins CCRC Waisenhaus, wo auf die Kinder ein Nachtessen und für uns einige Stunden Sichern der Daten wartete.

Tag 4: Am vierten Drehtag waren wir ein weiteres Mal in Nairobi Downtown. Wir filmten verschiedene Szenen, die den Alltag der Strassenkindern repräsentieren. Was uns an diesem Tag sehr mitgenommen und traurig gestimmt hat, waren die vielen Strassenkinder, die nur wenige Meter von uns entfernt dem Dreh zuschauten. Jedes der Kinder hatte eine Plastikflasche mit Leim, an der sie ständig schnüfelten um der Realität der Strasse zu entfliehen. Das Schauspiel, das wir filmten, war nur wenige Meter neben uns volle Realität!

Auch in den letzten Tagen hatte es immer wieder Situationen gegeben, in denen die Armut voll erlebbar war. Meistens waren wir so sehr mit dem Dreh beschäftigt, dass wir erst am Abend diese Eindrücke wirklich verarbeiten konnten. Dennoch gab es auch viele positive Ereignisse, die sich aufgrund des Filmprojektes ergaben – vor allem deshalb, weil es zu einen Anknüpfungspunkt wurde für ein Gespräch mit verschiedenen Menschen. An diesem Tag wurde Rebekka auf einen Strassenjungen aufmerksam, der erst seit kurzem auf der Strasse war. Dies ist eine der besten Möglichkeiten einen Jungen, noch bevor er mit Suchtmittel in Kontakt kommt, in ein Waisenheim aufzunehmen und ihm eine gute Zukunft zu ermöglichen. Der Junge ist jetzt in demselben Waisenheim wie unser Hauptdarsteller Wajibu.

Gegen Abend verabschiedeten wir unsere Jungs und drehten mit Hanniel und Wajibu die letzten Szenen in Nairobi. Beim Eindunkeln verliessen wir Nairobi Downtown und machten uns auf den Heimweg. Vier Tage haben wir nun gedreht, die wichtigsten Szenen sind im Kasten und wir sind um viele Erlebnisse und Eindrücke reicher.

Tag 5: Am fünften Drehtag legten wir auf der Fahrt von Nairobi nach Tumaini immer wieder Stopps ein, um verschiedene Reiseaufnahmen von Wajibu einzufangen. Begonnen haben wir mit einer Szene mit einem Esel. Später hatten wir eine wunderbare Sicht auf das Rift Valley, wo wir eine weitere Dronenaufnahme von Wajibu machten. Bei einem grossen Rastplatz für Lastwagen in der Nähe von Naivasha haben wir die Fahrszenen mit einem Lastwagen gedreht. Wajibu musste auf den anfahrenden Lastwagen aufspringen. Auch heute haben wir wieder viel erlebt. Es war eine interessante, wenn auch immer wieder holprige Fahrt nach Tumaini.

Tag 6: Heute sind wir in Tumaini – dem Ort, wo die Geschichte der Organisation GOA begonnen hat. In Tumaini feierten wir mit 200 Kinder und Jugendlichen, die dort im Waisenhaus wohnen, das 12-jährige besten des Tumaini-Komplexes und die Einweihung neuer Klassenräume für die Highschool. Einige Highschool-Schüler unterrichteten wir im Umgang mit Kamera und Ton. Ebenso hielten wir am folgenden Tag einen Workshop zu Film und Schauspiel.

Zwischendurch haben wir mit Wajibu das Shooting unseres Covers gemacht. Am Abend dann, haben wir ihn verabschiedet und ihm und der Hausmutter vom Waisenhaus CCRC eine gute Heimreise gewünscht. Für Wajibu endete heute eine bestimmt sehr lange, intensive, aber hoffentlich auch tolle und erlebnisreiche Woche. Wir waren begeistert, wie gut er sich in die Rolle einfügen konnte und mit welcher Ausdauer er immer voll dabei war. Danke Samuel Manisa – unser Wajibu!

Tag 7: Der letzte Drehtag begann mit der Fahrt von Tumaini zurück in Richtung Nairobi. Auf halber Strecke haben wir die Mutter getroffen, die mit ihrem Mann bereits in die Nähe unseres letzten Drehorts gereist ist. Im Wald haben wir einige Szenen gedreht. Ein letztes Mal haben wir Aufnahmen mit der Drone gemacht und waren überglücklich, dass sie bis zum Drehende nie abgestürtzt war. Dann sind wir zum Haus einer jungen Frau gefahren, die bis vor kurzem Holz zu Kohle verarbeitet hat. Ihren Arbeitsplatz durften wir nun für die Drehaufnahmen benötigen. Nach den letzten Aufnahmen fuhren wir nach Nairobi und genossen einen ruhigen Abend.


KOMMUNIKATION 

  • Kommunikation benötigt sehr viel Zeit und ist nicht zu unterschätzen
  • eine Website ist heutzutage beinahe obligatorisch
  • alle Kontakte einheitlich und korrekt ablegen (z.B. Exel oder Datenbank)
  • Kommunikation in einheitlichem Design und in überschaubarer Menge
  • Kommunikation über verschiedene Kanäle (Facebook, Website, Email, Zeitung) erreicht mehr Personen 

Von Beginn an war es uns ein wichtiges Anliegen alle Interessierten und Gönner die Möglichkeit zu geben, am Projekt teilzuhaben. Kommunikation ist essentiell, wenn es darum geht das Projekt bekannt zu machen und Gönner zu gewinnen.

Hier die verschiedenen Massnahmen im Verlauf:

  • Promoplakat mit Projektinformation als A4 zum Verteilen und Versenden
  • Informationsmail mit Promoplakat und Link der Website
  • Informationsmail mit Foto vor der Abreise nach Kenia
  • stetig aktualisierte Website mit Blog
  • Facebook-Page mit Veranstaltung
  • allgemeines Informationsmail mit Filmplakat und Link des Trailers
  • Dankesmail an Gönner mit Anfrage Anzahl VIP-Tickets und Link des Trailers
  • personalisierter Dankesbrief an Gönner mit VIP-Tickets und kleine Spezialität aus Kenia
  • Bestätigungen zur Reservierung der Tickets für Premiere
  • Zeitungsbericht mit Thurgauer Nachrichten

Die erste kommunikative Massnahme war die Gestaltung des Promoplakates. Gemeinsam mit dem Promoplakt und einem ausführlichen Projektbeschrieb entstand eine A4-Broschüre, die wir an Bekannte, Freunde und Familie versandten, sowie mit einem zusätzlichen Schreiben Sponsoren für finanziellen Support anfragten.

promoplakat mit beschriebZur selben Zeit entstand auch die Website www.wajibu.ch, eine Onepage, die kurz und knapp alle Informationen zum Projekt enthält und mit dem Blog, alle Interessierten an unserem Projekt teilhaben lässt. Die Website wurde von uns ständig ergänzt oder verändert, damit sie immer dem aktuellen Stand entspricht.

Nach der Rückkehr von Kenia haben wir ebenfalls eine Facebook-Page eröffnet. Dort posteten wir ebenfalls Fotos vom Dreh in Kenia und erstellten eine Veranstaltung als Einladung zur Premiere. Ebenso versandten wir per Mail das Filmplakat und den Link des Trailers und luden alle Interessierten Personen zur Premiere ein.

wajibu_plakatUnseren Gönnern liessen wir einen Dankesbrief mit VIP-Tickets und einer kleinen Spezialität aus Kenia.

gönner einladungDer Mailkontakt war eine sehr zeitaufwändige Arbeit. Ich habe noch nie so viele Mails geschrieben, wie im letzten halben Jahr. Vor allem vor der Permiere hatte sich der Mailkontakt und der Zeitaufwand für die Kommunikation intensiviert. Einerseits konnte man sich über das Konatkformular der Website, per Mail oder per Facebook für die Permiere anmelden, was administrativ viel Aufwand bedeutete. Anfangs Dezember hatten wir uns dann entschieden aufgrund der vielen Anfragen, anstatt einer Vorstellung, zwei Vorstellungen durchzuführen. Somit mussten alle Personen, die sich bereits angemeldet hatten, über die Änderung informiert werden.

Ende Dezember erhielten wir dann die Möglichkeit der Thurgauer Nachrichten ein Interview über das gesamte Projekt zu geben. Am 7. Januar 2014 erschien nun ein Artikel über unser Projekt.

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POSTPRODUCTION

  • übersichtliche Ordnung des Rohmaterials 
  • Szenenanpasstes aber ins Gesamtkonzept passendes Grading
  • Grains für Filmlook anwenden
  • Filmmusik und einzelne Szenen erzählen beide auf ihre Art die gleiche Geschichte
  • schöne Szenen, die jedoch nicht zur Geschichte beitragen, konsequent weglassen 

Während dem Oktober, November und Dezember fand die Postproduction statt. Vorerst sortierten wir das gesamte Filmmaterial dem Storyboard entsprechend und wählten von den jeweils zwei bis vier Varianten pro Szene, die beste aus. Weiter ging es mit dem Schnitt des Materials. Immer wieder wurde die Länge des Filmes reduziert, damit die verschiedenen Abschnitte die richtige Gewichtung hatten. Mit dem Plugin Twixter kreierten wir im AfterEffects einige Slowmotionaufnahmen.

Das Colorgrading beanspruchte dann am meisten Zeit. Mit dem Gradingprogramm DaVinci Resolve kann mann Stunden verbringen mit all den Möglichkeiten, das es bietet. Mit Masken kann man ähnlich wie im Photoshop verschiedene Bereiche des Filmes kolorieren. Gesamthaft entschieden wir uns für einen Braunton, der sich über alle Szenen zieht und unserer Meinung gut zu Kenia und der Thematik passt. Weiter benutzten wir einen Grain, der dem Bild eine Körnung und damit einen Filmlook verleiht.

Bezüglich Ton gab es am meisten Schwierigkeiten, denn vor allem bei den Dialogen war das Hintergrundgeräusche doch zu stark. Mit der Hilfe von Tontechnikern konnten wir die Tonebene so gut wie möglich ausbessern. Soundeffekte setzten wir im Film nur beschränkt ein, hauptsächlich dort, wo es danach verlangte.

Bei der Filmmusik wendeten wir uns an Jonathan Meier. Wir durften uns glücklich schätzen, dass wir ihn ins Team holen durfte. Bei einem Treffen haben wir mit ihm den gesamten Film besprochen und die verschiedenen Szenen analysiert. Es war wichtig ihm alle unsere Überlegungen und der Aufbau des Filmes zu schildern, damit er mit der Musik dieselbe Geschichte erzählt wie das Bildmaterial. Wir wünschten uns eine Filmmusik, welche eine bestimmte Intensität und Tragik in sich hat und erst am Schluss in das Positive übergeht. Jonathan überraschte uns mit einer Komposition, die mich wortwörtlich hochspringen lies vor Freude.


TRAILER

  • 60-90 Sekunden Trailerlänge für Kurzfilme
  • der Trailer darf nicht zuviel versprechen, aber auch nicht zu wenig
  • die passende Trailermusik zu finden, benötigt Zeit
  • die Geschichte muss kurz umrissen werden

Ein Trailer so zu gestalten, dass die richtigen Szenen und Bilder in Kürze etwas von der Geschichte preisgeben und dennoch nicht alles verraten oder alle Highlights enthalten, ist nicht ganz so einfach. Ein Trailer darf nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel versprechen. Dieser Grundsatz zeigt sich dann, wenn man ins Kino geht mit einer gewissen Vorstellung des Filmes aufgrund des Trailers und dann enttäuscht ist, weil die besten Witze oder besten Szenen bereits im Trailer zu sehen waren oder die Geschichte einfach nicht überzeugt.

Auch wenn der Trailer nur kurz ist, benötigt der Schnitt im Verhälntnis zur Länge des Trailers viel Zeit und Ausdauer. Was wird weggelassen, was wird gezeigt, in welcher Reihenfolge reihen wir die Sequenzen aneinander…, all dies sind wiederkehrende Fragen, die ständig eine Entscheidung verlangen.

Für die Musik des Trailers haben wir lange gesucht, sind aber schliesslich auf eine südafrikanische Plattform gestossen auf der verschiedene Versionen von kurzen Musikstücken mit Linzenz zu kaufen waren. Das Musikstück Shumba‘s Pride hat uns sofort überzeugt, der musikalische Aufbau stimmte perfekt und es hatte den afrikanischen Touch, den wir uns wünschten.

Den Trailer von Wajibu findet ihr hier.


 PREMIERE

  • finanzieller und organisatorischer Aufwand nicht unterschätzen
  • Rahmenprogramm sinnvoll und passend gestalten
  • Test des Filmes im Kino im Vornherein

Am 11. Januar 2015 ist es soweit, wir werden im Schlosskino Frauenfeld über 200 Personen den Kurzfilm Wajibu präsentieren. Aufgrund der vielen Nachfragen haben wir uns entschieden, die Premiere mit zwei Vorstellungen durchzuführen.

Das Programm der Premiere wird wie folgt aussehen: Jeweils eine halbe Stunde vor Beginn der Vorstellung beginnt der Einlass. Während der halbstündigen Vorstellung zeigen wir den Film und das Making of, erzählen von unserem Projekt und beantworten Fragen aus dem Publikum. Anschliessend sind alle zum Apéro eingeladen.

Die Organisation einer Premiere bedeutet einen grossen zeitlichen, wie auch finanziellen Aufwand. Ein Kino zu finden, dass uns für einen angemessenen Preis unseres Gesamtbudgets am Sonntagnachmittag die Möglichkeit geben konnte, die Filmpremiere durchzuführen, hat sich schwieriger herausgestellt, als ich dachte. Nach vielen Telefonaten mit verschiedenen Kinos in der Region Thurgau und Zürich haben wir mit dem Schlosskino Frauenfeld einen Partner gefunden, der uns grosszügig unterstützt und eine Premiere ermöglicht. Mit dem benachbarten Schlosskeller ist auch die Location für den anschliessenden Apéro gegeben.

Vor allem der finanzielle Aufwand darf nicht unterschätzt werden. Die Miete der Location und ein Apéro für diese Anzahl an Personen ist nicht gerade billig. Wir entschieden uns dafür den winterlichen Apéro selbst vorzubereiten, um Kosten zu sparen. So wird es am Apéro eine Käseplatte, Speckzopf, Apfelbrot und Schokoladenküchlein geben. Beim Getränk bieten wir Weisswein aus Südafrika, Mineralwasser und Süssmost an. Dank der Mithilfe von verschiedenen Personen ist ein Apéro dieser Art möglich.

Wir freuen uns sehr auf die Premiere und laden alle Interessierten herzlich dazu ein. Auf der Website www.wajibu.ch gibt es die Möglichkeit sich per Kontaktformular anzumelden.


ERINNERUNG & ERFAHRUNG

  • in jedem Projekt sich neuen Herausforderungen stellen, nicht stehenbleiben
  • Erinnerungen und Erfahrungen auch schriftlich festhalten

Am Ende dieses Kurzfilmprojektes bin ich dankbar über all die Erfahrungen, die wir bei diesem Projekt gesammelt haben. Viele diese Erfahrungen können nur in der Praxis gelernt werden und so empfehle ich jedem, sich in jedem Projekt neuen Herausforderungen zu stellen. Nach dem ersten Kurzfilm sind wir nun bereits wieder am Start mit einem zweiten. Schritt für Schritt können wir uns so weiterentwickeln, Erfahrungen und Wissen, das wir gesammelt haben, anwenden und uns Neues aneignen. Das Projekt Wajibu wird mir immer in Erinnerung bleiben, es war eindeutig die Investition wert.

Kritik
von Mirjam Bischof

Idee/Konzept

Die Idee gemeinsam mit der Organisation GOA Schweiz einen Spielfilm zu produzieren, aus dem beide ihren Nutzen ziehen, überzeugt mich bis heute. Einerseits wäre es für uns nie möglich gewesen ohne die Zusammenarbeit mit GOA Schweiz in Kenia zu drehen und anderseits hat GOA Schweiz mit dem Recht am Spielfilm ein besonderes Produkt bei Präsentationen & Events. Doch nicht nur GOA und wir, Lukas Fröhlich und ich, haben von diesem Spielfilm profitiert. Für die Jungs aus dem Waisenhaus und alle anderen Beteiligten war es ein ebenso spezielles Ereignis und dank dem Spielfilm sind viele weitere kleine positive Ereignisse und Freundschaften entstanden. Ebenso möchten wir mit dem Film die Thematik der Waisen- und Strassenkinder auf eine andere Art und Weise dem Publikum näherbringen und diese dafür sensibilisieren.

Im Frühling 2013 entschieden wir für unser erstes Kurzfilmprojekt. Bisher hatten Lukas und ich verschiedene Film- und Fotographieprojekte miteinander realisiert und waren nun an dem Punkt gekommen eine neue Herausforderung anzugehen. Da wir uns vorstellen können weitere grössere Filmprojekte miteinander zu realisieren, war dieses Projekt eine passende Gelegenheit, Erfahrungen zu sammeln.

Da das Projekt aus Eigeninitiative erwachsen ist, war uns klar, dass wir die Finanzen dafür nicht alleine tragen konnten und somit war die Idee eines Crowdfundings entstanden. 

Medienwahl

Für einen Spielfilm entschieden wir uns deshalb, weil wir die Thematik nicht wie in der oft üblichen Form einer Dokumentation vermitteln wollten. Ebenso lieben wir es schöne Bilder zu erschaffen und dazu eignet sich ein Spielfilm besser. Hierbei gibt es die Möglichkeit die Szenen solange zu wiederholen, bis es stimmt.

Die verschiedenen Kommunikationswege, die wir wählten um das Projekt bekannt zu machen, waren bewusst ausgesucht. Eine Website, Social Media und Email sind heutzutage praktisch ein Muss.

Workflow & Zusammenarbeit

Das ganze Projekt dauerte vom Frühling 2014 bis in den Januar 2015. Während dieser Zeit gab es unterschiedliche Phasen bezüglich Arbeitsaufwand. Das Projekt kann in die folgenden Phasen unterteilt werden:

Crowdfunding

Zu Beginn lag der Schwerpunkt darauf unser Projekt und die Idee so aufzugleisen, dass wir das Interesse, Vertrauen und die Unterstützung der verschiedenen Personengruppen bekamen. Dazu gehörte die Website und das Promoplakat. Da wir für das Promoplakat nicht nach Afrika reisen konnten und das Plakat dennoch danach verlangte, entschieden wir uns in der Schweiz einen dunkelhäutigen Jungen zu suchen. Das Foto von dem Jungen haben wir dann in der Wohnung der in Zürich wohnhaften Familie geschossen. Mit Photoshop veränderten wir das Bild dann so, als wäre es in Afrika aufgenommen worden.

Da ich bereits etwas geübt war im Programmieren von Websites, war die Site innert kurzer Zeit online.

Weiter gehörte in diese Phase das Anfragen von Firmen und Privatpersonen für finanzielle Unterstützung. Dies war eine eher anstrengende doch notwendige Arbeit. In Exeltabellen hielten wir alle Spendeneinnahmen und Kontakte fest.

Vorbereitung

Die Vorbereitungen haben sich über mehrere Monate erstreckt. Angefangen mit dem Zusammenfinden des Teams, ging es über in das Buchen des Fluges. Hier entschieden wir uns bewusst für einen direkten Flug mit der Swiss. Uns war wichtig, dass unser Gepäck mit der Technik nicht umgeladen wird. Ebenso konnte man in Deutsch Gespräche führen, falls es mit dem Transport eines Materials Probleme gegeben hätte.

Die Auswahl des Filmequipements über eine längere Zeit. Nach verschiedenen Abklärungen bezüglich Miete von Equipement entschieden wir uns teilweise für einen Kauf, da der Unterschied zwischen den Kosten der Miete und des Kaufes beinahe gleich waren.

Weitere Abklärungen mussten bezüglich Einfuhr der Technik nach Kenia und Drehlizenzen gemacht werden. Mehrere Telefonate waren dazu nötig. Schliesslich musste Rebekka Siegwart für uns in Kenia selbst die Lizenzen erwerben.

Ein weiterer grösserer Zeitaufwand war das Schreiben des Drehbuches und des Storyboardes. Auch mit Rebekka waren wir dazu im Austausch. Von ihr hörten wir von verschiedenen möglichen Locations und Schauspielern.

Dreh

Der Dreh war wahrscheinlich die grösste und intensivste Arbeitsaufwand. Lukas und ich wechselten uns ab mit Kamera und Regie. Mit dem Team besprachen wir jeweils am Morgen den ganzen Drehtag. Dann fuhren wir zu den jeweiligen Locations, wo Lukas und ich uns jeweils kurz Zeit nahmen diese auszukundschaften und die Szenen an dem Ort durchzuplanen. Danach traf dann das ganze Team mit Schauspielern ein.

Am Anfang brauchte es noch etwas Zeit, bis wir ein eingespieltes Team waren, wo sich jeder seiner Aufgabe bewusst war, am Schluss aber war dies tatsächlich so. Mit Rebekka war die Zusammenarbeit sehr toll. Sie war eine entscheidende Person, wenn es um die Kommunikation mit den Schauspielern ging. So erklärten wir ihr jeweils kurz die nächste Szene und während dem wir uns mit der Technik bereit machten, erklärte sie den Schauspielern auf Suaehli die Situation. Dank des gut durchdachten Drehplans und der guten Zusammenarbeit im Team, war ein zeitlich so enger Dreh überhaupt möglich.

Damit alle Interessierten am Projekt unseren Aufenthalt in Kenia verfolgen konnten, verfassten wir jeden Tag Blogbeiträge, die wir auf unserer Website veröffentlichten.

Postproduction

Nach der Rückkehr von Kenia widmeten wir uns der Postproduction zu. Vorerst ordneten wir alle Aufnahmen dem Storyboard entsprechend und wählten pro Szene die beste Aufnahme. Nach dem Schnitt, gab vor allem das Colorgrading zu tun. Da wir in RAW gefilmt hatten, gab es mit dem Programm Davinici Resolve beinahe unendlich Möglichkeiten das Bild zu perfektionieren. Mit Masken konnten wir verschiedene Bereiche einzeln bearbeiten.

Für die Filmmusik besprachen wir mit Jonathan Meier den ganzen Film, damit die Musik, die Geschichte perfekt untermauert. Bei dem Ton verbesserten wir die Aufnahmen, in dem wir das Rauschen so gut wie möglich entfernten und Soundeffekte hinzufügten. Die passenden Soundeffekte fanden wir bei Audiojungle oder nahmen wir selber auf.

Das Plakat und der Trailer waren ebenso Produkte die aus der Postproduction resultierten.

Vorbereitung Premiere

Uns war es ein Anliegen die Premiere in einem Kino durchzuführen. Die Organisation der Premiere begann gleich nachdem wir von Kenia zurückgekehrt waren. Verschiedene Kinos wurden angefragt, bis wir ein Kino fanden, das uns aufgrund der Grösse und der Kosten entsprach. Der grösste Arbeitsaufwand war dann die Kommunikation mit Interessierten und Gönnern. Tickets, Flyer und Einladungen wurden versendet. Über Facebook, Email und Kontaktformular der Website konnte man sich ein Ticket für die Premiere reservieren. Da wir dann auf allen drei Kanälen Anmeldungen erhielten und diese bestätigen mussten, bedeutete dies einen Mehraufwand.

Kritische Selbstanalyse

Mit dem Ablauf des Filmprojektes bin ich sehr zufrieden. Dies zeigt sich meiner Meinung auch im finalen Produkt: Der Kurzspielfilm überzeugt mit Bild und Ton und lässt den Betrachter in die afrikanische Welt eintauchen. Die selbstkritische Analyse zum Film werde ich aber dann veröffentlichen, wenn der Film online ist und daher analysiere ich hier die verschiedenen Phasen.

Die Vorbereitung verlief sehr gut. Mit den Abklärungen mit dem Zoll und den Drehlizenzen würde ich aber ein nächstes Mal bereits früher beginnen, damit auch auf Verzögerungen reagiert werden kann. Bei der Anfrage von Sponsoren würde ich mehr Zeit investieren und pro Sponsor ein individuelles Sponsoringkonzept ausarbeiten.

Der Dreh ist meiner Meinung sehr gut verlaufen. Die Zeit, die wir zu Verfügung hatten, war optimal genutzt worden. Die Teamarbeit hätte nicht besser sein können und dies obwohl wir uns alle erst in Kenia kennengelernt haben. Gesamthaft mehr Drehtage und Pausen einzuplanen, wäre eine Verbesserungsmöglichkeit für einen nächsten Kurzfilm. Dies ist aber auch immer in Anbetracht des Budgets abzuschätzen.

Betreffend Filmequipement waren wir für alles gut vorbereitet und ausgerüstet. Vor allem für den Transport eignete sich unser beschränktes Filmmaterial sehr gut. Einzig der Ton hat Verbesserungspotential. Hier würden wir ein nächstes Mal mit Recorder und mehreren Mikrophonen arbeiten. Dies verlangt aber auch nach mehr Budget und Teammitglieder.

Betreffend Kommunikation würde ich von Anfang an Website und Facebook aufschalten. Facebook würde ich als Blog benutzen und die Facebookeinträge in die Website einbauen. Somit reduziert sich das Updaten nur auf Facebook. Ebenso sind Kommentarmöglichkeiten möglich.

Die Organisation der Premiere haben wir bezüglich Arbeitsaufwand und Kosten unterschätzt. Erstens war das Finden eines Kinos keine leichte Sache. Zweitens war die Kommunikation betreffend Reservierung der Tickets sehr zeitintensiv. Drittens sind die Kosten pro Person für einen Apéro sehr hoch, was uns dazu bewogen hat, den Apéro selbst zu organisieren.

Abschliessend bin ich sehr froh, dass wir das Projekt trotz anfänglichen Zweifeln angegangen sind. Es lohnt sich, Neues und Herausforderndes zu wagen. Ich würde es wieder tun.

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