Warten auf den Schnee….

Für eine genaue Kopie bräuchten wir ein grosses Budget, aber es mit eigenen Mitteln versuchen klappt schon mal gut. Inspiriert von dem Film Afterglow – Lightsuit Segment, habe ich mir ein kniffliges Projekt in den Kopf gesetzt.

Im Moment befinden wir uns noch in der Trainingsphase. Eigentlich warten wir nur noch auf den grossen Schnee, dann kann es losgehen, denn wirklich wirken tut das ganze nur wenn es Schnee hat! Hoffentlich lässt der Schnee nicht mehr lange auf sich warten – diese Woche könnten wir Glück haben! In diesem Projekt arbeite ich gleich an mehreren Challenges; zum einen in der Dunkelheit filmen und zum anderen die Arbeit mit den Pferden in einem Umfeld, welches sie noch nicht so gut kennen.

Ich kann bei diesem Projekt auf die Unterstützung von zwei Reitkolleginnen setzen, welche mich mit ihren Pferden unterstützen. Das Ziel ist es bei diesem Projekt drei verschiedene Videos in der Dunkelheit zu haben.

  1. Pferde freilaufend auf dem Reitplatz
  2. Eine Reiterin mit ihrem Pferd auf dem Reitplatz
  3. Mehrere Pferde mit Reitern im Gelände

Von den ersten beiden Testläufen habe ich bereits kleinere Filme zusammen geschnitten, mit Musik unterlegt und etwas am color grading gearbeitet.

Testlauf Nr. 1

Testlauf Nr. 2

Kritik
von Julia Haag

Zwischenkritik

Bei jedem Dreh werden die Tiere so gut es geht mit Knicklichtern ausgestattet. Wir müssen an der Befestigung der Lichter noch etwas arbeiten, aber haben dank unseren beiden Testläufen schon einige Learnings daraus gezogen und wissen welches Material wir dazu brauchen. Zum Beispiel sollte man bei einem dunklen Pferd kein weisses Isolierband gebrauchen. Wir haben uns für Knicklichter entschieden, da diese weder mit Batterien noch mit Strom leuchten. Es wäre viel zu teuer geworden, hätten wir Lichter kaufen müssen mit solch starken Akkus, wie sie zum Beispiel im Inspirationsfilm Afterglow Lightsuit Segment gezeigt werden. Die Knicklichter tun den Tieren nicht weh und sind günstig zu kaufen.

Beim Filmen habe ich auch schon das eine oder andere dazugelernt. Nach dem Schauen etlicher Tutorials, weiss ich, mit welchem Objektiv und welchen Einstellungen ich die rauschfreisten Bilder bekomme. Auch mit der Schärfe klappt es immer besser.

Beim ersten Testlauf mit dem weissen Pferd filmte ich mit der Canon 5D Mark iii und einem 24 – 105 mm, 1:4 Brennweite Objektiv. Ganz zufrieden mit dem Resultat war ich nicht. Naja, es war auch etwas schwierig zwei Sachen auf einmal zu machen: Filmen und das Pferd dazu bewegen etwas schneller zu laufen. Also 1. Learning: dieses Projekt ist alleine nicht machbar!

Beim zweiten Dreh waren wir schon zu zweit und ich konnte mich voll und ganz auf die Kamera konzentrieren. Nach dem letzten Tutorial wusste ich, dass ich beim ersten Versuch das falsche Objektiv verwendete. Bei diesem Dreh nahm ich das 50 mm mit 1:1.8 Brennweite Objektiv mit und war wirklich positiv überrascht! Wir hatten tolle Aufnahmen. Die Bilder rauschten viel weniger und mit der Schärfe hatte ich auch weniger Probleme. Mit wenigen Handgriffen konnte ich das Bild scharf stellen und mit der Schärfe etwas spielen.

Zuerst filmte ich als das Licht auf dem Reitplatz noch an war. Als sich Reiter und Pferd sicher waren, stellten wir das Licht aus und machten das gleiche Experiment nochmals in der Dunkelheit! Es sah cool aus, jedoch war die Stute noch zu wenig beleuchtet.

Bei diesen beiden Testläufen wählte ich eine Musik mit etwas "pepp". Beim Endprodukt möchte ich dann noch etwas mystischere Musik verwenden. Wenn ich Zeit habe, mache ich mich bereits jetzt auf die Suche nach dem geeigneten Song.

Wir ziehen aus den beiden Testläufen folgende Punkte:

- Filmen mit dem 50 mm, 1:1.8 Brennweite Objektiv

- Die Blende so tief wie möglich lassen

- Den Iso-Wert nicht über 2000 stellen

- Es empfiehlt sich mit einem Stativ zu arbeiten

- Schwarzes Isolierband kaufen

- Keine helle Satteldecke verwenden

- Die Protagonisten noch mehr beleuchten, sonst wirkt es nicht so toll

- Blaue oder weisse Knicklichter kommen besser zur Geltung

- Mit Slowmotion versuchen zu arbeiten

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