Warum wir Barfusslaufen sollten

“Du hättest dabei sein sollen, als dieser 95-jährige Mann 25 Meilen über die Berge wanderte. Weisst du, warum er das geschafft hat? Weil ihm keiner gesagt hat, er könne das nicht tun. Niemand hatte ihm jemals gesagt, er müsse zuhause bleiben und irgendwann im Altersheim sterben. Du musst deinen eigenen Erwartungen gerecht werden, Mann!” – Micah True (Caballo Blanco)

Das Buch: Born to Run

Klapptext:

Christopher McDougall suchte eine Antwort auf eine vermeintlich einfache Frage: Warum tut mir mein Fuß weh? Wie er sind Millionen von Hobbyläufern mindestens einmal im Jahr ernsthaft verletzt. Nach unzähligen Zyklen des Dauerschmerzes, der Kortisonspritzen und immer neuer Hightech-Sportschuhe stand McDougall kurz davor, zu kapitulieren und die Diagnose der Mediziner ein für alle Mal hinzunehmen: Sie sind einfach nicht zum Laufen gemacht. Stattdessen hat sich der Journalist weit abseits der kostspieligen Empfehlungen von Ärzten und Ausrüstern auf eine abenteuerliche Reise zu den geheimnisvollsten und besten Läufern der Welt begeben. Eine Reise, die McDougall in die von Mythen erfüllten Schluchten der Copper Canyons in Mexiko führen sollte, wo ein Volk lebt, das sich seit Jahrhunderten unter extremen Bedingungen seine Lebensweise bewahrt hat. Die Tarahumara verkörpern den menschlichen Bewegungsdrang in seiner reinsten und faszinierendsten Form. Laufen über lange Strecken ist für sie so selbstverständlich wie atmen.

Fazit: zum Laufen sind wir alle geboren.

Weitere Infos zum Buch

Vortrag von Christopher McDougall bei TEDxPennQuarter

The Barefoot Professor – Warum wir Barfusslaufen sollten

Schuhe

Ja klar, es geht ums Barfusslaufen. Aber trotzdem möchte ich euch ein paar verschiedene Schuhmodelle vorstellen, die dem Barfusslaufen ähnlich sind. Denn ein grosser Nachteil beim reinen Barfusslaufen ist die Verletzung durch spitze Steine oder Glasscherben. Schliesslich geht es nicht nur darum barfuss zu laufen, sondern vor allem sanft zu Laufen (Youtube Video von “The Barefoot Professor”). Für diesen Beitrag habe ich zwei verschiedene Modelle von zwei Herstellern getestet. Der erste Schuh war das Modell Evo II von Vivobarefoot und der zweite das Modell Bikila LS von Vibram (Fivefinger). Beide versprechen ein wunderbares Barfussgefühl beim Rennen, aber sie versuchen dies mit völlig unterschiedlichen Techniken zu vermitteln.

VivoBarefoot

Von der Stadt bis in die Berge. Vivobarefoot bietet Schuhe für den Alltag in der Stadt, die modisch aussehen aber auch sportliche Freizeitschuhe fürs Gelände.
Getestet habe ich den EVO II Laufschuh. Mit einer nur 4mm dicken Sohle, vermittelt er absolutes Barfussfeeling. Keine Dämpfung, keine Stützung oder sonstige Technologien.

  • Positiv: Aussehen, Alltagstauglichkeit, Barfusserlebnis
  • Negativ: Sehr breit geschnitten, Einlegesohle rutscht im Schuh und ist nicht fest vernäht
Link zur Website von Vivobarefoot.
Vibram

Vibram, bisher bekannt als Hersteller von Schuhsohlen aller Art, produziert seit wenigen Jahren nun auch selber Schuhe. Und was für welche! Die etwas speziell aussehenden Fivefingers haben sich in der Barfussläuferszene schon stark etabliert. Mittlerweile gibt es über 10 verschiedene Modelle für unterschiedliche Einsatzbereiche. Ich habe den Bikila LS getestet, der vor allem fürs Rennen gemacht ist.

  • Positiv: Noch besseres Barfusserlebnis (jeder Zeh wird gebraucht), sehr präzises Laufen und perfekter Halt
  • Negativ: Schrilles Aussehen (wem es gefällt), Preis: 200.- (Classic Modell 130.-)

Link zur Webseite von Vibram

Fazit: Trotz des Aussehens habe ich mich für den Fivefinger Schuh von Vibram entschieden. Durch diese Fivefinger-Konstruktion, fühlt er sich wirklich wie ein Handschuh für die Füsse an. Er schützt den Fuss und mehr nicht, das wollen Barfussläufer.

Gesundheitliches

Interview mit Prof. Dr. Thomas Wessinghage
http://blog.tagesanzeiger.ch/outdoor/index.php/16060/eingesperrte-fusse/
von von Pia Wertheimer (Tagesanzeiger)

Ausgewählte Fragen aus dem Interview mit Prof. Dr. Thomas Wessinghage

Spielt das Körpergewicht des Läufers beim Barfusslaufen eine Rolle?
Das Körpergewicht des Besitzers eines Fusses spielt eine enorme Rolle. Beim Laufen vervielfältigt es sich nämlich beim Aufsetzen. Ist der Mensch zu schwer, wird irgendwann auch der gesündeste Fuss Schaden nehmen. Wer im Stand seine Füsse nicht sehen kann, sollte es darum zuerst mit ein wenig Gewichtsreduktion versuchen.

Verändert Barfusslaufen den Laufstil eines Sportlers?
Barfussläufer sind Vorfussläufer. Nur so kann der Aufprall beim Aufsetzen des Fusses auf den Boden ausreichend gedämpft werden. Das «Sich-in-den-Schritt-hineinfallen-lassen», wie es mit weichen Schuhen möglich ist, gelingt barfuss nicht. Daher ist jedes Barfusslaufen auch ein effektives Fussmuskeltraining.

Wie tastet man sich ans Barfusslaufen heran, ohne Schaden zu nehmen?
Mit kleinen Schritten. Vorsichtig, auf angenehmem Untergrund, beispielsweise auf gepflegtem Rasen und nur für kurze Strecken. Nach und nach kann man die Distanz dann ausdehnen, die Geschwindigkeit steigern, den Untergrund verändern. Engagierte Barfussläufer berichten, dass es ihnen nach einigen Monaten nichts mehr ausmacht, barfuss auf Asphalt zu laufen.