CGI (Computer Generated Images) gibt es schon lange, aber wirklich realitätsgetreu sind sie erst seit etwa zehn Jahren. Wie alle innovativen Technologien waren sie zu Beginn für viele unbezahlbar. Das hat sich inzwischen geändert. Dennoch sind 3D-Animationen verhältnismässig teuer geblieben. Erstaunlich, wenn man bedenkt, was AI und intelligente Algorithmen bereits heute schon erreichen. Ein Sprung in eine unbekannte, aber perfekte Welt.
Von der Perfektion angetrieben, entwickeln Unternehmen immer bessere Produkte. Damit steigt auch der Anspruch an professionell produzierter Werbung, um das noch so kleinste Detail in das richtige Licht zu rücken. Immer mehr setzen darum auf Werbung aus der 3D-Software, so dass die Realität mit der 3D-Welt verschwimmt. Vor allem in der Produktwerbung haben 3D-Animationen schon vor Jahren Einzug gehalten. Der einzige Unterschied zu früher ist, dass die Animationen heutzutage so detailliert sind, dass sie oft nicht mehr von der Realität unterschieden werden können. Aber was für einen Aufwand steckt hinter einer 3D-Produktion, damit sie möglichst fotorealistisch wirkt?
Auf dieser Basis entstand das Projekt «Watch out!». Inspiriert von der Uhrenindustrie entstand die Idee eine Uhrenwerbung zu produzieren. Natürlich nicht völlig frei erfunden sondern angelehnt an ein reales Modell der IWC Portugieser. Mit den blauen Zeigern erinnert sie an das tiefblaue Schimmern der Ozeane. Den sportlichen Aspekt des Segelns bringt der Chronograph zum Ausdruck. Aber seht selbst, was ein Laie wie ich mit viel Geduld zustande gebracht hat.
Der Spot ist zwar ganz ok, aber nicht wirklich aussagekräftig. Es fehlt die Verbundenheit zum Ozean, das Gefühl vom Segeln und der Freiheit. Um diese Sehnsucht transportieren zu können, entschied ich mich die Botschaft mit realen Bildern zu verstärken. Dadurch gewinnt die Uhr an Charakter, damit der Zuschauer emotional berührt wird und im besten Fall sich mit der Uhr identifizieren kann.
Was ich rückblickend bestätigen kann, ein solches Rendering ist sehr aufwendig. Klar, ich musste noch viel lernen und recherchieren, aber was mich wirklich überrascht hat, ist der Zeitaufwand den ich für ganz kleine Details investieren musste. Der gesamte Arbeitsprozess erstreckte sich schlussendlich über einenhalb Monate. Alleine das Rendern dauerte am Schluss 30 Stunden bei sehr niedriger Qualität. Aus Effizienzgründen verzichtete ich auf ein hochqualitatives Rendering, da ich sonst über eine Woche mein Computer durchgehend hätte rendern lassen müsse. Eine kurze, aber meiner Meinung sehr interessante Rechnung:
8 Szenen à 5 Sekunden
5 sek = 125 Frames
8 x 125 = 1’000 Frames
Renderzeit pro Frame
hohe Qualität: 15 min +
mittlere Qualität: ~ 5 min
effektive Renderzeit
HQ: 1000 x 15 = 15’000 min (250 Stunden, 10.4 Tage)
MQ: 1000 x 5 = 5’000 min (83 Stunden, 3.4 Tage)
Computer Spezifikationen
6th Gen Intel Core i7, 4.2 GHz
Nvidia GeForce RTX 2070 Super
Aus dieser Rechnung geht auch hervor, warum es wichtig ist die Rendereinstellungen wieder und wieder auf die Zeitperformance zu testen, bevor das finale Rendering gestartet wird. In der Slideshow findet ihr ein paar Einblicke zum Arbeitsprozess.
Quellen und Credits
Music:
Odesza – Line of Sight (Reprise) Instrumental
Footage:
The Ocean Race
Portugal by drone – Eaglewood Pictures
Moody 54 DS – HanseYacht AG
Dehler 30 one design – HanseYacht AG
This Animation was created as a non-profit project and for educational purpose only. However please contact me if you are not ok with the use of your footage. Thanks 🙂
(bae)