We share selfies. Why not blood?

4 von 5 Schweizern sind mindestens ein Mal in ihrem Leben auf Fremdblut angewiesen. Das bedeutet, dass auch DU zu 80-prozentiger Wahrscheinlichkeit mindestens ein Mal Blut von einer fremden Person brauchen wirst. Obwohl es jeder in sich trägt, ist Blut ein knappes Gut. Es kann nicht künstlich hergestellt werden und die Anzahl freiwilliger Spender sinkt jedes Jahr mehr…

Blut ist unser Lebenselixier und unglaublich kostbar. Täglich werden in der Schweiz ungefähr 850 Blutkonserven benötigt – sei dies für Unfallopfer, bei Operationen oder für Krebspatienten. Da Blut noch immer nicht künstlich hergestellt werden kann, muss der Bedarf durch freiwillige Spenden gedeckt werden. Im Moment ist die Schweiz eines der wenigen Länder mit einer ausreichenden Blutversorgung. Das bedeutet, gegenwärtig haben wir noch genügend Spender, um den täglichen Bedarf abzudecken.

Die Anzahl dieser Spender sinkt aber mit jedem Jahr rapide. Nur noch 2,5 Prozent der gesamten Schweizer Bevölkerung spenden regelmässig. Und es werden immer weniger, da viele dieser Spender bald 75 sind und damit das maximale Alter für eine Blutspende erreicht haben. Deshalb sind wir Jungen gefragt: Wir können die Zukunft für unsere Blutversorgung sichern, indem auch wir regelmässig spenden gehen. Denn wer weiss, vielleicht sind wir selbst eines Tages auf eine Spende angewiesen!

Zusammen mit «Blutspende Graubünden» haben wir deshalb am 5. Dezember in der Aula der HTW Chur eine Blutspende organisiert, die ein voller Erfolg war. 53 Personen haben gespendet und 7 haben sich für die Blutstammzellenspende registriert. Das sind 24 Liter Blut und ungefähr 150 gerettete Leben. Damit haben die Studenten der HTW Chur klar gezeigt: Sie sind echte heroes for christmas!

Button zur Blutspende Webseite

(mm)

Kritik
von Carmen Wenger und Nora Kasper

Idee
4 von 5 Schweizern sind mindestens ein Mal in ihrem Leben auf Fremdblut angewiesen, das sind 80 Prozent der Schweizer Bevölkerung. Eine erschreckend hohe Zahl, wenn man bedenkt, dass nur knapp 2.5 Prozent der Schweizer regelmässig spenden gehen. Auch wenn die Blutkonserven im Moment noch für eine Selbstversorgung reichen - falls die Spendenanzahl weiterhin so stark sinkt wie in den letzten Jahren, werden wir bald auf Blut aus dem Ausland angewiesen sein.

Diese Zahlen erschreckten uns extrem und wir wussten, da muss was unternommen werden. Wenn die Jungen nicht zur Blutspende gehen, dann muss diese eben zu ihnen. Blutspenden an Universitäten wie in Zürich haben gezeigt, dass viele Studenten es schätzen, wenn die Spende in den normalen Uni-Alltag integriert werden kann. Aus diesem Grund haben wir uns vorgenommen, eine Blutspende an der HTW Chur zu organisieren. Studenten, Dozenten und Mitarbeiter der Hochschule sollten auf das Thema sensibilisiert und möglichst viele sogleich auch aktiviert werden, Blut zu spenden.

Konzept
Als aller erstes mussten wir abklären, ob die Blutspende Schweiz überhaupt eine Spende an einer Hochschule durchführen würde. Wir wurden auf den regionalen Spendendienst “Blutspende Graubünden” verwiesen und traten mit ihnen in Kontakt. Nach einigen Telefongesprächen war klar: Wenn wir die Genehmigung für die Aula der HTW Chur erhalten, kann die Spende durchgeführt werden.

Das Service Team der HTW Chur konnten wir glücklicherweise schnell davon überzeugen, uns eine Genehmigung für die Aula aus zu händigen. Damit war klar: Am 5. Dezember findet die Blutspende statt!

Nun ging es darum, ein Kommunikationskonzept auf die Beine zu stellen, mit dem wir trotz kleinem Budget möglichst viele Studenten erreichen können. Dabei sollten einerseits alle Eckdaten zur Blutspende an der HTW Chur, aber auch Informationen zur Blutspende, sprich, weshalb man spenden soll, wie eine Spende abläuft, wer spenden darf etc. verbreitet werden.

Zudem mussten ein Name, ein Slogan und ein CD entworfen werden, damit eine einheitliche Kommunikation möglich war. Für den Slogan setzten wir uns einen Nachmittag zusammen und versuchten alles Mögliche aus. Er sollte kurz, prägnant, jung und ansprechend sein, der Name sollte das Gefühl eines guten Gewissens und einer guten Tat vermitteln. Am Schluss standen noch drei mögliche Namen fest. Diese präsentierten wir einigen Mitstudenten und entschieden uns am Schluss für:

Name: Hero for christmas
Slogan: We share selfies. Why not blood?

Umsetzung
Um alle Informationen gesammelt verbreiten und den Personen eine Plattform zu bieten, auf der sie sich informieren können, programmierten wir eine Website mittels Wordpress und einigen Custom Codes (www.heroforchristmas.ch).

Zusätzlich richteten wir auf Facebook eine Seite und Veranstaltung ein, damit Informationen gezielter verbreitet werden können und eine Einschätzung des Interesses möglich wird.

Damit die Seite regelmässig bespielt wird, haben wir einen Redaktionsplan ausgearbeitet und die Posts auf Facebook geplant. Zudem haben wir alle Kontakte angezapft, um die Veranstaltung zu teilen.

So wurde diese über die Studentenschaft, die HTW Chur und einige private Kanäle verbreitet sowie über den HTW Chur Newsletter und Infopanels in den Gebäuden.

Parallel dazu illustrierten wir Infografiken für die Website sowie ein Plakat, welches wir in einer Churer Druckerei drucken liessen und in allen HTW Chur Gebäuden aufhingen.

Probleme
Mühe hat uns vor allem die Einschätzung, mit wie vielen Spendern wir rechnen konnten, bereitet. Diese Angabe war besonders für die Blutspende Graubünden wesentlich, da sie entsprechend viel Material und Mitarbeiter organisieren mussten. Aber auch für uns war es wichtig zu wissen. Zu unserem Auftrag zählte nämlich auch, allen Spendern und Helfern einen Snack zur Verfügung zu stellen.

Anfangs dachten wir an eine obligatorische Online-Anmeldung über ein Formular auf unserer Webseite. Doch dies hätte viele spontane Spender von einer Teilnahme abgehalten. Wir entschieden uns, eine ungefähre Anzahl über unseren Facebook Event zu ermitteln.

Kurz vor dem Event hatten wir dann lediglich 10 Zusagen auf unserem Facebook-Event. Nach einer kurzen Absprache mit der Blutspende Graubünden entschieden wir uns dazu, falls es nicht mehr läuft, den Event vorzeitig zu beenden.

Als die Blutspende startete, wurden wir regelrecht überrannt. Die Wartezeiten für Erstspender waren lang – da sie vorab noch ein Gespräch mit einem Arzt führen mussten, um ihre Spendetauglichkeit abzuklären. Die grosse Anzahl Spender veranlasste uns, weitere Sandwiches bei der HTW Chur Mensa zu bestellen. Als der Event vorbei war, hatte es noch wenige Sandwiches übrig. Diese fanden aber alle noch glückliche Abnehmer.

Fazit
Das Projekt hat einiges an Arbeit gebraucht, aber auch unglaublich viel Freude bereitet, das Endergebnis und die erfolgreiche Blutspende sehen zu können. Es ist für uns selbst schwer einzuschätzen, ob die 53 Blutspenden, 7 Blutstammzell-Registrationen und 21 abgelehnten Blutspender ein Erfolg sind. Wir waren von der grossen Bereitschaft auf alle Fälle positiv überrascht. Des Weiteren sagte uns die Blutspende Graubünden, dass es toll sei, wie viele Erstspender gekommen seien. Ihnen hätte man dadurch die Hürde genommen, ein weiteres Mal spenden zu gehen.

Das durchwegs positive Feedback führte dazu, dass wir in der Nachhaltigkeitswoche der HTW Chur im Frühjahr 2018 eine weitere Blutspende organisieren dürfen.

Dank
An dieser Stelle möchten wir uns herzlich bei unseren beiden freiwilligen Helfern, Olivia Kasper und Jeremy Marugán, bedanken. Sie haben uns beim Auf- sowie Abbau geholfen, die Leute empfangen, ihren Puls und Blutdruck gemessen. Danke! Ihr habt uns dadurch einen schnellen und einwandfreien Ablauf der Blutspende ermöglicht. Zudem gilt der Dank auch Myriam Frisano, sie hat uns bei programmiertechnischen Problemen stets unterstützt.

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