Wenn es kein Ende mehr gibt

Niemand mag ihn, viele haben Angst vor ihm und fürchten, dass er in ihr eigenes Leben tritt: der Tod. Doch was wäre, wenn sich der Wunsch bewahrheiten würde, dass es den Tod nicht mehr gäbe? Was, wenn der Tod selbst ein Verdammter ist, welcher nur seiner Bestimmung nachgeht?

Wer an den Tod denkt, denkt an Angst, an Verluste, an Unglück. Kaum jemand will den eigenen Tod wahrhaben und doch kommt er, eines Tages, unweigerlich. Doch wären wir wirklich glücklicher, wenn niemand mehr sterben würde?
In einem ersten Animationsfilm habe ich mich mit dieser Frage auseinandergesetzt und versucht aufzuzeigen, dass wir vielleicht nur gerade deswegen glücklich sein können, weil es den Tod gibt.


Sounds von https://www.freesound.org/

Kritik
von Rebecca Gangl

Allgemein
Es ist ein langgehegtes Ziel von mir, animieren zu können. Leider habe ich mir bisher noch nie wirklich die Zeit dazu genommen. Um mich für mein Auslandsemester anzumelden, sollte ich aufzeigen, was ich bisher animiert hatte – nun, nicht viel. Ich nahm es als Herausforderung, eine Geschichte in eigenen Bildern darzustellen. Dies bot viele Herausforderungen für einen Neuling für mich und war durchaus anstrengend. Da ich im Zeitdruck war, musste alles schnell gehen, unt ich hatte viel zu wenig Zeit, um mich Adobe After Effects auseinanderzusetzen und mich mit den gängigen auseinanderzusetzen.
Dennoch habe ich mich durchgeboxt und rechtzeitig ein Resultat abgegeben. Ich bin stolz auf mich, dass ich das geschafft habe, weiss aber, dass im Animationsvideo vieles nicht überzeugt.

Animation
Immerhin kann ich sagen, dass alles Sichtbare des Animationsfilms von mir stammt, die Geräusche sind aber heruntergeladen. Es ist ein schönes Gefühl, eine Welt komplett neu erschaffen zu haben, einzig mit Stift und Computer. Dieses Gefühl, welches mich auch weiterhin daranhalten wird, zu animieren. Man merkt aber sehr gut, dass der Film ein erster Versuch der Animation ist und dass die Autorin unerfahren ist.
So wirken die verschiedenen Charaktere und Landschaften nicht harmonisch aufeinander, teilweise sind sie schattiert, teilweise nicht, teilweise skizziert, teilweise gerade Linien.
Ich habe mich bewusst dazu entschieden, nicht mit Vektorgrafiken zu arbeiten, sondern wollte die Charaktere selbst zeichnen, damit sie durch Zeichnungsmängel mehr Charakter erhalten. Da war ich jedoch nicht konsequent: obwohl ich sie mit Photoshop per Pinsel gemalt habe, habe ich dennoch perfekte Formen angestrebt, was unnatürlich wirkt. Die Formen wirken jetzt weder perfekt, noch mangelhaft genug, damit sie gut aussehen würden.
Ich denke, für eine nächste Animation muss ich mir im Vorfeld mehr Gedanken darüber machen, wie ich das Erscheinungsbild eines Animationsfilms gestalten möchte.

Lange habe ich mich auch gefragt, wie ich den Tod darstellen soll. Eigentlich mochte ich keines dieser Sensenmann-Klischees übernehmen, aber wie sonst stellt man den Tod dar, damit es für alle verständlich ist? Deswegen habe ich mich dann trotzdem dazu entschieden, mit dem Trend zu gehen und ihn mit einem Sensenmann zu symbolisieren.
Ich hatte auch unterschätzt, wie unglaublich viele Dinge man zeichnen muss, wenn man nur 2D- Objekte hat. Wenn sich mein Mädchen gedreht hat, musste ich eine neue Zeichnung machen. Das hatte ich mir einfacher vorgestellt.
In einem ersten Versuch hatte ich die Landschaften absolut einfarbig gemacht, so auch die Häuser mit geraden Linien gezeichnet. Es sah aus, wie wenn jemand aus der Unterstufe etwas gezeichnet hätte. Deswegen versuchte ich, mit dunkleren und transparenteren Farben die Bilder etwas dynamischer und komplexer zu machen, was mir im Vergleich zu den älteren Animationen durchaus gelungen ist, jedoch immer noch etwas kindlich aussieht.
Auch die Bewegungen erscheinen nicht natürlich. Das mag beim Sensenmann noch durchgehen, weil er eine abstrakte Figur ist. Bei den Figuren, die Menschen darstellen, ist dies aber für unser menschliches Auge unverzeihbar, da wir genau wissen, wie es eigentlich aussehen sollte.
Es ist sehr schwierig, etwas so zu animieren, dass es natürlich wirkt und von unserem Auge nicht als komisch wahrgenommen wird. Es erfordert viel Zeit und auch viel Kenntnis des menschlichen Körpers und seinen Bewegungen. So musste ich mich erstmals damit befassen, welche Bewegungen unsere Beine genau machen, wenn wir laufen, was extrem schwierig zum Animieren war. Dass ich mich nicht frei in Adobe After Effects bewegen konnte, erschwerte die Aufgabe zusätzlich. Angesichts der Tatsache, dass ich nicht mehr Zeit zum Animieren hatte, hätte ich deswegen vielleicht lieber auf abstraktere Figuren oder Bewegungen gesetzt, die man nicht kennt, und denen man deswegen viel eher etwas durchgehen lässt. Mit meiner Bestrebung, möglichst einen Menschen abzubilden, ist mein Animationsfilm aber unglaubwürdiger geworden.

Handlung
Die Grundidee meiner Geschichte finde ich nach wie vor gut. Leider happert es an der Umsetzung, welche das Potential der Geschichte nur spärlich ausnützt. Das liegt daran, dass ich mich mit meinen Animationskünsten noch sehr schlecht ausdrücken kann. Diverse Parts meiner eigentlichen Geschichte musste ich streichen, weil sie einen zu grossen Aufwand bedeutet hätten oder ich es nicht gut hätte darstellen können. So hat die Geschichte sehr unter den Bildern gelitten. Der Wendepunkt ist viel zu wenig ausführlich beschrieben.
Gäbe es keinen Tod mehr, wären die Konsequenzen fatal, was ich in meinem Film nur schwach angedeutet habe. Es wären noch viel mehr Aspekte zu erwähnen gewesen. Auch sind die Beweggründe des Todes zu wenig ersichtlich und zu sehr konstruiert, für dass die Geschichte wirklich glaubwürdig sein könnte und als solche durchgehen könnte.
Ich denke auch, dass ich das ganze Thema mit dem Tod zu wenig komplex dargestellt habe. So gäbe es eigentlich noch so viele Aspekte, die ebenfalls eine Rolle spielen würden, die aber in meiner Geschichte keinen Platz mehr fanden, weil ich schon mit den bestehenden Animationen genug Mühe hatte.
Ich weiss nicht, ob ich zu wenig respektvoll an das Thema herangegangen bin. Jedoch kommt der Tod in Kindergeschichten auch immer wieder vor und wird ebenso verharmlost, wie ich das getan habe.

Fazit
Bei einem nächsten Animationsfilm werde ich mir viel mehr Gedanken darüber machen, wie ich eine logische Story aufbauen kann. Angesichts der verfügbaren Zeit hätte ich besser eine viel kürzere Story aufgebaut, die nicht so komplex ist, damit ich eine kurze, aber überzeugende Animation abliefern kann und mich voll auf die einzelnen Bewegungen konzentrieren kann, statt alles im Stress nur halbpatzig zu machen. Ich denke dennoch, dass es ein sehr hilfreicher Anfang zum Animieren war, und ich sehr viel gelernt habe. Das nächste Mal muss ich mir aber unbedingt mehr Tutorials zum Thema ansehen und mir die Zeit zur Vorbereitung lassen, dann wird es erstens einfacher zum Animieren und zweitens habe ich eine bessere Basis, auf die ich mich berufen kann, und welche das Endprodukt qualitativ viel besser macht.

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