Werbefilme Jobs2Share

Graubünden hat zahlreiche Wintersportdestinationen und benötigt daher viele saisonale Arbeitskräfte in den Wintermonaten. In den Tessiner Hotels und Restaurants läuft es dagegen im Sommer rund. Für viele Betriebe und natürlich auch die Arbeitkräfte, sind solche Sasionstellen eine Belastung.

Eine Lösung für Arbeitnehmer und Arbeitgeber in Saisonbetrieben, das hat die HTW Chur zusammen mit dem Verein Mitarbeitersharing entwickelt. Eine Plattform, über die sich Hotel- und Restaurations-Fachkräfte eine ganzjährige Anstellung aus Winter- und Sommerjob gestalten können. Über 50 Betriebe, grösstenteils aus den Kantonen Tessin und Graubünden, schreiben auf der Plattform ihre Saison-Stellen aus. Ziel ist es, für die gegenüber den ganzjährigen Stellen weniger attraktiven saisonalen Jobs auch höher qualifizierte Mitarbeiter begeistern zu können und gleichzeitig den Mitarbeitern das halbjährliche Stellensuchen zu ersparen. Mit dem Slogan «im Sommer am See, im Winter im Schnee» bewerben sie ihr neues Portal.

Den Werbefilm seht ihr hier:

Sowie eine Kurzversion als Teaser (für Arbeitgeber):

Abspann-Version für Arbeitnehmer:

Die Logo-Animationen wurden mit je zwei Slogans in Deutsch, Italienisch und Englisch produziert.

(nsc)

Kritik
von Silvy Kohler

Der Verein Mitarbeitersharing gelangte an die HTW Chur mit dem Auftrag für ihre neue Plattform Jobs2share ein Werbevideo sowie einen Teaser zu erstellen, der ihr Konzept widerspiegelt für die Verwendung auf der Website sowie bei Messen. Die Vorstellung war, den Slogan Im Sommer am See, im Winter im Schnee zu verbildlichen. Dabei sollten sowohl der Arbeitgeber sowie der Arbeitnehmer vorkommen. Die Planung musste zügig gehen, damit beim ersten Drehtag auch noch Schnee liegen würde.
Wir erstellten ein kurzes Exposé mit Aussagewunsch und den Inhalten des Films.

Exposé Werbefilm
In rund einer Minute wird die Verbindung von Sommer- und Winterjob sowie die Nutzung der Plattform Mitarbeitersharing.ch mit sogenannten Matchcuts visualisiert. Anhand von gleichartigen Handlungen (z.B. Getränk servieren, Gast ins Hotel führen) in gegensätzlichen Umgebungen (z.B. Skigebiet vs. Restaurant am See) soll die unkomplizierte Verbindung der beiden Arbeitsorten greifbar werden.
Für ein schnelles Verständnis wäre es hilfreich sowohl für die Winter- als auch die Sommeraufnahmen die gleiche(n) Person(en) als Protagonist(en) im Film zu haben.
Dieser wechselt durch Bedienung der Website bildlich nahtlos zwischen Sommer- und Winteranstellungsort.
Zusätzliche Aufnahmen der Umgebung der ausgewählten Standorte zeigen die Attraktivität und die Professionalität des Arbeitsortes.

Exposé Teaser
Aus Elementen des Werbefilms wird eine kurze, prägnante Version geschnitten, die die Verbindung von Sommer und Winter zeigt. Mit grafischen Elementen oder Animation wird zudem die Website und die Anmeldung hervorgehoben.

Storyboard

2 Drehtage: Winterdestination Laax im März, Sommerdestination Locarno im Juni. Zusätzlich: kurzer Dreh der Website-Nutzung im Frühling
Winter: Trotz Schnee und schönem Wetter hatte es nicht besonders viele Gäste im Hotel des Drehs und die ursprünglich angedachte Location mit Sicht auf die Piste hatte zur abgemachten Zeit gar geschlossen. Dafür hatten wir ausreichend Platz in der Bar und im Eingangsbereich zu drehen. Die weitere Organisation sowie die Zusammenarbeit mit dem Protagonisten funktionierte sehr gut. Wir konnten effizient unsere Shotlist durcharbeiten. Allerdings mussten wir feststellen, dass in den professionellen Betrieben nun mal keine analogen Agendas mehr verwendet werden, wie wir uns das vorgestellt hatten. Wir machten zwar Aufnahmen des digitalen Kalenders, doch wir mussten danach feststellen, dass diess viel zu wenig Erkennungswert bot. Gleich nach dem ersten Dreh schnitten wir die Winterszenen gemäss dem Storyboard und begannen mit dem Grading. Im Verlaufe des Frühlings nahmen wir Symbolbilder der sich noch im Beta-Modus befindenden Website auf. Zwecks Organisation griffen wir hier auf einen anderen Protagonisten zurück.
Für den Dreh in Locarno im Juni hatten wir ausgezeichnetes Wetter, auch hier klappte die Zusammenarbeit vor und hinter der Kamera sehr gut.
Winter: Blackmagic, Stativ, Zoom H5
Website: Sony FS5, Stativ, Headlight, Zoom H5, Screencast
Sommer: Sony FS5, Stativ, Reflektor

Postproduction
Einige Szenen, die wir im Storyboard geplant hatten, liessen sich zwar nicht 1:1 umsetzen, doch wir konnten vor Ort genug alternatives Material drehen. Anhand des Storyboards konnten wir die Winter- und Sommerszenen gut zusammenfügen. Obwohl das verbindende Glied der Agenda nicht umsetzbar war, kam der Kontrast durch die sehr unterschiedlichen Locations immer noch gut zur Geltung. Schlussendlich hatten wir natürlich etwas mehr Material als geplant, doch es fügte sich gut in den Film ein. Auch unsere Idee mit den Match-Cuts konnten wir umsetzen. Eine erste Rohversion kam auch beim Auftraggeber gut an. Wir kürzten den Film daraufhin noch etwas auf eine für das Web angemesserene Länge. Das Grading sollte den Look der beiden Destinationen etwas hervorheben. So setzten wir im Sommer auf wärmere und im Winter auf kühlere, weniger gesättigte Farben. Im Feinschnitt wurden die Schnitte dann noch exakter zur Musik gesetzt. Auf ein ausführliches Sounddesign haben wir verzichtet, da die Filme im online/Social Media und Messengebrauch davon kaum profitiert hätten.
Der Teaser baute auf der langen Version auf und wurde auf die wesentlichen Szenen reduziert.
Kurz vor der Finalisierung des Films gab es bei Mitarbeitersharing noch eine Anpassung: Der Name der Plattform wurde auf jobs2share gewechselt. Die Aufnahmen der Website waren dadurch nur noch begrenzt verwendbar. Auf den Screencasts liess sich das Logo ersetzen, die anderen Aufnahmen mussten entweder eingezoomt oder ersetzt werden.

Animation
Das bestehende Logo sollte zusammen mit dem Slogan und der Website den Abschluss des Films und der Teaser ergeben und damit einen Call-To-Action für die Zuschauer bieten. Für die Animation haben wir mehrere verschiedene Arten probiert und dann ausgewählt, welche uns am besten gefällt. Schwierig war, dass sich nicht zu viel gleichzeitig bewegt und die Animation zu unruhig wird. Insgesamt produzierten wir 3 Versionen des Langfilms und 6 Versionen des Teasers.

Fazit

Wir sind mit unseren Filmen zufrieden. Mitarbeitersharing gab uns ein sehr gutes Feedback und die Videos sind bereits auf ihrer Seite aufgeschaltet. Eigentlich wollten wir noch viel mehr Matchcuts einbauen, doch mussten leider beim Schneiden feststellen, dass diese nicht wirklich funktioniert haben. Dies liegt wohl daran, dass wir bei den verschiedenen Orten nicht immer die ganz genau gleiche Ausrichtung hatten und das Gesamtlayout der Locations sehr unterschiedlich war (z.B. konnte der Kellner in Laax nur von links nach rechts auf die Terasse laufen und in Locarno nur von rechts nach links). Doch auch ohne diese Szenen wurde der Film ansprechend und aussagekräftig. Da wir nur ein Zweier-Team waren und teilweise noch als Statisten einspringen mussten, kam der Ton etwas zu kurz. Auch weil wir wohl zu wenig auf Ruhe am Set beharrt hatten. Für ein ausführliches Sounddesign blieb dann auch von den Terminen her zu wenig Zeit.

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