Whatsapp, Telegram, IO und Threema im Vergleich

Mit dem Kauf des beliebten Whatsapp kommt Facebook-CEO Mark Zuckerberg seinem Ziel, die Welt zu vernetzen, einen grossen Schritt näher. Etwa 19 Milliarden US-Dollar kostete ihn die Übernahme des Kurznachrichtendienstes. Aber noch lange nicht alle sind so begeistert von dieser Fusion wie der ambitionierte Unternehmer. Viele Nutzer fürchten sich vor ungewolltem Missbrauch ihrer Daten, die sich nun unfreiwillig ebenfalls im Besitz von Facebook befinden. Seither herrscht Aufbruchstimmung – viele verlassen das altbewährte Whatsapp und wechseln zu einer alternativen App. Was diese so drauf haben und ob sich ein Wechsel wirklich lohnt, haben wir für euch getestet!

 

Telegram Telegram

100 neue Mitglieder pro Sekunde verzeichnet diese russische App seit der Übernahme von Whatsapp, so die Entwickler von Telegram. Sie erleben einen regelrechten Ansturm auf ihre App und das nicht ohne Grund – sie gilt gemeinhin als “Kopie” des beliebten Whatsapp.

Telegram

Telegram ist sehr benutzerfreundlich und bietet einen Secret Chat.

Rein äusserlich hat Telegram den altbekannten Look ganz gut drauf. Man sieht keine grossen Unterschiede zwischen den beiden Apps, abgesehen von ein paar veränderten Farben hat man das Gefühl sich fast die selbe App anzusehen.

Dem Benutzer bietet Telegram dieselben Funktionen und Möglichkeiten. Man kann Bilder und Videos senden, Gruppenchats gründen und sich mit Profilbild, Benutzernamen und Hintergrundbild die App ganz nach Belieben gestalten. Doch zusätzlich gibt es die Möglichkeit, einen sogenannten “Secret Chat” zu führen. Dieser wird laut Entwickler nicht in ihren Archiven gespeichert und kann von niemandem ausser den Mitgliedern gelesen werden. Wer zusätzliche Sicherheit wünscht, kann ausserdem noch einen “Self Destruct Timer” einstellen – ist dieser abgelaufen, löscht sich die Nachricht ganz einfach selber.

Fazit: Sollte der Vertrauensbruch so gross sein, dass du Whatsapp nie mehr auch nur ansehen möchtest, du aber Veränderungen eher skeptisch gegenüber stehst, findest du in Telegram eine würdige Alternative. Die App sieht sehr ähnlich aus und fühlt sich fast genau so an wie Whatsapp – dazu bekommst du noch eine lässige Geheimchat-Funktion, mit der du deine Weltherrschaftspläne sorglos besprechen kannst. Und das alles auch noch gratis!

Kurzfassung:

Vorteile:

+ einfache Bedienung

+ Secret Chats

 

Nachteile:

– eigentlich dasselbe wie Whatsapp, aber eben doch nicht ganz

 

Swisscom IO Swisscom IO

Mit IO springt auch Swisscom auf den Zug auf und stellt eine kostenlose App auf den Markt, die um die Gunst der Whatsapp-Abgänger buhlen soll. Swisscom IO heisst dieser Dienst und rein äusserlich erkennt man ihn auch ganz schnell als Swisscom-Produkt. Etwas “klotzig” und ziemlich farbenfroh präsentiert sich diese App und vermeidet dabei allzu grosse Ähnlichkeiten zu Whatsapp.

Swisscom_IO

IO bietet zusätzlich zu den Textnachrichten auch Telefonie an.

Anders als bei Whatsapp und Co., die sich auf den Versand von Kurznachrichten und Bildern konzentrieren, bietet Swisscom IO allerdings auch noch die Möglichkeit, seine Kontakte anzurufen – ähnlich wie bei Skype oder Viber.

IO bringt alle Unterhaltungen an einem Ort zusammen. Um sich bei IO registrieren zu können, muss deswegen auch erst noch mal die eigene Telefonnummer angegeben werden.

Ansonsten ist es so ziemlich das selbe Prinzip, da kamen nicht sehr viele neuen oder innovativen Ideen von der Swisscom. Wobei der Designer dieses farbenfrohen Regenbogenhintergrundes doch eigentlich echt eine Gehaltserhöhung verdient hätte…

Fazit: Leider nicht sehr schön anzusehen ist diese App wohl eher nur was für die Swisscom-Fans unter euch. Ansonsten kann sie alles, was Whatsapp auch kann – plus Telefonieren. Wer schon Skype oder Viber hat, kann Swisscom IO wohl aber getrost ignorieren.

Kurzfassung:

Vorteile:

+ Telefon-Funktion

+ farbig (für die, die’s mögen)

 

Nachteile:

– kann nichts, was Skype und Viber nicht auch können

– sehr farbig (für die, die’s nicht mögen)

 

ThreemaThreema

Mit Threema gibt es noch einen Anwärter auf den Nachfolgerthron von Whatsapp. Die einzige kostenpflichtige App in unserer Liste bietet für CHF 2.00 das sicherste Erlebnis in Sachen Kurznachrichten und Smiley-hin-und-her-schicken.

Threema_Chatfenster

Schon bei der Anmeldung merkt man, hier dreht sich alles um die Sicherheit der höchst wichtigen Nachrichten, die man morgens auf dem Klo erstmal an die/den beste/n Freund/in verschickt. Als Erstes wird für den persönlichen Fingerabdruck ein Schlüssel generiert, anschliessend wird die songenannte “Threema ID” erstellt. Diese ID kann mit einer Handynummer oder E-Mail-Adresse verknüpft werden. Man wählt einen Nickname, fügt Kontakte hinzu, man kennt es ja. Nur das Profilbild darf man bei Threema nicht selber aussuchen (fies, oder?).

Treema

Threema kann alles, was Whatsapp auch kann.

Ansonsten funktioniert Threema fast gleich wie Whatsapp. Der kostenlose SMS-Ersatz enthält aber eine Verschlüsselung, um Überwachungen zu verhindern. Niemand ausser dem vorgesehenen Empfänger kann die Nachricht lesen. Zusätzlich können die Kontakte durch Angabe der Sicherheitsstufe überprüft werden. Es gibt zwei Sicherheitsstufen. “Orange” steht für den öffentlichen Schlüssel und ist für den normalen Austausch gedacht. Wenn die Kontakte synchronisiert werden, werden die öffentlichen Schlüssel vom Server heruntergeladen. Durch die Prüfung mittels SMS oder E-Mail wird sichergestellt, dass diese Schlüssel wirklich der entsprechenden Person gehören.

Für die geheimeren Gespräche gibt es den privaten Schlüssel, der direkt vom Handy des Kontakts gescannt werden muss. Diese Stufe wird mit “grün” gekennzeichnet. Mit diesem Nachrichtenapp können Nachrichten, Standorte, Bilder und Videos über das Internet versendet werden.

Fazit: Achtung! An alle unter euch, die seit der Übernahme von Whatsapp kein Auge mehr zubringen und denen verschlüsselte Nachrichten feuchte Träume bescheren: Dies ist die App für euch! Wer wirklich sicher und ohne Überwachung kommunizieren will, findet mit dieser App garantiert die nötige Sicherheit. Der Nachteil dieser App ist natürlich der Preis. Aber über die läppischen 2 Fränklein können wir locker hinwegsehen, wenn wir dafür den ganzen Tag geheime Botschaften verschicken können wie James Bond, oder?

Kurzfassung:

Vorteile:

 + Sehr, sehr sicher

+ einfaches Design

+ kann alles, was Whatsapp auch kann

+ wirklich super, mega sicher

 

Nachteile:

– könnte Paranoia verursachen

 

Unser Fazit:

Nach unseren Test sind wir zum Schluss gekommen, dass wir vorerst bei Whatsapp bleiben, da die meisten unserer Freunde bei dieser App registriert sind. Unserer Meinung nach wäre aber Telegram die beste Alternative.