«Wiä flügä»

Corona kann uns vieles nehmen – aber bestimmt nicht die Liebe zum besten Hobby der Welt. Lehne dich zurück und tauche mit uns ein in eine Welt, die noch vollkommen in Ordnung scheint.

«Wiä flügä» heisst unser Moodfilm, denn genau so fühlt es sich an, in gestrecktem Galopp über eine Wiese zu rasen. Reiten ist mehr als eine Freizeitbeschäftigung. Reiten ist Vertrauen, Respekt und vor allem eine Lebenseinstellung.

Was passiert also, wenn ein grosser Pferdefan und ein «not-so-much-Pferdefan» ein Moodvideo übers Reiten drehen? Das Resultat seht ihr hier:

(hil)

Kritik
von Jana Hug und Aline Staeger

Idee
In der schweren Zeit des «Herumgammelns» und «ewigen Daheimseins», wollten wir euch eine kurze Quarantäne-Verschnaufspause schenken. Einfach mal Durchatmen und dem Wahnsinn des Alltags entkommen – wenigstens für zwei Minuten.
Denn natürlich mussten auch wir unsere ursprüngliche Videoidee auf nächstes Semester verschieben, haben uns aber kurzerhand dazu entschieden, etwas Schönes aus den gegebenen Umständen zu machen. Wir haben uns überlegt, was uns in dieser Zeit Kraft schenkt und sind so auf das Reiten gestossen. Schon seit über 15 Jahren ist das Janas Ausgleich zum Alltag. So haben wir uns entschieden, die Zuschauer auf einen Ausritt mitzunehmen und ihnen den Blickwinkel aus dem Sattel zu zeigen, indem die ganze Situation nur noch halb so schlimm scheint.

Der Tag der Wahrheit
In den frühen Morgenstunden haben wir uns auf den Weg nach Fehraltorf im Kanton Zürich gemacht, wo Janas Pferde (als Reitbeteiligung) stehen. Während sie das geborene Pferdemädchen ist, hat sich Aline nach und nach an die Pferde gewöhnt. Nach einem ausgiebigen Kennenlernen wandelte sich aber das anfänglichen Misstrauen schnell in einen respektvollen Umgang um. So haben wir die tägliche Stallarbeit und das «Frühstück» der Pferde gefilmt. Uns war es wichtig, den vollständigen Prozess des Reitens festzuhalten. Es gehört viel mehr dazu, als “nur” das Reiten selbst. Dies gilt nämlich als Belohnung für das Ausmisten, Füttern und was sonst alles zu einem zufriedenen Pferd dazugehört.

Wir machten uns mit den beiden Haflinger-Araber-Mischlingen auf den Weg, zuerst zu Fuss und dann im Sattel. Wir suchten uns einige schöne Plätze in der Natur aus, besonders der Weiher am Schluss des Filmes war uns wichtig. Dieser sollte mit der Spiegelung einen gewissen «Wow-Effekt» auslösen.

Technik
Im Vorfeld schauten wir uns diverse Videos mit Pferden an, um herauszufinden, wie man die Tiere möglichst kraftvoll in Szene setzen kann. Zeitlupe schien uns als eine gute Möglichkeit, das gewünschte Resultat zu erreichen. So haben wir uns entschieden, mit 50 Bildern pro Sekunde zu filmen. Als Kamera dienten uns unsere Handys mit dem App «FilmicPro» und einem Gimbal. Dies war eine sehr gute Übung für uns Beide, da wir leider nicht die geborenen Technikfreaks sind.

Aus Planung wird Improvisation
Das Filmen mit Tieren ist eine enorme Herausforderung. Es entstehen sehr viele spontane Situationen, auf die man angemessen reagieren muss. Am Drehtag selbst sind wir früh morgens aufgebrochen und spät abends nudelfertig ins Bett gefallen. Einem Pferd kann man nicht einfach klar machen, es soll seinen Kopf nicht bewegen. Auch hatten wir nicht tausend Chancen für einen Shot, sondern mussten uns an den «Launen» der beiden Pferde orientieren. So entstanden viele Aufnahmen spontan und improvisiert. Auch die richtige Perspektive in den Detailaufnahmen zu finden, hat nicht immer im ersten Anlauf geklappt.

Eine weitere Schwierigkeit war, die ausdrucksstarken Momente stimmungsvoll einzufangen. Die Galopp Aufnahmen aus der Perspektive des Reiters waren eine grosse Herausforderung. Im Galopp mit dem Gimbal in der einen Hand und dem Handpferd in der anderen gegen den Wind waren definitiv nicht zu unterschätzen.

In diesem Projekt konnten wir unserer Kreativität freien Lauf lassen. Wir haben beide unseren «Respekt» vor dem Filmen und der dahinter steckenden Technik abbauen können, (Aline sogar den vor den Pferden ;-)) wobei das teilweise «improvisierte» Filmen und Ausprobieren sicher sehr hilfreich war.
Ausserdem haben wir gemerkt, wie wichtig die Wahl der Musik für die Übertragung der Botschaft eines solchen Moodfilms ist. Glücklicherweise haben wir ziemlich schnell einen passenden Song gefunden, den wir uns nur noch ein wenig zurechtschneiden mussten.

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